Werkzeug zum Stanzen von "D"-Löchern in Platinen? (war: wie funzt die Achse...?]

hobby

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Werkzeug zum Stanzen von "D"-Löchern in Platinen? (war: wie funzt die Achse...?]

Meine Erfahrung bei Linerlocks beschränkt sich bisher darauf, dass ich ein gekauftes Kit zusammengebaut habe und einen Folder zerlegt und umgebaut habe.
In beiden Fällen war die Achse D-förmig, was zwar sehr einfach und effizient aussieht, aber nicht leicht zu machen ist.
Den Zylinder abzuflachen ist ja noch einfach, aber die Bohrung so unrund herzustellen eben nicht. Die Serienhersteller haben es da einfach, die stanzen das schlicht und einfach.

Für den normalen Hobbyisten scheidet diese Formschlussvariante also aus, es bleiben nur noch die anderen Varianten
- Presssitz
- Sicherungsschraube
- (Kleben)

Oder habe ich was vergessen?


Übrigens, für die Werkzeugmacherexperten:
Warum stellt nicht mal jemand ein kleines Stanzwerkzeug her (zum Verkaufen natürlich), mit dem man das D-förmige Loch in den Liner stanzen kann?
 
@ Hobby:

Stell Dir das nicht zu einfach vor:
Für Bronze- oder Teflonscheiben ein kleines Werkzeug zu bauen, wäre fast ein Kinderspiel, gegen "D"-Stanze für Platinen oder Liner !

Für jedes Material (Dicke und Maße) müssen Stempel und Schneidplatten extra schneidtechnisch berechnet werden, und da es auf Passgenauigkeit ankommt, wäre evtl. sogar ein zweites Feinschnittwerkzeug nötig.

Der Preis wäre kaum bezahlbar für die recht geringen Stückzahlen, die nicht fabrikmäßig hergestellt werden. Man benötigt auch einen Antrieb für die Stanze, von Hand oder auch mit Spindelpresse sind die erforderlichen Trennkräfte kaum zu erzeugen.

Gruß Andreas
 
luftauge schrieb:
@ Hobby:

Stell Dir das nicht zu einfach vor:
Für jedes Material (Dicke und Maße) müssen Stempel und Schneidplatten extra schneidtechnisch berechnet werden, und da es auf Passgenauigkeit ankommt, wäre evtl. sogar ein zweites Feinschnittwerkzeug nötig.

Man benötigt auch einen Antrieb für die Stanze, von Hand oder auch mit Spindelpresse sind die erforderlichen Trennkräfte kaum zu erzeugen.
Gruß Andreas

Hallo Andreas,

schade!

Obwohl: So sehr viele Materialien bzw. Dicken werden in der Praxis ja wohl gar nicht vorkommen und den Grunddurchmesser bräuchte man gar nicht zu variieren.

Ohne nachgerechnet zu haben könnte ich mir vorstellen, dass ein 20-Tonnen LKW-Wagenheber als Antrieb ausreichen sollte.

Na ja, war halt nur so ne Idee.
 
concho schrieb:
...ich war immer der Meinung, daß die Achsen-Schalenverbindung miteinander so abgestimmt ist, daß sich die Achse gegen die Griffschalen stützt, so daß ein Zusammenschrauben mit mehr oder weniger Kraft keinen Einfluss auf das Klingenspiel hat, sonderns dieses nur durch die Washer bzw. durch das Längenmaß der Achsen variieren kann...

Hallo Kuno,

das kann man so machen, aber dann ist das Klingenspiel im Zusammenbau nicht mehr einstellbar.


Noch ne andere Idee:
Hat schon mal jemand ein Federelement (Federscheibe, Tellerfeder) vorgesehen, das eine definierte Axialkraft zur Kontrolle des Klingenspiels bzw. Reibmoments aufbringt, so dass man die Achse von beiden Seiten auf block festziehen kann, was eine Verdrehsicherung ersparen würde?
 
hobby schrieb:
Hallo Andreas,

schade!

Obwohl: So sehr viele Materialien bzw. Dicken werden in der Praxis ja wohl gar nicht vorkommen und den Grunddurchmesser bräuchte man gar nicht zu variieren.

Ohne nachgerechnet zu haben könnte ich mir vorstellen, dass ein 20-Tonnen LKW-Wagenheber als Antrieb ausreichen sollte.

Na ja, war halt nur so ne Idee.

Lass dir bei Stanzwerkzeugemachern ein Stanzform machen und probiere es aus!
 
Zitat von Hobby:Ohne nachgerechnet zu haben könnte ich mir vorstellen, dass ein 20-Tonnen LKW-Wagenheber als Antrieb ausreichen sollte.
Hallo Hans,

das mit dem Wagenheber schlag Dir aus dem Kopf. Wir sind DER Hersteller hydraulischer Wagenheber (und Lieferant einer Firma in Stuttgart... nein nein, nicht Porsche).
Wagenheber für solche Zwecke zu missbrauchen kann ganz gehörig ins Auge gehen. Ist das Stanzwerkzeug nicht sauber fixiert und gegen Bewegung gesichert, verlässt das ganze Geschehen unter Druck die Spannvorrichtung und kann erheblichen Schaden anrichten. Solange dann nur Werkzeug zu Bruch geht ist das kein Problem, aber meistens steht ein Mensch im Wege. Der 20t Wagenheber wiegt immerhin 11kg und das dann unter Druck beschleunigen ??????
Bitte macht mit sowas keinen Blödsinn !!!
Für solche Zwecke benötigt man dann schon eine anständige Vorrichtung: wie etwa diese hydraulischen Pressen.

gruppe_2.jpg




Gruß Kuno
 
@ Hobby:

Nun, diese kleinen Burschen von Schneidwerkzeug für diesen Zweck könnten durchaus schon 10 - 15kg schwer werden, je nach dem, wie sie im Einzelnen aufgebaut werden, d.h. nur für einen oder auch für mehrere Schnitte, mit oder ohne Wechseloption.

Mit diesen Hydraulikpressen wird man nicht weit kommen, Concho.
Die sind zu langsam - auch im Stanzschnitt benötigt man eine gewisse Schnittgeschwindigkeit zum Ausschneiden. Mit den abgebildeten kann man evtl. Buchsen oder Niete ein- oder auspressen, aber keine 2 - 3mm dicken Alu oder Titanplatinen stanzen.

Gruß Andreas
 
Hallo
Wäre da was provisorisch, billig oder einfach zu machen, hätte irgendwer ein solches Werkzeug.
Kevin hat recht, laß eins bauen und probiere es aus.
Ein kleiner Bausparvertrag wird aber auf jeden Fall dabei draufgehn, wenn es was gescheites werden soll. Dazu kommt dann noch eine kleine Exzenterpresse..........usw.
Gruß Stefan
 
Hallo Hobby,
ich würd mir das mit der D-förmigen Achse aus dem Kopf schlagen. Ist erstens von der Lagerung her nicht optimal und zweitens von hand kaum herstellbar. Und über ein Werkzeug mit Presse denke ich braucht man als Hobby-Messermacher gar nicht nachdenken. Die Serienhersteller machens halt, weils industriell billig herzustellen ist.
Meine Vorschläge:

Wenn du einen Folder mit Tip-Down Clip machst, kannst du die Achse mit dem Clip gegen Verdehen sichern. (siehe meinen ersten Eigenbau)

Ein anderer Vorschlag wäre folgender:
2 mm Loch in die Achse bohren und in der Platine eine kleine Ausnehmung reinfeilen. Verdrehsicherung mittels Kugel oder Stift.
Siehe Skizze.

Edit: zu dem Vorschlag mit den Tellerfedern. IMHO bringt das nichts, da das Moment von der Klingenspitze auf die Federn ziemlich groß ist. Das bedeutet, sind die Federn schwach vorgespannt weicht die Klinge bei seitlicher Belastung aus, sind sie fest vorgespannt läßt sich das Messer schlecht öffnen.
 

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@luftauge

da muß ich Dir recht geben, die hydraulik ist zu träge, aber diese Geräte sollten auch nur als Beispiel dienen denn dir Idee mit dem Wagenheber kann ganz schön daneben gehen.

Zur Sicherung der Achse gegen Verdrehen gäbe es evtl. noch die Möglichkeit die Achse mit einem größeren Durchmesser zu wählen und diese dann mit einer kleinen Madenschraube sichern, welche dann wieder unter dem Kopf der eigentlichen Achsschraube verschwindet !?!?

Gruß Kuno
 
Soweit ich das aus dem Terzuolabuch noch in Erinnerung habe, macht er das mit nem einfachen Stanzwerkzeug und Hammer.

Aber wiegesagt, die Angst vor Verdrehen kann man wirklich vernachlässigen.


freagle
 
Zuletzt bearbeitet:
Stanzen mit der Wagenheberpresse geht sicher nicht. Aber mit einem hydraulischen Wagenheber eine kleine Pressen bauen, mit der man z.B. Nieten für Parierelemente verpressen kann oder ein Logo stempeln, daß geht hervorragend.
Wird bei den Ami's sogar bei diversen Zubehörhändlern angeboten. Heißt bei denen "Pinpress" und ist sehr vielseitig. Ich habe so eine Presse vor Jahren zum ersten Mal bei Wolfgang Dell gesehen und mir sofort eine Presse gebaut. Ein 13 t Wagenheber von Facom und das ganze in ein Säulengestell eingebaut. Funktioniert hervorragend. Damit verpresse ich die Nieten meiner Parierelemente. Ist auch sonst ganz gut zu gebrauchen.

Gruß Thomas
 
hab gestern zufällig im Buch von Terzuola gelesen, wie er es macht: Er verengt einfach eine Seite der Bohrung, indem er mit einem Durchschläger und einem dicken Hammer das Material dort streckt. Das wird zwar sicher nicht wirklich D-förmig, aber die auftretenden Kräfte wird es locker halten.

Gruß, Jan.
 
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