Wieso Butterfly-Verbot?

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@yukon07 / Uwe,

Die Vorgehensweise zur Einstufung ist der "Knackpunkt":

Zunächst wird überprüft, ob die Eigenschaften des "Messers" die Zweckbestimmung einer Waffe haben.
Nur wenn dies bejaht wird handelt es sich um eine WAFFE.
Und die ist verboten, wenn sie einen "anderen Gegenstand des täglichen Lebens" vortäuscht.

Das Zitat: " Auf der "Zollseite" steht zb. auch was von "in einem Spazierstock versteckte Messer" " schafft natürlich Verwirrung und erscheint mir falsch formuliert.
Ich kenne Spazierstöcke aus verschiedenen Darstellungen mit einer in gesamter Länge integrierten Degenklinge und der treffenden Bezeichnung "Stockdegen". In dieser Ausführung ist es ohne Zweifel eine VERBOTENE Waffe.
Ist aber an der Krücke nur eine kleine TaschenMESSERklinge befestigt, hat dieser Gegenstand KEINE Waffeneigenschaft und müsste LEGAL sein.

cut
 
Hier mal ein Bescheid in dem das BKA von einem Verbotenen Gegenstand ausgeht (Kamm-Dolch).

http://foren.waffen-online.de/index.php?act=Attach&type=post&id=5749

Ich find zu Geil was die da immer für ulkige Teile prüfen müssen, abwechslungsreicher Job. :steirer:

Schön nachvollziehbar ist an dem Bescheid das Vorgehen der Beurteilung des Messers entsprechend dem von cut geschildertem Verfahren (Erst die Prüfung der Hieb- und Stoßwaffeneigenschaft, dannach die Prüfung ob ein Gebrauchsgegenstand vorgetäuscht wird.).

Gruss
El
 
Also, um wieder zur Eingangsfrage zurückzukehren, ich denke, dass es unsere Regierung gut fand unser aller Freiheit wieder etwas zu beschneiden.
Da die Kids, die an der Bushaltestelle aus Langeweile mit dem Butterfly spielen, einfach keine Lobby haben, ist es natürlich besonders einfach ein solches Verbot auch fadenscheinig zu begründen.
Und alle fühlen sich nun viel sicherer, weil sich ja keiner mehr an der Bushaltestelle vom Geklapper des Butterfly erschrecken muss. :irre:
Dass diese Sichtweise nicht sehr daneben liegen kann sieht man auch daran, dass für die Jägersleut, die sicherlich eine gute Lobby haben, der Stoßdolch immernoch legal ist.
Mit anderen Worten: Das Gesetz ist unsinn, wird sich aber wohl nie wieder ändern, denn wir sind ja hier in Deutschland. :ahaa:
 
gerd schrieb:
...
ich denke, dass es unsere Regierung gut fand unser aller Freiheit wieder etwas zu beschneiden.
Da die Kids, die an der Bushaltestelle aus Langeweile mit dem Butterfly spielen, einfach keine Lobby haben, ist es natürlich besonders einfach ein solches Verbot auch fadenscheinig zu begründen.
...

Und mal wieder ein Beitrag aus dem Kapitel ganz großes Kino, oder was ? :rolleyes:

Die Zeiten haben sich geändert - zu meiner Schulzeit haben wir auch gern mit sowas an der Bushaltestelle rumgespielt, manche sogar in versteckten Ecken des Schulhofs (Gymnasium) - nur damals hätte wohl niemand ernsthaft daran gedacht, dass diese klappernden Spielzeuge irgendwann mal ein erhebliches Bedrohungspotential darstellen werden, und dass es minderbemittelte Mitmenschen gibt, die dieses Potential nicht nur zum Rumfuchteln, sondern auch nach Belieben und "Tageslaune" zum Stechen benutzen.

Mann mann, diese ständige Schwarmalerei aufgrund von Scheuklappendenkweise geht mir sowas von auf den Senkel... :mad:

Auch zu meiner Schulzeit gab es Gleichaltrige, die mit billigen Herbertz Balis rumgezuckelt und gefuchtelt haben, um damit einzuschüchtern und zu posen, nur dass diese Jungs zufällig auch Kutten getragen haben, und meist mindestens zu viert oder fünft durch die Stadt gezogen sind, immer nach dem Motto "Mach meinen Kumpel nicht an" - und nein, das waren Jungs, die keinen fremden Akzent in ihrer Sprache hatten, an Wochenenden auf dem Fussballplatz waren die sogar als Gegenspieler sehr umgänglich - aber man hatte immer ihre Balis im Hinterkopf...

Was ist daran fadenscheinig, wenn man die mittlerweile regelmäßigen Übergriffe in Schulen und auf dem Bürgersteig als Anlass nimmt, sowas zu verbieten ?
Letzte Tage erst wieder:
Zwei Jugendliche mit Wurfsternen und irgendwelchen Messern haben zwei kleine Mädchen sogar verletzt, nicht getsochen, aber deutlich erkennbar in die Haut geritzt.

Und nochmal nein, komm jetzt nicht mit dem Geschwafel wegen Schraubenzieher, -dreher oder Küchenmesser.

Es geht um Balis, und warum diese verboten sind. Es gibt dazu verschiedene Gründe, die manchmal mehr oder weniger, und manchmal gar nicht nachvollziehbar sind, aber fadenscheinig ist daran nichts. Es gibt eigentlich nur fadenscheinige PRO-Argumente, bzw. fadenscheinige, weil unbegründete "simpelst" Schuldzuweisung kombiniert mit der Tatsache, dass die Zeit nicht vor 20 Jahren stehengeblieben ist, als diese Teile noch Exoten-Spielzeuge im besten Wortsinn waren.

Gruß Andreas
 
luftauge schrieb:
Es geht um Balis, und warum diese verboten sind. Es gibt dazu verschiedene Gründe, die manchmal mehr oder weniger, und manchmal gar nicht nachvollziehbar sind, aber fadenscheinig ist daran nichts. Es gibt eigentlich nur fadenscheinige PRO-Argumente, bzw. fadenscheinige, weil unbegründete "simpelst" Schuldzuweisung kombiniert mit der Tatsache, dass die Zeit nicht vor 20 Jahren stehengeblieben ist, als diese Teile noch Exoten-Spielzeuge im besten Wortsinn waren.
War diese Regelung denn erfolgreich? Sind die von dir erwähnten Personen jetzt auf Karotten anstelle Balis umgestiegen bzw. lassen es ganz sein? Oder nehmen sie einfach ein anderes Messer? Wäre ein logischer Folgeschritt nicht das Verbot von anderen Messerarten?

Haben Balis durch ihren anderen Öffnungsmechanismus tatsächlich ein höheres Gefahrenpotential?


Ich verstehe durchaus, was du sagen willst und welche Personengruppen du meinst. Aber diese Regelung halte ich nicht für sonderlich effektiv (gut, die Anzahl der Balis ist sicher reduziert worden - aber die Anzahl der Balis war ja nicht das zu bekämpfende Problem); sie dient als Argumentationshilfe für weitere "sinnige" Verbote.
 
@MojoMc:
Man soll einfach differenzieren, dass nicht alles schwarz ist, was schwarz aussieht - es wird eben nichts einfach so nebenbei per Gesetz verboten. Gesetzesänderungen sind immer ein Reaktion auf einen Wandel der Zeit, aber nie ein Vorgriff.

Scheinbar hast Du meinen Beitrag doch nicht richtig verstanden, sonst würdest Du nicht nach dem anderen Mechanismus fragen - es geht um den Umgang mit dem Gerät, und welche Wirkung man damit im gewissen Begleitrahmen erzeugt.

edit:
Die schlechten Filme, in denen "gekonnter Umgang" damit vorgemacht wird habe ich vergessen zu erwähnen ;)

Die Ausgansgfrage war:
Warum sind Balis verboten ?
Darauf habe ich eine Antwort aus meiner Sicht gegeben, und muss keine Rechtsgrundlagen zitieren oder irgendwelche Mechaniken erklären.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
luftauge schrieb:
Die Zeiten haben sich geändert - zu meiner Schulzeit haben wir auch gern mit sowas an der Bushaltestelle rumgespielt, manche sogar in versteckten Ecken des Schulhofs (Gymnasium) - nur damals hätte wohl niemand ernsthaft daran gedacht, dass diese klappernden Spielzeuge irgendwann mal ein erhebliches Bedrohungspotential darstellen werden, und dass es minderbemittelte Mitmenschen gibt, die dieses Potential nicht nur zum Rumfuchteln, sondern auch nach Belieben und "Tageslaune" zum Stechen benutzen.

Zu meiner Schulzeit sind die "Homeboys" mit scharfen Knarren in die Schule gekommen. Und sie haben sie auch benutzt, wenn es kämpfe zwischen einzelnen Gruppen gab. Es haben Jugendklubs gebrannt und wurden Leute totgeschlagen. Und das ist 15 Jahre her. Die Zeiten haben sich nicht geändert, die Medien berichten nur mehr darüber.

Dieses "früher war alles besser" Gerede ist einfach nicht wahr. Und einen "Ehrencodex", der von vielen beschworen wird, gab es damals auch nicht. Und wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die in den 80ern Jugendliche waren, bekomme ich den selben Eindruck.

Auch zu meiner Schulzeit gab es Gleichaltrige, die mit billigen Herbertz Balis rumgezuckelt und gefuchtelt haben, um damit einzuschüchtern und zu posen, nur dass diese Jungs zufällig auch Kutten getragen haben, und meist mindestens zu viert oder fünft durch die Stadt gezogen sind, immer nach dem Motto "Mach meinen Kumpel nicht an" - und nein, das waren Jungs, die keinen fremden Akzent in ihrer Sprache hatten, an Wochenenden auf dem Fussballplatz waren die sogar als Gegenspieler sehr umgänglich - aber man hatte immer ihre Balis im Hinterkopf...

Die Jungs scheren sich garantiert darum, was erlaubt und was verboten ist. Schon klar. Die haben auch vor 18 keinen Schnaps getrunken und nie gekifft. ;)
In den 70ern waren in England angeschliffene Stielkämme modern, die man demonstrativ in der Jeanstasche trug. Das zeigt: demonstrative Wehrhaftigkeit gehört zu den Ritualen des Erwachsenwerdens. Das kann man sehen wie man will- es wird sich durch das verbieten von Acsesoieres nicht ändern. In sofern sind die Versuche, an Symtomen herumzudocktorn und der Bevölkerung Sicherheit vorzugaukeln sehr "Fadenscheinig".



Was ist daran fadenscheinig, wenn man die mittlerweile regelmäßigen Übergriffe in Schulen und auf dem Bürgersteig als Anlass nimmt, sowas zu verbieten ?
Letzte Tage erst wieder:
Zwei Jugendliche mit Wurfsternen und irgendwelchen Messern haben zwei kleine Mädchen sogar verletzt, nicht getsochen, aber deutlich erkennbar in die Haut geritzt.

Was hältst du denn von wirklich wirksamen Maßnahmen? Ich habe im Freundeskreis mehrere Strassensozialarbeiter. Wenn man sich ansieht, unter welchen Umständen die Arbeiten müssen, wundert einen garnichts mehr. Jugendclubs gibts kaum noch, Bildung und Erziehung findet nicht statt.
Und wer jetzt von leeren Kassen schwafelt hat nichts kapiert. Der Abriß des Palasts der Republik kostet mehr, als für alle Berliner Schulen zusammen an Etat für die Bauwerke da ist. Solange Prioritäten so gesetzt werden wird sich nichts ändern.

Es gibt eigentlich nur fadenscheinige PRO-Argumente, bzw. fadenscheinige, weil unbegründete "simpelst" Schuldzuweisung kombiniert mit der Tatsache, dass die Zeit nicht vor 20 Jahren stehengeblieben ist, als diese Teile noch Exoten-Spielzeuge im besten Wortsinn waren.

Es gibt nur ein Pro-Argument: Verbote, die erwiesenermaßen ihr Ziel nicht erreichen können, sind staatliche Willkür. Nur weil es keine Lobby dagegen gibt und sie in der Bevölkerung aus Unwissenheit populär sind werden die Verbote ja nicht richtiger.
Die Aufgabenstellung von Politikern ist klar: wiedergewählt werden.
Innere Sicherheit ist ein populäres Thema und die Bevölkerung fühlt sich- vor allem durch Medienberichte- unsicher. Jetzt geht es darum, welcher Politiker am besten darstellen kann, das er für Sicherheit sorgt.
Und das ist nicht der, der das Übel bei der Wurzel packt, sondern der, der schnelle Erfolge verspricht. Das Stimmvieh ist halt dumm. Um diese Zusammenhänge zu erkennen braucht man wahrlich kein Abitur, aber ein wenig Willen, selbst zu denken.
Klar, das wir hier viele Sachen durch die rosa Messersammlerbrille sehen, aber das dieses Gesetz nicht gemacht wurde, um unsere objektive Sicherheit zu erhöhen ist eindeutig. Das Du und viele andere sich subjektiv sicherer fühlen ist ja OK, rechtfertigt aber weder das Gesetz noch das blöde Gesabbel der Politiker und Medien.

stay rude
braces
 
@El Dirko :)
Kammdolch:
Ein Kammmesser ist Waffenrechtlich ein Messer mit Griff in Kammform. Verboten (Nur aufgrund der Klingenform?)
Ein Kugelschreibermesser ein Gegenstand des täglichen Lebens. Erlaubt (Wenn andere Klingenform auch verboten?)
Muss man nicht verstehen :confused: :confused: :confused:

Mfg Uwe
 
Braces,

weder fühle ich mich sicherer, noch war es früher besser - habe ich mit keinem Wort behauptet oder angedeutet ;)
Dass eine ländliche Stadt nicht mit Berlin vergleichbar ist, ist mir auch klar - ist nur ein anderer Maßstab.

Aber Dein Denkansatz mit den Abhilfen "vor dem Gesetz" kommt meinem unausgesprochenm Gedanken deutlich näher, als nur über "staatliche Willkür" zu jammern, ohne evtl. tatsächlich vorhandene Gründe oder Beweggründe nachzudenken, oder einfach nur ganz flach diese "man will uns nur Gängeln"-Leier hervorzuholen.

Und trotzdem hat bisher noch niemand konkrete Gründe für das Baliverbot vorgebracht, ausser die üblichen, mittlerweile allseits bekannten und beliebten Griffe ganz tief in die Schublade der Gesetzestexte :cool:

Gruß Andreas
 
fadenscheinig ist, daß sowas wie butterflys verboten werden, aber die ganzen filme und pc-spiele nicht, wo die gewalt vorgemacht wird. DAS war früher anders! die messer gabs immer, aber das vorleben/vorspielen7durchexerzieren von gewalt- das ist heute anders.

hier sollte eingegriffen werden. die strafen bei jegleicher gewalt (stichwort rechtsradikalsimus) entschieden erhöht und alkoholunabhängig gemacht werden. schlußendlich: die menschen begehen die straftaten, doch nicht ein armes messer.

soll heißen, daß man endlich in die bildung und ethik von menschen investieren muß, nicht in neue gesetze, die v.a. nur denen schaden die sie befolgen (stichwort wehrlosigkeit, hatten wir hier schon mal in einem thread).

das vervot von balisongs-richtig oder nicht-ist auf jeden falls ein schritt in richtung "messer sind gefährlich-alles was gefärhlich ist, gehört verboten".

entwurzelte ungebildete menschen mit mangelnder ethik-die sind gefährlich. sonst nix (außer lebensmittelzusatzstoffen etc.).

lg matthias
 
feuervogel69 schrieb:
fadenscheinig ist, daß sowas wie butterflys verboten werden, aber die ganzen filme und pc-spiele nicht, wo die gewalt vorgemacht wird. DAS war früher anders! die messer gabs immer, aber das vorleben/vorspielen7durchexerzieren von gewalt- das ist heute anders.

AUA. Genausowenig, wie man nachweisen kann, dass das Tragen von Messern ein Sicherheitsproblem ist, kann man nachweisen, dass Filme und PC-Spiele irgendwas mit tatsächlicher Gewalt zu tun haben. Und wenn Du Dir mal anschaust, wer diese Spiele spielt - und wer die Kohle für die nötige Hardware hast - wirst Du recht viele Leute mit großem Latinum drunter finden. Mich eingeschlossen - go go go ;)
Bei denen, wo sich das Gedaddel wirklich auch iRL niederschlägt, bleibt zu fragen, wo in ihrem Umfeld Gewalt vorgelebt/vorgespielt/durchexerziert wird. Fängt mit F an und hört mit amilie auf. Da dann noch über PC Spiele frei zu florieren und gleichzeitig zB Kinderhorte kaputt zu reglementieren, ist ein schlechter Witz.

Grüße
Pitter
 
luftauge schrieb:
Braces,

weder fühle ich mich sicherer, noch war es früher besser - habe ich mit keinem Wort behauptet oder angedeutet ;)

Ich ertappe mich oft bei dem Gedanken, weil schlechte Dinge oft verdrängt werden. Da hilft nur, sich genauer zu erinnern. In den Medien ist dieses Phenomän leider auch sehr verbreitet, ohne daß es hinterfragt wird. Aber wie mein Lateinlehrer mal ganz treffend sagte: Schon die Alten Römer haben sich immerzu beschwert, das die Jugend nichts taugt und früher alles besser war. Und die Menschheit ist trotzdem nicht ausgestorben.
Ich hatte das mit der Zeit vor 20 Jahren wohl fehlinterpretiert. ;)



Dass eine ländliche Stadt nicht mit Berlin vergleichbar ist, ist mir auch klar - ist nur ein anderer Maßstab.
Die letzten Aussagen von Herrn Heye nicht mitbekommen? :steirer:

Um mal zu verdeutlichen, was Menschen hier bei uns bedroht: Zeitungsartikel
Neben den angesprochenen haben es sich mindestens eine Gruppe Türken und eine Gruppe Osteuropäer zum Sport gemacht, hier planmäßig Leute zu überfallen, die nachts alleine angetrunken aus den umliegenden Kneipen kommen. Und das in einem Kiez, der seit Silvio Meyers Zeiten als Hort der Sicherheit galt. .oO(Hoffentlich erwischen wir die bald mal :mad: )
Solche Typen bringen ihre Waffen mit, ohne sich um Gesetze zu kümmern.
Balisongschwingende Kinder sind doch kein wirkliches Problem. Eher ein Bürgerschreck. Die Probleme will keiner lösen, aber man kann recht einfach dafür sorgen, daß sich die Bürger nicht erschrecken :irre:

Naja, es ist wie es ist. Ich kann ohne Butterfliege leben, aber die Tendenz des Gesetzes ist hochgefährlich. Genau wie die heutige Gesetzvorlage. Ich sehe da kein Ende und keine Grenzen. Am Ende werde ich meine Messer noch illegal und verdeckt tragen müssen wie die legendären historischen Schotten :argw: ;)

stay rude
braces
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun nochmal ein klein wenig off topic, es trägt aber zur Verdeutlichung bei wie in Deutschland Gesetze geschmiedet werden.
Vor ca. vier Jahren lief ein Schüler in Erfurt amok.
Ohne Zweifel eine schlimme Geschichte.
Er war mit einer 9mm Pistole und einer Pumpflinte Kaliber 12 bewaffnet.
Er gab 71(!) Schuß ab und tötete 17 Menschen.
Mit seiner 9mm Pistole.
Mit der Flinte wurde kein einziger Schuß abgefeuert.
Die Politiker waren in Zugzwang und ein Verbot mußte her, schon allein um das Melkvieh, uns brave Bürger, wieder zu beruhigen.
Also hat man Pumpflinten verboten. :super:
Aufgepasst????
Genausogut hätte man auch die Turnschuhe, die er zur Tat trug, verbieten können.
Sinn gleich Null, aber alle glücklich.
Und weil später festgestellt wurde, dass es doch auch einen sinnvollen
Einsatzzweck für diese Art Flinten gibt, würde leicht zurückgerudert und nun sind nur noch kurzläufige Pumpflinten mit Pistolengriff untersagt. :glgl:
 
pitter: das mit den gewaltfilmen ist einfach in dem falle meine meinung. nachweisen wird man das so nicht, aber ich sehe zusammenhänge.(ich antwortete dahingehend, daß vorher sinngemäß stand, früher war doch alles genauso-die filme gabs da so nicht).

natürlich hast du recht, daß familie, kindergärten, existenzmöglichkeiten (arbeit) lebenssinnhaftigkeit die eigentlichen auslöser und verursacher entgleister ethik sind!

aber mir persönlich kann keiner erzählen, daß gewaltfilme förderlich und anstrebenswert für unsere zivilisation sein sollen. da stimmt was nicht im koppe ;-) allerdings würde ich hier auch eher gern an die macher solcher machwerke appellieren, anstatt verbote herbeizureden.

aber in der hierarchie der tatauslösenden faktoren kommt das messer imho sehr und ganz am schluß!


doch mal was ganz anderes:

wieso geht es eigentlich nicht, die befugnisse von polizisten einfach zu erhöhen, statt generelle verbote zu erlassen?

also nicht messer an plätzen zu verbieten, aber statt dessen den polizisten vor ort, mehr befugnisse einzuräumen, um dort durchgreifen zu können? das würde doch viel konkreter sein und nicht unnötig tausend unschuldige treffen. würde quasi natürlich etwas mehr vertrauen in die polizei erfordern, aber dem bürger wäre auch mehr "vertraut"...
messermacher könnten einen kleinen teil eines jeden verkauften messers zur schulung der beamten einsetzen und die sicherheit wäre wirksam erhöht.trotz vieler schöner messer, die legal und ohne schlechtes gewissen getragen werden dürften...

lg matthias
 
feuervogel69 schrieb:
messermacher könnten einen kleinen teil eines jeden verkauften messers zur schulung der beamten einsetzen und die sicherheit wäre wirksam erhöht.

Ist nicht dein ernst, oder? :steirer:

Wie viele Messer verkaufen Deutsche Messermacher? Selbst wenn du da 10% Sondersteuer draufschlägst wirst du kaum mehr als ein paar Polizisten schulen können. Und gerade die Messer der Messermacher werden wohl selten für Verbrechen mißbraucht.

stay rude
braces
 
Wenn ich mich recht errinnere, wurde im Gesetzentwurf als Begründung zum Verbot von Balis und Wurfsternen Ein Wunsch der Länder genannt.

Ich könnte mir vorstellen, das Balis tatsächlich primär wegen des "Proll/Posing"Faktors verboten wurden.

Meine Eltern sind beide Lehrer und zumindest meine Mutter (Hauptschule) hat sich gefreut, daß die Balis verboten wurden.

Weil, "dann können die Kids damit nicht mehr rumprollen"

Sinnvoller hätte ich gefunden, die Messer wären einkassiert worden mit nachfolgendem Brief an die Eltern.......
1. Waren Balis vorher schon nur ab 18,
2. Hatte die Schule das Hausrecht, die Dinger einzuziehen

Viel gebracht hätte das wahrscheinlich auch nicht, aber ich für meinen Teil halte es für sinnvoller, als Bestimmte Messer zu verbieten.

Meiner Mutter z.B. war garnicht klar, das es Menschen gibt, die sowas sammeln und eine Menge Geld für ihre Messer bezahlt haben, die dann auf einmal verboten waren. Als ich ihr dann noch erklärt habe, das die Leute wahrscheinlich auch keine Sondererlaubnis kriegen und ihre teuren Messer entweder entsorgen müssenn, oder sich strafbar machen, fand sie das ganze nicht mehr so toll......

Kilian
 
feuervogel69 schrieb:
pitter: das mit den gewaltfilmen ist einfach in dem falle meine meinung. nachweisen wird man das so nicht, aber ich sehe zusammenhänge.

Meinung ist eine Sache, soll jeder seine haben. Wenn man Entscheidungen fällen muss, sind Meinungen immer ein schlechter Ratgeber. Ich kann nicht "meinen", wenn ich von anderen begründete Argumentationen verlange.
Und "meinen", dass die Novellierung des WaffG der Sicherheit dient, tun sicher viele.
Ja, man kann nicht alles nachweisen. Ja, man wird auch Entscheidungen treffen müssen, bei denen nicht alles auf der sicheren Seite ist. Aber dann sollte man schon sehr aufmerksam sein und diese nötigenfalls auch schnell wieder revidieren. Das passiert aber nicht. Meinungen werden als Fakten verkauft.

Ich sehe da auch Zusammenhänge. Nämlich die, das es mich wundert, wie Kinder und Jugendliche an FSK18 Sachen kommen. Wenn ich sehe, wieviele 10/11/12/13 jährige sich bei Counterstrike rumtreiben, was noch ein ziemlich harmloses Versteckspiel Gedaddel ist, dann bimmelts bei mir. Nicht wegen CS. Sondern wenn den Erziehungsverantwortlichen schon das wurscht ist oder entgeht, wenn der Jung stundenlang daddelt, was entgeht ihnen dann noch? Und was ist ihnen dann noch wurscht? Da ist doch eine Spiele/Messer/Waffen Diskussion ein Nebenkriegsschauplatz.

Gewaltfilme (BTW, Gesichter des Todes, der Zombiekram und ähnliches Splatterzeugs gabs schon vor 20 Jahren) oder Gewaltspiele oder Paintball oder...sind genauso förderlich oder nicht, wies früher das Freizeit Gekloppe mit Schwertern, Säbeln, Lanzen war. Das ist doch alles nix neues. Gewalt gehört zum Leben, Kampfspiele in irgendeiner Form auch. Der Mensch ist kein genetisch sozialisierter Dauerdiskutierer, der nur Möhrchen knabbert.
Und dass wir uns nicht gegenseitig erschlagen sollen, ist erlernt, erzwungen und teilweise verstanden ;)

Mit Lehrern darüber zu diskutieren ist auch nicht sonderlich erquicklich. Vor allem dann nicht, wenn sie schon ein Messer vor der Nase hatten. Nur muss man sich dann halt auch die Situation anschauen, die an der Schule herrscht. Die Lehrer sind doch vollkommen überfordert, mit einem Schülermix, bei dem pädagogische Massnahmen (zumindest die erlaubten) nicht mehr greifen. Das geht dann soweit, dass sich Lehrer mit Schülern prügeln müssen, weil sie sonst überhaupt nichts mehr zu melden haben (nein kein Witz). Und da steht ein Messer als tatauslösender Faktor weit hinten ACK, aber als tatunterstützender Faktor ganz weit oben. Das kann man sicher konstatieren. Nur was hilfts. Dem, dem Du heut das Messer verbietest, der erschlägt morgen den nächst besten.

Das WaffG Gedöns steht seitenweise in den Zeitungen, Beifall, Klatschen. Frag die an der Front, was für sie getan wird.

@Messerjocke: Eben. Schule hat Hausrecht, Messer wech, fertig. Dito in Gerichtsgebäuden - hatten wir hier ja schon :D - etc. Da brauchts gar keine Gesetzesänderung zu.

Mal nebenbei, wir haben, wenn wir das Bild vom jugendlichen Balischwinger vor Augen haben, noch ein ganz anderes Problem. Unter 14 ist man in D nicht strafmündig. Den Messerschwingenden Abziehbanden passiert auch - strafrechtlich, Zivilrecht ist ne andere Baustelle - weiterhin gar nix. Heisst, man fasst mit einer Gesetzesinitiative nur Leute älter als 14. Nicht dass ich der Meinung bin, dass strafrechtliche Konsequenzen ein besonders hilfreiches Erziehungsmittel sind ;) Aber Fakt ist, egal was ich in der Gesetzgebung mache, viele Problemkinder fallen eh raus.

Grüße
Pitter
 
feuervogel69 schrieb:
aber statt dessen den polizisten vor ort, mehr befugnisse einzuräumen, um dort durchgreifen zu können?

Das können sie. Was willst Du da ändern?. Ein Polizist kann die jederzeit Deine Mütze oder jeden beliebigen Gegenstand abnehmen, wenn er meint, es bestünde eine aktuelle Gefährdung. Er kann dich jederzeit festnehmen. Und muss dafür letztlich geradestehen. Mehr an Befugnissen geht nicht.

Grüße
Pitter
 
feuervogel69 schrieb:
... aber statt dessen den polizisten vor ort, mehr befugnisse einzuräumen, ...lg matthias

du kannst (Erziehungs-)Versäumnisse, Fehler des Gesetzgebers, nicht von den Polizeibeamten vor Ort ausbaden lassen.

Gruß

Jo
 
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