Wer hat Erfahrung mit Rozsutec/Binsu/Amakusa

Schild

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Ich bin grade bei der Suche nach Gesellschaft für meinen Gelben Brocken / Herbertz 1000/~240 Kombistein.

Die genannten Kandidaten fallen alle durch ein überraschend (im Sinne von 'ich hatte erwartet, dass das synthetische Zeug billiger ist') gutes Preisleistungsverhältnis (bzw. cm³/€) auf (Shop: Dick).

Vergleich:
Binsu (8-1,2k):25,1
Amakusa (*) (400-800): 36,3
Rozsutec (6k) (* ): 15,9

Awaseto (6-8k), Bruch: 8,5
King Hyper 1000: 10,12
Naniwa Kombi 1/3k: 13,9
King Kombi 1/6k: 8,1
diverse GBBs: 2,4-1,8
Naniwa Ebi (extra groß mit Shrimp) 1000: 28,44

Shapton Glas 2k: 1,56
" 500:2,1
wobei man hier aufgrund der Verschleißfestigkeit mit einem gewissen Vielfachen rechnen müsste...
Demgemäß erste Frage (an Shaptonbesitzer): Wäre x20 ein realistischer Wert? Ich hab mal irgendwo gelesen, dass auf einem Shapton 30 Messer ohne sichtbaren Verzug geschliffen wurden.

Zweite Frage: Beziehen sich die unterschiedlichen Grits beim Amakusa/Binsu darauf, wie viel Schleifschlamm man verwendet, oder auf die Unterschiede in der Steinzusammensetzung?

Dritte Frage wäre die nach allgemeinen Erfahrungen (Härte, Aggressivität, Abnutzung, Homogenität,..) mit den drei Erstgenannten, bzw. nach besseren Alternativen.

Vierte Frage: Wie kriegt man Shapton-Steine wieder plan, ohne einen Diamantabrichtblock kaufen zu müssen? Schleifpapier auf Glas hat wahrscheinlich bei derart zähem Zeug keinen Effekt.

Fünfte Frage: Selbe wie die Dritte, bezogen auf den Awaseto. Ich hab vor, mir demnächst einen Hobelrasierer zu kaufen und dachte mir, ich könnte eventuell die Klingen nachschärfen. Wie ist dieser Stein im Vergleich zu meinem GBB?
 
uff. Ich glaube du solltets deine Herangehensweise ändern.

Das Preis Leistungsverhältnis auf die Größe und den Preis zu beziehen,
halte ich für etwas zu stark vereinfacht.
Oder kaufst du auch ein Auto, weil es pro cm³ günstiger ist?

Viel wichtiger als die Größe sind doch die Eigenschaften die dem Stein zu eigen sind.
Mach nicht den Fehler und halte die Zahl die für die Körnung steht für ausschlaggebend.
Das ist sie definitiv nicht.

Außerdem, vergleich mal die Preise für japanische Natursteine,
mit denen die sie bsp. in Japan oder auch hier in DE teilweise
im Japan-Messer-Shop kosten. Da liegen Welten dazwischen.
Aber hier greift soviel ich vermute der Satz
MAN BEKOMMT MEISTENS DAS, WAS MAN BEZAHLT.

Deine Fragen zielen sicherlich auf etwas ab,
sind aber so wie gestellt nicht zu beantworten.
Du kannst die Verschleißfeste eines X-Beliebigen Natursteines nicht mit der eines Synthetischen vergleichen.
Mein Suita beispielsweise (Kilopreis 98€ :D ) wird garantiert mein ganzes
und einen guten Teil des Lebens meiner Kinder erleben,
sofern ich das möchte.
Wenn du also nicht vorhast einen professionellen Schärfladen zu eröffnen,
brauchst du dir sowohl bei Shapton, als auch bei vernünftigen Natursteinen keine Gedanken zu machen.

Da du nicht geschrieben hast, welche Shaptons du meinst nehme ich an,
du meinst die neue Version, auf Glas geklebt, richtig?
Es stimmt dass diese Steine sehr hart sind und daher extrem selten abgerichtet werden müssen.
Ich sehe allerdings keinen Grund, warum dies nicht auch mit einer Menge an Schleifpapier möglich sein sollte.
Bei meinen alten Shaptons, professional Serie, wurde auch empfohlen
diese mit der 300€ teuren diamantplatte abzurichten.
Ich habe außerordentlich gute Erfolge mit Schleifpapier gehabt :super:

Andererseits gibt es bei Dick Diamantsteine, von DMT.
Diese eignen sich hervorragend um auch die hartnäckigen shaptons
auf 3µm plan zu kriegen. Kosten 59€ oder so.

Die Grits bei Natursteinen beziehen sich meist auf Schätzwerte,
oder Mikroskopuntersuchungen der Schleifpartikel.
Bei Natursteinen ist das aber eben so eine Sache,
da diese ihre Eigenschaften verändern.
Ein weiterer Grund nicht zu sehr auf Körnungen zu achten!

Dick ist kein Profi für japanische Natursteine.
Meiner Meinung nach brauch es aber viel Erfahrung um den richtigen Stein
für den richtigen Kunden zu suchen.
Dabei ist es wichtig zu wissen,
dass es zig verschiedene Schichten,
also mehrere Awasedos, mehrere Aoto, mehrere Suita...
alle mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt.

Wenn du Gesellschaft für deine o.g Steine suchst,
wäre ein Zwischenstein auf jeden Fall vernünftig.
Da empfiehlt sich ein Shapton 2.000
oder ein schöner 3.000er.
Bist du mit deinem 1.000er nicht zufrieden,
versuch den Cerax 1k/3k

p.s: Hobelkningen so abzunudeln dass sie auf den Stein müssen halte ich für fragwürdig.
Denn nach dem Stein folgt bekanntermaßen das Pasten auf Leder und das anschließende Abziehen auf unbehandeltem Leder.
Ich halte meine roten Personnas in Schuß, indem ich sie ab und an mal über einen Streichriemen,
mit Chromoxidfarbe (Lukas Acryl mit Pigment PG17) behandelt streiche.
 
>>Viel wichtiger als die Größe sind doch die Eigenschaften die dem Stein zu eigen sind.<<

Daher dieser Thread hier.


>>Da du nicht geschrieben hast, welche Shaptons du meinst nehme ich an, du meinst die neue Version, auf Glas geklebt, richtig?<<

Ja. Dick führt die Mxx/Pro-Serien nicht.


>>Dabei ist es wichtig zu wissen,
dass es zig verschiedene Schichten,
also mehrere Awasedos, mehrere Aoto, mehrere Suita...
alle mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt.<<

Die sehr großen Steine in Körnungen von 6k ab aufwärts, wie sie japan-messer-shop.de beispielsweiße führt, sind für mich im Grunde nicht interessant.

Mit einem Shapton 2k bräuchte ich keinen zweiten 1000er mehr.

Der erwähnte Shop hat allerdings mit dem K1040 einen sehr interessanten 1/4k Kombi-Keramikstein (7x so dick, selber Preis), der den Shapton Pro/Naniwa Chosera-Steinen ähnlich sein soll. Leider spuckt die Suchfunktion dazu nichts aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein Händler kann für den Kunden den passenden Stein suchen.
Jede handgearbeitete Klinge braucht zumindest bei alten japanischen Klingen ihre "Spezialbehandlung". Ein Shobu-Suita z.B. der bei einer Mino-Klinge aus dem 16 Jhdt. super ist, flutscht bei einer Satsuma-Klinge aus dem 19 Jhdt. einfach drüber. ( Mino / Satsuma : Alte japanische Provinzen ).
Wenn der Händler also einen richtigen Stein empfehlen will muß er gleichzeitig ein Klingenspezialist sein. Eine extrem seltene Mischung.
Einziger Ausweg : Steine sammeln wie ein Stein-Hamster.
 
Zum Rozsutec. Das ist ein ganz prima Stein! Er nutzt nicht ab, ist fein und hat Biss. Auch das Riemchen ist Klasse.

Ich gebrauche ihn um meine Schnitzwerkzeuge zu schärfen. Gerade die Gransfors-Werkzeuge lassen sich damit sehr gut schärfen. Ich finde es sehr angenehm mit dem Rozsutec, freihändig, zu schärfen, da hat man nicht den Abriebsabber überall. Für Messer, Hobeleisen und Schnitzeisen verwende ich ihn nicht. Für feinere Klingen finde ich den gelben Brocken oder die Japaner besser.
Im Urlaub habe ich immer ein Rozsutec-Riemchen dabei, langt für alles.

Es ist aber tatsächlich so, dass, je größer die Steinesammlung, desto mehr entscheidet das Gefühl, mit welchem Stein man welches Werkzeug schärft.

Heinzer
 
Paket von Dick.biz kam gestern an.
Amakusa: Test später,

Shapton Glass 2k: Zwei Gurken (krummes Klappmesser/Chromstahlrasiermesser mit Sprung,
also nicht grade referenztaugliche Exemplare) damit geschärft.
Trägt schnell ab, kann sonst noch nicht so viel dazu sagen.
Wasser verhält sich auf diesem Stein sehr merkwürdig;
es breitet sich von sich aus nicht aus, bildet größere Tropfen, ähnlich Lotuseffekt.
Hatte eine rein weiße Oberfläche erwartet,
aber es sind vereinzelt hellbraune Pünktchen drin, ist das normal?

Rozsutec-Riemchen:
Er ist äußerst hart
und wird von Dilettanten verarbeitet.
Letzteres zeigt sich in der leicht gewölbten Oberfläche und
den groben Riefen, die an den Ecken (~1/4 der Oberfläche)
eingeschliffen wurden, ersteres beim notwendigen Abrichtversuch.
120er Siliciumkarbid-Schleifpapier greift nicht.
Alles darüber produziert langsam, sehr langsam hellgrauen Abrieb, erinnert mich ans Glasbohren.
Wird noch dauern, vorerst unterbrochen.
Ansonsten ein guter Stein, der benutzbare Teil poliert gut, trägt nicht ab; nichts Unerwartetes.

Nebenbei:
Mit diesen Polierwachsen (grün/weiß) komme ich nicht klar,
wenn ich damit malen will, riffeln sie sich auf wie Radiergummi,
wenn ich sie schmelze, wird die Oberfläche ungleichmäßig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Schild,
schade dass du mit deinem Rozsutec nicht zufrieden bist,
aber ich hatte dich ja gewarnt.
Natursteine sind meist heikel


Was deinen Shapton Glasstone angeht bin ich verwundert.
Ja, das Wasser verteilt sich nicht gut auf den Steinen.
Der Lutoseffekt beschreibt es schon sehr gut,
etwas ähnliches wird hier wohl auch stattfinden.
Ich habe das Problem bei meinem Shapton 16.000 gelöst,
indem ich ihn ausschließlich mit Rasierschaum verwende.

Ich schlage dazu selbst einen sehr dünnen Schaum auf
und verteile ihn auf dem Stein.
Für Rasiermesser lohnt sich das, aber für Kochmesser wäre das zu viel Arbeit.
Daher kleckse ich einfach ein bisschen der Rasiercreme auf den Stein
und verteile sie zusammen mit Wasser zu einem dünnen Schmierfilm.
Du könntest theoretisch jede Form von Seife oder Spüli nehmen.
Das bricht die Oberflächenspannung und alles ist gut.
Meinen Shapton nutze ich seit mehreren Monaten
und er zeigt natürlich noch keinerlei Schäden durch diese Behandlung.

Aber die Pünktchen auf dem Stein irritieren mich.
Die Shaptons zeigen kleine Pünktchen auf der Oberfläche,
grade die Professionals. Aber mein Shapton 16k ist schneeweiß,
mit kaum sichtbaren Punkt-Schattierungen.
Vielleicht wäre ein Bild hilfreich?

Deine Ärgernisse mit der Polierpaste kann ich nicht ganz verstehen.
Hast du Probleme mit Multilayern nach dem Auftragen?!
Du hast doch sicher als Kind Wachsmalstifte benutzt,
genauso verwendest du die Wachsblöcke...
DSC00894.JPG



Alternativ; ein Stück Lederriemen besorgen, festkleben, leicht anschleifen
und dann Chromoxid Olivegrün von Lukas Acryl mit dem Pigment PG17 glatt aufstreichen.
Feiner gehts kaum, das Pigment ist genormt auf 500nm
 
Hallo LessLemming

Bild Oberfläche Shapton, Kontrastverstärkung wegen schlechtem Licht; oben Punkte, unten Stahlabrieb:
http://img3.imagebanana.com/img/gw140xqz/shapton2k_punkte.jpg

Ganzer Stein:
http://img3.imagebanana.com/img/tdkoaxyo/shapton2_kontrast.jpg


Bild Polierpasten:
http://img3.imagebanana.com/img/0qswyteq/polierpaste_weiss_gruen.jpg
Weiß bröselt einfach ab, grün riffelt sich auf, lässt sich nicht flächig auftragen; ganz anders als Wachsmalstifte.
Genauso auf Druckerpapier/Karton.

Chromoxidfarbe suche ich schon eine Weile bei Obi und diversen Bastelläden. Hatten nie die passenden von Lukas oder Goya.
 
Hallo Schild,

ich habe eben nochmal meinen Shapton 16k inspiziert und verglichen
und habe die selben Punkte festgestellt.
Sie sind mir bloß nie aufgefallen.
Ich tippe auf Reste von Verarbeitung und Herstellung.
Bisher haben sie mich aber nicht gestört

Zu deinen Polierblöcken; das finde ich sehr merkwürdig.
Ich selbst habe den rosa Block von Dick und komme hervorragend damit zurecht.
Er lässt sich 1A aufmalen. Eine so poröse Paste habe ich noch nicht gesehen.

Du könntest versuchen die Paste in Aceton oder Ethanol zu lösen
und auf diese weise eine Paste erzeugen,
oder du versuchst etwas ganz anderes.
Die Polierpaste microgloss von Dick ist mit 1µ auch sehr gut.
Ich verwende diese auf ein Leder aufgetragen sehr gerne.

Auch Diamantpasten von Egay sind sehr empfehlenswert zum Finishen von Messern.
Die gibt es bis ins Mesh 60.000 also ca. 500nm.
Damit finishe ich meine Rasiermesser

Lukas Acrly Farbe ist recht kompliziert zu verwenden,
da sie 100% glatt und eben aufgetragen werden muss,
weil man sie leicht anschleift.
Ist das anschleifen ungleichmäßig, hat man helle Stellen,
kleben diese an der Klinge was sehr unangenehm sein kann.
Auftragen daher auf 100% glatte Oberflächen mit einem Schwamm
in dünnen Schichten
 
Zu den Pasten: Wärme hilft.
Diese Pastenklötze werden ja üblicherweise an die sich drehende Polierscheibe gehalten: da macht das die Reibungswärme.

Die Pasten bröseln am stärksten, wenn sie kalt sind. In der kalten Werkstatt bröseln die bei mir auch; da geht gar nix. Die sollten mindestens Zimmertemperatur haben. Wenn ich mich nicht irre bestehen die ja aus Wachs, das bei einer gewissen Wärme geschmeidiger wird.
Ich wärme auch meine Leder-Abziehlatte vor dem Auftragen auf der Heizung an (etwa 40/50 Grad), und eine Ecke vom Pastenklotz leicht mit dem Feuerzeug. Dann geht das Prima.
Hilfreich ist auch ein Fön, um die Pastenbrösel in die Unterlage reinschmelzen zu lassen. Unregelmäßigkeiten könnte man mit einem heißen Messer glätten, aber eigentlich brauchts ja nur einen ganz dünnen Film.
 
Das Riemchen würde ich aber schnell umtauschen, meine Rozsutecs sind alle gut verarbeitet. Haben an den Kanten teil heftige Riefen, sind auf den Flächen aber plan und sauber.

Grüße Heinzer
 
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