WIP: Folder mal anders

DaLex

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Hallo,
Jetzt habe ich mich mal durchgerungen und begonnen meinen ersten "richtigen" Folder zu machen.
Als Verriegelungssystem habe ich mir eine Art "etwas anderen" Backlock überlegt, anstatt des Riegels einfach einen 6mm Stahlstift zu nehmen, da ich mangels Fräse keine genauen Taschen herstellen kann und das mit dem Feilen + Sandpapier ist auch nicht das Wahre wie ich finde. Also zuerst grobe Form machen und Bohrer + Reibahle gleichzeitig durch Verriegelungsstangen und Klinge drücken und eine sehr genaue Passung von Verriegelung und Klinge entsteht (zuminest theoretisch...). Als Feder einfach in der Mitte einsägen und Feder in den Spalt, siehe Bilder.
Um Bauhöhe zu sparen ist einer der Verriegelungsbolzen in einer Aussenschale und der andere teilt sich die Schicht mit einem Flaschenöffner :steirer:
Klinge ist aus Wasgradsorumlagstahl ( 1.2379 ), Rest aus Baustahl, da ich die ganze Sache noch Ätzen will. Gesamtdicke so 18 mm, davon Klinge 5mm. Nur habe ich das Problem das mir jetzt beim Finish (von Hand) nach dem Bandschleifer (Körnung 120) die schönen Ecken der Tanto Klinge verrundet werden, obwohl ich eine harte Unterlage zum Schleifen verwende :jammer:. Hat da irgendwer Tips? Falls es schlimmer verrundet, Ätzen und unter eine Flachschleifmaschine werfen und sich über die two-tone-Optik freuen :hmpf:
Und wie erstellt man eine (sehr gleichmässige) Färbung in 1.2379? Fe3Cl?
Danke schonmal im Vorraus,
Markus

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Hallo Markus,

das ist ein sehr interessanter Entwurf, auch wenn sich mir die Funktion des Verschlusses noch nicht wirklich erschließt. Wie der Pin der beiden Feder-Spangen in die Taschen in der Klinge eingreift ist soweit klar, aber wie stellst du sicher, dass die beiden Spangen tatsächlich unter Spannung stehen und genug Druck auf die Klinge ausüben um die Klinge offen / geschlossen zu halten? Ausgehend von deiner Skizze sind die Spangen am Griffende drehbar gelagert, die Zuhaltekraft müsste also über's Zudrücken per Hand gewährleistet werden. Wenn die Federspangen noch einen zweiten Lagerpunkt hätten würde das Messer wie ein "Slipjoint" funktionieren; allerdings ohne definierten Endanschlag für die Klinge?! Könntest du zur Funktionsweise noch ein paar Worte verlieren?

Zu deiner Frage bezüglich der Patina: Mit Eisendreichlorid bekommst du bei dem 1.2379 vermutlich wegen dem sehr hohen Chrom-Gehalt nur ein stumpfes Grau; so richtig dunkel wie bei niedrig legierten Kohlenstoffstählen wird's vermutlich nicht. Vielleicht hast du mit schärferen Säuren oder mit fertiger Kaltbrünierung bessere Chancen. Vielleicht haben die Experten hier noch ein paar Tips; ansonsten geht probieren über studieren. In jedem Fall musst du darauf achten, die Oberflächen GRÜNDLICHST zu entfetten; sonst wird das mit dem einheitlichen Finish nichts.

Wegen dem Verrunden beim Finish von Hand:
Was spricht dagegen, die Klinge auch am Bandschleifer zu finishen? Mit einem scharfen aber feinen Band und langsamem Bandlauf / guter Kühlung wird das Top. Ansonsten vielleicht einen Wasserstein verwenden? Wenn du mit Schmirgelleinen arbeiten willst empfehle ich dir eine Feile als Unterlage. Die gibt nicht nach...

Ich bin gespannt wie's bei dir weiter geht.

Viele Grüße,

Timo
 
Hallo Jubei,
Vielen Dank für deine Antwort!
Mit dem Bandschleifer deshalb nicht weil ich kein feines Band habe, dachte das geht auch mit der Hand. Wird aber gleich bestellt :D Das mit der Kaltbrünierung ist denke ich mal einen Versuch Wert! Danke für den Tipp.
Hoffe ich kann wegen dem Verschluss noch etwas klären. Also die beiden Spangen werden durch einen Streifen Federstahl (ca 1mm stark), welcher innen in einem Einschnitt läuft und an der Spange verschraubt ist. Die Pins an den Enden der Stange fallen, wie bei einem Backlock an der klinge in die dafür vorgesehene Vertiefung, nur das diese hier nicht eckig, sondern Rund ist. Ich hoffe diese (schlechte...) Zeichnung kann es klären.
Gruss Markus
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Hallo Markus,

ja, die Skizze hilft, habe das Prinzip verstanden. Um die Klinge wie bei einem Backlock sicher zu arretieren müsste der Pin mit etwas mehr als dem halbem Durchmesser in die Tasche in der Klingenwurzel eintauchen, dann könnte die Sache fuktionieren. Das wirft aber gleich die nächste Frage auf: Wie entriegelt man die Klinge wieder? Bei einem Backlock ist der Verschlusshebel ja wie bei einer Wippe gelagert. Bei Druck auf das federbelastete Ende hebt sich beim Backlock der vordere Teil mit der Nase für die Verriegelung. Bei deinem Modell müsste man in etwa auf Höhe des Verschlussbolzens die Federspangen nach oben ziehen, um die Klinge wieder freizugeben. Wenn der Verriegelungsbolzen z.B. wie bei einem Öffnungspin etwas über die Griffschale heraus steht könnte das klappen.
Bei M2er Gewindegröße für die Halteschraube wird deine Feder bzw. der Liner mit der Nut wohl mindestens 4mm breit, denn der Kopf der M2er Zylinderkopfschraube hat bereits 3,8mm Durchmesser. Da wird das Messer sicherlich kein Leichtgewicht. Wie wäre es, statt der Lösung mit einer Schraube, die Feder auch in der Verschlussspange in einer Nut einzuklemmen? Wenn du statt Flachmaterial (runden) Federdraht verwendest wäre es auch möglich, in der Verriegelungsspange eine Bohrung längs zum Material einzubringen und dort den Federdraht einzulegen.

Gruß Timo
 
Hallo Jubei,
Richtig, er taucht, um auf Nummer sicher zu gehen in voller Dicke ein. Die Klinge wird, wie du richtig vermutet hast über einen Pin auf der äusseren Spange entriegelt. Ja, das mittlere Teil hat 4mm. Da mir aber Federdraht (1,5mm) auf die Länge zu schwach erscheint und ich um ein 1,5 er Loch zu bohren mindestens 2mm brauche, sinds mir die 2 anderen Millimeter auch Wert :glgl:
Heute ein bisschen weitergekommen, Verriegelung funktioniert soweit sehr gut, kein Spiel :D


Einigermassen eingepasste Spange
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Reiben des Loches für den Verschluss (vor dem Bohren im geschlossenen Zustand wurde ein Streifen Schmirgelleinen zwischen Spacer und Klinge gelegt, dieser Verhindert dass die Schneide später im geschlossenen Zustand aufliegt)
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Ausfeilen der Verschlusslöcher
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Klinge geöffnet und verriegelt
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Gruss Markus
 
Hallo,
ein kleines Update. Ja ich weiss, bei mir dauert das immer ewig bis was vorangeht, aber aktuell sind andere Sachen wichtiger (Schule...).

So, zuerst den Flaschenöffner gemacht, dann einen grossen Gedankenfehler gemacht...:argw:
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Gleich nochmal, jetzt in "richtig"
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Das ist die Lage mit der Feder, an deren Ende ein Loch für die Schraube ist.
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Mal im zusammengebauten Zustand
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Als Seitendeckel hatte ich mir ein Stück Kirschbaum zurechtgeschnitzt. Aber das ist dann beim Schleifen ausgebrochen, also weg damit und ein Stück Flachstahl als Deckel verwendet. Bereue ich aktuell in keinster Weise :)
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Die andere Seite in Endform (noch nicht gefinisht)
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Schnell zwei Messingscheiben als Washer abgestochen (Als ausgleich auf der anderen Seite wurden zwei Alu-Bleche eingesetzt (0,75mm))
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Und mit Stahldeckel anstatt Holz. Gefällt mir deutlich besser.
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Bitte um Antworten! Sehr gerne auch konstruktiv!
Danke,
Markus
 
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