Welches von diesen Messern??

JosebaBeloki

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Hallo Leute,

ich bin neu und habe gleich eine Frage.

Und zwar möchte ich meiner Freundin ( Köchin ) zu Weihnachten ein gutes privates Küchenmesser schenken.

ich kann maximal so 140 Euro ausgeben.

ins Auge gefasst habe ich nach langer Suche folgende 2 Messer:

Tamahagane KP106: http://www.messerspezialist.de/tamahagane_messer.html
und das Kamo Shirou Petty: http://www.messerspezialist.de/kamo_shirou.html
welches soll ich nehmen. Oder andere Vorschläge?? Bin für alle Tipps dankbar.

Sollte aber Japanisch sein, und wenn es geht den bestmöglichen Stahl für den Preis.

MFG
 
Kohlenstoffstahl
Hiromoto AS Gyuto 240mm
Mizuno Tanrenjo GF25 Wa Santoku 180mm
Migaki Gyuto 210mm
Kumagoro Hammer Finish Gyuto 210mm

Rostfrei Stahl
Misono UX Gyuto 210mm
Hiromoto Gingami No.3 Gyuto 240mm
 
Zunächst einmal finde ich den Gedanken ein Kochmesser an eine Köchin zu verschenken sehr nobel, freut mich!
Aber, bevor wir nun alle sagen was wir unserer Meinung nach für ein Messer verschenken würden sollten wir doch mal eine Sache vorher geklärt haben:
Meines Wissens nach (und ich hatte das schon mehrfach mit Köchen diskutiert) tut man Köchen der Europäischen Schule keinen Gefalen damit, wenn sie ein pflegeintensives Messer haben. Auch wenn es privat genutzt wird ist der Workflow des Alltages drin und dann ist ein KohlenstoffStahl halt doch schnell "vergammelt".
Man sollte also geklärt haben, ob der Willen zum schnellen Reinigen und Pflegen der Klinge da ist.

Dann sollte man auch wissen wie das Messer geschärft werden soll: Nach einer, für deutsche Köche eher ungewöhnlichen Art, nämlich Wassersteinen oder eher traditionell mit dem Wetzstahl, den die Köche halt eben kennen....

Wenn man das weiß kann man entscheiden welcher Stahl der Beste ist, nämlich der, mit dem die Freundin im Alltag auch umgehen will....

Ich empfinde als Beispiel für Fälle, an denen das nicht ganz klar ist, so eine eierlegendeWollmilchsau als ideal: z.B.: Toshiro Shippu (es soll ja ein Wa Stil (Japanisch) sein)
Meines Wissens nach hat Claudia vom Messerkontor da eine sehr kompetente Auswahl und kann Dir da weiter helfen.

Für den Fall daß Du deiner Freundin einen Pflegeintensiven Stahl schenken möchtest schlage ich vor ein komplett Packet zu schenken: z.B.: ein Kanetsune Nakiri + 2 passenden Wassersteine dazu.

Wenn das kein tolles Starterpacket ist weiß ich auch nicht....

Wenn sie später mehr daraus machen möchte und die Schleifsucht wie bei uns da ist, dann gibts Raum zum Erweitern...
 
Danke für die ausführliche Antwort ;)


Also ich sag mal so sie ist eine die wenn sie etwas bekommt und stolz darauf ist dann auch pflegt und putzt usw..

Also wäre ein rostender Stahl sogesehen kein problem, Schneidunterlage bekommt sie von mir dazu und ein Putzset dache da an das von Solingen mit Tuch.

Einen guten Schleifer der vertraut ist mit Jap. Messern kenne ich, notfalls kann ich es mir auch zeigen lassen, kenne mich berufsbedingt mit Messern und deren Behandlung aus.

Wichtig ist das es so zwischen 110-150 Euro liegt und optisch etwas hermacht. Es soll ein japanisches sein und wenn es geht die typische Griffform haben.

PS: Die Kanetsune sehen genau so aus wie ich möchte für sie, aber welches soll man da nehmen?? ist ja kein klassisches so um die 18cm dabei? maximal die Deba in etwa?
 

= Tojiro Sippu

Sonst stimme ich WolfgangXX Beitrag voll zu. Einem Koch ein Messer schenken ist nicht einfach.
Auch für 140 Euro eingutes japanische Messer -in Deutschland- zu kaufen wird nicht einfach.
Die Shirou Kamo find ich überteuert weil der zu 'berühmt' ist und die Tamahagane ist schicke Massenware mit suboptimaler Klingengeometrie.

Ein Deba ist zu speziell da es eine sehr dicke Klinge hat und besondere Schnittmethoden verlangt. Das Nakiri von Kanetsune hat hier ein paar Fans.

Das Azai Santoku wäre auch nett wenn Du 5 Euro drauflegst, ist sogar rostträge:
http://www.japan-messer-shop.de/sta...Santoku_Damastmesser_16_5_cm__49_Lagen991.php
Oder schau selbst mal durch was es in der Art gibt:
http://www.japan-messer-shop.de/start.php?masami_azai_hocho.php
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich stellt sich doch erstmal die Frage, welche Messer sie schon hat und wo sich noch Lücken auftun.

Alternativ könntest du bei Tosa Hocho nachfragen, ob sie dir was "spezielles" machen. Soll heißen, wenn du bestimmte Wünsche hast, machen sie das für dich.
Beispiel: ein spielblank poliertes Messer statt dem rauen finish, der sonst da vorherrscht. Aber evtl. könnte es für Weihnachten schon zu knapp sein mit der Zeit.
 
Für den Fall daß Du deiner Freundin einen Pflegeintensiven Stahl schenken möchtest schlage ich vor ein komplett Packet zu schenken: z.B.: ein Kanetsune Nakiri + 2 passenden Wassersteine dazu.


Das Nakiri hat doch aber eher eine "Beilform" oder leig ich da falsch?
 
Der Vergleich mit einer Beilform ist nicht richtig, auch wenn die äußerliche Form daran erinnert, ein Nakiri ist:
-leicht wie ein Santoku
-beidseitig geschliffen
-durch den leichten Radius vorne zu führen we ein Gyuto
Also, sehr nahe an europäischen Messern, aber um Gottes willen kein Beil
 
ganz klar dann ein Santoku oder ein Gyuto.
Nakiri und Usuba sind etwas speziell um sie als Einstiegsmesser zu verschenken, das Deba macht Sinn als leichtes Hackmesser, aber eigentlich gehört es zu dem Fisch Satz mit Yanagiba, und da reden wir dann schon wieder über ganz andere filier Techniken die man in europäischen Kochsendungen eher nicht beigebracht bekommt.

bleibt die Frage rostfrei oder rostend - Vg10 ist die (keineswegs schlechte) Wahl um die man bei rostfrei und Mehrlagen quasi nicht drumrum kommt. Zudem sieht das meist ganz hübsch aus mit der Damast tapete. Und hält das auch hübscher als vergleichbares aus rostendem Stahl. Beide Messer kenne ich nicht - sehen aber gut aus und beide scheinen recht dünn geschliffen und leicht zu sein - sind auf jeden Fall also mit etwas größerer Sorgfalt zu benutzen als die Standard Solinger, das sollte man im Hinterkopf behalten.:super:

@ wolfgang: sicherlich kein Beil im herkömmlichen Sinn, aber eben auch nicht wirklich europäischer Wiege/Druckschnitt. eher chinesisch choppend- wa sja auch gerne als Beil bezeichnet wird, o Graus. Mit Sicherheit ist ein Nakiri/Usuba nicht so Allround wie ein Santoku.
 
Schwarze Kunststoffzwinge - igittigitt! Wenn dann auch noch ein gewisser Absatz zum Kirschholzgriff vorhanden ist, dann fühlt sich das gar nicht gut an und sieht auch sehr bescheiden aus. Die Tojiro Sippu sind viel hochwertiger (Büffelhornzwinge und tolles Holz) und besser verarbeitet.
Gruß
Pflaster
 
Danke für alle Meinungen,
Zu diesem Messer hätte ich gern noch ein Urteil:

ums nochmal ganz kurz anzureissen: Es gibt prinzipiell zwei Unterschiede rostfrei und rostend. Beides hat Vor und Nachteile. Beides bekommt man in zig Ausführungen und Preislagen, bei beiden gibts Blender und Schnäppchen. Entscheidend wie gut das Messer dann hinterher "performed" sind aber auch und vor allem die inneren Werte die sich nicht so einfach beschreiben oder fotografieren lassen. Wärmebehandlung, Klingengeometrie, etc. "Handgeschmiedet" wird dabei fast inflationär für alles gebraucht was einmal am Hammer vorbeigetragen wurde und ist somit als Qualitätsmerkmal eher ungeeignet. Und ein Messer mit Standardgriff und Kunstoffzwinge kann durchaus besser (ab)schneiden als der vermeintlich handgedengelte Mundgeblasene Edelschnitzer.

Schlussendlich bleibts dabei - die Grundsatzentscheidungen (rostfrei/rostend - einlagen/mehrlagen, japanisch/europäisch, Tapte/blank, PREIS) sollten getroffen werden, und dann dürfte das nächste Kriterium (Langzeit)Erfahrungsberichte sein.

Die beiden Messer (azai und Anryu) haben quasi nichts gemein. Das ist so ein bisschen Hüpfen von Blatt zu Blatt und wird Dich nicht wirklich weiterbringen. Der nächste wirft wieder http://www.tosa-hocho.de/ in den Raum und dann gehts über Watanabe und Herder wieder zu dick.biz zurück. Bei dem Anryu ist keinerlei Angabe zu den Maßen oder dem Gewicht zu finden.

Zielführend wirds erst sein, wenn Du Dich für Rostfrei (und damit ziemlich wahrscheinlich VG10) oder rostend (und dabei dann wahrscheinlich Aogami) entscheiden kannst. Das nimmt sich nicht viel - beide um die 60° HRc und schnitthaltig - nur entscheiden musst Du Dich.
 
Naja ich finde das die Messer wo nicht rostfrei sind nicht so gut zum Täglichen gebaruch in der Küche geeignet sind. Ich hab selber welche aber ich muss sagen ich nehme sie doch meistens an besonderen Tagen.

Ich kann dir nur raten kauf Ihr ein Global Messer z.b das Kochmesser mit 20 cm. Ist rostfrei und von der Schnitthaltigkeit echt total ausreichend. Ich hab meins erst letzte Woche auf meinem King Kombi Schleifstein 1000/6000 geschliefen und bin immer wieder überrascht welche Schärfe man da schon hin bekommt. Wenn es mal richtig scharf geschliffen ist dann hält die schärfe gerade beim Global Stahl auch sehr lange, wenn man es halt gut behandelt.

MFG Peter
 
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