Windmühlenmesser auf Wa-Griff umrüsten? 🤔

Edelbims

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Moin zusammen,

ich habe mir da so eine irre Idee in den Kopf gesetzt...
Und zwar gefällt mir das große Herder Rückenspitz ziemlich gut. Ich weiß allerdings aus erster Hand, dass die Griffe auch diesen Modells nicht für die Ewigkeit gemacht sind und insbesondere am Spalt um den Erl auf der Oberseite früher oder später gerne etwas aufquellen.

Um den möglichen Verschleiß und eventuelle Vorkehrungen soll es aber eigentlich gar nicht gehen. Meine Frage ist, ob es konstruktionsbedingt mit überschaubarem Aufwand möglich wäre, dem Messer einen Wa-Griff zu verpassen. Ich bevorzuge mittlerweile die komplett geschlossenen japanischen Griffe, bei denen der Erl nur eingeschoben wird.

So, wie ich das sehe, ist der Stahl relativ dünn und flexibel. Heißt, ich sollte die Höhe des Erls beim Übergang zum Griff (Machi) möglichst wenig verjüngen, da sonst die Bruchgefahr erhöht werden könnte? Im Umkehrschluss hieße das, dass ich vermutlich einen eher dicken Griff bräuchte, in den ich eine passend breite Öffnung feilen müsste. 🤔
Ich weiß auch nicht, auf welche Höhe sich der Erl im Griff überhaupt verjüngt und wie viel Material man auf die Länge noch wegnehmen könnte bzw. der Stabilität halber überhaupt wegnehmen dürfte.

So in etwa stelle ich mir das vor:
ruckenspitz.png


Was meint ihr? Ist das totaler Quark für so flexiblen, dünnen Stahl oder durchaus machbar?
Bin da ganz offen für Ratschläge.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte ein Böker Cottage Craft ausgedünnt und umgebaut, ich vermute einen ähnlichen Aufwand dafür. War aber auch ein Vollerl...

Sollte machbar sein, wozu es ein dicker Griff sein soll weiß ich allerdings nicht. Auch den Erl muss man nicht zwangsläufig verjüngen, genaue Maße wären hilfreich.
 
Danke dir, das sieht seht gut aus!

Ich hatte einen dickeren Griff bzw. ein Verjüngen erwähnt, damit am Rand noch genügend Material bleibt und das Holz nicht instabil wird. Konkrete Maße habe ich leider (noch) nicht zur Hand. Mir ging es erst mal um die Theorie, ob das überhaupt technisch sinnvoll bzw. gut realisierbar ist.

Das Messer ist relativ dünn geschliffen und flexibel. Meiner Erinnerung nach ca. 1,4 mm am Rücken. Daher meine Bedenken hinsichtlich der Stabilität bei stärker verjüngtem Machi.
Weitere Maße könnte ich leider erst nach dem Kauf liefern.
 
Daher meine Bedenken hinsichtlich der Stabilität bei stärker verjüngtem Machi.
Da die Klinge eh flexibel ist bei 1,4mm wirst du auch weniger Kraft auf das Holz bekommen, da sich der Stahl schlichtweg verbiegt/flext. Solange der Erl noch 10mm Breite hat dürfte das kein Problem sein. Viel Feilen wirst du da aber nicht können, meine Schlüsselfeilen von Pferd sind jedenfalls dicker. Würde so dünn wie möglich vorbohren in die Zwinge und Einbrennen, dann muss das Wachs / Epoxy / mit was auch immer du einkleben willst weniger halten und es wird stabiler.
Für gröbere Aufgaben wahrscheinlich generell das falsche Messer, wohl eher zum Filetieren / Entfernen von Silberhaut etc..

Kommt aber auch aufs Holz an was du vorne nutzen willst wie dünn du es verjüngen kannst. Ein Stück Olive oder Ebenholz wird da deutlich besser als Pappel oder gestockte Holz nicht stabilisiert sein.
 
Danke dir für die guten Tipps und Hinweise!

Ich hatte das Messer die Tage bei meinen Eltern in der Hand und fand es eigentlich ganz gut als Allrounder für weiches Gemüse und Obst. Paprika, Gurken bis hin zu Melone. Ging dank der Dünne super leicht von der Hand, ohne Widerstand. Die Flexibilität ist auf Dauer aber natürlich so 'ne Sache ...

Gibt auch ein paar ähnlich geformte Messer unter den Japanern. Die liegen aber oft im Bereich 2,5 bis 3,0 mm am Rücken und sind auch von der Geometrie her nicht gerade Laser.

Werde ich mich aber alles noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. 👍
 
Wenn's ums sehr leichte Schneiden geht ist die Dicke überhalb der Wate maßgebender, das benötigt keinen Flex, kann auch ohne Probleme 2,5mm+ Dicke haben. Die flache lange Form kenne ich jetzt auch eher bei Europäern, Pettys sind meist kürzer als 17,5cm ...
 
Ich denke, mein positiver Eindruck kommt hier vor allem durch die geringe Höhe der Schneidfläche in Kombination mit der geringen Spaltwirkung zusammen, die ja unmittelbar mit der Stärke am Rücken zusammenhängt. Ersteres verursacht weniger Kleben und Widerstand, weil einfach weniger Fläche da ist. Zweiteres sorgt dafür, dass sich das Schneidgut nicht ständig zu beiden Seiten hin verschiebt.

Mag für einige vielleicht erst mal nachteilig klingen. Speziell in dieser Kombination mit dieser Form und Geometrie (einfasig V-förmig) habe ich das Schneiden aber als äußerst präzise und leichtgängig empfunden. Daher mein Gedanke, an der geringen Stärke festzuhalten.

Hab da aber schon ein bisschen was im Auge und werde noch testen. Und wenn alle Stricke reißen, dann kann ich ja immer noch das flexible Herder nehmen – mit modifiziertem Griff. 🙂
 
Danke dir für die guten Tipps und Hinweise!

Ich hatte das Messer die Tage bei meinen Eltern in der Hand und fand es eigentlich ganz gut als Allrounder für weiches Gemüse und Obst. Paprika, Gurken bis hin zu Melone. Ging dank der Dünne super leicht von der Hand, ohne Widerstand. Die Flexibilität ist auf Dauer aber natürlich so 'ne Sache ...

Gibt auch ein paar ähnlich geformte Messer unter den Japanern. Die liegen aber oft im Bereich 2,5 bis 3,0 mm am Rücken und sind auch von der Geometrie her nicht gerade Laser.

Werde ich mich aber alles noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. 👍
Hi.
Ich habe auch ein großes Rückenspitz im Einsatz und mag es eigentlich sehr gerne. Allerdings ist es schwer die richtige Niesche für das Messer zu finden.
Als Fleischmesser wäre es toll, wenn es denn 2cm, ehr 4cm länger wäre.
Als Allrounder ist es mir nicht hoch genug, zu flexibel und zu filigran.
Ich nutze es primär als Fleischesser (für kleinere Fleischstücke) und als Salamimesser.
 
Vielleicht wäre sowas hier, leicht modifiziert, schon eher etwas zum basteln? Ähnliches Format und Größe, 28 statt 22mm breite Klinge und mit 1,8mm Blattstärke etwas weniger Flex. Messerklinge Schinkenmesser aus Solingen, ca. 20cm, rostfrei | SW10538 (https://www.nordisches-handwerk.de/messerklingen/kochmesserklingen-solingen/schinken-filiermesser/SW10538/messerklinge-schinkenmesser-aus-solingen-ca.-20cm-rostfrei)

Für Obst usw ist ein größeres Petty (14-15cm) mit 1,8-2,0mm am Rücken vielleicht die bessere Wahl, da braucht es die 180mm Klinge eigentlich auch selten, wenn dann vielleicht auch eine andere Klingenform günstiger (Santoku, Gyuto).

Für eine Melone nehme ich mittlerweile häufig meine 26cm Vic Konditorsäge, hab's vorher mit einem 24er Gyuto (Culilux) gemacht. Stelle mir das gerade schwieriger vor mir dieser Art Messer, aber deine Erfahrung ist ja durchaus positiv, will ich dir auch nicht ausreden.
 
@Hybi999
Verstehe ich. Ich sehe es auch nicht als Messer für alles, bzw. nur mit Einschränkungen und sorgfältiger Anwendung bei anderen Sachen als weichen Filets. Bin aber trotzdem ein bisschen hyped, wie schneidfreudig es bei weichem Obst/Gemüse ist.
Aufgrund der Dünne und geringen Härte muss man mit dem bottom-out auf dem Brett aber wirklich aufpassen. Das Exemplar meiner Eltern ist auch schon ziemlich chipped. Schneidet aber – trotz Nachschärfung – immer noch sehr gut. Hat mich irgendwie beeindruckt. 😄

@Username86

Hatte mir eigentlich 15-18 cm als Ziel gesetzt. Da habe ich aktuell noch eine Lücke. Die Klinge sieht aber interessant aus. Behalte ich mal im Hinterkopf.

Melonen schneide ich aktuell mit dem Ruysen Nakiri. Zumindest die kleineren Exemplare. Das geht auch ganz gut. Die muss man oft ja auch nur anritzen, dann spalten sie sich wegen der Spannung fast schon von alleine.

Als nicht so hohes, mittelgroßes Petty, was ich für Obst und Gemüse nehmen würde, habe ich aktuell ansonsten das Matsubara Aogami #2 Nashiji Red 150mm im Auge.
Matsubara Aogami #2 Nashiji Red Petty 15 cm - Mat-oj-nas-ao2-15-pe-wa-red (https://www.meesterslijpers.nl/de/matsubara-aogami-2-nashiji-red-petty-15-cm)
Liegt von der Stärke her im unteren Mittelfeld und sieht mir anhand des Bildes am Kehl auch recht schneidfreudig aus.

Gibt auch noch diverse Messer im Stile von Filetiermessern, z.B. das Nigara 17cm Butcher Knife in SG2 oder das Yoshimi Kato AS 16cm Katana. Die laufen aber fast alle relativ dick zu und setzen (für meine Anwendungen bzw. Zweckentfremdungen) eher auf 'mit Kraft Spalten' statt 'mühelos Lasern'.
 
Hi.
Ich habe auch ein großes Rückenspitz im Einsatz und mag es eigentlich sehr gerne. Allerdings ist es schwer die richtige Niesche für das Messer zu finden.
Als Fleischmesser wäre es toll, wenn es denn 2cm, ehr 4cm länger wäre.
Als Allrounder ist es mir nicht hoch genug, zu flexibel und zu filigran.
Ich nutze es primär als Fleischesser (für kleinere Fleischstücke) und als Salamimesser.
@Hybi999: Von Herder gab es bis vor einigen Jahren auch die große Hahnefeder mit 21 cm Klingenlänge. Ein fantastisches, leicht flexendes und sehr schneidfreudiges Filettiermesser. Ausschliesslich für Zugschnitt tauglich.
 
@Hybi999: Von Herder gab es bis vor einigen Jahren auch die große Hahnefeder mit 21 cm Klingenlänge. Ein fantastisches, leicht flexendes und sehr schneidfreudiges Filettiermesser. Ausschliesslich für Zugschnitt tauglich.
Jepp. Ich weiß. Leider bis vor ein paar Jahren. Sonst hätte ich die statt des Rückenspitz zuhause.
Hab immer mal gesucht, aber keine mehr auftreiben können.
Jetzt bleibt einem eigentlich nur das K6M als Option.
 
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