Winkelermittlung an Messerschneiden

Franky

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Hallo zusammen

Ich habe eine Frage zum Thema Schneidenwinkel.

Wie kann ich am besten den Schneidenwinkel eines Messers ermitteln wenn dieser nicht bekannt ist ( z.B. bei neuen oder fremden Messern) und ich es schärfen möchte ohne den Winkel zu verändern ?

Im vorraus schon mal schönen Dank
Gruß Franky
 
Du malst einfach mit einem Edding die Schneide an und veränderst den Schleifwinkel solange bis die Farbe von der Schneide gleichmäßig abgetragen wird.
Gruß Tobi
 
Messen kann man ihn aber genauso. Wenn die Schneide hinreichend breit flach und symetrisch geschliffen ist, dann legst Du diese einfach flach auf und mißt zum einen die Höhe der Klinge und an der selben Stelle wie weit die Mitte des Klingenrückens über Deiner flachen Auflage ist. Dann hast Du zwei Kanten eines rechtwinkligen Dreieckes und Dein Ergebnis ist nur noch einen Satz des Pythagoras, etwas nachdenken und eine bis zwei Grundrechenarten weit entfernt.
 
servus,
mit dem Satz des Pythagoras wird man sich hier schwertun, aber der Sinussatz funktioniert genauso wie von Hanker beschrieben.
sin a = Gegenkathete/ Hypotenuse, wobei die Hypotenuse die Klingenhöhe und die Gegenkathete die ermittelte Höhe über der Fläche ist. (a = Schneidenwinkel)
Gruß Friedl
 
... das ergibt sich aus dem Satz des Herren ...

... wobei man aber immer auch berücksichtigen muß ob man vom Halb- oder vom Vollwinkel spricht, was ich oben durch durch die Grundrechenarten andeuten wollte. a wäre nämlich nur der Halbwinkel der Schneide.
 
Wenns weder ballig noch sekundärfasengeschliffen ist. Die meisten Klingen haben wohl eine Sekundäre Fase. Da ist die Methode mit dem Edding nicht verkehrt. Wie könnte man folgendes technisch verwirklichen:
1) Klinge an der interessierenden Stelle mit einer nichthaftenden Schicht versehen (1cm oder so), dünne Folie, tesafilm oder ähnlich
2) dünne Scheibe einer plastisch formbaren und aushärtenden Substanz darum geben
3) Messer durchstechen
4) aushärten lassen
5) Messer rausziehen
6) Winkel ausmessen

Alles theoretisch, aber vielleicht hat noch jemand ne Idee dazu?
 
Im Grunde ist das ganz einfach: Du hältst das Messer so auf den (absolut flachen !!! ) Stein als ob du es schärfen möchtest. Dann veränderst du langsam den "Anstellwinkel". Wenn das vorderste Stück der Schneide ganz auf dem Stein aufzuliegen scheint, legst du das Messer immer flacher auf den Stein. Wenn die Schneide sich dann vom Stein abzuheben scheint, war´s zu flach und du musst die Klinge wieder ein winziges bißchen steiler anstellen. Außerdem kann zumindest ich auch am Schleifgeräusch hören, ob der ganze Anschliff oder nur eine "Kante" davon auf dem Stein aufliegt.

Der Haken an der Sache: man braucht gute Augen, und man muss den Winkel dann auch über die gesamte Scheleifdauer einhalten können...

Ausserdem habe ich oft ein Problem damit, fabrikneue Messer zum ersten Mal zu schleifen; anscheinend ist es in den Fabriken üblich, den Anschliff mit sehr kleinen Schleifrädern herzustellen, so dass aufgrund der konkaven Form des Anschliffs der Winkel an der Schneide selbst recht spitz ist und die Klinge entsprechend (relativ) gut schneidet. Will man die Klinge dann aber auf einem flachen Bankstein nachschleifen, so braucht man ewig, bis man die obere Kante des nach innen gewölbten Anschliffs "eingeebnet" hat. Habt ihr diese Erfahrung aúch gemacht ?
 
Ich weiß nicht genau, mit welchen Winkeln so Messer kamen. Aber letztlich sah ich in der Reportage von, wie hieß der, der Monitor..Bednarz..in Sibirien. Da war so ein Jäger, der hat sein Messer in der Hand geschärft.

Bei gutem Licht geht das mit so ner Stange von Spyderco, man siet ganz gut, ob die Stange ordentlich aufsetzt. Wer will kann dann noch versuchen, den Abstand zum Messerrücken zu messen, die Hälfte der Klingenstärke zugeben, die Klingenhöhe messen und sich der Sache rechnerisch nähern, wie HankEr das sagte.

Auf die Art krieg ich jedenfalls ein Gefühl für den Abstand, mit dem ich halten muss. Fürs Abziehen und spätere Schärfen.
 
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