Wie tapert man ? [Flacherl, schleifen, bohren, Schalen]

Floppi

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Wie bohrt man die Schalen beim Tapertang?

Der Betreff sagt es eigentlich schon: Wie bohrt man die Schalen beim Tapertang? Mir ist bewusst, dass man das Messer vorne an einer nicht verjüngten Stelle einspannen muss und dann dazu senkrecht bohrt. Wenn das Messer im Griffbereich auflegen würde, dann bohrt man schief durch die Schalen - das ist mir soweit klar.
Aber wie bewerkstelligt man das mit dem Bohren am Besten? Habt ihr dazu irgendwelche (Einspann-)Vorrichtungen gebaut?

Ich hatte mir überlegt sowas wie das hier zu bauen:
sheep3.jpg

Bild stammt aus dem "Fitting Scales on My Sheepsfoot Knife" beim CKD.

Das Konzept scheitert bei mir aber leider an der fehlenden Grundplatte aus Metall. Holz möchte ich nur äußert ungern nehmen, da es zu schnell arbeitet.
 
Vielleicht ist es in diesem Fall zu spät, aber warum sonst nicht erst bohren, dann tapern ?

Munter bleiben,
Tobse!
 
Und wenn man schon getapert hat? Ich werde demnächst vor dem gleichen Problem stehen, ohne das bedacht zu haben.

Notfalls eben mit versenkten Pins bauen...
 
Habe schon einige, viele Messer mit "tapered tang" gebaut, hat mich noch nie gestört dieses "Problem". Ich bohre durch den bereits vorgebohrten Griffteil durch die, mittels Klemme, aufgespannte Griffschale Nummero 1 und danach durch Numero zwei....und passt! Die Maximalen 2-3° bemerkt man auf die kurze Distanz (10mm) kaum. Kann man ja ausrechnen! Die Stifte, Nieten oder sonstigen Befestigungen werden danach ja eh eingeharzt. Und dann erst wird alles gemeinsam verschliffen. Was ich auch schon gemacht habe, die Löcher in den Griffschalen 1/10 kleiner gebohrt und dann mit konische Reibahle von der Innenseite aufgerieben.
Eigentlich macht sich der konische Auslauf immer dann mehr bemerkbar, je dicker die Klinge ist! So ab 6mm Klingenstäke und "rapid taper" beachte ich den Winkel natürlich auch, dann spanne ich in der Klinge ein!
Also dann viel Spaß
Gruß
Wolfgang
 
Original geschrieben von Tobse
Vielleicht ist es in diesem Fall zu spät, aber warum sonst nicht erst bohren, dann tapern ?
:confused: Hab ich doch! Es geht mir um die Schalen - nicht um den Erl. Der Erl ist natürlich schon vorher gebohrt. Und die Schalen vorher bohren klappt nicht, weil dann aufgrund des veränderten Winkels die Bohrungen in den Schalen wieder schief sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, wie Tobse gesagt hat: vorher bohren ;-)
Das Problem wird evtl. sein, dass die Stifte, je nach Genauigkeit der Bohrung verkanten/verklemmen können, und dass etwas Luft an den Übergängen zu den Backen entstehen könnten, bedingt durch verrutschen beim Bohren.

Eine Rettungsmöglichkeit:
Die Innenseiten der Schalen entsprechend des Erls verjüngen,
bis das "Paket" Schale - Erl - Schale parallel ist,
die Erlbohrungen durch den Erl übertragen, danach die Schalen von der später zu verklebenden Innenseite her anbohren.
So kann man die Aussenseite der Schale parallel auflegen, und der Winkelversatz beim Bohren wird nicht noch größer.

Ist zwar etwas aufwendig, aber funzt.
Falls Du versetzte Bohrungen befürchtest, sollten die Schalen an den "kritischen" Punkten rundherum etwas Übermaß haben.
So sähe meine Arbeitsweise in diesem Fall aus.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von luftauge
Genau, wie Tobse gesagt hat: vorher bohren ;-)
Seufz .... das geht nicht sauber. Ich hab mal 'ne Skizze gemacht:
tt-prob1.gif

Das rote ist eine Schale, das schwarze der Erl, blau die Bohrung.

Das gleiche passiert, wenn man durch einen Tapertang in (planen) Schalen bohrt. Auch da werden die Bohrungen genauso schief.
Das mit die Schale schief arbeiten, was ja einige vorgeschlagen haben, wäre eine Möglichkeit. Das funktioniert aber nicht mit Schalen aus z.B. Hirschhorn, da die außen nicht plan sind.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich will nicht undankbar erscheinen. Ich möchte aber möglichst exakt und nicht pi*Daumen bohren. Spätestens bei z.B. Schlangenholz führen selbst so kleine Toleranzen unweigerlich zu Rissen. Und grundsätzlich möchte ich nicht mit Pins Spannung auf Schalen bringen.

*Edit*
Hier nochmal was passiert, wenn man den getaperten Erl flach auflegen würde. Die Schalen sind nicht eingezeichnet, aber es wird trotzdem deutlich, wo's Probleme mit dem Winkel gibt.
tt-prob2.gif


PS: Mir ist bewußt, daß die Winkel (insbesondere beim 2. Bild) übertrieben sind. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Raimund, genau wie du sagst, so mache ich das schon bei über hundert Messern. Ich sehe das Problem nicht. Soooo dick können die Griffschalen doch nicht sein, dass sich 2° so bemerkbar machten?!
Macht doch nicht aus jeder Kleinigkeit so lche Probleme, probiert einfach mal aus. Try it, you like it!
Gruß
Wolfgang
 
Hm.
Wolfgang, Raimund und auch ich haben im Prinzip den gleichen Weg unterschiedlich be- /umschrieben.

- Schalen entgegengesetzt tapern, bzw.
- Schalen entsprechend verjüngen, bis das Paket parallel ist
- durch vorhandene Löcher im Erl anbohren/durchbohren

Du hast dort einen Keil (Erl), und eine Parallele (Schale)
Entweder die Schale auch keilig machen (aber entgegengesetzt), und dann bohren, oder
noch umständlicher, aber winkelmässig evtl. exakter, wenn Du die parallelen Schalen nacheinander an den Erl befestigst, und solang Scheiben oder Plättchen unter den "Paket"-Keil legst, bis das halbe Paket genau rechtwinklig (Erl zum Bohrer) unter dem Bohrer auf dem Bohrmaschinentisch liegt.
Vorteil wäre, dass das Paket beim Bohren nicht vom Spindeldruck nach unten weggedrückt wird.

Is aber echt nicht ganz einfach, sowas via web zu erklären :(

edit:
Hirschhorn ? hättest Du auch eher sagen können :D

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Schale aufkleben, bohren, zweite Schale aufkleben, bohren.
Wenn man Angst hat, daß der Taperwinkel zu groß ist (6mm auf 1mm z.B.) am Griffende etwas unterlegen. Beim Griffschalenbohren spanne ich grundsätzlich nichts fest.
Wenn man entsprechenden Aufwand treiben will, kann man sich natürlich für jeden Winkel einen separaten Unterlegekeil machen; oder einen mit Schrauben verstellbaren. Habe ich aber noch nicht für notwendig empfunden.
Bei unregelmäßigen Griffschalen wie Hirschhorn oder Mammut kann ein Klotz aus Fimo oder Kitt nützlich sein, in den man die Griffschale eindrückt.
 
Wie den Messerrohling verjüngen??

Moin,
mal eine Frage,wie kann ich den Rohling zur Schneide hin verjüngen,also mit einem Hohlschliff oder ballig versehen.Ich habe das bis jetzt mit meinem Bandschleifer gemacht,ist aber sehr aufwendig,da ich beim schleifen nicht sehen kann,bis wohin und in welchem Winkel ich schleife.Liegt also alles in meinen zittrigen :D Händen.Gibt das da irgendeine andere Möglichkeit? Die hier gezeigten Messer sehen alle so exakt gearbeitet aus.Oder ist das einfach nur die Übung mit einem "normalen" Bandschleifer?Danke für eure Tipps im Voraus,
Tschö Micha
 
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