feuervogel69 schrieb:
pitter: das mit den gewaltfilmen ist einfach in dem falle meine meinung. nachweisen wird man das so nicht, aber ich sehe zusammenhänge.
Meinung ist eine Sache, soll jeder seine haben. Wenn man Entscheidungen fällen muss, sind Meinungen immer ein schlechter Ratgeber. Ich kann nicht "meinen", wenn ich von anderen begründete Argumentationen verlange.
Und "meinen", dass die Novellierung des WaffG der Sicherheit dient, tun sicher viele.
Ja, man kann nicht alles nachweisen. Ja, man wird auch Entscheidungen treffen müssen, bei denen nicht alles auf der sicheren Seite ist. Aber dann sollte man schon sehr aufmerksam sein und diese nötigenfalls auch schnell wieder revidieren. Das passiert aber nicht. Meinungen werden als Fakten verkauft.
Ich sehe da auch Zusammenhänge. Nämlich die, das es mich wundert, wie Kinder und Jugendliche an FSK18 Sachen kommen. Wenn ich sehe, wieviele 10/11/12/13 jährige sich bei Counterstrike rumtreiben, was noch ein ziemlich harmloses Versteckspiel Gedaddel ist, dann bimmelts bei mir. Nicht wegen CS. Sondern wenn den Erziehungsverantwortlichen schon das wurscht ist oder entgeht, wenn der Jung stundenlang daddelt, was entgeht ihnen dann noch? Und was ist ihnen dann noch wurscht? Da ist doch eine Spiele/Messer/Waffen Diskussion ein Nebenkriegsschauplatz.
Gewaltfilme (BTW, Gesichter des Todes, der Zombiekram und ähnliches Splatterzeugs gabs schon vor 20 Jahren) oder Gewaltspiele oder Paintball oder...sind genauso förderlich oder nicht, wies früher das Freizeit Gekloppe mit Schwertern, Säbeln, Lanzen war. Das ist doch alles nix neues. Gewalt gehört zum Leben, Kampfspiele in irgendeiner Form auch. Der Mensch ist kein genetisch sozialisierter Dauerdiskutierer, der nur Möhrchen knabbert.
Und dass wir uns nicht gegenseitig erschlagen sollen, ist erlernt, erzwungen und teilweise verstanden
Mit Lehrern darüber zu diskutieren ist auch nicht sonderlich erquicklich. Vor allem dann nicht, wenn sie schon ein Messer vor der Nase hatten. Nur muss man sich dann halt auch die Situation anschauen, die an der Schule herrscht. Die Lehrer sind doch vollkommen überfordert, mit einem Schülermix, bei dem pädagogische Massnahmen (zumindest die erlaubten) nicht mehr greifen. Das geht dann soweit, dass sich Lehrer mit Schülern prügeln müssen, weil sie sonst überhaupt nichts mehr zu melden haben (nein kein Witz). Und da steht ein Messer als tatauslösender Faktor weit hinten ACK, aber als tatunterstützender Faktor ganz weit oben. Das kann man sicher konstatieren. Nur was hilfts. Dem, dem Du heut das Messer verbietest, der erschlägt morgen den nächst besten.
Das WaffG Gedöns steht seitenweise in den Zeitungen, Beifall, Klatschen. Frag die an der Front, was für sie getan wird.
@Messerjocke: Eben. Schule hat Hausrecht, Messer wech, fertig. Dito in Gerichtsgebäuden - hatten wir hier ja schon

- etc. Da brauchts gar keine Gesetzesänderung zu.
Mal nebenbei, wir haben, wenn wir das Bild vom jugendlichen Balischwinger vor Augen haben, noch ein ganz anderes Problem. Unter 14 ist man in D nicht strafmündig. Den Messerschwingenden Abziehbanden passiert auch - strafrechtlich, Zivilrecht ist ne andere Baustelle - weiterhin gar nix. Heisst, man fasst mit einer Gesetzesinitiative nur Leute älter als 14. Nicht dass ich der Meinung bin, dass strafrechtliche Konsequenzen ein besonders hilfreiches Erziehungsmittel sind

Aber Fakt ist, egal was ich in der Gesetzgebung mache, viele Problemkinder fallen eh raus.
Grüße
Pitter