Welches Schweißgerät ?

bullet101

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Wie der Titel schon sagt brauche ich ein paar Infos zu Schweißgeräten. Über die Suche wurden nicht alle meine Fragen beantwortet.

Ich plane schon seit geraumer Zeit mir eins zuzulegen (hauptsächlich fürs Schmieden), bin mir nicht sicher ob ich ein Elektrodenschweigerät oder doch lieber eines der etwas teureren Schutzgas- und Fülldrahtkombigeräte kaufen soll.

Maximales Limit wären ca. 300 Euro, und dafür gibt's bei e**y ja schon ne ziemlich große Auswahl an Schweißgeräten.

Die Aufgaben die anfallen wären, Damastpakete schweißen, Stangen als Griff anschweißen, verschiedene Essenkonstruktionen und andere Werkzeuge/Vorrichtungen zum Schmieden und Messermachen schweißen und was halt sonst noch so gelegentlich anfällt.

Ich würde ja eher zu den Schutzgas/Fülldrahtkombis neigen, besonders da mich die Fülldrahtoption lockt (man braucht nicht immer noch ne Flasche mitrumschleppen und anschließen). Aber taugen die Geräte von Einhell, Güde und Konsorten in der Preisklasse überhaupt was (die 300 Euro müssen nicht unbedingt alle draufgehen ;))? Und wenn ja welches Gerät am besten?

Für andere Vorschläge bin ich jederzeit offen, da ich von der Thematik im Grunde genommen gar keine Ahnung habe.

Freue mich auf eure Antworten und Tips.

Viele Grüße, Marcus
 
(die 300 Euro müssen nicht unbedingt alle draufgehen )?
Für ein einfaches Elektrodenschweissgerät musst du schon mit 70-100 EURO rechnen, wenn die 300 EURo also nicht unbedingt alle draufgehen sollen, dann wirst Du beim Thema Schutzgasschweissgerät nicht alzuweit kommen....
 
Hallo !
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Elektorodenverfahren gemacht, da es insgesamt günstiger ist und die Nähte gerade an Damastpacketen besser halten. Versuch einen alten Schweißumformer zu bekommen, z.B. von Messer Grisheim, die sind sehr robust und leistungsfähig. Die Baumarktgeräte sind eigentlich fast alle nicht so empfehlenswert.
MfG Lars
 
Also ich habe mir ein einfaches Elektrodengerät von Güde gekauft.
Das arbeitet sehr zuverlässig.

Ich benutze es allerdings mit Drehstrom. Damit ist der Lichtbogen deutlich stabiler.

Bärtram ;)
 
Hallo bullet101,

Grundsätzlich würde ich dir nicht zu Schutzgas, sondern zu einem Elektrodenschweißgerät raten, denn Schutzgas kannst du nur in geschlossenen Räumen oder unter einem Zelt benutzen. Schon leichter Wind würde dir das Schutzgas wegblasen und es bilden sich Poren in der Schweißnaht. Bedenke, dass du nicht nur für Damastpakete schweißen willst, sondern irgendwann auch mal was anderes, wo die Naht halten muss!! Elektrodenschweißen ist da besser, das kann man auch bei leichtem (!!) Wind noch praktizieren.

Wenn es nun ein Elektrodenschweißgerät sein soll, dann lieber keines aus dem Baumarkt, denn ein geübter Schweißer kann mit einem schlechten Gerät schlecht schweißen, ein ungeübter gar nicht. Die billigen Trafos haben keine Drossel und einen unmöglichen Kennlinienverlauf.

Wenn also Trafo, dann richtig oder besser: INVERTER

Inverter richten den Eingangsstrom gleich, erzeugen daraus hochfrequente Wechselspannung mit regelbarem Spannungsbetrag (darum quietschen die Dinger manchmal so), diese speist einen Trafo, der wegen der hohen Frequenz sehr klein und leicht ausfällt. Nach dem Trafo kommt noch ein Gleichrichter.

Man hat also Gleichstrom zum schweißen und eine sehr angenehme Spannungs/Strom Kennlinie. Damit kann man auch Chrom.Nickel-Stähle nach allen Regeln der Kunst schweißen ("...bei VA kommt Masse an Minus, sonst an Plus...").

UND: Inverter wiegen in der angestrebten Leistungsklasse weniger als 5kg!! Leistungsähnliche Trafos kommen mit 20kg oder mehr daher.

Nachteil: Für einen kleinen Inverter mit 140A gehen ziemlich genau deine 300€ über den Ladentisch. Schau mal bei **** nach.

Du hättest dann ein zuverlässiges, gutmütiges, leichtes, universelles (vielleicht auch mal für WIG) und belastbares Schweißgerät an dem du viel Freude haben wirst.

So, genug davon...

MfG
newtoolsmith
 
Eins noch:

Ein Umformer, also ein Asynchronmotor, der auf der selben Welle einen Gleichspannungs-Generator antreibt ist zwar zum schweißen herrlich (und das ist noch untertrieben) aber etwas übertrieben dimensioniert und unhandlich. Es sei denn man verschweißt des öfteren 6mm Elektroden.

Als ich bei einem Bekannten die Dachkonstruktion seiner Halle mit einem (großen) Umformer geschweißt habe, ging morgens beim Einschalten immer das Licht in der Siedlung auf Sparflamme...


MfG
newtoolsmith
 
Ich kann mich er Argumentation 'pro elektrodenschweißgerät' aus eigener Erfahrung nicht anschließen.
Ich schweiße aktuell die Damastpakete mit einem zugegebenermaßen Billig-elektroden-gerät zusammen, habe aber mal eine Zeitlang mit einem Schutzgasgerät gearbeitet.
In der Handhabung, den Möglichkeiten, der Exaktheit der Nähte, der Möglichkeit auch dünne Bleche zu schweißen ohne Sie gleich zu lochen, kann das Elektrodengerät meiner Meinung nach nicht mit dem schutzgasgerät mithalten.
Lästig ist zudem alle paar Sekunden die elektrode wechselbn/erneuern......

Das hat dazu gefürt das ich mir das besagte Schutzgasgerät an LAnd gezogen habe als der Betrieb zugemacht hat.

Führ das Elektrofengerät spricht das geringere Gewicht, die Mobilität, auch mal was außerhalb zu schweißen und der wesentlich günstigere Preis.

für dich Markus, ist wohl das Elektrodengerät die bessere, weil günstigere Wahl.

gruß

Peter
 
Hallo Marcus,

vernüftige Schweißgeräte haben (wie alles vernünftige Werkzeug) ihren Preis.

Inverter-Geräte haben die von den anderen schon beschriebenen Vorteile; man sollte sie wegen der empfindlichen Elektronik jedoch möglichst in trockenen Räumen lagern.

Normale Trafo-Geräte sind sehr robust und nicht so empfindlich, an Deiner Stelle würde ich mich nach einem gebrauchten Gerät z.B. der Hersteller "Knurz" oder "Lorch" umsehen, diese Geräte kosten gebraucht so zwischen 100 und 200 Euro und sind den Baumarktteilen um Längen vorraus - oft hat man auch die Möglichkeit, die Geräte wahlweise mit Licht- oder Kraftstrom zu betreiben.

Ein halbwegs vernünftiges Schutzgas-Gerät kostet mindestens das doppelte von Deinem Budget, von Fülldraht-Geräten halte ich persönlich nichts.

Frohes Schweißen !

Gruß

Michael
 
Schweißgerät

Mein TIP " REHM " SYNERGIC 254 ein tolles MAG Schweißgerät :super: Schutzgas ist einfach vielseitiger.Elektroden Schweißgeräte sind meiner meinung nach unpraktisch ;) .Bei uns werden im Betrieb (40.000 Beschäftigte)nicht einmal mehr Schweißkurse dafür angeboten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Marcus,

ich habe zwei Elektrodenschweißgeräte im Einsatz (1x Knurz und 1x Lorch). Mit denen schweiße ich eigentlich alles, was so anfällt. Wenn ich allerdings mal was aus Blech habe, geh ich zu einem Bekannten mit einem Schutzgasschweißgerät. Ich würde mir an Deiner Stelle nach einem gebrauchten Elektrodenschweißgerät (Lorch, Rehm usw.) umschauen. Die Teile sind robust, nehmen nicht viel Platz weg und Du brauchst kein Gas. Und für Deine Zwecke müsste es dicke reichen.

Gruß Thomas


@Joy

Wieso sollen Elektrodenschweißgeräte veraltet sein? Würde mich mal interessieren.
 
Bei einem Elektroden-Schweißgerät auf die Einschaltdauer achten.

Die Einschaltdauer (ED):

Die Umwandlung der Netzspannung in Schweißspannung kann physikalisch nicht ohne Verluste durchgeführt werden. Das hängt mit dem Innenwiderstand des Leiters zusammen.

Das Verhältnis von Schweißdauer und Abkühlphase wird als Einschaltdauer (ED) bezeichnet.

Zur Bestimmung der ED gilt für Profi-Schweißgeräte die Norm EN 60974-1.
(Den Geräten für eingeschränkten Gebrauch und Hobby wird die Norm EN 50060 zugrundegelegt.)
Die ED wird innerhalb einer Zyklusdauer von 10 Minuten (100%) ermittelt.
Eine ED von 60% bedeutet demnach, dass die Schweißzeit 6 Minuten (60%) und die Abkühlzeit 4 Minuten (40%) betragen.
Diese Daten gelten dann als Normmesswerte, die zum Vergleich verschiedener Geräte dienen.
Die Ermittlung der ED erfolgt bei einer bestimmten Umgebungstemperatur.
Bis vor kurzem waren 25° vorgegeben, also eine Temperatur, die dem durch- schnittlichen Einsatz in Mitteleuropa entspricht. Inzwischen wurde auf 40° erhöht.

Grundsätzlich gilt: Je höher die ED, um so geringer die Zwangspausen.

@Joy
Ich nehme an Du arbeitest bei der großen Automobilfirma mit dem Stern.
In der Kfz.-Industrie werden E-Schweißgeräte natürlich nicht so häufig eingesetzt. Dort kommt im wesentlichen Schutzgas zum Einsatz (WIG, MAG und MIG).
 
Hallo Joy,

Auch ich wüßte gerne mal, wieso das Elektrodenschweißen veraltet sein soll!?

Für alle, die es nicht wissen, also vor allem für dich: Mit Elektroden kann man deutlich bessere Nahteigenschaften erzielen als mit Schutzgas. Man kann mit Elektroden zusätzliche Legierungselemente einbringen, indem man diese in die Umhüllung hineinmischt, man kann für erhöhte Abschmelzleistung und Schmelzbadkühlung auch Eisenpulver zur Umhüllung dazugeben und: mit Elektroden kann man im Freien schweißen. Außerdem kann man mit passenden Elektroden auch Fallnaht schweißen oder Fugen hobeln.

Das alles geht mit MIG/MAG nicht (Fallnaht schon, aber nur mäßig).

Dafür kann man mit Impuls-Wechsel-MIG auch Alu schweißen.

Wenn du das nicht glaubst, dann frag mal meinen Schweißtechnikprofessor.

Um Mißverständnissen vorzubeugen: MIG/MAG ist ein tolles Verfahren (vor allem wenn man nur schlechte Schweißer hat, denn es ist in der Anwendung Idiotensicher, wenn erstmal die Parameter richtig eingestellt sind) aber es ist nicht "das Mittel für alles" und kann auch nicht alles.

MfG
newtoolsmith
 
...außerdem gibt es spezielle Elektroden für das Brennschneiden, übrigens auch solche für Aluminium, Guß und Edelstahl.
Mit Auftragselektroden kann man "aufpanzern" - mit sogennannten "Schwarz-Weiß-Elektroden" kann man Guß mit Stahl verbinden.

(Wer`s nicht glaubt soll den Schweißtechnik-Prof. fragen)

Elektroden gibt es (zumindest bei manchen Händlern) in kleinen Stückzahlen, Schutzgas-Draht nicht.

Elektroden werden jedoch mit der Zeit nicht besser - sie müssen rückgetrocknet werden, da die Umhüllung hydrophil (wasseranziehend) ist; schon wieder ein gutes Argument für die Anschaffung eines Muffelofens !

Gruß

Michael
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Dann soll's nun also doch ein Elektrodenschweißgerät werden :).

Wo bekomme ich denn nun so ein gebrauchtes Lorch, Rehm oder Knurz in meiner Umgebung her?

Welche Modelle wären denn überhaupt geeignet? Die drei Hersteller scheinen ja reichlich verschiedene Schweißgeräte herzustellen.

Ich möchte nicht unbedingt die "Katze im Sack" kaufen, da ich eigentlich keine Ahnung hab woran ich erkenne ob die Teile intakt und wieviel sie wert sind.

Gruß Marcus
 

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Schweißgerät

Eigentlich wollte ich nur meine bescheidene persönliche Meinung an bullet101 weitergeben und keine diskusion pro/kontra schutzgas oder Elektrode ins Leben rufen :cool: .
Jeder hatt halt seine Vorlieben.
Nach abgeschlossener Schweißprüfung verschiedener Verfahren,
unteranderem MIG,MAG,WIG,Eektrodenschweißen,etc. habe ich eben in 23 Jahren die Vorzüge des Schutzgasschweisens kennengelernt.

PS: und nein ich brauche keinen Professor wenn ich etwas zu schweißen habe ;)
 
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@Joy:

sorry, mein Beitrag liest sich etwas böse, war nicht so gemeint.

Nur lass meine geliebten Elektroden nicht so schlecht wegkommen!!

Und haltet sie rocken, sonst gibts Wasserstoffporen - aber das ist wieder eine andere Geschichte...und das Aluschweißen mittels Elektrode kenne ich nur aus der Theorie, hab ich noch nie gemacht.

MfG
newtoolsmith
 
Beim Aluschweißen sowie beim Hartlöten(Froniusgeräte)kommt heute der Draht(zusatz) von der Rolle ähnlich dem MAG verfahren.Nicht einfach zu schweißen aber eine saubere sache ,keine spritzer oder ähnliches uuuund drei mal so schnell wie bei Elektroden.Von den kosten ganz zu schweigen.SORRY :D das sind halt die Verfahren die sich in der Industrie durchgesetzt haben.Will sagen wer MAG beherscht is deutlich im vorteil.
Und das eine Fallnaht nicht gut funktioniert mit MAG :confused: werde es ausdrucken und mal meinem Schweißprüfer zeigen :p
 
@bullet101
Ich kann dir auch nur zu einem elektrodenschweißgerät raten, für 300€ bekommt man noch kein verwendbares Schutzgasschweißgerät.
Die Modelle sind im großen und ganzen relativ gleich, nur in der Stromstärke liegen die unterschiede. Da solltest du mindestens 140 Ampere haben damit du 3.25mm Elektroden verschweißen kannst. Mehr schadet auch nicht. ( bei größeren Sachen ist mehr Power immer vorteilhaft)
ich besitze ( :mad: leider) ein schweißgerät aus dem Baumarkt, für mehr hat das Geld nicht gereicht.
An dem teil ist allerdings außer dem Trafo nichts mehr orginal, hab mir ein längeres masse/Elektrodenhalterkabel drangebaut und eine vernünftige Massezwinge/Elektrodenhalter.
schwe3ißen tut es aber gut.
Was nicht so toll ist sind die Stromschwankungen ( hab ich jetzt durch umstieg auf 400V weitestgehend los). Beim Einschalten hat man eine ganz andere stromstärke wie nach 10 min :(

Beim schweißen kommt es vor allem auf das können des Schweißers an, also immer schön üben!

OT an:
Wir müssen uns übrigens mal treffen, wenn mein Amboss steht, zu GehaWe nach fellbach konnte ich leider nicht kommen, da ich krank war, Ich schreib dir noch ne E-mail, kann aber ein bischen dauern
OT off

Mfg Survivor
 
bullet101 schrieb:
Vielen Dank für eure Antworten.

Dann soll's nun also doch ein Elektrodenschweißgerät werden :).

Wo bekomme ich denn nun so ein gebrauchtes Lorch, Rehm oder Knurz in meiner Umgebung her?

Welche Modelle wären denn überhaupt geeignet? Die drei Hersteller scheinen ja reichlich verschiedene Schweißgeräte herzustellen.

Ich möchte nicht unbedingt die "Katze im Sack" kaufen, da ich eigentlich keine Ahnung hab woran ich erkenne ob die Teile intakt und wieviel sie wert sind.

Gruß Marcus

:rolleyes:
In Bezug auf das geeignete Schweißverfahren haben wir wohl alle so unsere Vorlieben - ich denke, wir können uns auch abschließend darauf einigen, daß wir keinen Prof. zum schweißen brauchen ...

Das Problem von Marcus ist nun : s.o.

Hallo Marcus, ich selbst verwende ein Gerät von der Fa. Knurz (Bezeichnung KN 175), hier kannst Du nach allem schauen, was KN *** heißt, oft auch als "Kleinschweißtransformator" bezeichnet.

Beim allseits bekannten Auktionshaus sind solche Geräte gelegentlich im Angebot - hier führt selbst der Suchbegriff "Scheißgerät" (kein Tippfehler !) gelegentlich zu einem Treffer.

Selbstverständlich kannst Du auch beim Werkzeughändler Deines Vertrauens nachfragen - Gebrauchtmaschinenhändler wären ebenfalls eine Alternative.

Die Geräte sollten äußerlich O.K. sein, d.h. keine größeren Ausbrüche am Gehäuse, Wahlschalter für Schweißstrom gangbar, Kabel in Ordnung, möglichst Typenschild (trägt auch die A-Werte) vorhanden.

Wenn dann die einzelnen Stromstufen noch funktionieren (`mal schweißen und dabei durchschalten), ist das Gerät i.O.; ich persönlich würde für ein gutes gebrauchtes bis zu € 150.- ausgeben, die Schweißgeräte werden aber oft auch für € 80.- bis € 100.- verkauft.

Der Neupreis der Geräte lag nach meiner Erinnerung `mal bei rund DM 1000.-

Gruß

Michael
 
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