Wertverlust von Schanz Messern?!

stepan schrieb:
Was ich nun wirklich nicht verstehe, ist dass man nicht einfach sagen kann: "Nee, man kann ein Messer von Jürgen nicht wie ein Auto bewerten! Man kann keinen Richtwert schaffen, denn das ist in diesem Falle einfach nicht möglich, der Markt läßt es nicht zu." Aus, Basta!

Beitrag #2 und #3 schon gelesen? :super:

stepan schrieb:
Normale Frage, normale Antwort! Es scheint aber ein paar Leute wie cheez oder diesel zu geben, die diesen Schuß noch nicht gehört haben. Aus ein paar Zeilen herauszulesen, aus welchen Beweggründen jemand handelt oder aus welchen Gründen jemand in ein Schneidwerkzeug investieren möchte, da gehört schon ein große Portion Genialität dazu...

1. [Genialität...] - Danke.
2. [investieren...] - Ich habe zingzong nicht unterstellt, dass er *investieren* möchte. Das war eher als allgemeines Statement zu verstehen. Muss auch jeder mit sich selber abmachen. Du kannst ja gerne in Messer *investieren*. Als Wertanlage und so. Wie wär's mit einem von J. Ebner? Steht gerade eins zum Verkauf :)

Gruss, Keno
 
Man kann ganz allgemein sagen das die Produkte von Messermachern in der Regel mit dem Kauf erheblich an Geldwert verlieren.

Das liegt an folgenden Sachverhalten:

- Der Markt ist klein. Kleiner Markt = geringe Nachfrage, was die Käufer in der Regel wissen. Das Fördert Spekulationen a la Einfach mal eine Woche warten, vielleicht wird es ja billiger ...

- Die Messer sind meist in irgend einer Weise individualisiert und es ist schwer im kleinen Markt auch noch den zu finden der genau solch ein individualisiertes Messer haben möchte.

- Die Preise sind hoch. Da wird sich jeder überlegen ob er z.B. nicht lieber 600€ für eines vom Macher selber ausgibt als -sagen wir mal -450€ für ein gebrauchtes. Da Käufer von solchen Messern in der Regel auch Wert auf guten Service und direkten Kontakt zum Macher legen. Diese Faktoren können kleine Preisnachlässe für viele potenzielle Kunden nicht wett machen.

- Solche Messer sind Luxusgüter. Käufer solcher Messer sind anspruchsvoll und kaufen daher gerne beim Macher da dies Teil des Luxus ist. Außerdem ist keine Basis von Käufern vorhanden die gerade auf so ein Produkt angewiesen ist. Das fördert ein Käuferverhalten nur gebrauchte zu kauft wenn sie günstig sind, halt ein Schnäppchen. Andernfalls kauft man beim Macher seiner Wahl das Messer seiner Wahl.

- Selbst bei schon recht hohen Preisnachlässen erreicht man meist keine anderen Käufergruppen. Da denen das Messer dann immer noch zu teuer ist.


Das gilt nicht für Messer wo sich Angebot und Nachfrage umgekehrt haben weil die Macher einen enormen Kultstatus inne haben und die Nachfrage das Angebot weit übersteigt.


Grob würde ich schätzen das hochwertige und teure Messer beim Kauf ca. ein Achtel bis zu einem viertel an Geldwert verlieren.

Ob sie anschließend weiter an Wert verlieren hängt sehr vom Messer ab und daran ob sich der Geschmack danach wandelt.

All diese Aussagen sind natürlich extrem allgemein, es kommt durchaus häufiger vor das man hohe Preise erzielen kann aber auch das Messer nahezu unverkäuflich sind. Das liegt daran das der Markt so klein ist. Da ist der Unterschied zwischen großer Nachfrage und gar keiner Nachfrage oft nur zwei Potentielle Kunden auseinander.

Gruss
El
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wir Schnäppchen-Jäger !

Wenn Du weißt was Du willst und den Listenpreis NEU kennst, dann kannst Du gebraucht eigentlich immer "günstig" einkaufen, es sei denn, das gesuchte Stück wird nicht mehr hergestellt, dann kommt es manchmal/oft zu Preissteigerungen...aber für mich bleibt ein Messer keine Wertanlage, sondern ein praktischer Gebrauchsgegenstand, Hauptsache Du hast Spaß damit & je länger es Dich zuverlässig begleitet, umso eher relativiert sich auch ein hoher Anschaffungspreis !

Gerade bei Jürgen Schanz Messern hast Du aber auch (nicht nur wegen dessen Alter !) absolut zuverlässigen Service, sollte einmal ein "Kundendienst" oder Modifikation notwendig sein, meine Erfahrung !

Mit freundlichem Gruß aus Bayern. Dieter
 
Wenn du die Liebhaberstücke außen vor lässt, also rein von einem Messer sprichst, für dessen Anschaffung du den Materialpreis und das Können des Machers bezahlst, hat man bei einem Messer ohne Schäden m. E. keinen Wertverlust, eher eine Steigerung, da sich ja die Preise ständig erhöhen.

Dennoch wird kaum einer den von dir bezahlten Preis rausrücken, da er ja eben ein Schnäppchen zu machen wünscht oder sich wenigstens einen Preisvorteil verspricht. Ansonsten kennt er ja auch die Preise und würde sich direkt ein neues Messer anfertigen lassen. Diese Differenz ist m. E. das tatsächliche Kriterium dafür, dass man nicht den ursprünglichen Preis erzielt. Das könnte anders aussehen, wenn Jürgen im Fertigungsrausch eines Tages mal in die Klinge fällt. Dann erführen seine Messer bestimmt einen enormen Wertanstieg - wie man dies ja so oft erlebt bei Künstlern.
 
sehr interessant das ganze hier!!!!

bitte bleibt beim thema und versucht die ursprüngliche frage von zingzong zu beantworten - auch wenns nicht gerade einfach ist..

eine pauschalantwort gibts da wohl nicht! - meine meinung, wer zeit hat und nicht innerhalb zwei wochen auf teufel kommt raus verkaufen muss, bekommt auch anständiges geld für ein gebrauchtes..
 
Was mich beschäftigt ist dies.

Nehmen wir wieder ein Auto als Beispiel.

Verkaufe ich ein Auto an einen Händler wird der nur,wenn überhaupt, den tatsächlichen Listenpreis zahlen.

Während bei einem Privatverkauf oft deutlich mehr herausspringt,weil der Käufer den Listenpreis nicht kennt.

Um in Zahlen zu sprechen:
Für einen VW beim Händler hätte ich EUR 7000 bekommen währned er auf dem freien Markt für locker EUR 9000 weggegangen wäre.
Also wenn du auf einen Käufer triffst, der sich im vorhinein nicht informiert hat und die Listenpreise nicht kennt, dann ist er selber schuld. Die Regel ist das aber sicher nicht.

Es gibt einen EK und einen VK Listenpreis. Wärend der Händler nur maximal den EK Listenpreis zahlen wird, wird er das Auto nachher mindestens zum VK Listenpreis verkaufen. Der VK am Privat Markt befindet sich meistens irgentwo zwischen Händler EK und Händler VK Listenpreis, wobei das natürlich auch nur Richtwerte sind denn der tatsächliche Preis richtet sich auch hier nach Angebot und Nachfrage, und natürlich nach dem Zustand des Fahrzeuges etc.

Ich glaube nicht, das Listenpreise für Messer durchführbar bzw. sinnvoll wären.
 
Jetzt sage ich doch noch mal was:

DEUTSCHLAND ein Land der Listenpreise.

Mir könnte bei dieser Mentalität die Galle übergehen.

Fragt euch doch mal selbst, weshalb wir hierzulande für nahezu alles, die höchsten Preise zu zahlen haben.

Der Deutsche ist so erzogen, wenns in der Preisliste so steht, zahlt er jeden Preis.
 
Hi,

es wurde ja schon fast alles gesagt.
Eine Tabelle oder ähnliches für Wertverlust kann man bei einem so keinen Markt nicht anlegen.

Wobei der Werterhalt oder zuwachs bei einem Randall einfach an der verfügbarkeit liegt.

Jürgen müsste halt nur noch 2 ein Messer pro Monat machen, dann würden die Preise steigen.

Aber was macht er... Fertigklingen für den kleineren Geldbeutel. Damit wächt nicht der Wert seine Messer, aber die reputation seiner Person :super:

Der Werterhalt/zuwachs/verlust ist ja auch kein zeichen von Qualität,
sondern nur ein Spiegel der Marktverhältnisse.

Wer in den üblichen verdächtigen US Foren mitliest, und dann mal bei true north, oder knivecellar schaut....
Ein Schelm der böses dabei denkt :glgl: :haemisch:

Meinen recht bescheidenen erfahrungen nach, wird gerade im MF ehr fair gehandelt. Von Privat genauso wie von den Händlern/Messermachern. :super:


Just my 2cents


Grüsse, Alex
 
@nesto,
genau - und geiz ist geil treibt die ganze republik in den ruin, oder es freun sich die chinesen.... jeder wie er es haben möchte :steirer:
 
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