Wie sollte man das Puma White Hunter (z.B. als Gebrauchsmesser) optimieren?

goldbeere

Mitglied
Beiträge
13
Angeregt durch einige YouTube Beiträge habe ich beschlossen mein WH vom VitrinenMesser zum Gebrauchsmesser zu konvertieren. Da es auch nicht wirklich alt ist ( so ca. 2004 neu gekauft) muss ich jetzt auch nicht zu sehr einen etwaigen Sammlerwert-Verlust beweinen.
Nun war das Ding so wie ich es gekauft habe nie wirklich scharf.
Hatte daher vor langer Zeit mal Anfängerhaft versucht mit einem Lansky-Schärfer drüberzugehen was die Sache aber verschlimmbessert hat. Das Messer ist für diese Schärfmethode zu groß.
Jetzt möchte ich es zum Outdooralrounder fitmachen.
Meine Idee war die Klinge vorn wie ein mit Beil konvex zu schleifen und den geraden Teil eher flacher auch konvex oder sogar mit flacher Schneidfase zu versehen. Hinter der Sägezahnung wollte ich es einfach stumpf lassen wie es aus der Fabrik kam so dass man das Messer auch ohne sich zu schneIden mal vor der Gard greifen kann.
Hat jemand Tipps für das optimale Whitehunter-Klingendesign? So wie es aus dem Werk kommt kann man ja erstmal nicht damit schneiden. Hacken ginge allerdings auch im Originalzustand.
Und weiß jemand wofür diese Sägezahnung eigentlich ist? Ich finde die auch nicht so toll.
Vielen Dank für Anregungen, Tipps, Wissenswertes von Euch zu einem wie ich finde wirklich sehr schönen Messerklassiker.
 
Die Sägezahnung war, so stand es auf dem Beipackzettel meines ersten Puma-Messers, gedacht, um auf dem Ansitz kleinere Zweige zu entfernen, die die Sicht beeinträchtigen. Außerdem zum Anreißen besonders zäher Teile der Jagdbeute, also wohl Fell/Sehnen oder so. Jäger bin ich nicht, ich habs gerne zum Schnüre kappen benutzt.

Ich habe mein Puma Automesser (von 1991 glaube ich; gleich wie White Hunter, aber Holzgriffschalen) viele Jahre als derbes Arbeitsmesser für alles mögliche genommen. Die Schneide im Ganzen einfach etwas ballig geschliffen, auch am Rücken zum Holz spalten.
Muß aber ergänzen, dass ich für feinere Schnitte immer ein Taschenmesser dabei habe.

Noch ne Ergänzung: Meinen Eindrücken nach sind die Hirschhorngriffe, egal ob Puma, Hubertus, Linder etc. oft ganz ungeeignet zum wirklichen Arbeiten, weil nicht sehr handfreundlich gerundet oder poliert. Ich hatte mehrere Modelle vom sog. Waidblatt, da hätte man schon nach 5 Minuten Blasen an der Hand gehabt. Am (etwas kleineren) Puma Outdoor, einem meiner ersten Fahrtenmesser, mußte ich den Griff tüchtig nacharbeiten, incl. Abschleifen und Polieren der monströsen Nietenköpfe, bevor es zum Arbeiten taugte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Puma White Hunter ist halt mal ein Puma White Hunter und kein Outdoormesser und schon gar kein Slicer. Wenn es ordentlich geschärft ist, kann man damit trotzdem einigermaßen schneiden. Meine Empfehlung wäre, dass Du dir ein Messer nach deinen Wünschen anschaffst, dann hast Du auch wirklich Freude daran es zu benutzen. Wenn Du in der Lage bist Klingengeometrien umzuschleifen, dann ist der Weg auch nicht mehr weit sein eigenes Messer zu bauen, das kann man dann genau so gestalten wie man es haben möchte. Ich persönlich, würde dem Puma White Hunter erlauben weiter ein Puma White Hunter zu bleiben aber wenn Du denkst, dass Du mit einem "umgeschliffenen" Puma White Hunter" glücklich wirst, dann solltest Du es tun.

Gruß
Matthias
 
  • Like
Reaktionen: Abu
Vielen Dank @porcupine für die interessanten Informationen zum bestimmungsgemäßen Gebrauch und die Hirschhorn-Hotspot-Warnung. Ich habe eigentlich immer meine Hestra-Handschuhe griffbereit wenn es mal etwas mehr zur Sache geht. Die Sägezahnung werde ich so lassen und mal abwarten ob sich da tatsächlich vielleicht noch ein realer Gebrauchswert erschließt insbesondere jetzt wo ich weiß wofür sie eigentlich gedacht ist. War Dein Whitehunter auch so stumpf als Du es Dir zugelegt hast? Ich meine vielleicht sollte das ja mit Absicht so sein, damit beim Nachspielen von Winnetouszenen auch den jüngsten Messerfans nix passiert😉.
Na klar, da mache ich mir auch keine Illusionen @Taperedtang. Ich habe mal einen Tag investiert und am auf Holz geklebten Leder mit grüner Abziehpaste gestropt bis die Wate schön rund und spiegelnd war. Die Geometrie habe ich versucht aufrechtzuerhalten indem ich beide Seiten gleich oft gezogen habe.
sieht im vorderen Teil nun wirklich wie eine Beilschneide aus mit entsprechen mächtiger Wate. Hinten sieht man die Konvexität kaum. Zu meiner Überraschung slicest es dünnes Papier sogar ganz gut. Mal schauen wie lange der Stahl in Kombi mit diesem Schliff so durchhält wenn ich damit kleine Stämme entaste usw.
Also das war schon etwas mühsam so aber auch irgendwie meditativ.
Sollte ich auf dem Weg sein ein Messer zu bauen käme Ich wohl um eine maschinelle Lösung nicht herum. Hilft einem so ein gebrauchtes Worksharp-Maschinchen als preisgünstiger Einstieg am Anfang schon weiter?
Vielen Dank auch für Deine obige Einschätzung @Taperedtang.
 
Naja, zu den Hirschhorngriffschalen muß man halt beachten, daß es als Messer für Berufjäger im südlichen Afrika gedacht war, also so griffig sein sollte, daß es auch nicht in der Hand rutscht, wenn man schwitzt wie Sau oder Messer und Hand voll mit Blut und Fett sind. Ist beim "Bio-G10"-Schalen eigentlich dieselbe Geschichte wie beim syntetischen G10: Es ist wahlweise immer zu rau oder zu glitschig.
Bei einem mal geliehenen WH fand ich die Anreißwelle zum Aufbrechen damals ganz praktisch, die würde ich so lassen. Eine breitere Schneidfase an der Hauptschneide wäre für hiesige Verhältnisse aber bestimmt sinnvoll, zumal für Gröberes ja die beilschneide bleibt.
 
Meins war top verarbeitet, sauber geschliffen und scharf. Ich kann leider die Jahreszahl auf dem Handschutz nicht mehr entziffern, wg. Spuren vom Hämmern, es ist von 1991 oder gar 1971 - da war die Verarbeitung deutlich besser als heute. Ich mag halt nur konvexe Schneiden lieber als andere.
 
Das was ich damals 3 Tage hatte, war glaub' ich von 1983 gewesen. War auch recht scheidfähig, aber war vom Besitzer auch mehrfach geschärft worden.
 
Zurück