Wie setzt man Erle richtig ab/Haarriss beim Härten

Nidan

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Wie setzt man Erle richtig ab ?

Hallo ich habe schon öfters gehört, daß man Erle nicht rechteckig absetzen soll, weil das dann Stresspunkte sein sollen.

Genügt es da wenn ich einfach die Angel ein wenig schräg absetze (wie in meiner kleinen lausigen Grafik unter 1) oder ist es besser wenn man da einen kleinen Radius macht (2)

Oder ist das alles Blödsinn und es ist egal ?
 

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Hallo Nidan,

eine scharfe Kante wirkt wie eine Kerbe. Von dort aus können sich leicht Risse bilden. Dies wäre dann die Sollbruchstelle der Klinge. Mir gefällt die Version 2 besser, allerdings brauchst Du bei dem Radius keinen so stark verbreiterten Erl verwenden, sonst gibts nicht so viel Spaß beim Ausarbeiten der Aussparung im Griffmaterial.

Viele Grüße sendet Dir der Leo.
 
Solange Du die Winkel nicht sägst oder mit einer extrem scharfkantigen Feile ausarbeitest, solltest Du damit keine Schwierigkeiten haben. Ich hatte jedenfalls auch bei Spitzerl ohne extra Radius keine Risse.
 
Das Thema passt grad ganz gut, da ich vorhabe mein zweites Messer mit Spitzerl versehen will.
Ich hab mir gedacht, dass ich den Übergang nicht auf einmal mache sondern erst einen breiteren Erl rechtwinklig (ca. 2 cm lang) und an den dann auch im Rechten Winkel den eigenlichen, dünnen Erl ranmache.

Ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, wenn nicht kann ichs ja nochmal erklären.

Ist diese Art des Klinge/Erl-Übergangs nicht so geeignet wegen den vielen Rechten Winkeln oder geht dass in Ordnung?
Wenn ich den Übergang Schräg mache wie auf Nidans Zeichnung wirds doch auch schwieriger den Griff auszu -bohren/-schleifen, oder?

Gruß Marcus
 
Allgemeine Faustformel:
Mindestradius = Materialdicke
runder, ansatzloser Übergang in die Fläche.

Gruß Andreas
 
Haarriss beim Härten: Was nun??

Hallo,

ich habe mal wieder eine kleine Frage in Zusammenhang mit dem Härten. Heute habe ich ein kleines Utility-Messer (Klinge: 9,5cm) mit Spitzerl gehärtet. Der Übergang Klinge – Erl ist genau rechtwinklig. Nach dem Härten ist mir auf beiden Seiten des Messers ein ganz feiner Haarriss aufgefallen der schräg in Richtung Klingenunterseite läuft (Länge ca. 2mm). Es handelt sich um 1.2842 gehärtet und angelassen auf ca.60Rockwell.
Jetzt habe ich halt Angst, noch mehr Zeit und Geld reinzustecken und nachher haut es mir bei der geringsten Belastung die Klinge um die Ohren. Mich hätte jetzt halt Eure Meinung dazu interessiert.
Meint Ihr, dass das Risiko zu hoch ist, das Messer weiter zu baunen und einzusetzten? :confused:
 
Ich würde den Riss soweit es geht rausschleifen, etwas über die Risswurzel hinaus, und dann gleich so, dass ein Übergangsradius in ca. der Materialdicke von Erl zur Klinge übrigbleibt.

Ist evtl. zwar unschön, aber der Rest muss nicht unbedingt unbrauchbar sein, erste und einfachste Möglichkeit der Überprüfung wäre nach dem Umschleifen und Reinigen die Klangprobe (heller, klarer Klang nach dem Anticken), ansonsten über die Werkbank als abschreckendes Beispiel zur Erinnerung aufhängen ;)

Scharfe Kanten und innenliegende Ecken (=Kehlen) sind immer anfällig für Härterisse.

Gruß Andreas
 
riß

Meist liegt ein Fehler beim härten vor ,Temp zu hoch , oder Abschreckung zu schroff.
Dann kannst du zwar den riß rausschleifen , aber die klinge ist nicht wirklich belastbar.

Kann auch sein das der Radius vom übergang zu klein war .
Schleif den Riß komplet raus, und belaste die klinge mal auf biegung.
wennse bricht war es eh nicht mehr zu retten.

Leider sieht mann solche Haarrisse nicht gut . wenn du die Klinge glühen würdest könnte mann es sehen .

Hast du selbst gehärtet ??
 
Ja, habe selber gehärtet, aber die Temperatur war ok. Wahrscheinlich lag es am Abschrecken, da ich nur die Klinge und da auch nur die Schneidenhälfe eingetaucht habe.
Seitlich habe ich schon mal belastet - Schraubstocktest, aber nur mit leichtem Zug. Alles ok, der Riss ist auch nicht grösser geworden.
Ich werde aber den Riss wie Ihr gesagt habt vorsichtshalber rausschleifen und hoffen, dass der Erl nicht zu dünn wird. Aber da kommt ja ohnehin ne fette Ladung Epoxydharz und glasfaserverstärkte Harzplatten drumrum, sodass der Erl eine Gute Stütze hat .Ich wollte mit dem Messer auch keine Bäume fällen oder Türen aufbrechen :D Aber es sollte halt im normalen Rahmen einsatzfähig sein.

Auf jeden Fall danke für die Hilfe!!
 
Ich denke du hast einen typischen Anfängerfehler begangen, entschuldige, wenn ich das so sage. Aber alle Ecken müssen immer einen Radius haben...möglichst groß. Scharfe Kanten sind der Tod eines jeden Messers! Besonders anfällig, so die Erfahrung, ist D-2!
Um Harrisse sichtbar zu machen gibt es ein rotes und weises Spray, nach dessen Gebrauch ist jeder Riß sichtbar!
Also zukünftig schöne große Radien und die auch noch fein poliert und es gibt keine Probleme mehr.
Gruß
Wolfgang
 
Das Verfahren das Wolfgang Dell meint nennt sich Farbeindringverfahren und wird zur Rißprüfung im Stahlbau eingesetzt.
Andere Möglichkeit zur Rißprüfung wäre auch Röntgen oder Ultraschall wird ebenfalls im Stahlbau eingesetzt. Diese Verfahren sind noch sicherer wie das Eindringverfahren da auch das Innere des Stahles geprüft werden kann.
Wenn es eine Schweißwerkstatt mit Schweißlabor, Berufsbildungszentrum oder Berufsschule in der Nähe gibt würde ich da mal nachfragen.
 
@Franky, genau, so wird das genannt. Der Name ist mir nicht eingefallen, auch auf den beiden Dosen steht das nicht drauf. Ich wende dieses Verfahren des öfteren an, speziell bei den Messern bei denen sich "scharfe" Ecken nicht vermeiden lassen. Ist aber eine Sauerei!!
Wolfgang
 
@ camig:
Theoretisch ist das machbar, aber auch dazu müsste der Riss erstmal ausgeschliffen werden, um die Verunreinigunen zu entfernen, im Werkzeugbau ist das ein fast normales Reparaturverfahren.

Beim Messer wäre es wohl eher nicht zu empfehlen, wegen kaum abschätzbarer neuer Schweiss-Spannungen, es ginge wohl auch nur mit WIG-Verschweissung.
Ausserdem ginge durch die Schweisshitze wieder Härte verloren, nachhärten im geschweissten Zustand ist m.W. reines Glücksspiel :hmpf:

Gruß Andreas
 
Ja, in der Tat, das war ein böser Anfängerfehler und ich Idiot hab auch noch an so was gedacht....:glgl:
Aber ich seh's positiv: Beim Nächten Mal weiss ich wie ich es besser mache!!

Zur Lösung des Problems: Den Riss ganz rausschleifen wäre schlecht gegangen. Der Erl war ohnehin nur 1,3cm breit und den Riss rauszuschleifen hätte bedeutet, dass ich eine ?Ecke? drin hätte und der Erl an dieser Stelle nur noch knapp 1cm gewesen wäre. Daher habe ich einfach die Trennung Erl/Klinge etwas weiter vorgeschoben. Dadurch wurde der Riss kürzer (nur noch etwa 1mm) und dieser kleine Teil liegt jetzt unter dem Griff und wird somit dort abgestützt.
Ich denke, das war in diesem Fall der beste Kompromiss und das Messer sollte einigermassen was aushalten.
 
Kleiner Tipp !
Ich lasse den Klingenrohling wenn möglich beim Härten möglichst groß dh ich Arbeite die feinen Konturen erst nach dem Härten heraus.Ist zwar schwerer (Schleifen oder Diamantfeile) aber man umgeht Dein Problem.
Martinez

[luftauge: 2 threads zusammengefasst]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
1cm ist doch in Ordnung für Utility

...aber ist ja im Nachhinein auch egal.
wenigstens ist die Klinge nicht völlig unbrauchbar.
gruß,
torsten
 
Riß bei R1

Hallo,

habe beim Härten (Feilenstahl in vorgewärmten Salatöl) auch einen Riß zwischen Übergang Klinge und Erl bekommen. Der war trotz Radius von 1mm bei einer Klingendicke von 2,5mm entstanden. Ich habe die Klinge vor dem Häten geschliffen, dabei sind wohl feine Riefen durch die Schleifscheibe im Radius zum Erl entstanden, die genügend Kerbwirkung gehabt haben, um einen Riß auszubilden. Ich werde bei der nächsten Klinge den Übergang doch etwas großzügiger gestalten und nach dem Härten Schleifen.
Die Klinge ließ sich zum Glück retten, ist nur etwas kürzer geworden...

Gruß
Onyx
 
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