Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee?

Andreas61

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Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee?

Hallo ich bin neu hier lese aber schon einige zeit mit. Ich habe mich zu Weihnachten mit Einigen Herder Messern beschenkt, da ich nur einen alten eher unbrauchbaren Wetzstahl habe dachte ich ich hole mir gleich einen Vernünftigen um die Messer schön Scharf zu halten. Habe hier nirgends eine Empfehlung für den Herder gefunden,http://www.amazon.de/dp/B00925NLPK/...=UTF8&colid=CKR6TKHC84NR&coliid=I3ATJNTXYY0VE
meine frage lohnt sich der Wetzstab oder ist es rausgeschmissenes Geld und es würde auch einer für 20 Euro reichen ?
Ich besitze noch keine Schärferfahrungen mit Steinen besitze aber ein Lansky Schärfset, 290005,http://www.amazon.de/gp/product/B000B8IEA4?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o07_s01
wobei ich mir nicht sicher bin ob ich damit den Herder Messern einen gefallen tue sie damit zu schleifen. Darum dachte ich der Wetzstahl hält sicher meine Messer erst mal einige zeit scharf bis ich mich in das Thema Schleifen mit steinen eingelesen habe und mich damit näher beschäftigen kann. Kann mir ein erfahrener Hase hier einen Denkanstoß geben. ?

Danke schon mal Andreas
 
AW: Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee

Das Lansky kannst du auf jeden Fall für deine Herder verwenden. Es ist aber eher für den Grundschliff als für die "zwischenzeitliche Wartung" gedacht.
Für diesen empfehle ich dir -frei nach unserem Mitglied R'nR- den Sinter-Rubin-Stab von Sieger Long Life.
Zu diesem findest du einen Haufen Informationen hier im Forum.

Kurz zusammengefasst:
- Grundschliff auf Lansky
- Touch up auf dem Sinter
- Wenn der nicht mehr reicht von vorne anfangen

Viel Spaß weiterhin hier im Forum.

Marco
 
AW: Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee

Meine eigenen Herder Messer haben die ersten 4-5 Jahre nichts anderes gesehen, als einen WetzSTAHL ( keinen Keramikstab ) und waren damit immer scharf.
Inzwischen verwende ich gelegentlich auch den schon erwähnten Sinterrubin, setze diesen aber sehr sparsam ein, da er abrasiv ist, also Material abträgt.

Falls deine Messer einen ordentlich gemachten Dünnschliff aufweisen ( leider liest man hier zur Zeit nicht nur positives über Herder... ) dann werden die Messer kaum wirlich stumpf. Bedenke : je mehr Material du an der Schneide wegschleifst ( ob mit Bankstein oder Sinterrubin ) desto dicker wird die Klinge an der Schneide und der Aufwand, diese scharf zu halten, erhöht sich.
 
AW: Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee

Danke Marco, ich dachte eben durch den Herder Stab würde ich besser abziehen da er ja 2 unterschiedliche Oberflächen hat und damit das nachschärfen hinauszögern, sozusagen eine längere gebrauchsschärfe behalten. den Stab habe ich mir angesehen, werde überlegen und noch mal warten ob noch ein Pro für den Herder kommt. :adoration:

Danke Wido, also beim Petty das fast täglich im Einsatz ist ist schon ein Verlust der Schärfe zu merken, das Santoku und das Nakiri sind noch wie am ersten tag top scharf.

Andreas
 
AW: Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee

Hallo ich bin neu hier lese aber schon einige zeit mit. Ich habe mich zu Weihnachten mit Einigen Herder Messern beschenkt...

Karbonstahl oder rostfrei?

Bei rostfrei sollte es ein ganz normaler Wetzstahl mit Standardzug tun. Für Karbonstahl würde ich mir mehr Mühe geben. ;-)

... da ich nur einen alten eher unbrauchbaren Wetzstahl habe ...

Was ist alt und unbrauchbar?

...dachte ich ich hole mir gleich einen Vernünftigen um die Messer schön Scharf zu halten.

Die Frage ist halt, was für einen selbst reicht, was man für Ansprüche hat. Manche sind mit einfachen Schnellschärfer-Methoden zufrieden. Deswegen ist da gar ni8x gegen zu sagen, wenn denen das halt reicht. Für andere ist nichts gut genug, was nicht mindestens auf einem 15000er Kamisori poliert wurde. Ich bewege mich irgendwo zwischendrin.

Vom Lansky halte ich persönlich nichts, das ist mir zu verspielt, aber wenn jemand damit klarkommt, dann ist ja nix dagegen zu sagen. Wenn Du eine gewissen Lernkurve in Kauf nehmen willst/kannst, weil Du danach Deine Messer so scharf halten kannst, wie Du selbst das willst und wann Du es willst, würde ich jedoch prinzipiell empfehlen, ca. 3 Natur-Banksteine mit Körnungen von 600 bis 8000 anzuschaffen und für zwischendurch einen polierten Abziehstahl ohne Abtrag zu nehmen.

Die Steine reichen für Schärfe- und Feinschliff. Dafür z. B. den klassischen Schiebeschliff zu erlernen, ist eine Übungssache, die man nach ein paar Mal prinzipiell beherrscht unhd dann nur noch zu verfeinern braucht. Auf Duröhre gibt's dazu Videos z. B. vom Leo, wo man sich das anschauen kann (auch wenn ich ansonsten vieles von ihm nicht so recht ernstnehmen kann).

Und für zwischendurch wie gesagt der polierte Abziehstahl, der einfach nur den Grat aufrichtet.

Bei Interesse gerne mehr dazu. Wie gesagt, es ist immer die Frage, welchen Stand man selbst erreichen möchte. Will ich quick'n'dirty, weil's mir reicht? Oder will ich in die Materie einsteigen und einen gewissen Kenntnisstand erreichen? Das muß jeder für sich selbst beantworten.

Darum dachte ich der Wetzstahl hält sicher meine Messer erst mal einige zeit scharf bis ich mich in das Thema Schleifen mit steinen eingelesen habe und mich damit näher beschäftigen kann. Kann mir ein erfahrener Hase hier einen Denkanstoß geben. ?

Ich bin hier auch nur neu, schleife aber seit einigen Jahren selbst, habe inzwischen auch mehr als ein Dutzend Steine für verschiedenste Gelegenheiten und kann nur sagen, daß ich mich in den A.... hätte beißen können, daß ich nicht viel früher mich mit der Thematik auseinandergesetzt habe. Für den Hausgebrauch ist wirklich relativ wenig nötig, aber man bekommt Ergebnisse, die schon nach kurzer Zeit weit über dem liegen, was jeder angeblich "professionelle" Schleifservice mit seinem Bandschleifer bieten kann. 1. ist man immer schärfer und 2. hat man auch höhere Standzeiten, weil man die ganze Thematik ja voll und ganz auf das eigene Schneidverhalten einstellen kann.
 
AW: Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee

Karbonstahl oder rostfrei?

Noch alle Rostfrei, da ich mich damit nie auseinandergesetzt hatte war das meine erste Wahl, Liebäugle aber mit dem 1922 Kochmesser Nicht rostfrei. :hmpf:

Bei rostfrei sollte es ein ganz normaler Wetzstahl mit Standardzug tun. Für Karbonstahl würde ich mir mehr Mühe geben. ;-)



Was ist alt und unbrauchbar?

Der hat mittlerweile 15 Jahre auf dem Buckel und wurde nie liebevoll behandelt, er ist blank.



Die Frage ist halt, was für einen selbst reicht, was man für Ansprüche hat. Manche sind mit einfachen Schnellschärfer-Methoden zufrieden. Deswegen ist da gar ni8x gegen zu sagen, wenn denen das halt reicht. Für andere ist nichts gut genug, was nicht mindestens auf einem 15000er Kamisori poliert wurde. Ich bewege mich irgendwo zwischendrin.

Vom Lansky halte ich persönlich nichts, das ist mir zu verspielt, aber wenn jemand damit klarkommt, dann ist ja nix dagegen zu sagen. Wenn Du eine gewissen Lernkurve in Kauf nehmen willst/kannst, weil Du danach Deine Messer so scharf halten kannst, wie Du selbst das willst und wann Du es willst, würde ich jedoch prinzipiell empfehlen, ca. 3 Natur-Banksteine mit Körnungen von 600 bis 8000 anzuschaffen und für zwischendurch einen polierten Abziehstahl ohne Abtrag zu nehmen.

Die Steine reichen für Schärfe- und Feinschliff. Dafür z. B. den klassischen Schiebeschliff zu erlernen, ist eine Übungssache, die man nach ein paar Mal prinzipiell beherrscht unhd dann nur noch zu verfeinern braucht. Auf Duröhre gibt's dazu Videos z. B. vom Leo, wo man sich das anschauen kann (auch wenn ich ansonsten vieles von ihm nicht so recht ernstnehmen kann).

Und für zwischendurch wie gesagt der polierte Abziehstahl, der einfach nur den Grat aufrichtet.

Bei Interesse gerne mehr dazu. Wie gesagt, es ist immer die Frage, welchen Stand man selbst erreichen möchte. Will ich quick'n'dirty, weil's mir reicht? Oder will ich in die Materie einsteigen und einen gewissen Kenntnisstand erreichen? Das muß jeder für sich selbst beantworten.



Ich bin hier auch nur neu, schleife aber seit einigen Jahren selbst, habe inzwischen auch mehr als ein Dutzend Steine für verschiedenste Gelegenheiten und kann nur sagen, daß ich mich in den A.... hätte beißen können, daß ich nicht viel früher mich mit der Thematik auseinandergesetzt habe. Für den Hausgebrauch ist wirklich relativ wenig nötig, aber man bekommt Ergebnisse, die schon nach kurzer Zeit weit über dem liegen, was jeder angeblich "professionelle" Schleifservice mit seinem Bandschleifer bieten kann. 1. ist man immer schärfer und 2. hat man auch höhere Standzeiten, weil man die ganze Thematik ja voll und ganz auf das eigene Schneidverhalten einstellen kann.

Danke, ich bin ja noch auf der suche nach dem was ich will, irgendwie hat mich das Fieber erfasst, was früher scharf war ist heute nur noch stumpf, darum möchte ich mich näher mit der Materie befassen und das beste Ergebnis rausholen was für mich als Laien möglich ist.

Edit: Sorry, die Antworten sind in die Zitate gerutscht. Bin nicht so der Foraner.

Andreas:argw:
 
AW: Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee

Hi,

kauf dir den Flaksa von Ikea.

http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/30167003/

Der ist günstig und tut was er soll, ich selbst besitze ca. 15 rostfreie Herders und das funktioniert mit ein klein wenig Übung prima. Der von dir verlinkte hauseigene Keramikstab wäre mir viel zu teuer.

Ab und an bedarf es einen neuen Grundschliffs, dazu kann man das Lansky-Set verwenden, auch wenn es imho besseres gibt - gerade für Küchenmesser (Steine wurden genannt, wenn es ein System sein soll, dann der Spyderco Sharpmaker z.B.)

Greez,
Wischi
 
AW: Windmühlenmesse​r Herder Wetzstab 26cm Keramik DUO Phase grob/fein eine gute Idee

Danke, ich bin ja noch auf der suche nach dem was ich will, irgendwie hat mich das Fieber erfasst, was früher scharf war ist heute nur noch stumpf, darum möchte ich mich näher mit der Materie befassen und das beste Ergebnis rausholen was für mich als Laien möglich ist.

Man kann da Esoterik reinbringen, manche machen das auch. Mir persönlich geht es "nur" um handwerkliches Können auf so hohem Niveau, daß ich für mich damit zufrieden bin, ohne daß es gleich zu "Dissereien" wie "Kuck mal, da spielt der Freak wieder verliebt blinzelnd mit seinen Klingen rum" reizt.

Ok, dann wollen wir mal. Also, ich würde empfehlen, folgende Sachen anzuschaffen:

https://www.trekkinglager.de/messer...iehstein-auf-holzsockel-roter-sandst/a-25653/

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/711534/Japanischer-Naturstein-Aka.htm

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/711620/Japanischer-Naturstein-Jo-Haku.htm

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/705580/Rozsutec-Schaerfstein-Riemchen.htm

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/711101/Schaerfsteinhalter.htm

http://www.scharferladen.de/shop/NA...raubspannriemen-Kern-Juchten-natur::5469.html

Nicht erschrecken, das ist die _komplette_ Ausrüstung, die man für den Hausgebrauch benötigt, womit man aber schon _professionelle_ Ergebnisse erzielt, und das recht bald wie auch _langfristig_. Alles, was über diese paar Sachen hinausgeht, geht m. E. dann schon in Richtung Liebhaberei, die schön und gut ist, aber nicht unbedingt nötig (Stichwort: Gelber Belgischer Brocken, Ohzuku oder Alter Thüringer usw.).

Andererseits halte ich nix davon, mal für "den Anfang" irgendeinen billigen Kram zu empfehlen, der nur das Risiko birgt, daß man es gar nicht richtig lernen kann, weil das Material nicht genug taugt. Die o. g. Sachen sind jedoch günstig und gleichzeitig hochqualitativ. Natürlich kannst Du für dieselbe Qualität auch den x-fachen Preis zahlen, wenn Du woanders hingehst. ;-)

Der Reihe nach:

Die Steine sind Natursteine. Sie haben also eine "eingebaute" Streuung in der Körnung, was für _leichte_ Ungleichmäßigkeiten beim Schleifen und damit für eine _bessere_ und natürlichere Schärfe der Schneide sorgt als bei Kunststeinen. Kann ich bestätigen, ist kein Voodoo. Zusätzlich sind die genannten Steine recht hart und damit sehr haltbar.

Daß es ausgerechnet diese Steine sein sollen, hat nur den Hintergrund, daß sie die passende Körnung und das passende Schleifverhalten haben und dabei günstig sind. Noch günstigere Steine, die die gleiche Qualität haben und genausogute Ergebnisse bringen, konnte ich bis heute nicht finden. Hat also nix mit dem jeweiligen Laden zu tun.

Weiter sind Natursteine absolut simnpel in der Handhabung, wenn sie wie hier für Wasser sind: Stein befeuchten und loslegen, fertig. Kunststeine müssen dagegen mindestens 10 Minuten lang gewässert werden. Und Ölsteine vergessen wir hier am Anfang auch gleich wieder.

Der 240er Sandstein ist für den Fall, daß eine Klinge schon richtig runter ist, also quasi "rund", oder wenn sie Scharten/Kerben hat. Der kommt also nur selten zum Zug.

Der Aka ist für gröberen Schärfeschliff, dann fängt man mit dem an. Danach kommt der Jo-Haku für den "normalen" Schärfeschliff. Bei Klingen, die nicht so weit runter sind, kann man gleich mit dem Jo-Haku anfangen, das ist der "Brot-und Butter-Stein."

Der Rozsutec ist dann für den Feinschliff. Das sollte man auch machen. Nach einem Feinschliff bekommt der Schnitt einer Klinge einen "seidigeren" Charakter und die Schärfe einer Klinge hält dann auch länger vor. Das wurde mir schon von Leuten bestätigt, die erst _kategorisch_ jeden Feinschliff abgelehnt haben. Und dann haben sie einmal den Rozsutec versucht und haben sich gewundert, wieso sie den jemals abgelehnt hatten.

Im Normalfall reichen also der Jo-Haku und der Rozsutec völlig aus, die anderen braucht's nur in härteren Fällen.

Wenn man erst einmal etwas geübt ist, braucht man pro Messer ohnehin nur ein paar Minuten für alles. Also nicht erschrecken. Die Ergebnisse liegen jedoch weit über dem, was irgendein Schnellschleifer vom Aldi oder der Bandschleifer von einem "Profiladen" leisten kann.

Kerben oder Scharten in einer Schneide bringt man mit dem Aka nicht weg, da braucht man schon gröberes Material wie den 240er. Nach oben hin bringt wiederum der Rozsutec noch keinen echten Polierschliff. Feinschliff ja, Polierschliff nicht. Das ist also wirklich nix überkandideltes, was ich da aufgelistet habe. Wenn Du später auch mal einen Polierschliff willst, dann frag nochmal danach, da gibt's ein paar Sachen zu beachten. Wäre jetzt hier aber zuviel.

Der Spannriemen ist eigentlich schon höhere Schule, ist aber dennoch empfehlenswert. Nach dem Feinschliff die abgespülte und abgetrocknete Schneide einfach _rückwärts_ und flach über den Riemen ziehen, wenden, ziehen, wenden, ziehen - wie der Barbier im alten Western. Beim Wenden die Schneide aber vom Leder abheben. Durch solches Ledern wird der Schleifgrat wirklich perfekt aufgerichtet. Erst bei Klingen mit ca. 62 HRC oder mehr hat Ledern dann keinen Effekt mehr.

Der gezeigte Riemen ist "nur" aus Kernjuchten, das reicht aber, echtes Juchten wäre nett, ist aber nicht unbedingt nötig. Eine Seite des Riemens kann geölt werden, dann wird sie etwas härter. Für Rasiermesser o. ä. sollte allerdings immer nur eine original weiche Seite ohne Öl benutzt werden.

Schleifbewegung: Ich verwende einzig und allein den Schiebeschliff mit linearer Bewegung, hier
http://www.youtube.com/watch?v=atiWUDl_ze0
ab 2:26 zu sehen. Die Behauptung am Anfang des Videos, daß man diesen Schliff nicht für Klingen mit abgerundeten Spitzen verwenden könne, ist falsch. Überhaupt ist vieles dort auf Duröhre ziemliches Voodoo und wirkt oftmals eher abschreckend statt einladend auf Neulinge. Das gilt besonders für das Panschen mit Chrom-Pasten usw. Ich finde nicht, daß man dadurch das Schleifen lernt.

Schleifwinkel: Das hört sich fies an, denn das muß man irgendwie ins Gefühl kriegen. Ich kann's nicht recht beschreiben. Das hängt auch von der Art der Klinge und Schneide ab. Auch dazu hat der Leo was auf Duröhre abgelegt, was man aber wiederum auch nicht sooo super ernstnehmen darf. Laß Dir vor allem nix von irgendwelchen Haltern für den Schleifwinkel erzählen.

Windmühlenmesser oder Opinels mit dem klassischen Dünnschliff gehen bei mir fast liegend über die Steine. Messer mit nicht ganz so flachem Schliff wie viele handgeschmiedete Japaner mit leichter Ballung am Übergang von der Schneide zur Klinge bekommen ca. 15° Schleifwinkel. Deutsche Messer mit dem üblichen Keilschliff bekommen so 20 - 25°.

Letztlich sieht das im Grunde so aus, daß eine Klinge im Schiebeschliff und im passenden Winkel über den Stein nach vorn geschoben wird, so zwei- bis fünfmal. Dann seitlich etwas versetzen und den nächsten Abschnitt der Schneide auf dieselbe Weise schleifen. Deshalb macht es bei diesem Schiebeschliff auch nix, wenn ein Stein relativ kurz (und günstig) ist. Ist man an der Klingenspitze angelangt, die Klinge drehen und dasselbe für die andere Klingenseite wiederholen.
(Das gilt natürlich nur bei beidseitig geschliffenen Klingen. Einseitige wie Scheren oder gewisse Japaner werden auch nur einseitig geschliffen.)

Dann der Schliff auf dem nächsten Stein und am Ende das Abziehen auf dem Juchten. Alles in allem dauert das mit etwas Übung für ein Messer, das normal nachgeschliffen wird, dann nur ein paar Minuten. Am Anfang dauert's länger, ist klar.

Wenn Du Talent zum Schleifen hast, wirst Du nach 3 Monaten alles vom Gemüsemesser über Kochmesser bis zu Scheren, Beiteln und Äxten so scharf bekommen wie sonst niemand in Deiner Umgebung. Da kann auch kein angeblich "professioneller Schleifservice" mithalten. Deren Bandschleifer können nie das leisten, was schon ein mittelprächtiger Stein kann. Nach 1 Jahr kannst Du Samurai-Schwerter schleifen. Also nicht entmutigen lassen, sondern einfach loslegen. :))

Wie oft Du schleifst, kannst Du ganz nach Lust und Laune selbst entscheiden. Manche wollen schon den geringsten Schärfeabfall sofort weghaben, andere stört das weniger. Aber _wenn_ Du es willst, dann kannst Du es eben auch, wenn Du erst mal in der Materie drin bist.


Noch ein Wort zum Thema rostfrei: Das ist bei Windmühlenmessern unnötig. Die sind gepließtet. Meine wurden nach dem Kauf geschliffen, mit Leinöl geölt und ans Magnetbrett gehängt. Wenn sie gebraucht werden, werden sie benutzt, abgespült, abgetrocknet und wieder ans Magnetbrett gehängt. Wenn man die nicht im Wasser oder im feuchten Gemüse liegen läßt, rostet da nix. Sie bekommen an manchen Stellen eine leichte Patina, aber keinen Rost, wenn sie denn nur vernüftig behandelt werden. Nachgeölt werden sie vielleicht ein- bis zweimal im Jahr.

Meine handgeschmiedeten Karbon-Japaner wollen hingegen regelmäßig geölt werden, sonst kann man quasi zuschauen, wie der Rost kommt. Windmühlenmesser sind da _viel_ pflegeleichter.

Rostfreie Klingen hingegen haben den Nachteil, daß Du die "Nebenwirkungen" der Chrom- und Vanadiumkarbide nicht wegbekommst. Ohne das ins Esoterische zu ziehen: Sie sind dadurch allgemein weniger scharf und weniger schnitthaltig.


Edit: Sorry, die Antworten sind in die Zitate gerutscht. Bin nicht so der Foraner.

Ja, man muß bei den Stellen, die man zitieren möchte, die Klammer-Tags mit "QUOTE" und "/QUOTE" manuell voran- bzw. nachstellen, dann klappt das mit den Teilzitaten.
 
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@ agriller , danke für die ausführliche Antwort und Einführung in das "Neuland" Messer schärfen. :haemisch:

Dan werde ich mich jetzt mal auf Shoppingtour begeben und mich bei eventuellen fragen wieder melden.

@wischi, auch dir danke für deine Antwort.

Klasse Forum hier allen noch eine Schöne restwoche und ein Scharfes Wochenende.

Andreas :super:
 
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da ich nur einen alten eher unbrauchbaren Wetzstahl habe
Vorsicht, ich glaube du verwechselst da was.

Ich nehme an der alte Wetzstahl ist einer aus Stahl. Der hat aber eine ganz andere Funktion als ein Keramikstab. Der Keramikstab tut dasselbe wie ein Schleifstein, d.h. er trägt Material ab. Der klassische Wetzstahl tut das nicht, sondern richtet lediglich den feinen Grat an der Schneide wieder auf.

Das heißt nicht das ich dir den Keramikstab ausreden wollen würde. Ich benutze selber einen. Die kleine Nachschärfung zwischendurch ist damit schnell erledigt statt erst irgenwelche Gerätschaften/Steine hervorkramen zu müssen. Ja ja, die Bequemlichkeit :hehe:
 
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Hallo Faltradl, danke aber das würde ja heißen das ich trotzdem noch einen Wetzstahl brauche um eben die Phase wieder aufzurichten?
Oder kann man das generell vernachlässigen? Danke schon mal für eine eventuelle Antwort.

Andreas
 
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danke aber das würde ja heißen das ich trotzdem noch einen Wetzstahl brauche um eben die Phase wieder aufzurichten?

Nein, imho, das kann man auf dem Leder erledigen. Ich besitze einen Wetzstahl, benutze ihn aber nicht mehr seit langer Zeit. rocco26
 
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Danke rocco, ich habe ein leder und auch die Paste, was mir fehlt ist noch das leder öl zur Vorbehandlung, muss ich kommende Woche mal ordern.

Andreas
 
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