Wiedersehen mit einem arg ramponierten Okapi

Hawkbill

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Moin.
Ein weiterer Entrümpelungs-Fund kam mir vorhin entgegen...

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Das Okapi müsste noch aus den späten 70ern stammen. Seinerzeit ('79/'80) war mein Vater als Elektriker für eine Firma in Südafrika "auf Montage", wie es so schön heißt. Von dort aus hat er es mitgebracht.
Dieses Modell hat keinen Ring-/Ratschen-Lock; die Klinge wird nur durch die Rückenfeder offen gehalten.

Es flog schon während meiner frühesten Kindheit immer irgendwo bei uns zuhause rum (...Krimskrams-Schubläden, Werkstatt, Schuppen, etc.). Und es sah auch damals schon stark gebraucht aus. Die Klinge ist im vorderen Bereich offensichtlich mal abgebrochen. Das Teil wurde halt für jede Drecksarbeit rangezogen. Ich kann mich noch entsinnen, daß mein Vater es mit normalem Schleifpapier geschärft hat (so einen prätentiösen Kram, wie Schleifsteine gab es bei uns nicht ...zumindest nicht, bis ich mir einen gekauft hab :LOL:).

Irgendwann vor Jahren hab ichs eingesackt und in meinen "Hausstand" übernommen ;)
Ich hatte neulich, als ich mir das Ibex geholt habe, noch an das Ding gedacht, war aber davon ausgegangen, daß es bei einem Umzug oder so das Zeitliche gesegnet hat...

Ich werde eventuell mal versuchen, das Messerchen ein wenig zu restaurieren, wenn es meine Zeit und meine Fähigkeiten erlauben.
Falls sich dabei was halbwegs annehmbares ergibt, zeig ich das hier...

Gruß,
Hawkbill
 
OK, ich gebe zu, "Restauration" ist vermutlich ein etwas hochtrabender Begriff...
Aber wenn ich da noch mehr dran rumwurschtel, mach ich vermutlich mehr kaputt als das es hilft. Und so ein gebrauchter Vintagecharme hat ja auch was...
  • Grob gereinigt.
  • Spitze etwas nachgearbeitet.
  • Nachgeschärft (auch mit Schleifleinen/-papier, allerdings auf Mousepad - das gabs damals bei Vattern nicht 🙂).
  • Geölt (klassisch mit Ballistol).

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Was noch etwas (bzw. am meisten) stört, ist das Klingenspiel. Lässt sich aber vermutlich nicht ohne weiteres beheben. Zwischen Holz und Klingenwurzel ist einfach zuviel Spalt.
(Vor der Reinigung war gefühlt weniger Spiel; da hatte vermutlich der Staub/Dreck eine stabilisierende Funktion...)

Wahrscheinlich bleibt das Teil aber eh zuhause liegen.
 
Zum Glück mangelt es mir nicht an Messern. Tatsächlich habe ich sogar oft Probleme, mich zu entscheiden, welches ich einstecken soll...
Da lasse ich ein Erinnerungsstück (mit wackeliger Klinge) lieber in der Vitrine.
Das kenne ich zu gut :)
Zum Glück habe ich genügend Neffen und Nichten, um im Zweifelsfall jedem Messer zu einer Anwendung zu verhelfen ;)
 
Klasse, dass du Hand angelegt und dem Kult-Modell neues Leben eingehaucht hast.

Was noch etwas (bzw. am meisten) stört, ist das Klingenspiel. Lässt sich aber vermutlich nicht ohne weiteres beheben.
Die Nietköpfe an der Klingenachse stehen ja vor. Die könntest du mit einem kleinen Hämmerchen auf einer ebenen harten Fläche (z.B. Ambossfläche am Schraubstock) vorsichtig beischlagen. So lässt sich das Klingenspiel normalerweise stark reduzieren oder gar vollständig beheben.
 
Die Nietköpfe an der Klingenachse stehen ja vor. Die könntest du mit einem kleinen Hämmerchen auf einer ebenen harten Fläche (z.B. Ambossfläche am Schraubstock) vorsichtig beischlagen. So lässt sich das Klingenspiel normalerweise stark reduzieren oder gar vollständig beheben.
Das habe ich tatsächlich gestern selber schon probiert, weil ich das als Tipp schon mal irgendwann, irgendwo hier im Forum gelesen habe.
Allerdings funktioniert das hier nicht richtig. Die Nietköpfe selber werden zwar dadurch außen etwas gestaucht. Das Holz selber ist aber so fest, das der Spalt nicht schmaler wird. (Wenn ich da noch härter draufschlage, würde das vermutlich eher splittern oder brechen. Die Achse und das Holz sind da vermutlich einfach schon zu abgenudelt.)
Wahrscheinlich müsste man da eher ne Art Washer oder so einsetzen, um das zu beheben.

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Wie gesagt, etwas Spiel (und Gewackel im geöffneten Zustand). Für den leichten Hausgebrauch kein Problem. Für gröbere Geschichten und Unterwegs kommt was anderes in die Tasche. 😉

Ansonsten Dankeschön für die netten Worte, allerseits.👍

Gruß,
Hawkbill
 
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