Wie Steckangel einpassen?/Buchsgriff

Raphael

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Hey,

Dies ist mein erster Gehversuch im Messer Forum. Lasst deshalb Gnade bei irgendwelchen Fachwörtern walten.
Ich habe von meinem Vater ein altes Messer, des ziemlich mitgenommen ist. Spitze is abgebrochen, der Griff total kaputt und es is total stumpf.
Scharf bekomm ichs und die Spitzte schleift mir mein Vater neu.

Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage: Das Messer hat eine Stechangel (?). Wie bekomm ich jetzt am elegantesten die passende Öffnung in den Griff und des Messer dann im Griff befestigt? (Gießen? Brennen?)

Und dann noch ne Frage zum Griff selber: Hab vor ihn aus Buchsbaum-Holz zu machen. Hat vielleicht jemand hier Erfahrung mit Buchs bzw. schon fertige Griffe (und davon Bilder:p)? Sollte ich das Holz vorher noch härten und wenn ja wie ? Was ich auf jeden Fall mach is en Staubschutz tragen ( Buchs is ja giftig). Was empfehlt ihr für ein Öl ? ( Werd wahrscheinlich des Hartöl von Auro nehmen)

So ich glaube das wars. Schon mal im Vorraus danke für die Hilfe.

mfg
 
Moin Raphael,

Wenn ich mich nicht irre, dann nennt sich das "Steckangel" jedoch bin ich mit der Terminologie jetzt auch nicht so vertraut das ich sagen würde, "Stechangel" stimmt nicht...:irre:
Das Loch müsste man bohren und dann die Passung passend feilen, wenn es dann perfekt passt, dann siehts super aus und man würde die Klinge dann einkleben, z. B. UHU Endfest 300 o.ä.
Einbrennen ist auch gut, ein Loch muss dafür aber auch in den Griff, dann die erhitzte Angel einstecken und mit Schlägen aufs Griffende versenken, falls die Klinge dann mal lose sein sollte, kann man durch einfaches auf den Griff schlagen der Klinge wieder einen festen Sitzt verpassen, bei Kleben geht das natürlich nicht so gut, falls sich die Klinge denn mal lösen sollte, was aber eher unwahrscheinlich ist, oder was hast du noch mal mit dem Messer vor?:steirer:
Also wenn du Bilder von Buchsbaumgriffen suchst, dann schau mal http://http://www.dick.biz/ unter "Messern" und "Klappmessern" dort findet man ein paar Laguiole und auch das Marjacq mit Buchsbaumgriff. Ansonsten bei Google "Forge de Laguiole Buchsbaum" eingeben, evtl. findet man nach kurzem Suchen dort auch was. Buchsbaum ist ansonsten ein eher wenig gemasertes Holz, es ist gelblich und tja das wars, ich finds aber auch interessant und will auch irgendwann mal einen Griff daraus machen, kann also leider noch keine Erfahrungsberichte Posten, es sollte sich aber nicht besonders schwer bearbeiten lassen, aber zu deinen weiteren Fragen:
Stabilisieren könntest du das Holz, dass ist aber auch nicht wirklich notwendig, da Buchsbaum doch relativ hart sein dürfte, falls du es aber doch auch wegen der verbesserten Schmutzbeständigkeit machen willst, dann entweder vom Profi mit Harz oder selber in Öl stabilisieren, so etwas habe ich aber auch noch nicht selber gemacht, evtl hilft die SuFu. Staubmaske ist sehr gut, auf jeden Fall gesünder:super: und was das Öl angeht, ist alles Denbar, gut soll "Tungöl" sein, Hartöl von Auro, klingt auch nicht schlecht, dazu kann ich dir aber nichts sagen, da ich mit dem Öl schon länger keinen Kontakt hatte, aber wenn es halbwegs Lebensmittelechte Oberflächen ergibt und du damit schon Erfahrung gemacht hast, warum nicht.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen, MfG Zwo

EDIT: Ach ja, Willkommen im Forum :)
 
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Hi Raphael,
als kleine Ergänzung zu Günthers toller Anleitung (Klasse, Günther!!!) noch folgender Tipp:
Die Säge zum Erweitern des Bohrlochs für den Erl (Bohrloch ist rund, paßt selten, Erl ist meistens rechteckig im Querschnitt) habe ich mir aus einem möglichst grob gezahnten Stichsägeblatt gebaut, das ich am Rücken beschliffen habe (normaler Schleifstein in der Bohrmaschine oder besser Schleifbock oder vorsichtig mit Flex), um es in der Breite zu reduzieren. Die Dicke sollte erhalten bleiben. Als Griff dient mir eine Gripzange.
Mit dem Werkzeug geht es schneller und effektiver als mit Schlüssel- oder gar Nadelfeilen!
Auch möglich, aber schwierig: zwei parallele Löcher in Griffholz mit Langlochbohrern bohren. Steg zwischen den Löchern nach und nach mit dem gleichen Bohrer durch Hin- und Herschieben des Werkstücks wegfräsen. Dazu habe ich einen Bohrständer und für das Holz einen Maschinenschraubstock benutzt, dann wird der Schraubstock sanft verschoben, 0,5 bis 1 mm tiefer gegangen, wieder verschoben etc.
Ziemlich fummelig, aber mehrfach praktiziert.
Viel Erfolg!
polarbaer
 
Hallo, das Problem hat wohl Jeder. Ich habe auch div. Versuche mit zB. alten Streifenhobelmessern-3mm dick- oder doppeltem Stichsägeblatt usw. unzufrieden hinter mir. Jetzt bin ich bei einem halben Maschinen-Bügelsägeblatt aus der Schlosserei gelandet. Das Material ist hoch leg. Hss und relativ fein verzahnt- 4mm ZT- Durch eine Stammblattdicke von 2,5mm und die vorhandene Schränkung auf 3,2mm, schneidet das Blatt sich gut frei und ist trotzdem noch gut zu führen. Ich habe mir eine schlanke, konische Spitze von 70mm Länge x 4-10mm Höhe ausgeflext und beigeschliffen und den Rest mit Klebeband gut abgeklebt. Ein einfaches aber sehr effektives Werkzeug, egal ob für Horn oder hartes Holz. Nur Messing und Bronce geht mit dieser Zahnteilung nicht von Hand. Dafür werde ich mir ein ganz feines Blatt - 1mm-besorgen. Dann sind Griffplattenlöcher auch kein Problem mehr. -oder doch irgendwann die Fräse?-
Gruß
Uwe
 
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