Wie Messerfinish wiederherstellen?

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Kukri89

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Hallo zusammen,
Ich habe vor einigen Monaten mein Teruyasu Fujiwara Denka 210mm bekommen, und bin absolut begeistert!!
Dummerweise habe ich heute beim Versuch einige Mikrokratzer raus zu polieren ein Dremel genommen um den Vorgang etwas abzukürzen….
Jetzt habe ich eine fast Spiegelpolierte Fläche auf dem finish.
Kann ich das finish wiederherstellen?
Ich glaube mal von kleinen Steinchen gehört zu haben, die die Japaner für das finish der Katanas verwenden?
Vielleicht fällt ja noch jemandem etwas ein.
Danke
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dat original finish war ein grobes edge-leading satin finish? dafür brauchst du nur ein grobes papier als dremel aufsatz nehmen.
per hand ist edge-leading unmöglich: keiner macht sowas.
üblich, weil viel einfacher per hand, ist edge-followingsatin finish. dafür kannst du grobes matador papier verwenden.

ich würde aber, wo du jetzt schon so schön 😂 begonnen hast, die ganze section spiegelpolieren mit dem dremel. schneidet dann viel besser!
 
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Das Querfinish vom Bandschleifer wird sich ohne Bandschleifer nur schwer wieder herstellen lassen.
Möglichkeit 1: Schmiedehaut abkleben und Längsfinish per Hand an die Primärfase
Möglichkeit 2: Primärfase mit Steinen bearbeiten.
 
Mit dem Dremel wäre ich generell vorsichtig.
Dabei entsteht schon gut Temperatur. Ich hab mal an einem Opfermesser damit rumgespielt und das war "blaugepließtet" danach. Wie tief das geht weiß ich zwar nicht, aber prinzipiell pfusche ich also an der Wärmebehandlung des Stahls rum, wenn ich da nicht aufpasse.
 
Naja, Kurki89 scheint ja nicht bis direkt an der Schneide geschliffen zu haben.
Das der Dremel da einen großen Einfluss auf die Härte der Schneide hat sehe ich eher nicht.

Ich vermute jetzt aber mal das er sich eine leichte Kuhle in das Messer gedremelt hat.
Das wird mit einem Stein schwierig, bzw aufwendig.

Mann kann höchstens (nach dem abkleben des Spiegels) mit Scheuermilch, oder etwas härter mit Scheuermilch und Schleiffließ eine neues Finish erzeugen und die Delle so kaschieren. Spannend wird ob man dann die Härtelinie (das ist doch eine oder?) dann noch sieht und ob das Ergebnis einem gefällt.

oder einfach FGA 4
 
Mit ein paar Hausmitteln geht das eigentlich recht leicht:

ca. 45 Grad Finish:

Längsfinish (nach Reparatur eines Ausbruchs an der Schneide):
Reparatur von Ausbrüchen (https://messerforum.net/threads/reparatur-von-ausbruechen.144955/#post-1123119)

Schanz könnte bei Querfinish eine Option sein. Könnte aber sein, dass dann auch das Kurouchi darunter leidet. Wäre aber eine Anfrage wert.

Wenn mit Stein, dann irgendwas "sahniges", was ein wolkiges Finish hinterlässt. Vielleicht auch Fingerstones, falls Unebenheiten am Klingenblatt zu Tage kommen. Eher eine Aufgabe für Freaks ;-)
 
Die Decklagen sind vermutlich rostfrei und weich. Längsschliff mit Schleifpapier sollte da noch einigermaßen gut gehen, wenngleich immernoch ein ziemlicher Akt. Zumal da noch eine recht grobe Körnung vom Werksschliff zu erkennen ist. Dem Foto nach zu urteilen würde ich mit 220 loslegen und mit 400 aufhören. Feiner geht immer wenn man dann noch nicht in die Knie gegangen ist. Stein in Querrichtung geht auch halte ich aber für die anspruchsvollere Technik.

Als mutiger Mensch könnte man auch eine Politur mittels (regelbarer) Flex und Stahldrahtbürste versuchen. Da gehört aber schon viel Geschick dazu und am besten zu zweit. Einer mit Wassersprühflasche und Pflaster bzw. Hand am Handy für Notruf. Ernst gemeinter Vorschlag aber auch ernsthaft mit Vorsicht zu geniéßen (Drehrichtung beachten, fest einspannen und in Drehrichtung mit einem Anschlag sichern, gut kühlen). Für den Dremel gibts auch Drahtbürsten. Dauert länger und wird sicher nicht so gleichmäßig aber birgt weniger Risiken
 
Moin, ich habe auch an ein, zwei Messern bei meinen ersten schärf gehversuchen unschöne Kratzer verursacht die ich nun mit Schleifpapier nass ausbügeln möchte.
bevor ich da ran gehe versuche ich das an billigen exemplaren. Würde ich auch so machen bevor ich an einen 600€ Messer gehe.
 
Ob man bei einem 600 € Messer mit einer Flex die Primärfase nahe der Schneide bearbeiten sollte?

Auf gar keinen Fall!
Stimmt. Die Politur mit der Flex würde den groben Werksschliff nur noch stärker sichtbar machen ;)

Wenns nur ums Messer geht leistet eine handelsübliche Drahtbürste keinen nennenswerten Abtrag. Ob nun angetrieben durch eine Flex, einen Polierbock oder nen Dremel spielt dabei für die Oberfläche keine Rolle. Die Schneide könnte natürlich ausglühen wenn ein 100kg Gorilla mit voller Drehzahl maximal dagegen schiebt und nur sporadisch durch Schweißtropfen passiv gekühlt wird. Bei niedriger Drehzahl unter aktiver Kühlung mit wenig Andruck sollte es funktionieren.

Ich möchte den Vorschlag mit der Flex aber dennoch zurückziehen und davon abraten. Nicht des Messers wegen sondern weil es irre gefährlich werden kann wenn man nicht aufpasst oder ungeübt ist. Den Dremel mit Drahtbürste könnte man jedoch versuchen. Dremel wurde ja schonmal benutzt und hat bei weitem nicht das Potential aus dem Messer einen Wurfstern zu machen wie eine Flex oder ein Polierbock.
 
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Mir ist nicht ganz klar was eine Drahtdürste (egal ob Flex, Schleifbock oder Dremel) bringen soll.
Ich habe früher viel bei der Schweißnahtbearbeitung mit der Flex und Drahtbürste gearbeitet und auch schon mal mit Dremel und Drahtbürste.
Im ungeschärftem und ungehärteten Zustand kann man das, wenn man unbedingt möchte machen aber so???
Die Drähte sind in allgemeinen nicht gehärtet! Sonderformen wie den Bistle Blaster lassen wir jetzt mal außen vor.

Ja, und gefährlich sind die auch. Egal ob man mit der Flex umgehen kann oder nicht.
Ich benutze die nur wenn ich muß, in gezopft und wenn ich meine komplette Schweißerausrüstung mit zusätzlicher Brille und Gesichtsschild anhabe.
Hatte schon Drähte im Gesicht, Arm und Oberschenkel stecken und das nicht nur einmal.

In wie weit da ein zweiter Mann weiterhelfen kann verstehe ich nicht.
Bei mir darf keiner in den Gefahrenbereich wenn ich mit der Flex oder am Schleifbock arbeite und ich würde es auch jedem anderen verbieten.
Das man kleine Teile beim flexen einspannt, sollte ja eigentlich klar sein.

(Es gibt durchaus Aufsätzte für Flex und Dremel, mit denen man das Problem beheben könnte.
Man kann es damit aber auch mal kurz noch viel schlimmer machen. Versucht es erst mal mit schleifen von Hand)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist nicht ganz klar was eine Drahtdürste (egal ob Flex, Schleifbock oder Dremel) bringen soll.
Die Poliert auf Glanz und könnte die angefangene Politur ruckzuck egalisieren. Macht Sie auch bei der Schweißnaht auch wenn es nicht ihre Hauptaufgabe dabei ist. Dazu braucht es keine gehärteten Drähte.
Im ungeschärftem und ungehärteten Zustand kann man das, wenn man unbedingt möchte machen aber so???
Das geht. Mit einer feindrahtigen Bürste bei niedriger Drehzahl in Drehrichtung weg von der Schneidkante.
Hatte schon Drähte im Gesicht, Arm und Oberschenkel stecken und das nicht nur einmal.
Das ist der Preis für eine schnelle Lösung. Es gibt übrigens auch Qualitätsbürsten, die nicht schlecht gezopft sind oder ruckzuck aufhärten und wie eine wilde Terantel mit Stacheln um sich schießen ;)
In wie weit da ein zweiter Mann weiterhelfen kann verstehe ich nicht.
Der kühlt mit Wasser.
Das man kleine Teile beim flexen einspannt, sollte ja eigentlich klar sein
Bei einer Bürste ist eben besondere Vorsicht geboten, besonders bei niedriger Drehzal. Deshalb der ausdrückliche Hinweis, und auch deshalb habe ich meinen Vorschlag revidiert und nachträglich davon abgeraten. Das ganze setzt mehr Übung voraus, als mir als regelmäßiger Anwender beim ursprünglichen Vorschlagen bewusst war. Ich mache das bei 10-15 Messern die Woche sowohl vor als auch nach dem Härten. Zwar nicht als Finish aber vom Ablauf identisch und auch an schon fast nagelgängigen Primärschneiden. Die erzeugte Politur könnte man aber durchaus als Finish durchgehen lassen und kam mir einfach intuitiv als schnelle Lösung in dem konkreten Fall hier in den Sinn. Ich möchte den Flexvorschlag auch gar nicht weiter vorantreiben. Die Dremelvariante kann man m.M.n. aber schon in Erwägung ziehen, wenn man sich stundenlanges Schleifen mit Papier oder Stein ersparen möchte. Es wurde sowieso schon gedremelt.
 
Wenn man keine tiefergehenden Erfahrungen mit sowas hat, dann würde ich die Finger von solchen Methoden lassen. Ihr habt wohl beide Erfahrungen und trotzdem unterschiedliche Meinung, aber bei keiner Erfahrung ist die Sache klar.
Da spielt es -für mich- keine Rolle ob jemand anders das kann. Rotierendes Metall ist immer ein gewisses Risiko. Und wir reden hier auch nicht von einem 30€ Messer.
 
Servus da bin ich wieder.
Erstmal Danke für die vielen Vorschläge!!
Ich habe das Messer schlussendlich mit den mir zugänglichsten Mitteln wieder auf Vordermann gebracht.
Man sieht tatsächlich keinen Unterschied mehr!
Ich habe mit einem Böker Rostradierer und viereckigen Ausschnitten 1000. und 1500. Schleifpapier gearbeitet.
Wabi Sabi sei Dank passt alles wieder, aber seht selbst.
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Dies ist ein TF-Messer, der König von Wabi Sabi benutzt es einfach und Sie werden das Polierte bald nicht mehr sehen.
Wabi Sabi hin oder her, ich finde tatsächlich dass es dem Messer Persönlichkeit verleiht. Das Gyoto 210 ist perfekt ausbalanciert, der Anschliff ist bei mir perfekt gerade, und das Messer schmiegt sich in meine Hand wie kein zweites! Nicht zuletzt wegen der Fingernotch, absolut geiles Schneidegefühl. Ich habe schon eine ordentliche Messersammlung, und kann daher mit vielen Namenhaften Schmieden vergleichen.
Das 240mm Gyoto ist schon breit im Rücken, und daher sehr schwer! Wa handle wird ausgetauscht!
Bei dem Petty stimmt die Balance vom Westerngriff nicht, was der Qualität der Klinge aber kein Abbruch tut. Ich werde das Petty aber wabisabimäßig zurecht flexen bis es passt :)))
Denka Nakiri 195 kommt in wenigen Tagen.
Wenn ihr Bilder sehen wollt, gerne anfragen.
Gruß
 
Moin, ich habe auch an ein, zwei Messern bei meinen ersten schärf gehversuchen unschöne Kratzer verursacht die ich nun mit Schleifpapier nass ausbügeln möchte.
bevor ich da ran gehe versuche ich das an billigen exemplaren. Würde ich auch so machen bevor ich an einen 600€ Messer gehe.
Nach meiner Erfahrung wird das nicht funktionieren. Du musst dazu einfach zu viel abtragen, als dass du es perfekt mit verschiedenen Schleifpapierstärken auskaschieren könntest.( und verursachst dadurch noch mehr Kratzer) In meinem Fall hab ich die Mikrokratzer rauspoliert und danach erst angepasst.
Genau das war ja der Hintergrund wieso ich schlussendlich einen Dremel genommen habe,
und das auch nur mit Filz und Polierpaste.
 
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Nach meiner Erfahrung wird das nicht funktionieren. Du musst dazu einfach zu viel abtragen als dass du es perfekt mit verschiedenen Schleifpapierstärken auskaschieren könntest.(in meinem Fall hab ich die Mikrokratzer rauspoliert und danach angepasst)
Genau das war ja der Hintergrund wieso ich schlussendlich einen Dremel genommen habe.
Und das auch nur mit Filz und Polierpaste.
Ich habe mir so eben einen Worksharp mit allen Bändern bestellt. ich habe da auch ein paar Versuchskarnickel die durchs ausdünnen Kratzer abbekommen haben, darunter ein TRC free Spirit(auf ballig umgeschliffen)ein Malanika Puuko (bin ich gerade dabei auszudünnen, da mir die Schneidgeometrie nicht gefällt) und einige Kochmesser(ebenfalls ausgedünnt)
Sobald das Gerät gekommen ist, stelle ich vorher- nachher Fotos rein. Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht und willkommen!
Gruß
 
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Nochmal eine Frage..
Habt ihr eine Idee wie ich das unten gezeigte Finish kopieren kann?
Ich verstehe nicht ganz wie man ein Rost-Look auf ein rostfreies clad anwenden soll. Laut mr.teruyasu ist das ein Uchidachi finish, wenn man danach im Internet schaut, kommt erstmal ein Philosophiebrett :))
Wäre Klasse wenn ihr das entphilosophieren könntet ))
 

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