Wie den Grat brechen?

BananaJoe1

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Nachdem ich bei nach langer Weigerung nun doch im Besitz eines Banksteines bin (SP 2000), habe ich gestern und heute die ersten Versuche an meinen alten Solingern unternommen. 54321 Methode war nicht mehr ausreichend, also habe ich die eine Seite (A) geschliffen bis ein Grat zu fühlen war, dann das Messer gedreht und dann die andere Seite (B) geschliffen bis der Grat dort zu spüren war.
Und wie geht es ab hier weiter? Der Grat liegt ja jetzt einseitig an. Bei manchen Videos (z. B. Besserbissen) wird nun schon im Wechsel geschliffen, bis der Grat weg ist. Bei anderen Videos wird nun erst wieder Seite A kurz geschliffen, um den Grat wieder etwas zu reduzieren und erst wenn dieser nicht mehr so richtig zu spüren ist, wird auf Wechselschliff umgestellt.
Ich hoffe ihr wisst was ich meine.
Wie macht man es richtig?
 
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Um materialschonend zu arbeiten, möchtest du den Grat ja gar nicht erst groß werden lassen. Dann kannst du direkt mit Wechselzügen arbeiten. Aber selbst wenn der Grat sehr groß ist, kannst du direkt auf Wechselzüge gehen, es kostet höchstens etwas mehr Zeit.

Um einen sehr feinen Grat aber über die gesamte Länge der Klinge zu spüren, braucht man etwas Erfahrung. Du wirst also am Anfang wahrscheinlich einen sehr großen Grat haben, der ein paar Züge braucht, bevor du auf Wechselzüge wechselst.

Du kannst auch den Schleifwinkel beim Entgraten etwas erhöhen, das erleichtert am Anfang immens, besonders bei weicheren Stählen.
 
Ua meine Methoden: Leicht ziehend von hi nach vo durch einen Korken ziehen. Ggf wiederholen. Bzw mit leichten Wischbewegungen auf einer Tageszeitung abziehen.
 
ich lasse mal die anderen das Grat eliminieren erklären (ich habe anderes zu tun mit meiner zeit , habe neue hobbies, neuen umgang).

nur so viel von mir:
Grat erzeugen = ist einfach, kann jedes Schulkind.
Grat 100.00% zu eliminieren = ist schwierig, ein Skill, fast schon eine Kunst.

Frag dich, WARUM Grat eliminieren so schwierig ist (es gibt nur 1 einzigen konkreten Grund). wenn du die richtige Antwort darauf gefunden\verstanden hast, bist du einen großen Schritt
 
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Wie beschrieben hilft der Korken zB
54321 ging nicht, da zu viel zu entfernen war. Jetzt wo viel entfernt, und Grat da ist, hilft 54321 wieder. Am besten/sinnvollsten gegen die Schneide arbeiten.
Und, wie ebenfalls erwähnt, wenn du den Grat auf eine Seite geschoben hast, musst die ihn nicht wieder auf die andere Seite bringen. Er ist ja da, also 54321 zB. Oder einfach 1111111111

Gruß Fabian ✌️
 
Am besten/sinnvollsten gegen die Schneide arbeiten.
Fabian hat damit schon den wertvollsten Tipp gegeben. Andernfalls kann es passieren, dass der Grat einfach nur auf die andere Seite klappt. Am besten dabei den Druck langsam immer weiter reduzieren.
Ebenfalls vorteilhaft ist der Wechsel auf einen feineren Stein. Das hilft Dir erst mal nichts, wenn Du nur den einen hast, ich wollte es aber trotzdem erwähnen.
Um das letzte bisschen Grat noch loszuwerden, kann ich Dir als Anfänger ein Stück Leder mit Polierpaste wärmstens empfehlen.

Gruß, Andreas
 
ich lasse mal die anderen das Grat eliminieren erklären (ich habe anderes zu tun mit meiner zeit , habe neue hobbies, neue umgang).

nur so viel von mir:
Grat erzeugen = ist einfach, kann jedes Schulkind.
Grat 100.00% zu eliminieren = ist schwierig, ein Skill, fast schon eine Kunst.

Frag dich, WARUM Grat eliminieren so schwierig ist (es gibt nur 1 einzigen konkreten Grund). wenn du die richtige Antwort darauf gefunden\verstanden hast, bist du einen großen Schritt
Wenn du soviel anderes zu tun hast, dann spar dir doch zukünftig die Zeit für so eine Antwort und kümmere dich um deine neuen Hobbys.
Nicht jeder hier im Forum hat seit Jahren das Hobby Messer(Schleifen)
 
Über ein pastenleder wurde mal nachgedacht? Auch feinere steine sind hilfreich, belgischer brocken blau und gelb, sungari oder rozutec. Je nach geldbeutel sind auch andere natursteine denkbar.
 
Also mir geht's wie gesagt nicht darum, den letzten, feinen Grat am Ende des Vorgangs zu entfernen.
Sondern wenn ich den ersten Grat von Seite A beim Schleifen von Seite B umlege, muss ich den dann erstmal mit ein paar gezielten Zügen auf Seite A wieder in die Mitte legen bevor ich Wechselzüge mache, oder reicht es direkt in Wechselzüge zu gehen?
Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich direkt in Wechselzüge oder 54321 gehen, auch wenn sich auf Seite B noch ein Grat wölbt. Und dann halt solange durchziehen, bis auf keiner Seite mehr ein Grat zu spüren ist.
Danach eventuell Korken, Leder, Zeitung, what ever als Finish
 
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Wenn der Grat noch deutlich spürbar ist, würde ich erst mal auf der Seite gegen die Schneide arbeiten, bis ich der Meinung bin dass er weg ist. Dann umdrehen. Und am Ende 1:1…
5-4-3-2-1 muss nicht sein. Soviel Disziplin, dass ich mitzähle habe ich eigentlich nur bei Rasiermessern.
Gruß, Andreas
 
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Deburring (Entgraten) ist nach dem, was man im Netz so alles mitbekommt, reinste Philosophie.
Der eine fühlt mit dem Finger, der andere schaut mit der Taschenlampe, der nächste nutzt das Mikroskop und wieder ein andere geht mit dem Wattestäbchen drüber und beobachtet, ob es Flusen fängt. Genau so die Technik: Manche entgraten so früh wie möglich, andere erst am Ende des Schleifvorgangs. Der eine schleift nur rückwärts, der andere vorwärts und rückwärts. Der eine legt eine Mikrofase an, der andere nicht. Genau so: Stropping auf Leder ja oder nein? Hart oder weich, grob oder fein? Oder doch besser Holz, oder Stoff? ...

Es gibt unzählige Ansätze und Methoden. Alle haben ihre Vor- und Nachteile und sind je nach Stahl, Schliff, Übung, den praktischen Einsatzbedingungen, etc. mal mehr, mal weniger geeignet. Imo muss da jeder seinen eigenen Rhythmus finden.

Im Übrigen: Je nach Art des Grats ist das Fühlen mit dem Finger nicht immer hilfreich. Wenn du bereit bist, ein Rabbit Hole zu betreten, dann nimm dir etwas Zeit für Science Of Sharp:
Seven Misconceptions About Knife Burrs (https://scienceofsharp.com/2024/02/03/seven-misconceptions-about-knife-burrs/)
TL;DR: Es gibt unterschiedliche Arten von Graten, die unterschiedlich leicht zu entfernen sind und unterschiedliche Herangehensweisen erfordern. Das Thema kann leider wirklich lästig sein, weil es keinen einfachen Trick gibt, der alle Szenerien gleichermaßen abdeckt. Schleiftechnik und die Art des Stahls bringen auch noch mal etliche Variablen mit...

Daher mein letzter Rat: Trial and Error. Schau dir unterschiedliche Techniken an, vergleiche die Ergebnisse und bleib bei dem, was für dich langfristig funktioniert.
 
wenn du die richtige Antwort darauf gefunden\verstanden hast, bist du einen großen Schritt
Einen großen Schritt du bist, wenn die Antwort gefunden du hast:

Der wichtigste Punkt ist, dass man beim Versuch, den Grats zu entfernen, keinen neuen erzeugt.
Den Grat grob zu entfernen, ist ganz leicht (wie @neko schon erwähnt hat): einfach durch ein Stück Holz oder Korken ziehen.
Das Problem ist nur: Ist das, was danach als Schneide übrig bleibt, noch scharf und schnitthaltig genug?
Je besser der Schliff, desto besser das Ergebnis nach dem Korken.

Probier mal Folgendes:

Nachdem du mit dem 2K einen Grat auf Seite B hast, wechselst du die Seite und schiebst 2-3 mal gegen die Schneide über den Stein. Für Freihand-Schärfen empfehle ich: Möglichst wenig Druck und Winkel gefühlt eher zu flach als zu steil, damit du nicht wieder einen neuen Grat schleifst.

Dann durch Korken.
Dann über Zeitung (Klingenrücken voran).

Die Zeitung hat so gut wie keine schärfende Wirkung, kann aber Grat-Reste entfernen.

Dann muss das Messer scharf sein (Rasur-Küchenpapier-Gedöns) - wenn du alles richtig gemacht hast.
 
Aus meiner Sicht macht es durchaus Sinn, den Grat mehrfach zu entfernen.
Wenn man den ersten groben Grat, der sich gebildet hat durch Ziehen der Schneide durch ein weiches Holz oder einen Korken entfernt hat, entsteht ein Schneidenstumpf, der noch etwas grob ist.
Danach den Schliff wechselseitig nur noch ziehend und mit geringstmöglichem Druck finishen. Dabei entsteht dann ein entsprechend feinerer Grat, den man wie den ersten entfernt, und dann zusätzlich über Zeitungspapier abstreift. Normalerweise wechsle ich von Schritt 1 zu 2 auf eine feinere Körnung, aber Du scheinst ja auf einen 2000er beschränkt zu sein.
 
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