Wetzstahl regenerieren?

msms

Mitglied
Beiträge
2
Ich habe seit ca. 12 Jahren einen Flachwetzstahl von Dick ("Balkanstahl": Griff und Wetzteil aus einem Stahlstück, zwei Messingringe zwischen Griff und Wetzteil).

Nun sagte mir kürzlich ein Profikoch, dass man einen Wetzstahl gelegentlich "regenerieren" muss: mit Essig oder Zitronensaft reinigen. Aber: Dick empfiehlt auf S. 87 im aktuellen Katalog Reinigungsmittel ohne Säure.

Frage 1: Ist so ein Wetzstahl irgendwann abgewetzt und gehört er dann in die Tonne?
oder
Frage 2: Kann man ihn wirklich regenerieren - und wie geht das dann am besten?

Gruß
Matthias
 
ich habe meinen irgentwann sterben lassen bzw in rente geschickt und mir einen "siegerstab" geholt aus sinterrubin. der funktioniert richtig gut
 
Nunja. je nachdem wie Grob oder Fein dein Stahl ist, kann es sein, (gerade bei den Billigen Schrottstählen) dass sich die "Riffeln" zusetzen ( Feinste Späne+ evtl Fette und Öle der Klinge)
Dies könnte damit gemeint sein.
Zusätzlich bilden manche dieser Stähle Oxidschichten, die man natürlich auch abwaschen kann.

Was aber die Zitronensäure da besser können soll als Seifenwasser oder wasser + en kleines Schwämmchen erschliesst sich mir nicht.


Mal so ne Ganz andere Frage: aus was für nem Stahl ists son Wetzstahl, und kann man den "Vermessern " ?

LG Querzulap
 
Je nach Material und Beschichtung könnte man den Stahl doch einfach neu mit Rifen versehen.

Oder man macht einen Polierstahl daraus.
 
micha, meinst Du mit dem "siegerstab" den Sieger Long Life von Böker?

Da Micha gerade nicht online ist, erdreiste ich mich "JA" zu sagen. Der "Sieger" oder auch andere Rubinstäbe sind in der Tat sehr lange haltbar-einige meinen sogar lebenslang haltbar.
Trotzdem jetzt bitte keinen Thread im Thread. Wetzstahl regenerieren war die Ausgangsfrage:steirer:

Cheerio Excalibur
 
Ordentliche Wetzstähle wurden (werden ?) in der Regel aus Stählen wie 1.1663 oder 1.1673 gefertigt.
Da sie voll gehärtet sind und die Riefen keine scharfen= bruchempfindlichen Kanten aufweisen, halten sie etliche Menschenleben. Die besseren Qualitäten sind zusätzlich hartverchromt.
Bei vernünftigem Gebrauch und realistischen Erwartungen sind sie, wie gesagt, ewig haltbar.
Zur Pflege genügt gelegentliches Abreiben mit weichem Papier, wenn sie mit Fett verschmiert sind, was eigentlich nicht vorkommen sollte, werden sie mit einem fettlösenden Haushaltsmittel abgerieben.
In die Spülmaschine gehören sie nicht. Ich würde auch kein säurehaltiges Reinigungsmittel einsetzen. Der Angriff saurer oder basischer Milieus, insbesondere mit zusätzlicher Erwärmung greift den Stahl stärker an, als es die Arbeit an harten und härtesten Klingen könnte.

Solllte ein Wetzstahl seinen Dienst nicht oder nur noch mangelhaft erfüllen, gibt es zwei Möglichkeiten.

1. Es handelt sich um ein "Kaufhausspecial" aus minderwertigem Material und mit mangelhafter Wärmebehandlung.
Man sollte nicht glauben, was es da alles gibt. Mir wurde mal ein solches Ding in die Hand gegeben und ich fuhr mit einer gut gehärteten Klinge darüber. Mit großem Erstaunen bemerkte ich einen kräftigen Widerstand und auf dem untergelegten weißen Papier zeigten sich sofort feine Stahlspäne. Die stammten allerdings nicht von der Klinge, sondern von dem "Wetzstahl".
Da hilft nur eins-ab in die Tonne.

2. Wenn ein an sich guter Wetzstahl in die Jahre gekommen ist und an Biß verliert, kann man ihn auf folgende Weise wieder einsatzfähig machen:
Weichglühen, mit frischem Siliziumkarbidpapier neue Riefen ziehen und erneut härten.
Ob sich das rentiert, wage ich zu bezweifeln.

Eine weitere Möglichkeit, den ausgedienten Stahl wieder nutzbar zu machen, wäre die Verwandlung in einen "Polierstahl"-also Riefen vorsichtig herunterschleifen, feinschleifen bis zur gewünschten Feinheit, meinetwegen auch polieren.

Gute Wetzstähle könnten auch ein zweites Leben als Messerklingen führen. Da man gleichwertige Stähle -Markenfeilen - zentnerweise finden kann, lohnt sich das auch nicht.

Die Idee mit der Säurebehandlung könnte folgenden Hintergrund haben: Da Säure unter sich frißt, wurde zur Wiederbelebung abgenutzter Feilen ein Säurebad empfohlen.Man ging dabei von der Vorstellung aus, daß die Säure- meist konzentrierte Schwefelsäure- den Feilenzahn von allen Seiten angreift, durch den Abtrag an den Seiten also wieder eine Zahnspitze entsteht. Ich habe das gelegentlich ausprobiert. Die Erfolge waren überschaubar- es zeigte sich schon eine gewisse Verbesserung, aber es war kein Vergleich mit dem neuwertigen Zustand.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe seit ca. 12 Jahren einen Flachwetzstahl von Dick ("Balkanstahl": Griff und Wetzteil aus einem Stahlstück, zwei Messingringe zwischen Griff und Wetzteil).
Ich verstehe nicvht weas du meinst, denn in der Einleitungsseite zum Kapitel schreiben die, das sie gar keine Wetzstähle führen. Und ich finde auch nichts im Katalog, das deiner Beschreibung entspricht.

Und der von micha erwähnte Stab von Sieger ist auch kein Wetzstahl. Das ist nichts Anderes als ein Keramikschleifstein in Stabform. Da wird nämlich richtig Material abgetragen, und nicht nur der Grat wieder aufgerichtet. (Ich habe den Stab von Sieger.)

Nun sagte mir kürzlich ein Profikoch, dass man einen Wetzstahl gelegentlich "regenerieren" muss: mit Essig oder Zitronensaft reinigen. Aber: Dick empfiehlt auf S. 87 im aktuellen Katalog Reinigungsmittel ohne Säure.
Ich vermute aufgeschnapptes Halbwissen, das aber schlau daherkommen soll. Sonst würde er es schlicht Reinigen statt geschwollen Regenerieren nennen.

Sowohl den Wetzstal, als auch den Keramit-/Rubinstab würde ich gar nicht besonders behandeln. Ab und an mal beim Spülen mit säubern. Und wenn harnäckige Reste bleiben, was bei Keramik/Rubin immer der Fall ist, kommt ab und an mal die Grundreinigung mit ATA-Pulver dran. Danach ist er wieder schön bissig.

Gruß, Bernhard
 
Ich verstehe nicvht weas du meinst, denn in der Einleitungsseite zum Kapitel schreiben die, das sie gar keine Wetzstähle führen. Und ich finde auch nichts im Katalog, das deiner Beschreibung entspricht.
Ich habe den Stahl mit den Messingringen schon gesehen.
Und ich hab einen von Dick, (Griff aus Holz mit Zinnreifen und Handschutz aus Messing)
der bestimmt 50Jahre alt ist.
Wenn die keine mehr herstellen, würd ich mich wundern.
Der alte Stahl ist nicht mehr besonders, aber da ich fast nur feine Steine benutze,
für mich, auch nicht wichtig.
Wegen des alten Stahls habe ich hier aber mitgelesen.
 
Die Idee mit der Säurebehandlung könnte folgenden Hintergrund haben: Da Säure unter sich frißt, wurde zur Wiederbelebung abgenutzter Feilen ein Säurebad empfohlen.Man ging dabei von der Vorstellung aus, daß die Säure- meist konzentrierte Schwefelsäure- den Feilenzahn von allen Seiten angreift, durch den Abtrag an den Seiten also wieder eine Zahnspitze entsteht. Ich habe das gelegentlich ausprobiert. Die Erfolge waren überschaubar- es zeigte sich schon eine gewisse Verbesserung, aber es war kein Vergleich mit dem neuwertigen Zustand.
Die Methode finde ich auch seltsam. Wer mag sich die ausgedacht haben? Jemand mit falsch verstandener Sparsamkeit? Ich weiß, das man früher abgenutzte Feilen und Raspeln zum Feilenhauer gegeben hat. Dort haben die einen neuen Hieb bekommen und waren dann wirklich wieder wie neu.

Gruß, Bernhard
 
hallo, ich arbeite seit 25 jahren in metzgereien und fleischabteilungen.15 jahre davon in einer springertätigkeit und somit habe ich schon mit sehr vielen metzgern zusammengearbeitet und NIE war es thema einen wetzstahl zu regenerieren. der wird nach getaner arbeit gespühlt und aufgehängt.
und ich habe meine messer auf stählen abgezogen die jahrzehnte so im gebrauch waren.
grüße
lenipo
 
Zurück