Wie steht ihr zum "Buy From EU" Trend?

El Dirko

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Seitdem Trump die Welt jeden Tag mit etwas neuem schockt, hat sich in den Sozialen Medien ein "Buy From EU" Trend gebildet.

Anscheinend besteht verstärkt das Bedürfnis danach Waren und Dienstleistungen aus den USA zu meiden und zu versuchen stattdessen EU Alternativen zu finden und zu unterstützen.

Wie steht ihr dazu, lässt euch das kalt oder ist das etwas das euch auch anspricht?

ich finde es bemerkenswert das Leute aktiv werden, bin aber skeptisch ob das ein breiterer Trend wird oder ob das ganz schnell wieder verpufft.
Ich selbst werde bei Konsumbedürfnissen in nächster Zeit vermutlich kritischer hinterfragen - ob das denn sein muss und vermutlich des öfteren verzichten - weil es sich halt gerade nicht mehr wirklich gut anfühlt Dinge die stark pro USA geprägt sind zu unterstützen.
Kann mir auch gut vorstellen dann lieber was aus einem Europäischem Land zu kaufen. Spricht mich also schon irgendwie etwas an.
 
Sozialen Medien ein "Buy From EU" Trend gebildet.
Ich folge überhaupt keinem Trend der sog. „Sozialen Medien“. Schon weil die tatsächlichen Absichten der Trendsetter unklar sind.
das Bedürfnis danach Waren und Dienstleistungen aus den USA zu meiden und zu versuchen stattdessen EU Alternativen zu finden und zu unterstützen.
Als erste Dienstleistung sollten die Trendies auf Internet und deren Betreiber verzichten, ok, geht nicht, gibt auch keine EU Alternative. Wollen sie auch nicht, dann wären ihre schönen Sozialen Medien auch im Eimer. Vllt hilft China…

Ansonsten kaufe ich möglichst lokal, EU, brauche dazu keinen Trend.

Abu
 
Ich kaufe, wo's geht, schon länger möglichst lokal, um das heimische Handwerk zu unterstützen. Von dem Trend hab' ich gelesen, finde ihn in der aktuellen Situation völlig nachvollziehbar, muss das aber nicht zwingend mitmachen. Ob ich das in künftige Überlegungen einbeziehe, soweit es Messer betrifft, kann sein. Aber aus den US kommt eh schon länger nichts mehr, was mich irgendwie triggert.
 
Grundsätzlich finde ich es schon sinnvoll, lokal/regional statt interkontinental zu kaufen. (Dass sich das mit meinem Kaufverhalten für japanische Kochmesser etwas beißt, lassen wir mal außen vor.)

Aber spezifisch US-Waren zu boykottieren und dann gleichzeitig aus chinesischer oder vielleicht auch russischer Produktion kaufen? Da sollte man mal seine Prioritäten überdenken und schauen, ob da nicht auch ein bisschen irrationaler Antiamerikanismus mitschwingt. Ich finde Trumps Politik auch durchaus beängstigend, aber ich würde immer noch lieber in einer Trump-amerikanischen als einer chinesischen Fabrik Messer zusammenschrauben.
 
Ich folge überhaupt keinem Trend der sog. „Sozialen Medien“.
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Ansonsten kaufe ich möglichst lokal, EU, brauche dazu keinen Trend.
Eigentlich alles gesagt.

Konkret auf Messer bezogen (weil das ja hier das Messerforum ist): natürlich freue ich mich über Messer aus europäischer Fertigung; habe ich, nutze ich, kaufe ich auch weiterhin. Trotzdem habe ich auch weiter Freude an meinen Messern amerikanischer und anderer Herkunft. Und auch die werde ich weiter kaufen, wenn sie mir zusagen.

Für mich ist hier die bewusste Entscheidung wichtig. Das gilt aber immer, nicht nur bei Messern. Wenn sich mehr Menschen aufgrund eines sog. "Social Media" Trends Gedanken über ihr Konsumverhalten machen, finde ich das erst mal positiv. Blind einem Trend hinterherrennen ist keine Reflektion. Ein User (weiß grad nicht wer) hat in seiner Signatur sinngemäß stehen "... und vorher was gedacht haben." Das ist immer hilfreich.
 
Realistisch gesehen ist EU schon von der USA abhängig. Um sich unabhängig zu benehmen muss man zuerst eine Grundlage für diese Unabhängigkeit zu bauen.

Die andere Sache ist eigene Handwerker und Produzenten zu unterstützen- das macht man aber nicht "gegen die USA".
 
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Seitdem Trump die Welt jeden Tag mit etwas neuem schockt, hat sich in den Sozialen Medien ein "Buy From EU" Trend gebildet.
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Wie steht ihr dazu, lässt euch das kalt oder ist das etwas das euch auch anspricht?

Ansprechen tun mich weder Trump, noch Trend noch soziale Medien :)

Mein Problem mit solchen Trends ist, dass da gerne mal eine von den Trendsettern definierte Moral mitschwingt. Nix gegen Moral, die Frage ist, wie dann mit denen umgegangen wird, die ein anderes Moralverständnis haben. Deswegen reduziere ich das mal auf das für mich Entscheidende:

Es gibt da so einen Spruch: Wenn Du willst, dass es Deinen Nachbarn gut geht, dann kauf bei Deinen Nachbarn. Das halte ich für eine kluge Strategie.

So halte ich es im Beruf (ist auch Firmenstrategie, inhabergeführtes KMU halt) und im Privatleben. Das kann man einfach machen, ganz ohne Bohei, ohne sich selbst die letzte Konsequenz aufzudrängen und ohne Nationalismus mit allen Nebenwirkungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
... stattdessen EU Alternativen zu finden und zu unterstützen.
Da fängt es schon an. Es ist doch mittlerweile ziemlich viel in die USA und nach China ausverkauft worden.
Für manche oder viele benötige oder wichtige Anschaffungen mag das in begrenztem Rahmen funktionieren. Für meinen kleinen Aktions- und Einflußradius als Einzelperson verzichte ich eher auf das, was ich nicht unbedingt heute oder morgen benötige. Auch nicht, wenn ich es mir leisten kann und der "haben-will-Faktor" im Hinterkopf poltert. Das meiste Andere habe ich schon...
Wenn ich die Baugruppen/Komponenten aus meinem neuen Rechner genauer betrachte, dürfte ich die Frage nicht beantworten - der Vorgänger war in Teilen 18 Jahre alt und musste dringendst ersetzt werden. Woher stammen wohl die meisten wichtigen Teile? Garantiert nicht aus der EU... 😵🤐
 
Da fängt es schon an. Es ist doch mittlerweile ziemlich viel in die USA und nach China ausverkauft worden.
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Das kann man mit einigem Recht so sehen.

Andersherum ist allerdings so: Hätten die westlichen (tm) Industriestaaten nicht über Jahrzehnte in China investiert, hätte es auch den chinesischen Markt nicht gegeben, in denen genau diese westlichen Länder exportiert haben. Und von diesem Export haben wir alle ganz wunderbar gelebt.

Es ist halt etwas komplexer.
 
Es ist halt etwas komplexer.
Im Ernst: Für mich als Kundin sind möglichst viele Anbieter und ein starker Wettbewerb von Vorteil - größere Auswahl, günstigere Preise. Berücksichtigt man dann noch die internationale Arbeitsteilung, ist "buy from XY" keine gute Idee.
 
Für mich ist das kein neuer Trend. Ich kaufe seit seeehr langer Zeit alles was irgendwie geht in Österreich bzw. in der EU. Lionsteel, TRC, Glock, CZ, Waldviertler Schuhe, Fiat, Mercedes, Fairphone, Victorinox, ... Bei meinen Jeans hänge ich noch bei Levis, aber auch die kommen aus der Türkei und Polen.
Das sind für mich keine persönlichen Sanktionen die ich gegen irgendwem verhänge, sondern Normalität. Warum soll ich etwas rund um den Globus schicken wenn ich es vor der "Haustür", meistens sogar in besserer Qualität, auch bekomme.
Bei manchen Dingen hat man halt leider keine Wahl (PC´s und so). Da ich aber bei all meinen Sachen schaue dass ich sie so lange wie möglich am Leben erhalte und mich wirklich nur von den Teilen trenne die nicht mehr reparierbar sind, hält sich mein schlechtes Gewissen eigentlich auch dabei in Grenzen.
 
Es ist halt etwas komplexer.
Ja, ist es. Was wir sehen, tatsächlich wissen oder "spüren" ist nicht anders, als nur mal eben am äussersten Rand gekratzt. Das nur deshalb, weil wir es primär mit Blick auf Verfügbarkeit oder Preis realisieren. Alles, was darüber hinaus geht, haben Andere entschieden und geregelt 🤷‍♂️
 
hat sich in den Sozialen Medien ein "Buy From EU" Trend gebildet.
Lustig, finde ich, daß sowas auf Plattformen läuft, die fast alle "US" sind oder gehören ...

Allerdings hatte mich allzuviel Hurra-Patriotismus bei einigen Marken deren Kram eigentlich immer nur trotz dessen ausgewählt, wenn es halt nix Vergleichbares von woanders gab.
 
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