Wie scharf muß euer Messer sein?

...Mit einem Schärfgerät zu schleifen (ich meine jetzt die Guten: Sharpmaker, Lansky, Tormek, apex edge pro,..)
ergibt sicher einen technisch exakteren Schleifwinkel und möglicherweise eine höhere Schärfe.

Wäre für mich das Ergebniss das Wichtigste (>ein Scharfes Messer),
würde ich so eines einsetzen.

Wassersteine zu benutzen ist für mich dem gegenüber eine sinnlichere Erfahrung des Prozesses.
Das Ergebniss hängt viel stärker vom meiner inneren Verfassung und Sensibilität ab und ist dadurch für mich tendenziell auch eine spirituelle Übung....

...der Weg ist das Ziel...

(Wer mag, kann jetzt mit den Augen rollen....) :p
Lass Dir von mir, einem bekennenden Lansky-Fan, gesagt sein, dass Messerschleifen für mich auch nicht nur ein schnelles Abtragen von Metallpartikeln bedeutet.
Entgegen der landläufigen Meinung benötigt man zu einem perfekten Schliff auch mit dem Lansky-Set einiges an Erfahrung. Nur dann erreicht man eine schöne, gleichmässige High-End Schleiffasse. So wird auch das Lansky-Schleifen, die ständige Kontrolle der Schleiffase, verbunden mit minimalen Korrekturen, und das abschliessende Abziehen für mich zu einer Art spirituellen Übung. Etwas weniger poetisch ausgedrückt, es ist eine entspannende Beschäftigung.

Jetzt die Kurve zum On Toppic.
Als Schleifwinkel wähle ich mittlerweile immer den 20°-Lansky-Winkel, welcher dann einen 40° Schneidwinkel ergibt.
Die Schärfe ist trotzdem noch so gut, dass ich mit ein wenig Druck Armhaare abrasieren kann. Von der Klinge wegspringen tun sie aber nicht.
Für den Einsatz in der Praxis halte ich diesen Winkel bzw. die somit erreichte Schärfe für mehr als ausreichend. Alle meine EDCs sind so geschliffen.
Eine höhere Schärfe halte ich für den EDC-Einsatz für unnötig, ja sogar für ungeeignet. Denn diese Rasierklingenschärfe wird im täglichen Einsatz nicht benötigt, und mit zunehmender Schärfe bzw. kleiner werdendem Schleifwinkel leidet die Schnitthaltigkeit.

Bei ein paar Messern allerdings wollte ich es wissen. Ich wählte den 17°-Lansky-Winkel und schliff und polierte also pedantisch eine 34°-Schneide an die Klinge. Beim Benchmade Mini-Rukus (aus S30V) und beim 960er Osborne-Benchmade (aus D2). Und siehe da, die Armhaare springen als würden sie vor der Klinge in Deckung gehen wollen. Prädikat Laserschwert!
Aber das war nur eine - sagen wir mal - Herausforderung, was machbar ist. Im EDC-Einsatz macht das imo keinen Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lass Dir von mir, einem bekennden Lansky-Fan, gesagt sein, dass Messerschleifen für mich auch nicht nur ein schnelles Abtragen von Metallpartikeln bedeutet.
Entgegen der landläufigen Meinung benötigt man zu einem perfekten Schliff auch mit dem Lansky-Set einiges an Erfahrung. Nur dann erreicht man eine schöne, gleichmässige High-End Schleiffasse. So wird auch das Lansky-Schleifen, die ständige Kontrolle der Schleiffase, verbunden mit minimalen Korrekturen, und das abschliessende Abziehen für mich zu einer Art spirituellen Übung. Etwas weniger poetisch ausgedrückt, es ist eine entspannende Beschäftigung.

Jetzt die Kurve zum On Toppic.
Als Schleifwinkel wähle ich mittlerweile immer den 20°-Lansky-Winkel, welcher dann einen 40° Schneidwinkel ergibt.
Die Schärfe ist trotzdem noch so gut, dass ich mit ein wenig Druck Armhaare abrasieren kann. Von der Klinge wegspringen tun sie aber nicht.
Für den Einsatz in der Praxis halte ich diesen Winkel bzw. die somit erreichte Schärfe für mehr als ausreichend. Alle meine EDCs sind so geschliffen.
Eine höhere Schärfe halte ich für den EDC-Einsatz für unnötig, ja sogar für ungeeignet. Denn diese Rasierklingenschärfe wird im täglichen Einsatz nicht benötigt, und mit zunehmender Schärfe bzw. kleiner werdendem Schleifwinkel leidet die Schnitthaltigkeit.

Bei ein paar Messern allerdings wollte ich es wissen. Ich wählte den 17°-Lansky-Winkel und schliff und polierte also pedantisch eine 34°-Schneide an die Klinge. Beim Benchmade Mini-Rukus (aus S30V) und beim 960er Osborne-Benchmade (aus D2). Und siehe da, die Armhaare springen als würden sie vor der Klinge in Deckung gehen wollen. Prädikat Laserschwert!
Aber das war nur eine - sagen wir mal - Herausforderung, was machbar ist. Im EDC-Einsatz macht das imo keinen Sinn.

Ich kann mich dem voll anschliessen. Bei Verwendung der passenden Lansky-Diamantsteine (die bei den PM-Stählen leider schnell verschleissen) erreicht man allerdings auch mit dem 20°-Lansky-Winkel beängstigende Rasierschärfe. :hehe:
Ich schleife jedes neue Messer erstmal damit um und benutze den Sharpmaker nur noch gelegentlich zum abziehen.

Gruss
Usagi Y.
 
Der IKEA Schärfer hat zwei Keramikscheiben drin. Die hobeln bestimmt keinen Span ab.

Ookami

Verzeiht mir die Anfängerfrage, aber nach einigem Lesen zum Thema "Schärfen" bin ich doch hierüber gestolpert, ging ich bis jetzt davon aus, dass kein Gerät dieser Art etwas taugt.
Ist das bei diesem (zudem sehr günstigen) Schärfer anders? Oder besser, gibt es neben ideelen Faktoren einen tatsächlichen Grund, einen solchen nicht zu benutzen?

Ich scheue mich persönlich, sehr tief in die Materie einzudringen, daher wäre ein solches Gerät, welches funktioniert, schon toll. Allerdings hätte ich natürlich zum einen eine gute, gleichmässige Schärfe erreicht (wenn auch die Haare nicht unbedingt springen können müssen), zum anderen habe ich kein Interesse, die Messer zu "beschädigen" (z.B. durch Abhobeln der Schneide). Bei den beiden relevanten Gebrauchsmessern, die ich damit schärfen wollte, handelt es sich um ein Spyderco Co-Pilot und ein Böker Turbine II.

Danke für entsprechende Hinweise.
 
Wenn ich schon mal am Schärfen bin, muss mein Messer so scharf werden, wie es mir überhaupt und irgend möglich ist.

(Stumpfer wirds dann schon von selbst. :D )

Man hat ja seinen Ehrgeiz..:irre:

Wenn nötig (z.B. weils das Kartoffelmesser meiner Oma ist) ziehe ich die Schneide dann über einen Tellerboden, damit das Messer wieder gesellschaftsfähig wird.


@ smallmagnum und Usagi Y.:
Ich persönlich bin derzeit auf dem ''Freihändig-auf-dem-Wasserstein-Trip'' und ich wollte mit meinem Plädojer dafür keine anderen sinnvollen Schärfmethoden und -Vorlieben schlecht machen. Sorry dafür, wenns anders rüber kam :hmpf: .
Übrigens: ich bin gerade dabei, einem XL-Wasserstein eine Gleitstange anzubauen entsprechend dem Lansky-Prinzip. Gerade weils manchmal neben dem ''Individualismus der Schneide auf dem Wasserstein'' sinnvoll für perfekte Schärfe ist, einen exakten Winkel einhalten zu können.

Jedem das seine, hauptsach es funtzt :haemisch:
 
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Ich scheue mich persönlich, sehr tief in die Materie einzudringen, daher wäre ein solches Gerät, welches funktioniert, schon toll. Allerdings hätte ich natürlich zum einen eine gute, gleichmässige Schärfe erreicht (wenn auch die Haare nicht unbedingt springen können müssen), zum anderen habe ich kein Interesse, die Messer zu "beschädigen" (z.B. durch Abhobeln der Schneide). Bei den beiden relevanten Gebrauchsmessern, die ich damit schärfen wollte, handelt es sich um ein Spyderco Co-Pilot und ein Böker Turbine II.

Einfachster Weg: Spyderco Sharpmaker. Der schaerft alles, von der Nagelschere bis hin zum Bowie, und ist ziemlich narrensicher in der Anwendung. Ich kenne einige Freaks, die gerne mal einen Nachmittag mit ihren Wassersteinen verbringen - und, wenn sie dazu keine Lust (oder Zeit) haben, den SM nehmen, einfach weil der gut und effektiv ist.

Infos zum Sharpmaker gibt's jede Menge hier im Forum, schau einfach mal mit der Suche.

Hermann
der jetzt auch einen Sharpmaker benutzt
 
Ja,
auf den Sharpmaker bin ich natürlich auch schon gestoßen, kostet aber 10x soviel wie der oben genannte Schärfer, was ich ja auch bereit wäre zu investieren, wenn der andere nur Müll wäre, was bisher aber nicht bewisen ist...
 
Ja,
auf den Sharpmaker bin ich natürlich auch schon gestoßen, kostet aber 10x soviel wie der oben genannte Schärfer, was ich ja auch bereit wäre zu investieren, wenn der andere nur Müll wäre, was bisher aber nicht bewisen ist...

Vergiss das IKEA Teil!
Kauf dir nen Sharpmaker oder ein Lansky Set, dann gehts einfach.
Der Schrott liegt nachher eh nur in der Schublade.


So und nun aber zurück zum Thema "wie scharf muss euer Messer sein"

zum Thema "wie schärf ich am besten" gibts genug Threads
 
Ich sehe das so:
Wenn ich ein Messer schmiede und es jemandem zeige, dann habe ich bemerkt, dass 99% der Menschen immer erstmal auf irgendeine Art die Schärfe testen.

30% tun das so, dass sie sich bei einer extrem scharfen Klinge nicht verletzen würden und 70% patschen da einfach mit dem Daumen drauf rum und fahren teilweise sogar entlang der Schneide mit dem Finger.

Jeder der sich dann an dem Messer schneidet, hatte vorher noch nie so ein scharfes Messer in der Hand (sonst würd er das ja nicht so testen als sei es eins seiner stumpfen Schublandenkrücken!!!) und ist erschrocken und begeistert zugleich!

Diese leute verstehen dann, warum ich so viel Zeit für das Messermachen aufbringe und ich muss nichtmal mehr erklären, warum gute Messer nicht nur 19,99 Euro wie das Damast-Santoku vom Aldi kosten :super:

Fazit: Die Schärfe ist für mich ein wichtiges Merkmal eines Messers und wird darum "out of the Box" immer maximiert!

Gruß

Xzenon
 
Anfangs war es bei mir so, dass ich jedes Messer so scharf anschliff, wie es nur irgendwie hinbekommen konnte. Anfangs auf Natursteinen, wie es mir mein Vater gezeigt hatte, spaeter auf synthetischen Steinen und auf Schleifpapier, dann, mit dem Aufkommen hoch verschleissfester Staehle, zunehmend mit Diamantsteinen.

Als ich soweit war, dass ich alle meine Messer in vertretbarer Zeit zum Rasieren bringen konnte, fing ich an, selektiver vorzugehen. Dabei spielte eine Rolle, dass ich in der Zeit in den amerikanischen Foren und im Usenet die Ueberlegungen las, dass Messer, die mit sehr groben Steinen geschaerft werden, durch die entstehende "Mikrosaege" im Zugschnitt durchaus Vorteile haben koennen. Zeitweise habe ich immer zwei Messer gefuhrt, eins, dass ich so scharf geschliffen hatte, wie ich es nur hinbekam, eins, das ich auf einem groben Stein angeschliffen hatte und das mehr rupfte, als es rasierte. Dafuer waren diesen Messer beim Schneiden von zaehem Kunstoff (z.B. Tampen auf dem Boot) etc. etc. um Laengen besser.

Dann kamen die Ueberlegungen zur Bedeutung der Klingengeometrie hinzu und ich begann, meine Messer mit "schlechter" Klingengeometrie auszuduennen bzw. beim Neukauf von Messern gezielt auf eine schlanke Klingengeometrie zu achten. In der Zeit begann ich auch, mit verschiedenen Pasten auf dem Riemen zu experimentieren, um eine maximale Schaerfe zu erzielen.

Heute sehe ich das alles etwas lockerer. Meine Gebrauchsmesser schleife ich meistens auf dem Sharpmaker, weil's einfach so bequem ist. Die Schaerfe, die man mit etwas Uebung auf den weissen Steinen erzielt, reicht aus, die Schneidleistung ist, wenn die Klingengeometrie stimmt, voellig ausreichend fuer mich. Irgendwo so zwischen "ziemlich sauscharf" und "sauscharf", wuerde ich sagen (wobei mir noch niemand verbindlich hat sagen koennen, wie scharf "sauscharf" eigentlich ist).

Ab und an setze ich mich mal hin und versuche, ein Messer "so scharf wie moeglich" zu schleifen, meistens Messer aus einfachem C-Stahl, aber durchaus auch mal ein Messer auf ZDP-189, nicht, weil mir so ein Messer besseren Gebrauchsnutzen bietet, sondern einfach, weil es Spass macht, mal wieder ein Messer in der Hand zu haben, mit dem man Haare spalten kann.

Hermann
 
Ich habe meist mindestens zwei Messer dabei -
mein M16 in der Hosentasche und ein kleines, uraltes Sheffield-Kohlenstoffstahlmesserchen in einem Etui im Rucksack.

Das M16 bekommt dabei eine gute Gebrauchsschärfe unterhalb des Rasierniveaus, aber gerade so "giftig", dass Papier und Co. noch recht eindrucksvoll geschnitten werden können.
Der AUS 6 oder AUS 8 liegt mir beim Schleifen anscheinend eh nicht so, die ganze Klingengeometrie des M16 ist kein Schneidteufel, dafür aber eine relativ robuste Allroundsache. Rasierschärfe würde bei meinem EDC - Gebrauch wohl eh nicht sonderlich lange halten.

Anders das kleine Sheffield - das muss immer rasieren, da es als Backup die fitzeligen Sachen bekommt oder als Schärfe-Vorführ-Messer dient.

In der Küche schließlich bin ich nur teilweise mein eigener Herr -
Die Küchenmesser meiner Family bekommen auf dem Stein eine gute Rasierschärfe und werden hin und wieder auf dem Stahl abgezogen.

Mein eigenes, mir vorbehaltenes kleines Messerchen mit der Abel-Klinge ist so scharf wie ich ein Messer bekomme - inklusive Leder und Polierpaste.
Immer wieder ein Genuss, damit, entsprechend vorsichtig, Gemüse und Fleisch zu zerteilen.

mfg
Tct II
 
Guten Abend zusammen.
Habe heute meinen Spyderco Sharpmaker erhalten.

Damit habe ich das Ka-Bar Becker BK9 in etwa nach Anleitung geschärft.
(da der Schliff noch wie neu war, habe ich erstmal ein bisschen mit den weissen Stäben experimentiert ohne die Anleitung zu lesen. Habs mir aber schon vorher mal auf youtube angesehen.)

Habe ein kleines Video vom Schärfetest gemacht.
Bin wirklich erfreut, so ein gutes Ergebnis erzielt zu haben.
Nun habe ich auch kaum noch Haare am Arm :hehe:

(A propos Arm - ich bin weder schlecht tätowiert, noch habe ich blaue Flecken. Das ist edding geschmiere an den Armen.

http://www.youtube.com/watch?v=6jLy_cdFgzk
 
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