Das Wesentliche ist schon gesagt und m.W. alles richtig - ob Welle und welche weiviel bestimmt nun mal der Einsatzzweck (über das Thema gibt es ja auch endlose Diskussionen und gute FAQs in den englischsprachigen Messerforen).
Welle ist ja nicht gleich Welle: der von Raimund genannte und IMO sehr unterschätzte rauhe Schliff an einer glatten Klinge ist sehr vielseitig und "bissig", die Serrations am Endura sind viel spitzer und aggressiver als die relativ sanfte Welle am Military, der Wellenschliff eines Brotmessers sieht zu Recht anders aus als der an einem SOCOM etc. Und wenn ein glatter Schliff SCHARF ist, geht er auch butterweich durch Taue, Tomaten und Tarnmusterjacken (letztere natürlich nur wegen der Alliteration...).
Teilwelle für Alltagsgebrauch ist bei ordentlicher Klingenlänge gut, aber die Welle für Feinarbeiten meist immer noch am falschen Ende. Alternative: zweischneidiges Messer mit Welle nur an einer Seite (bei Foldern selten) oder einfach zwei Messer bzw. ein Multitool/SAK mit Welleklinge dran.
Noch ein Gedanke zum Thema SV (Ray, hör' mal weg): der Wellenschliff schneidet zwar nicht so tief wie ein glatter, dafür reißt er besser durch Kleidung und was darunter liegt, verursacht also häßlichere und schmerzhaftere Wunden und hat damit mehr Stoppwirkung als Schnitt/Stich mit glatter Klinge (der durchaus gefährlicher sein kann). Aus diesem Grunde halten manche einen partiellen Wellenschliff als ideal für Defensivmesser (falls es sowas überhaupt gibt - angreifen kann man auch mit einem Gunting), hier macht aber auch ein vollständiger Wellenschliff Sinn, vor allem, wenn man mit der Klingenseite "clippen", also die angreifende Extremität einklemmen will. Aber das wurde schon/sollte man besser im SV-Forum diskutieren, wenn nötig.