wie scharf kann eine Sense sein?

oooops:)
ich hatte vorgestern das gleiche Problem:
-mein Rasen war seit bestimmt 2 oder 3 Monaten nicht mehr gemäht worden ( ich schätze mal das Gras war zwischen 20 und 30 cm hoch)
- das Messer vom Rasenmäher war total stumpf und ziemlich "wellig" ( wenn das Gras so hoch ist sieht man nicht immer die Stöckchen vom Hund, die Gummitiere oder Sandförmchen :D )
- und an eine Sense trau ich mich nicht ran

nachdem ich für die ersten 100 qm fast eine Stunde gebraucht hatte, der Rasenmäher hat wirklich alle paar Minuten blockiert, wollte ich auch erst hier bei Euch nachfragen, habe dann aber, weil ich sehr wenig Zeit habe einfach mal improvisiert:irre: .
Ich bin mir sicher, da stehen einigen von Euch die Haare zu Berge, das ging nämlich so:
- erster Bearbeitungsgang mit einer groben Feile
- zweiter, mit einer feinen Feile
- dritter, mit einem Schleifstein
- vierter mit einem sehr feinen Schleifstein
- dann habe ich grobes Sandpapier um ein Holzlineal gewickelt und damit geschliffen
- und zum Schluss, habe ich feines Sandpapier ums Lineal gewickelt , Elsterglanz draufgetan und alles fein nachgeschliffen.
Jaaaaaa, Oh mein Gott, diese Frauen :glgl: .Aber wie sagt man so schön "it works:steirer: .
Das Messer war so scharf, das ich alle 2 Minuten aufhören konnte, um den blöden Fangsack zu leeren.

Grüße Jenni

Ich hatte wohl echt Glück, dass eine Sense noch nicht nötig war , da hatte ich mich auch mit allen Tipps nicht rangetraut.
 
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Tja, den Umgang mit einer Sense läßt man sich wohl am besten von jemandem zeigen, der das noch kann, mit allem Drum und Dran. Wenn man es kann ist man mit einer Sense schneller als mit so nem blöden Freischneider (wobei man das vieleicht auch erst lernen muß)und das Ergebnis sieht besser aus. für wirklich große Flächen gibt es heutzutage aber geeigneteres Gerät. Wenn du das beruflich machst, wäre ein Einachser mit diversen Anbauteilen wohl das Richtige.

Hmm was ist noch wichtig? Mein Vater hat eine alte "Gärtnersense" die ist wesentlich kleiner und filigraner als das, was ich im Baumarkt so sehe. der Stiel/ die Griffe müssen für dich passen und eine neue Sense muß "gesetzt" werden.
Das heißt, der Schniepel, wo der Griff drankommt, wird heißgemacht und hochgebogen, und zwar passend zu deiner Körpergröße, nicht "Irgendwie" (und natürlich ohne die Härtung des Blattes im Schneidenbereich anzutasten)
Und, wie schon öfter erwähnt, wann du mähst ist nicht ganz unwichtig.
Die Zeit wirst du dir wohl aber nicht aussuchen können, wenn du das beruflich betreibst.
 
Ja, das ist ein interessantes Thema. Ulrich, vielen Dank für die Erläuterungen. Damit kann man was anfangen. Ich benutze regelmäßig Sicheln, Sensen nicht mehr. Aber sinngemäß gilt da ähnliches.

Im Freilichtmuseum Hagen werden manchmal sonntags noch Sicheln und Sensen geschmiedet. Kann man dort auch kaufen. Und der Unterschied zwischen Qualitätswerkzeug und billigem Kram wird deutlich. Ich habe zwei Sicheln, eine uralte (super) und ein Baumarktblech. na ja. Eine zum draufhauen, die andere für die Präzision.

Wenn man sich dafür interessiert, dann ist das "Sensenbuch" (bei Dick erhältlich) sehr schön. Ich habe das Cover mal als Bild beigefügt.

Meine beiden Sensensteine habe ich auch fotografiert. Der grüne ist ziemlich fein, der grobe trägt toll ab. Mit einem solchen (aber extra) bringe ich auch an meine Messer die erste Schneidfase an.

Dann habe ich da noch ein interessantes Dengelmaschinchen, bestehend aus einem Teil mit einem Dorn zum Einspannen und einer gehärteten und geschliffenen Bahn und einem ebenfalls gehärteten und geschliffenen Zapfen. Auf diesen Zapfen kommen die ebenfalls zu sehenden Hülsen, die unten am Hülsenmund verschieden ausgeprägte Radien besitzen. Das zu dengelnde Blatt wird in den Spalt zwischen Bahn und Hülse eingelegt und mit einem kleinen (wirlich kleinen) Hammer einfach durchgedengelt, und dann mit der zweiten Hülse fertiggedengelt. Geht gut und schnell. Und die unterschiedlichen Hülsenformen gewährleisten das, was Ulrich Gerfin oben geschrieben hat, nämlich das einebnen, kaltverformen und Ausstrecken zur Schneidkante hin.

Da der Zapfendurchmesser klein ist, bearbeitet man eine kleine Fläche, ähnlich wie mit einem Dengelhammer.

Irgendwo gab es schon mal so einen Thread, da habe ich auch die Bedienungsanleitung als Bild angehängt samt Bezugsquelle.

Hab ich mal auf einem Bauernmarkt in der Eifel gefunden, wo ein altes Hutzelmännchen das Maschinchen vorgeführt hat. Klar, dass ich das haben mußte.

Da ich nicht so regelmäßig dengle, aber dann keine Lust auf Zen-buddistische Schärf- und Dengelmeditationen habe, ist das eine prima Sache. Ich glaube, Zorro43 hat das mal bei Markus Balbach ausprobiert, und luftauge auch, soweit ich weiß.

Ich geh mal auf die Suche nach dem Thread.

Gefunden: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=6245

Bitte sehr.
 

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