Da das Schleifen von Serrations ja doch immer mal wieder nachgefragt wird, schildere ich mal kurz meine Methode, mit der ich selbst total verhunste oder von Werk aus untaugliche Wellenschliffe um- oder nachschleife, mit erstaunlichen Ergebnissen.
Und zwar benutze ich erstmal die Diamantrundfeile des DMT-Sets zusammen mit der Lanskyklammer. Hier ist die Rundfeile auf dem oberen Bild zwischen dem Messer und dem blauen Stein zu sehen:
http://www.dmtsharp.com/press/aligner.htm Die DMT-Klammer funktioniert natürlich auch, die von Lansky finde ich allerdings stabiler, wodurch der Winkel genauer gehalten wird und die Klinge fester eingespannt werden kann.
Ich wähle dabei einen möglichst flachen Winkel; von Werk aus sehr steil geschliffene Serrations werden so automatisch schön flach umgeschliffen. Es wird nur von der bereits geschliffenen Seite der Serrations gearbeitet, bis auf der Gegenseite ein ordentlicher Grat entstanden ist. Dabei verwendet man bei den größeren Wellen den oberen, dickeren Teil der DMT-Rundfeile und bei den kleinen Zwischenwellen den unteren, dünneren Teil. Durch den sich verändernden Durchmesser der Rundfeile ist allerdings ein wenig Geschick notwendig, um der vorgegebenen Form der zur Zeit geschliffenen Welle zu folgen und diese Einzuhalten. (Immer nur auf eine Welle konzentrieren) Das geht aber mit ein klein wenig Übung ganz gut. Es ist darauf zu achten, dass sich das Führungsloch der Lanskyklammer rechtwinklig oberhalb der gerade geschliffenen Welle befindet, also ruhig öfter mal umspannen. Und keine falsche Bescheidenheit: Es sollte richtig Material abgetragen werden, ruhig auf der ganzen Fläche des Wellenschliffs. (Sieht einheitlicher aus als wenn nur der untere Teil der Schneide neu geschliffen wird. Es reicht natürlich auch das Schleifen der Schneide allein, hauptsache man erhält einen deutlichen Grat.)
Habe ich den gesamten Wellenschliff neu überarbeitet und die Seitenfläche der Wellen komplett übergeschliffen (aus optischen Gründen mache ich das auf der ganzen Fläche des Wellenschliffs bei jedem Messer, das ich zum ersten Mal so behandle) und ist ein regelmäßiger Grat an jeder Welle entstanden, ist Schluss mit Schleifen. Es wird nicht mehr von der Gegenseite mit einem Schleifmedium gearbeitet, sondern nur noch poliert:
Dazu nehme ich in Ermangelung eines anderen Gerätes eine Bohrmaschine, die vorschriftsmäßig mit einer entsprechenden Halterung in die Werkbank eingespannt ist. Hier muss man natürlich auf die
Gefahren beim
Polieren hinweisen, das ist nicht ohne. (Ein Dremel mit Polieraufsatz funktioniert sicherlich auch, ist wahrscheinlich ungefährlicher aber auch nicht so gleichmäßig zu handhaben) Und wegen der Wärmeentwicklung natürlich immer nur kurz und ohne Druck auf die mit Autosol, Metal-Glo oder ähnlichem behandelte Filzscheibe halten. Um Verrunden der Schneide zu vermeiden, auch nur in einem möglichst flachen Winkel.
So poliere ich die Serrations in einem
möglichst flachen Winkel abwechselnd mehrmals
kurz von beiden Seiten, bis der Grat sich gelöst hat und nicht mehr feststellbar ist.
Das Ergebnis war bisher immer mehr als zufriedenstellend, ich war anfangs echt erstaunt. Vorher hatte ich es mal mit dem Sharpmaker, mit den dreieckigen Spezialsteinen des Lanskys oder mal freihändig mit einer diamantbesetzten Rundfeile versucht. Alles brachte mir kein befriedigendes Ergebnis. Es kann natürlich sein, dass der eine oder andere mit dieser Version nicht so gut zurechtkommt, denn jeder hat ja so seine Vorlieben beim Schleifen. Bei mir klappt es aber so gut, dass ich es einfach mal empfehlen möchte.
PS: Sorry, dass ich diesen uralten Thread dafür wieder hochgeholt habe, aber der Titel ist so schön aussagekräftig und eindeutig im Gegensatz zu den vielen anderen Themen, wo es um Serrations geht.