Hallo Leute
Gerade das Thema gefunden und erlaube mir, für diejenigen, die´s interessiert, etwas dabeizusteuern.
Also – ich lernte Jerry kennen 1986 und habe nach einem Telefonat im selben Jahr auch sofort einen Survivallehrgang bei ihm gebucht.
Zu dieser Zeit – er war gerade 40 Jahre – war er bereits, zumindest für unsere Verhältnisse - eine Legende, und selbst renommierte Messermacher wie Richard Hehn waren stolz, Messer nach seinen Vorstellungen fertigen zu können. Ich erinnere mich, dass damals im Deutschen Waffenjournal bereits ein Beitrag erschien unter dem Titel „Ein Messer für den Bärenjäger“. Auch wenn es jetzt wieder heftige Diskussionen gibt, zu diesem Zeitpunkt hatte er tatsächlich bereits vier Bären mit dem Messer erlegt. Haie, Elche, Vielfraße (schlimmer, als alles andere) und anderes mehr wurden Opfer seiner Messer. Bestätigt wurde dieses Unglaubliche von denjenigen, die es selbst erlebt haben, und die ich jedes Jahr auf seinen jährlichen Zusammenkünften getroffen habe. Und zu denen, die es erzählten, gehörten Leute, die mehr als extrem waren.
Versuche mal, mich kürzer zu fassen, ansonsten könnte schnell ein Buch daraus werden.
Erwähnen möchte ich noch, dass ich mit ihm über 20 Jahre auf Tour war, nachdem ich zahlreiche Lehrgänge – auch Hardcore Surviallehrgänge – absolviert habe: Polen, Russland, Manitoba, Saskatchewan, Alberta, British Columbia etc.
Und ich habe selbst erlebt, wie er in Polen einen wilden Stier, vor dem wir Teilnehmer – gelinde gesagt – mehr als Respekt hatten, lediglich durch Hypnose in die Knie gezwungen hat - Crocodile-Dundee-mäßig, könnte man denken. Doch wer das selbst erlebt hat, vergisst das niemals. Doch keinem kann man es verdenken, es als übertrieben abzutun.
Um eine Sache komme ich dennoch nicht herum, die sich – ich denke es war an einem See in Alberta – zugetragen hat, als wir in der stürmischsten Nacht, die ich jemals erlebt habe, versucht haben, zu zelten. Die Nacht an sich verlief auszugsweise so, dass abgesehen von dem tobenden Sturm und der Angst um unsere Zelte, dennoch hörbar Bären um uns herum schlichen. Gut – damit konnte ich leben, weniger jedoch mit der Tatsache, im Nebenzelt einen Typen liegen zu haben, von dem ich wusste, dass er aus Angst eine geladene Pumpgun im Arm hatte. Ich verstand sein Empfinden, aber dennoch, ich lag zwischen ihm und dem Bären. Aus solchen Gründen war es auch absolut untersagt, die Schusswaffen im geladenen Zustand zu haben. Somit bekommt das Bowie, griffbereit neben dem Schlafsack, seine Berechtigung.
Sorry, jetzt zum Thema: Jerry ist ja ein Vietnamkämpfer, ein hochdekorierter Soldier of the US Army, Sternegeneral in Polen, Doktor der Militärwissenschaften und wurde u. a. zum Mann des Jahres in Polen in allen Zeitschriften erwähnt.
Er verfügt nicht nur über das Wissen zum Thema Kampfmesser, sondern ebenso zum Thema Survivalmesser – aus einer Perspektive, die wohl kaum jemand aufzuweisen hat.
Muss mich erneut zwingen, es kurz zu machen.
Also, bevor mich Jerry kennenlernte, gab es wohl keinen, der ihn so zum Thema Messer genervt hatte. Allerdings – wir hatten hunderte von Gesprächen und ich wurde sein bester Messerkunde.
Beide hatten wir davon provitiert.
Kann nur sagen, dass von weit über 200 Messern, die ich von Janusz bekommen habe, ca. 160 aus 440 B waren. Jerry sagte mir, dass es ein besonderes Verfahren gäbe, den 440 B zu verdichten. Nun, keine Ahnung, hatte das Thema hier mal im Forum, und keiner glaubte mir. Was für mich zu sagen bleibt ist, dass sich die so verarbeiteten Klingen von den normalen 440 B Klingen gefühlsmäßig unterscheiden.
So oder so, das Einzigartige an diesem Thema ist die Tatsache, dass ein absoluter Messerfan, der dieses Thema aus der Sicht der militärischen sowie aus der der Survivalperspektive sieht, seine Kenntnisse zusammenbringt – ungewollt.
Gruß
Holger