Die Arbeitsweise die hier im Video gezeigt wird ist durchaus nachvollziehbar.
Vor allem das Herausschneiden der Gummieinfassung der Windschutzscheibe erscheint mir bezüglich Kraftaufwand und Verletzungsrisiko effizienter, verglichen mit der Säge-Methode. Hängt natürlich von Fahrzeug ab und davon, wie die Scheiben nach dem Unfall aussehen. Unter Umständen hats die sowieso schon rausgehauen. Dann kann man sich zumindest bei den Seitenscheiben das Einschlagen schon mal sparen.
@ge2r:
Bezüglich dem Mechanismus der Glassäge und des Glasbrechers sieht es, der Form der beiden Teile nach zu urteilen, so aus, dass die beiden Zusatzteile von der jeweiligen Rückenfeder im Griff gehalten werden. Sowohl was den geöffneten Zustand angeht, als auch den geschlossenen. Die Säge (Klingenwurzel in Hakenform) wurde, wie im Video zu sehen war, im eingeklappten Zustand in Längsrichtung aus dem Griff herausgedrückt und der Glasbrecher mit einer Zange herausgezogen. Ziemlich einfaches Prinzip, aber da beide Werkzeuge nur entgegen der Arbeitsrichtung entfernt werden können auch eine sehr zuverlässige Konstruktion.
@che guewerner:
Der Gurtschneider funktioniert, wie im Video zu sehen ist recht gut, da der Gurt schon mit einem Schnitt durchtrennt ist. Bezüglich der Schnittleistung bei Kleidungsstücken war nichts zu sehen, aber zumindest bei festen Stoffen wie Jeans u.ä. sollte die etwa auf den gleichen Niveau liegen wie bei den Sicherheitsgurten.
Ich habe solche Versuche auch schon mit einigen anderen Messern durchgeführt, aber gerade robuste Fasergurte neigen dazu, von einer normal geformten Schneide abzurutschen. Eine Hakenklinge mit/ohne Wellenschliff hilft hier schon viel. Vor allem die stumpfe Spitze des Gurtschneiders ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal. Sonst steckt die Klinge in der Hektik schnell mal da wo sie eigentlich nicht hingehört.
Selbstverständlich haben Profis andere Werkzeuge zur Verfügung, aber in Notfällen, wenn es schnell gehen muss ist mir so ein Messer tausendmal lieber, als ohne da zu stehen. Gerade wenn die Insassen stark bluten kann man im Ernstfall nicht warten bis passendes Werkzeug beigeschafft ist. Blutverlust ist darf man nicht unterschätzen. Wenig Blut = Schock und geringere Sauerstoffversorgung = Folgeschäden an Organen und Hirn.
Durch den vergleichsweise langen und voluminösen Griff hat man das Messer, ähnlich wie die übrigen SAK-Modelle dieser Größe, gut in der Hand. Ich zumindest würde es einem Messer á la Rescom oder ähnlich kleinen Modellen vorziehen.
Klar gibt es noch andere vergleichbare Messer, aber die Vielseitigkeit durch die beiden unterschiedlichen Hauptklingen wäre für mich ausschlaggebend. Die meisten anderen Rettungsmesser haben teils eine bessere Kappklinge, aber die ist für feine Schnitte nicht zu gebrauchen, wenn man beispielsweise Pflaster, Verbände und solche Dinge zurechtschneiden muss. Die Scheren, die in den Verbandskästen dabei sind taugen meist nicht viel. Solche Messer sind dann meines Erachtens zu sehr auf eine bestimmte Aufgabe spezialisiert.
Bezüglich dem Test im aktuellen Messermagazin würde ich das Vorhandensein der Pinzette keineswegs als Humor abtun, da es je nach Situation sinnvoll ist, kleinere Splitter zu entfernen, da die ansonsten durch Bewegungen oder auch Verbandmaterial weiter in die Haut getrieben werden können und dann schwerer zu erreichen sind.
OK. Der Zahnstocher ist vielleicht unnötig, aber darüber kann man imho ruhig hinwegsehen.
Ob gut oder schlecht soll jeder für sich entscheiden. Aber nach meinen Erfahrungen, die ich unter anderem in einigen Jahren bei der DLRG sammeln konnte bietet das Vic RescueTool ein gutes Gesamtpaket.
Gruß, Alex
