Welches Schleifpapier?

bullet101

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Servus,
hab vorhin mein zweites Messer mit der Flex (Schleifscheiben 60er Körnung) geqüalt:haemisch: und hab dann relativ starke Rillen dringehabt.
Als ich denen dann mit der Hieb 3 Feile am Ricasso an den Kragen gehen wollte bin ich abgerutscht und hab alles noch schlimmer gemacht.

Hab dann probiert die Jetzt noch tieferen Kratzer mit 60er Scleifpapier wegzumachen, aber die tiefen wollen einfach nicht weichen.

Jetzt hab ich mich daran erinnert dass es ja auch noch "stärkeres" Schleifpapier als das Obizeug dass ich habe gibt. Ich glaub irgendwas mit Silizium-Karbid ocer so ähnlich. Ich brauch auf jeden Fall etwas das ordentlich Material abträgt.

Wenn ich weiß was für schleifpapier ich genau benötige werde ich mal nen befreundeten Metaller anhauen ob der mir dass besorgen kann.

Gruß Marcus
 
Also "agressives" Handschleifpapier gibt's eigentlich nicht. Bei Schleifbändern für die Maschine gibt's merkliche Unterschiede.
Als Papier für Handschliff solltest Du unbedingt richtiges Metallpapier (am besten mit Geweberücken) nehmen. Holzpapiere sind sehr spitzkörning, kratzen nur. Die Körner sind in kürzester Zeit vom Papier runter.
Metall-"Papiere" setzen sich eher zu. Die üblichen Metallpapiere haben häufig Aluminiumoxid Körnungen. Das sind keramische Körnungen (im Gegensatz zu Korund).
Zu grobe Riefen würde ich überfeilen. Je härter übrigens das zu bearbeitende Material umso feiner sollte die Feile sein (feinere Feile = größere Hiebzahl).

btw: Wer mit schnellen Maschinen arbeitet kann auch schnell Fehler machen. Wenn alles nicht hilft, dann verbuch den Rohling unter "Lehrgeld". :hmpf:
 
Hallo bullett101,

wenn Du schon mit einer Flex rangehst, dann versuche man mit den Fächerscheiben zu schleifen, die gibt es auch in feineren Körnungen und damit schleift man subjektiv feiner als mit einer durchgehenden Schleifscheibe.

Ich würde man eine 80'er und eine 120'er Fächerscheibe besorgen und schauen, ob Du damit besser zurecht kommst.

Zum Schleifenmit Schleifpapier ist es wichtig zu wissen, dass man eine harte Unterlage braucht, um Material abtragen zu können. Also das Schleifpapier über ein Stück Holz legen, dann geht es besser mit dem Rausschleifen der Riefen.

Als Schleifpapier kannst Du Siliziumkarbid Schleifpapier verwenden, aber das würde ich nur in Feinheiten tun, in denen es keine Aluminiumoxidschleifpapiere mehr gibt. Wobei man schon auf eine gute Schleifpapierfirma wählen sollte. Gute Erfahrungen habe ich mit Aluminiumoxidpapier von der Firma Feldmühle gemacht.
Siliziumkarbid ist härter als Korund, wird aber wohl auch schneller stumpf, daher wähle ich es erst ab Körnungen oberhalb von 400, weil ich da weniger gute Korundpapiere kenne.

Also dann mal viel Erfolg beim Schleifen wünscht Dir der Leo.
 
Last edited:
Original geschrieben von Leonardo75
Siliziumkarbid ist härter als Korund, wird aber wohl auch schneller stumpf

Also Korund wird deutlich schneller stumpf als Siliziumkarbid, ist dafür aber anfangs deutlich agressiver. Wird in der Holzbearbeitung benutzt. Der Nachteil von Korund ist, daß die Spitzen der Körnung extrem leicht abbrechen - und das Papier wird stumpf. Daher halte ich es nicht für Stahl geeignet.
In Werkzeugfachgeschäften kriegt man auch grobe Keramikkornpapiere/-schleifleinen ab Körnung 40 (manchmal auch erst 50 oder 60).
Für einen besseren Abtrag halte ich als Träger übrigens Hartgummi sehr viel sinnvoller als Holz.
 
Mit dem Geweberückenschleifpapier habe ich im Handschliff nicht so gute Erfahrungen gemacht. Vieles was als Handschleifpapier angeboten wird ist hier nicht so dolle, da brechen schnell Körner aus.
Bandschleiferbänder, die man per Hand benutzt, ist da besser. Ansonsten kann ich empfehlen nass (mit Wasser) zu schleifen (bei den Bändern mit Geweberücken auch falls es kein Nassschleifpapier ist mit Öl), dann hält das Schleifband länger, sofern es ein Nassschleifband ist.

So das wars dann auch wieder,
Gruß Leo.
 
Tschuldigung, hab da wohl Korund und Aluminiumoxid gleichbedeutend benutzt. Wo liegen denn die genauen Unterschiede?
Hier werden die Begriffe in meinem Verständnis gleichbedeutend benutzt:
http://www.euroquarz.de/de/produkte/strahlmittel/korund.htm

Die Diskussion über Siliziumkarbid und Aluminiumoxid hatten wir schonmal in einem anderen Thread und wenn ich mich recht entsinne wurde dort die Bruchmechanik von Korund diskutiert.
http://www.messerforum.net/forum/showthread.php?s=&threadid=4329

Allerdings ging es dort eher um den Maschinenschliff, von Hand hast schon recht Floppi, da tun die SIC Papier auch Ihren Dienst, wenn der Druck nicht zu hoch wird. Ich habe aber mehr stumpfe grobe SiC Papiere nach der Metallbearbeitung gesehen als stumpfe Al2O3 Papiere.

Wenn Du ein ordentliches Hartholz nimmst, kannst Du auch gut Material abtragen als Schleifpapierunterlage. Das gibt meiner Meinung nach sogar weniger nach als Hartgummi. Im Extremfall kann man auch gut mit Metallklötzen schleifen, die mit Schleifpapier belegt sind.

Wenn die Kratzer mächtig tief sind und bullet101 eher zu den Freunden der Improvisation zählt und keinen Bandschleifer hat, dann würde ich mir an bullet101's Stelle wirklich überlegen mit den Fächerscheiben ranzugehen, erstmal in 120'er Körnung und auf einem Übungstahl beginnen. Mit wenig Druck und nach Möglichkeit mit reduzierter Drehzahl dann an die ungehärtete Klinge gehen, damit kann man auch grobe Schnitzer korrigieren. Im Handschliff dauert es teilweise ewig. Gerade wenn Du nur noch die letzten tiefen Kratzer siehst, dann schleifst Du Dir einen Wolf.

Oder mal eine Feile in Hieb 3 besorgen und mit Kreide einkreiden und damit die Riefen überfeilen.

Viele Grüße,
Leo.
 
Original geschrieben von Leonardo75
Tschuldigung, hab da wohl Korund und Aluminiumoxid gleichbedeutend benutzt. Wo liegen denn die genauen Unterschiede?

Brauchst Dich doch nicht entschuldigen - vielleicht lieg ich ja auch falsch. ;) Irgendwie hab ich das Gefühl, daß ich Zirkon mit Korund durcheinanderschmeiße. Ich muss nochmal selbst recharchieren.
btw: 'ne starke Behauptung ist besser als ein schwaches Argument. ;) :hmpf:

Aber ganz egal wie die "Bestreuung" nun auch heißen mag: Ich hab gute Erfahrungen mit den graubfarbenden Blaurückenschleifgewebe gemacht. Und die gibt's auch in groben Körnungen (wenn vielleicht auch nicht in jedem Baumarkt).

Bzgl. Schleifunterlage: Richtig, Hartgummi ist weicher als Hartholz - Hat den Vorteil, daß man einfacher Riefen rausschleifen kann. Bei zu tiefen Riefen bringt das allerdings auch nichts.
Wenn man 'ne sehr harte und dehnungsarme Schleifunterlage habe will, bietet sich übrigens Micarta an.

Im Handschliff dauert es teilweise ewig. Gerade wenn Du nur noch die letzten tiefen Kratzer siehst, dann schleifst Du Dir einen Wolf.
Wem sagst Du das?! :D Dazu könnte ich ein Buch schreiben "1.2379 - mein Kampf mit den Riefen"

Also ich denke auch, daß man mit Schleifpapier in der geschilderten Situation nur bedingt weiter kommt.
bullet um was für Stahl handelt es sich eigentlich?
 
Last edited:
Es ist 1.2842.
Dann werde ich mir heute mittag mal ein Stück von meinem Homemade Micarta schnappen und es dann mal probieren.

Und jetzt geh ich tapfer in die Schule um meine Mathe ZK zu meistern:super: .

Gruß Marcus
 
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