...wie erkenne ich den Richtigen Stahl zum Schmieden und um Feuerschweißen...
An der Werkstoffbezeichnung! Manche Stahlhersteller drucken die Stahlbezeichnung/ Werkstoffnummer auf den Stahl. Da ist das schon sehr einfach, bei fertigen Teilen fehlt diese Bezeichnung meist oder ist nicht mehr lesbar, weil die Oberfläche bearbeitet wurde.
Einfach so, auf Verdacht, Material mitzunehmen und nicht 100%ig zu wissen was man hat wäre mir zu unsicher und es ist zum Jammern, wenn man dann wegen dem unbekannten Material nur Fehlschläge erleidet und nichts so funktioniert wie man es sich wünscht. Gerade für die Damastherstellung ist es wichtig zu wissen was man hat.
Deiner Frage nach entnehme ich, daß Du noch am Anfang Deiner Karriere stehst, da solltest Du erst recht auf definiertes Material zurück greifen, da hier so viele Faktoren zu einander finden, in denen Fehler verborgen sein können, die Dir das Feuerschweißen nicht gelingen lassen wollen.
Hast Du z.B. einen Stahl erwischt, der "brauchbar aussieht", aber etwas mehr Chrom hat, ist es aus mit dem Feuerschweißen. Du denkst nun: vielleicht habe ich bei zu niedriger Temperatur geschweißt, zu wenig/ viel Borax verwendet, nicht richtig sauber gemacht, vorher nicht die Feuerschweißanrufung zu Hephaistos gebetet.... Egal, was auch immer die Ursache gewesen sein mag, Du wirst es nicht korrekt analysieren können. Mal mag es funktionieren und mal nicht. Daher würde ich Dir den Tip geben, für den Anfang zumindest, wirklich nur definiertes Material zu verwenden. Es mag vielleicht etwas teurer sein, aber dafür wirst Du auch eher Erfolg haben.
...wenn ich den beim Schrotthändler suche, welche Bauteile kann man da verwenden...
...Grundsätzlich kann ich ja Feilenstahl verwenden, aber da man beim Schrottmann ja keine Bezeichnungen hat, kommt damit nicht allzuweit, also was kann ich gebrauchen, wenn ich schmieden/feuerschweißen (und anschließend ätzen) möchte?
Prinzipiell alles was in der Form in die Richtung geht die Du verwenden kannst, aber eben nur wenn es auch vom Material her passt.



Ein Stückchen weiter oben wurde Dir ja schon der Tip gegeben, Stoßdämpfer zu zerlegen, und dann die Stäbe zu verwenden, es wurden Dir aber auch Hinweise gegeben, beim Zerlegen vorsichtig zu sein...
Das Entsorgen vom Restmaterial ist ja auch ein Problem, das man umweltgerecht lösen sollte!
Ich gebe Dir keinen Tip, sondern wiederhole meinen Ratschlag:
Besorge Dir definiertes Material, dann klappt es auch mit dem Feuerschweißen und Ätzen!
Vielleicht hast Du ja mal Glück und findest ein paar Reststangen mit aufgedruckten oder geschriebenen Materialbezeichnungen, die kannst Du dann auch sorgenfrei mitnehmen und verarbeiten. Durch Betriebs-/ Lagerauflösungen kommt das zu Glück immer wieder mal vor.
Eine Möglichkeit wäre ja auch noch, Du gehst zu einem Werkzeugmacher in Deiner Umgebung und fragst dort nach Resten und Abfallstücken von 1.2842, 1.1730 und 1.1545 vielleicht gibt es ja dort auch mal ein Stück für lau. Es gibt auch hier im Forum Mitglieder die passendes Material auch in Kleinmengen verkaufen und auch brauchbare Preise haben. Frag doch mal Achim Wirtz oder Peter Abel aus der Lindenschmiede.
Abgesehen von allem, Präzi-Flachstahl ist auch eine gute Lösung und nicht so teuer wie man manchmal denkt.
Rechne mal das Gas oder die Kohle, die Du verfeuerst und die Zeit die Du damit nieder machst, nur um nach einem Nachmittag, oder gar ganzen Tag festzustellen, daß es das falsche Material war!
Bitte sehr!
Freddie