Wie robust sind eigentlich die "europäischen" Japaner?

katja

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Hallo,
ich hab in einem anderen Thread schon wertvolle Tips bekommen, ganz sicher bin ich mir grad aber immer noch nicht.
Problem: ich hab eigentlich mehrere gute Messer, allerdings nutze ich trotzdem recht häufig eine ziemliche Gurke von Fissler.
Beim Kochen wird immer ein entsprechendes Qualitätswerkzeug gewählt.
Aber abends mal schnell ne Ananas kneinschnippeln, fix was kleinmachen für Salat oder andere Sachen die nebenbei erledigt werden - lieber nicht die "Guten" ruinieren, wer weiss... Lieber schnell das unkomplizierte robuste rostfreie nehmen, nicht extra ein Schneidebrett rausholen müssen, danach fix abspülen, fertig.
Und es hat die für mich richtige Größe für sowas.

Ich suche ein Messer in klassischer Kochmesser Form - kein Santoku, keine japanischen Griffe und bitte rostfrei! Das Ganze in ca 30cm Gesamtlänge was 16 - 18 cm Klingenlänge entspricht. 20 ist zu groß.

Ich würde aktuell entweder das Kagayaki Basic oder Misono Molybden wählen, die geben sich wohl beide nicht viel.
Wie gesagt, TOP Leistung ist nicht gefragt sondern unkompliziert und etwas robust. Was auch mal kleine "Schweinereien" verzeiht.
Und schärfbar mit dem Sharpmaker sollte es sein.

Bei meinem letzten Kagayama VG10 Petty lag extra ein Zettel bei auf welchem ausdrücklich von zB Ananas schneiden abgeraten wird.

Sind die oben erwähnten - Misono Molybden / Kagayaka Basic - auch so empfindlich? Sollte ich lieber was einfaches von Burgvogel, Wüsthof, Güde nehmen?

vielen Dank schon mal

Katja
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Ananas für ein messer egal welcher bauart schlecht ist, ein Rostendes sollte wegen dees hohen säureanteils halt direkt dannach gereinigt werden aber das wars auch schon. und auf nem schneidebrett sollte man mit jedem Messer schneiden - bzw. auf Stein, Glas und co. bekommst du jedes messer in 0 komma nix stumpf.

Nur ein Tipp: wenn du mit deiner Fissler gurke so zufrieden bist und dieses toll in deiner hand liegt mach das halt scharf und nutzte dieses.

Gruß
BB
 
Danke, fenris, super Tipp - kommt auf die Weihnachtswunschliste!:hmpf:
Aber: Preis... hmmmhh.
@katja:
die übliche Frage:
was magst du denn ausgeben für so ein Messer?
Denn:
es fängt bei ca. 10 an und endet bei ca. 1500€/pro Teil---
Panda oder Porsche??:hmpf:
"Robust",..?
Was möchtest du schneiden?
Gruss~~
 
Die Kagayaki VG-10 sind schon relativ dünn, wenn man die Klingengeometrie betrachtet. Wenn du Messer möchtest, die sich ziemlich gut scharf machen lassen, aber auch mal einen Mißbrauch verzeihen würde ich die Global empfehlen. Ich kann mit einem G-2 ein Hähnchen zerlegen, ohne dass die Klinge Schaden nimmt, mit dem Kagayaki oder dem Suisin Inox Honyaki würde ich das definitv nicht machen.
 
...
@katja:
die übliche Frage:
was magst du denn ausgeben für so ein Messer?

Ich möchte das zarte Pflänzchen der einsetzenden Wirtschaftsaufschwungs nicht bremsen, aber die eigentliche Frage ist doch: Brauchst Du denn wirklich noch weitere Messer die die Du dann doch nicht nutzt, weil Du Angst hast sie zu beschädigen? Du hast doch ein offensichtlich robustes Messer von Fissler, das Du ohne bedenken nutzt, schärfe es und kauf Dir vom Ersparten ordentliche Lebensmittel. Kochen und Schneiden kann an sich Freude bringen, soll aber auch Vorfreude aufs Essen sein.
In diesem Sinne Guten Appetit,
Klaus
 
...
Bei meinem letzten Kagayama VG10 Petty lag extra ein Zettel bei auf welchem ausdrücklich von zB Ananas schneiden abgeraten wird.
Und ich dachte immer VG-10 wäre besonders korrosionsbeständig und extra für die Annanasverarbeitung entwickelt worden... :confused:
Aber vieleicht ist die Klinge einfach nur für den Stahl zu dünn ausgeschliffen worden, dann neigt er nämlich zu Ausbrüchen.

Ich hatte bei Annanas, Zwiebeln oder einfach nur bei normalen Gebrauch jedenfalls noch nie Korrosionsprobleme bei VG-10.
Das es für normale Kochmesser aus meiner Sicht noch bessere Stähle gibt, steht auf einem anderen Blatt. (SB1 = :)))) )

Sind die oben erwähnten - Misono Molybden / Kagayaka Basic - auch so empfindlich? Sollte ich lieber was einfaches von Burgvogel, Wüsthof, Güde nehmen?

vielen Dank schon mal

Katja
Europäisch Kochmesser gelten im allgemeinen als robuster als Japanische, allerdings kann man das leider so einfach auch wieder nicht sagen, das hängt u.a. von der Klingengeometrie ab (z.B. Deba = eher robust ;) ). Mit den genannten Solingern liegst du auf jeden Fall nicht verkehrt.

P.S. Fissler ist IMHO kein Messerhersteller sondern vertreibt die nur unter dem Namen Fissler. Wo die gefertigt werden ob in Solingen oder China, keine Ahnung.
EDIT: Ich habe nachgeschaut, zumindest die aktuellen geschmiedeten werden gem. Hersteller in Solingen gefertigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausgeben wollte ich irgendwas im zweistelligen Bereich, soll ja wie gesagt kein High Tech sein.
Die Idee das Fissler zu schärfen und zu nutzen hatte ich natürlich auch schon aber das hält die Schärfe nur von früh bis mittag. Mag am Messer liegen oder an meinem Unvermögen oder aus einer Kombi von beiden.
Das mit der Ananas lief unter dem Motto "nix mit harter Schale wie zB Ananas schneiden"
Robust heisst für mich täglich meine Ananas schnippeln aber vielleicht auch mal n Hähnchen teilen, sowas in der Art.
Auf Glas etc würde ich natürlich nie schneiden aber zB auch mal auf nem Plastikteller oder so.

Die Global G2 hatte ich schon mal in der Hand, der Metallgriff ist überhaupt nix für mich.

Irgendwie komm ich grad nicht so richtig voran :(
 
Hallo Katja!

Konkret zum Entfernen der harten Ananasschale benutze ich ein Universalmesser mit Wellenschliff von F. Dick, gekauft bei www.gastronomiebekleidung.de. Es entspricht zwar nicht Deiner Längenvorgabe, ist aber wirklich sehr vielseitig, Du kannst es auch als Brotmesser verwenden. Alternative: Wenn Du bereits ein Brotmesser besitzen solltest, versuche doch mal damit die Ananas zu schneiden.

Auf der gleichen Homepage gibt es unter Kochmesser Seite 2 ein Gyuutou von F. Dick, Klingenlänge 18cm. Zu beginn meiner Ausbildung habe ich die Messer von F. Dick sehr gerne benutzt, da sie ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten (robust, pflegeleicht, günstig, liegen gut in der Hand). Mittlerweile bevorzuge ich halt japanische Messer.

Abgesehen von alldem: Sind Deine "Guten" so ausgesucht wertvolle Perlen der Schneidwarenherstellung, daß sie in eine Vitrine gehören, oder sind es nur Messer, die aus der Sicht von Otto-Normalverbraucher sehr teuer (also über 100€) sind? Meine Messer benutze ich auch beruflich (bin Koch), und wenn mal irgendwas wäre, würde ich es halt wieder rausschleifen. Einmal habe ich mit einem rostfreien Deba Entenknochen zerhackt, anschließend mußte ich dann ein paar Scharten reparieren. Lehre: Knochen hackt man besser mit einem Beil.

Weiter noch viel Spaß beim Aussuchen!

Viele Grüße
Mausbiber
 
Hallo,

eine Ananas hat für ein scharfes Messer keine "harte" Schale.
Ein Messer das Ananas nicht schneiden darf würde ich in der Mülltonne entsorgen.

...nicht extra ein Schneidebrett rausholen müssen,...

dieser kleine Teilsatz macht mich ziemlich stutzig.
Messerberatung für jemanden, der häufig keine Schneidunterlage benutzen will??? :confused:

Kauf Dir mal einen gescheiten Abziehstahl und lerne mit dem umzugehen.
Vielleicht wirst Du Dich dann wundern, wie wenig Aufwand es ist eine "Gurke" scharf zu halten :cool:

Wie ist es hier im Forum doch so häufig zu lesen:
MESSER SIND WERKZEUGE!
Und Werkzeuge wollen benutzt werden und nutzen sich beim benutzt werden nunmal ab...


Investigator
 
Morgen zusammen,

wenn es auf Schneidkantenstabilität ankommt und rostfrei ist mir noch nichts unverwüstlichers untergekommen als sb1 von Jürgen Schanz. In der Standartgeometrie ausgeliefert ist es durch jeden denkbaren Küchenmissbrauch nicht in Verlegenheit zu bringen.

Schneidbrett muss natürlich trotzdem sein.

Gruß Michael
 
Ich habe auch schon mit einem Suisin Honyaki eine Ananas geschält und das Messer hat eine der dünnsten Klingen die man so auf dem Markt finden kann.

Wie ist es hier im Forum doch so häufig zu lesen:
MESSER SIND WERKZEUGE!
Investigator

Es ist immer einne Frage des WIE und ob ich das Werkzeug richtig benutze. Ich würde mit einem relativ dünnen Messer auch weiterhin eine Ananas schälen, man muss nur wissen was man mit dem Messer tut.
Drückst und hebelst du mehr, als dass du schneidest, dann ist ein Messer mit delikater Geometrie nichts für dich, egal was du schneidest.

Knollensellerie ist meiner Meinung nach eins der schlimmsten Schneidgüter und auch das habe ich schon mit dem Suisin Honyaki oder dem Aoki GC Wa geschält und geschnitten ohne, dass es der Klinge geschadet hat.

Letztendlich ist es doch so, das Geld für einen Ferrari zu haben, heisst noch nicht, dass ich ihn evtl. sogar am Limit über eine Rennstrecke bewegen kann ohne ihn in die Bande zu schießen. Der Fahrer ist eine große Unbekannte in der Gleichung.

Investier gute 250€ in ein entsprechendes top Messer und es wird dir auch im Grenzbereich eine sehr gute Leistung geben, bessere als andere Messer, solange du mit dem sehr teuren und delikaten Messer umgehen kannst. Kannst du das nicht, ist es in deinen Händen nicht besser als ein nominell schlechteres Messer und vielleicht wirst du das teure sogar ruinieren.
 
Ist ja nicht nur das "umgehen" mit dem Werkzeug, sondern es scharf zu halten.
Ich predige immer wieder:
ordentlich das Schärfen lernen, sonst nutzt das beste Messer nix:super:
Und dann kann zum Beispiel aus einem Ikea Slitbar ein gutes Teil machen.
Ist für den Preis von 25€ eines der besten Angebote auf dem Markt - finde ich. Nur: man schaue sich mal den miserablen Schliff an, mit dem es verkauft wird. Wenn man sowas beheben kann, dann hat man diese Werkzeuge wirklich im Griff.
Für mich war es ein Meilenstein, das Schleifen zu lernen. Alles andere macht keinen Sinn.
 
Da muss ich dir zustimmen, das Schleifen ist natürlich auch ein wesentlicher Faktor. Wobei da die genannten top Messer auch wieder eine besondere Herausforderung sind, natürlich nur, was die besondere Geometrie angeht, denn die Stähle lassen sich sehr gut und leicht schärfen.
 
Welches Fissler Messer hast du eigentlich :confused:
Google liefert nur 52200 Treffer ;)

In dern Blauen Dunst:
Herder Petty gut und günstig, Griff geschmackssache

Herder Rückenspitz 5" gut und günstig, Griff geschmackssache

Yatagan Auergewöhnliche Form, sonst wie die Vorgenannten

Und da ein Sharpmaker vorhanden ist sollte die Schärfe eigentlich kein Problem darstellen. Weiterführende Fragen zum schleifen im entsprechenden Unterforum
 
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