Wie kann ein Schneidbrett behandelt werden, damit es unangenehmen Geruch verliert?

NineFinger

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Hallo alle zusammen,

eines meiner Schneidbretter hat einen unangenehmen Geruch angenommen, nachdem ich es mit "Holzbutter" behandelt hatte, die vermutlich etwas "ranzig" war. Dafür suche ich nun nach einer Lösung.

Einige Jahre war das Brett im Einsatz, ohne dass mir ein unangenehmer Geruch aufgefallen wäre.
Dann hatte ich es mit "Holzbutter" behandelt (nicht zum ersten mal). Da die Holzbutter unauffällig war (auch vom Hersteller überprüft) kann ich mir nur vorstellen, dass es daran lag, dass ich den Lappen zum Auftragen der Holzbutter mehrmals verwendet hatte, so genau weiß ich es leider nicht. Auf jeden Fall roch das Brett anfänglich sehr stark und unangenehm. Man hat es direkt gerochen, sobald man in die Küche kam.

Also habe ich versucht den Geruch zu beseitigen:
- Mehrfach intensiv mit normalem Geschirrspülmittel gereinigt, teilweise das Spülmittel direkt in das nasse Brett eingerieben
- Mit Isopropanol (Industriealkohol) gereinigt
- Im Backofen auf niedriger Temperatur (~50°C mehr traute ich mich nicht, wegen des Klebers) erwärmt und dann gespült

Es wurde besser aber leider nicht vollständig erfolgreich.
Wenn man direkt an das Holz hin riecht, so kann man den üblen Geruch immer noch wahrnehmen. Leider wird der Geruch stärker, wenn das Holz warm wird. So schmeckt mir beispielsweise die Pizza nicht mehr richtig, wenn sie heiß auf das Brett kommt und nach dem Schneiden auf den Teller. Ich habe dann immer den Geruch in der Nase. :confused::

Das Brett hat eine leicht geriffelte Oberfläche -wäre es Stahl, würde ich sagen es wurde sandgestrahlt- ist also nicht glatt wie andere Schneidbretter.
Ich habe leider nicht die Möglichkeiten a) so eine Oberfläche wieder herzustellen oder b) überhaupt das Brett maschinell plan zu bearbeiten (ca. 45x45cm), so dass ich selbst ein paar Millimeter Material abnehmen könnte.

Hat vielleicht jemand von Euch, der Erfahrung mit Holz hat, noch einen Tipp, wie ich den Geruch des Holzes los werden könnte, ohne Material abzunehmen?
Oder hilft nur der Weg zum Schreiner? - Da habe ich Bedenken, dass die Nachbearbeitung teurer sein könnte als das ganze Brett.

Besten Dank vorab an alle erfahrenen Holzbearbeiter für Eure Ideen und Hilfe!

Grüße NineFinger
 
Ein Schneidebrett sollte schon eine glatte Oberfläche haben. Frag doch mal, was der Schreiner fürs Abhobeln nimmt. Er muss es ja nur 1-2x durch die Maschine schieben.

Ansonsten geht gegen Gerüche brachial Chlorbleiche. Danach viel klares Wasser.

Oder etwas harmloser komplett mit Salz betreuen und dann mit etwas Essig-Essenz (Surig) auf der grünen Schwammseite abreiben. Eine halbe Zitrone geht auch. Danach auch klares Wasser.
 
Ein Schneidebrett sollte schon eine glatte Oberfläche haben. Frag doch mal, was der Schreiner fürs Abhobeln nimmt. Er muss es ja nur 1-2x durch die Maschine schieben.

Ansonsten geht gegen Gerüche brachial Chlorbleiche. Danach viel klares Wasser.

Oder etwas harmloser komplett mit Salz betreuen und dann mit etwas Essig-Essenz (Surig) auf der grünen Schwammseite abreiben. Eine halbe Zitrone geht auch. Danach auch klares Wasser.

Danke Besserbissen,

das mit dem Chlor werde ich testen, habe ich sowieso hier um Trinkwasserleitungen im Wohnwagen zu desinfizieren.

Das Thema Essigessenz & Salz habe ich schon durch, ist mir jetzt wieder eingefallen, als Du es geschrieben hast. :rolleyes::

Danke Dir!

NineFinger
 
Essig und Salz ist auch eher, um die Bretter moderat zu desinfizieren. Sofern man auf aggressives Zeug oder heißes Wasser verzichten will.
 
Salzkruste+Alkohol kann sehr wirksam tiefe Ablagerungen aus alten Pfeifen rausholen, auch wenn die schlecht beraucht wurden oder mit komischem Kraut. Könnte auch bei so einem kontaminierten Schneidbrett funktionieren.
Oder mal ein großes Bündel frische Zitronenmelisse auf dem Brett zerschnibbeln, dann verreiben und länger Einwirken lassen. Erstmal übertönt das alles, aber auch nachdem die Aromen verflogen sind kehrt anhaftender Geruch nur noch schwach zurück.
Oder umgedreht in einem geschlossenen Grill oder Smoker bei wenig Hitze mit und bei Gasgrills mit Hickorychips räuchern, dann hat es zwar danach mehr oder weniger Rauchraroma dran aber das ist bestimmt viel angenehmer als ranziges Öl oder Fett ...
 
Hey,

Problem ist, bei Alkohol oder auch heißem Wasser, dass sich Öle quasi nicht darin lösen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Holzpflegeöle/wachse extrem tief einziehen. Also wäre das naheliegendste bei einem Schreiner oder Tischler kurz abhobeln zu lassen. Damit wäre hfftl. die betroffene Schichtdicke entfernt.
Wenn Du Öle lösen willst, wird es leider schnell lebensmittelunverträglich. Chlorkeule kann man wie schon gesagt auch probieren, danach mit viel heißem Wasser oder Alkohol abspülen. Kann Farbveränderungen hervorrufen.
Falls alles nicht klappen sollte, kauf Dir Aceton aus dem Baumarkt und benutze das. Danach an einem heißen Tag einfach draußen in die Sonne legen. Nach ein paar Stunden in der Sonne mit viel, ganz viel Wasser abspülen und mit Spüli waschen. Wäre mein Notfallplan, Rückstände vom Aceton sollten verfliegen oder nach dem Waschen gelöst sein.... zumindest in der Theorie.... Arbeiten mit Aceton nur einem gut belüfteten Raum oder noch besser draußen machen! Das Zeug bekommt zwar fast alles sauber ist aber nicht gerade geil für die Lunge und verdunstet eben super schnell, Handschuhe wäre auch gut. Die Kombi von Aceton und Kunststoff oder mit niederen Metallen, wie Kupfer, würde ich auch von abraten. Am besten in einer Glasschüssel oder eben Edelstahlschüssel arbeiten.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
also mit Chlor an ein Schneidbrett, ich weiß nicht.............................
Ich würde es mal mit Vollwaschmittel und einer Wurzelbürste versuchen.
Auch mal in die pralle Sonne legen, die UV-Strahlung kann vielleicht etwas bewirken.
Wenn es nur um den üblen Geruch geht, das Brett mit einer selbst gemachten Kaffeepaste einzureiben.
Kaffee tötet alle üblen Gerüche.
Grüße
Andreas
 
Beim Schreiner/Tischler abhobeln wie @UE1 erwähnte, dann sind Kerben oder Einschnitte auch weg.
Anschl. abwischen, trocknen und zB mit Walnussöl einlassen. Kein Sonnenblumen-/Rapsöl etc. sonst verharzt alles.
Bei meinem DIY-Buchenbrett mache ich das mit Kaffeepaste (@winzi34 (y)) oder ordentlich Salz aufs Brett, mit Zitronenhälften abrubbeln und danach abwaschen. Weiter mit Öl w.o.
 
Hallo zusammen,


besten Dank für Eure Tipps bisher!
Ich werde mal schauen, was ich nacheinander probieren werde.

Grüße

NineFinger
 
Butter(säure)geruch neutralisiert man relativ einfach mit Natron oder Natronlauge oder Natriumcarbonat.
Eine weitere Möglichkeit ist das Übertünchen von Geruch mit Essigsäure oder Zitronensäure.
 
natürlich gilt bei bei der Nutzung von Chlorreiniger ebenfalls, Handschuhe und gute Belüftung.
Grundregel, nie mit einem anderen Reiniger mischen! Es kann tatsächlich elementares Chlor entstehen. Aber ich würde stark bezweifeln, dass eine vertretbare Menge an eingesetztem Reiniger im freien oder bei guten Belüftung und ansatzweißer sachgemäßer Nutzung ein wirklich hohes Risiko darstellt. Das größere Problem ist wohl die bleichende Wirkung...

Natronlauge kann man auch probieren, danach in heißen Wasser einlegen oder eben sehr gut abschrubben. Wobei ich nicht abschätzen kann, ob damit der Geruch direkt weg ist, oder ob es langsam erst besser wird und ggf. wiederholt werden muss. Ob Lösungen mit Na-Carbonat die gewünschte Reaktion stattfinden lassen, kann ich spontan nicht sagen. Es wäre definitiv leichter zu händeln. Auch halte ich die Arbeit mit Natronlauge (abhängig von der Konzentration) für etwas schwieriger als im freien Chlorreiniger zu benutzten ...
 
Habe von einer schon etwas älteren ehemaligen Hauswirtschaftslehrin noh den Tipp bekommen, das Brett dick mit Backpulver (aus den 60ern also wohl Natriumhydrogencarbonat) zu bestreuen und dann länger wirken zu lassen. Soll Gerüche u.a. aus Holz wirksam extrahieren.
 
Besten Dank vorab an alle erfahrenen Holzbearbeiter für Eure Ideen und Hilfe!
Hallo!
Ist das ein Stirnholzbrett? Wenn ja, könnte es beim Holzwurm Probleme geben, weil der Dickenhobel die Klötzchen rausreißt.
In YT gibt es aber zahlreiche Mtehoden, das Brett mit der Oberfräse plan zu bekommen, ohne teures Zeug zu kaufen.
Viel Erfolg
Pietje
 
Hallo zusammen,

Danke für all die vielen Tipps!

Womit hatte ich nun Erfolg?
Ich habe es erst mal mit den vorhandenen Hausmitteln versucht. Mit dem blauen DanKlorix ( Hygiene-Reiniger mit Chlor (https://www.danklorix.de/products/hygiene-cleaner-original) ) und der Mischung, wie es dort zur Desinfektion für unter Anderem die Küche samt Arbeitsplatten empfohlen wird ( 1/10 DanKlorix/Wasser ), habe ich das Brett zwei mal behandelt. Dazwischen gut mit Spülmittel gewaschen und mehrere Tage trocknen lassen. Auch nach der zweiten Behandlung gut gewaschen und lange trocknen lassen.

Mit dem Chlor hatte ich insofern keine Schmerzen, da ich dieselbe Mischung auch zum Desinfizieren der Wasserleitungen im Wohnwagen nehme und bisher keine schlechten Nebenwirkungen festgestellt hatte.

Zumindest nach einigen Tagen nehme ich den unangenehmen Geruch nicht mehr wahr. Ich hoffe das bleibt so. ;)

Der Geruch war ja stärker, wenn das Brett warm wurde, bspw. beim Ablegen von Pizza darauf. Das habe ich noch nicht getestet. Habe schon überlegt, dass wenn der Geruch bei Erwärmung wieder kommt, die Behandlung mit Chlordesinfektion mit warmem Brett zu wiederholen. Hoffe aber, dass das nicht nötig wird.

Grüße

NineFinger
 
Danke für den Tipp!
Gerne. :)

Offtopic:
Aber zur Erfänzung

Leitungen mit der Mischung füllen. Ich habe es teilweise aus einem separaten Behälter, teilweise aus dem Wasserspeicher, mit der Wasserpumpe befüllt.
Mindestens 15 Minuten wirken lassen.
Anschließend erst die Leitungen/Tanks entleeren und dann mit Frischwasser gut durchspülen.
Habe ich so in einem Campingforum gelesen und, wie gesagt, keine schlechten Erfahrungen gesammelt.
Mach ich zum Saisonstart aber nicht zwingend jedes Jahr. Wir nutzen das Wasser zum Zähneputzen aber nicht zum direkten Trinken.

Grüße

NineFinger
 
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