wie "berechne" ich torsionsdamast

The-Blacksmith

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hallo,
ich möchte eine klinge aus mehrbahnigem torsionsdamast machen,
jetzt meine frage: wenn ich die pakete auf 12x12mm ausschmiede und dann tordire wieviel muss ich dann ca. auf jeder seite abschleifen um auf das gewünschte sternmuster zu kommen!?
oder wie weit kann ich das geschweißte paket flachschmieden um nach dem schleifen von beiden seiten auf eine klingen dicke von ca. 4mm zu kommen!?

gruß
blacksmith
 
Hallo Blacksmith,

für das Schliffbild von Torsionssträngen in Multibarrenklingen kann die in der einschlägigen Literatur (Sachse, Denig u.a.) dargestellte Änderung des Musters über die Abschlifftiefe herangezogen werden.
Die Sterne sind demnach bei einer Tiefe von 20%- 40% zu sehen, d.h. bei 10mm Ausgangsdicke blieben nach dem Schleifen 6-2mm Klinge übrig.

Ich peile für eine 4mm Klinge meist einen 8mm dicken Rohling an, da bin ich dann sicher, dass alle Unebenheiten, ev. Faltungen bzw.Überlappungen und oberflächlichen Schweißfehler weggeschliffen worden sind.
Möchtest du sicher gehen, dass bei der fertig geschliffenen Klinge überall die gleiche relative Abschlifftiefe vorliegt, musst Du natürlich den Rohling weiter ausschmieden und zur Spitze und Schneide ausdünnen.

Viel Spaß
 
In den Internetseiten von Georg v. Tardy-www v. Tardy de- sind Abschliffbilder fortlaufend zu sehen.
Um exakt auf den vollen Stern zu kommen, muß man die Hälfte wegschleifen. Wenn man das beidseitig tut, bleibt von der Torsion das zurück, was ich immer empfehle- nämlich nichts. Man muß sich darüber im Klaren sein, daß die Torsion ein Zierelement ist und für die Stabilität und Schneidleistung abträglich ist.
Man sollte sie daher entweder für reine Zierstücke verwenden oder nur als Deckschicht auf einem gesunden Kern.
Wenn man sie unbedingt verwenden will, gibt es zwei Möglichkeiten, den voll entwickelten Stern zu erzielen. Die erste Möglichkeit besteht darin, zwei Torsionsstäbe auf einander zu schweißen. Man kann dann beide je zur Hälfte herunterschleifen. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, den Torsionsstab in der Mitte zu spalten oder aufzusägen und dann wieder so zusammenzusetzen, daß das Innere nach außen kommt. Das ist materialsparend, setzt aber ganz exaktes Schmieden voraus.
MfG U. Gerfin
 
Hallo blacksmith,

die Sternchen sind zu sehen, so wie es Norbert beschrieben hat.
Besorg Dir die entsprechende Literatur und Du kannst es leicht selber erkennen.

Würde man die Bänder bis zur Hälfte abschleifen(Abschleifschema K), so wie es U.Gerfin beschrieben hat, so erscheinen nicht Sternchen sondern halbe Kreise.
Meiner Meinung nach sind Klingen aus Torsionssträngen durchaus auch als Gebrauchsklingen nutzbar, wenn man es schmiedetechnisch gut macht, z.B. mit einer aufgesohlten Schneidleiste etc.. Es sind einige solcher Klingen(Sax,Jagdmesser, teils Schwerter) im Einsatz und funktionieren sehr gut.


MfG
Markus Balbach
 
vielen dank für die ausführlichen antworten, ich werde wohl mal beides probieren in der mitte teilen und schleifen.!

gruß
blacksmith
 
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