Wenn ich etwas drechseln will, ging ich bisher zu einem Bekannten von mir, der gelernter Tischler ist und in seiner Hobbywerkstatt auch eine Drechselbank stehen hat. Dort entstehen dann meistens Griffe für selbstgeschmiedetes Werkzeug: Sicheln, Wiegemesser, Ziehmesser,...
Da ich für kleine Sachen nicht Lust habe, ständig bei ihm anzuläuten und weil seine Drechselbank und das Werkzeug nicht so das gelbe vom Ei sind, habe ich mich dazu entschieden, meiner kleinen Drehbank einen Umbausatz zu einer Drechselbank zu spendieren.
Ich denke die Umbauten sind soweit kommentarlos verständlich. Das Herstellen des Mitnehmers (ist aus Silberstahl, ungehärtet) war ein wenig knifflig, hat aber mit den üblichen Spezialdrehmeißeln und am Rundtisch gut geklappt. Die Messerauflage ist drehbar und in der Höhe verstellbar.
Wer was auf sich hält, macht sich natürlich auch die Drechselmesser selber. Bisher habe ich nur 2: Eine geschmiedete Röhre aus Kugellager und ein aus einer Messerfeile umgeschliffenes Einstechmesser. Die Feile wurde natürlich angelassen. Beide Werkzeuge sind außerdem ab dem ersten cm nach der Schneide auf ca 450° angelassen. Auch Bergland zeigt in seinem Schmiedebuch relativ filigrane Drechselwerkzeuge aus Kugellager, sollte passen.
Wie immer wenn man Drehbänke für Dinge missbraucht, für die sie nicht konzipiert sind (mein größtes Hobby ), gilt: Sofort nachher reinigen. Ölige Führungen+Holzspäne sind keine gute Kombination.
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Nun zum zweiten Teil. Herstellen von etwas speziellen gedrechselten Griffen für ein Wiegemesser.
Wir starten mit irgendeinem Holz. Konkret hab ich Reste von Hickory, Thuja, Robinie, Linde, Cocobolo, Redheart, Wenge, Mopane, Walnuss, Ebenholz und Olive verarbeitet.
Zuschneiden (etwa 30 x 30 x 2-6mm) und am Bandschleifer möglichst eben schleifen.
Da man verrückt wird, wenn man versucht, alle Schichten auf einmal möglichst in einer Flucht zu verleimen, habe ich kleinere Pakete gemacht, kurz im Ofen (60°) antrocknen lassen und dann erst zur fertigen Höhe gestapelt. Nun natürlich mit Zwingen schön verspannen und wieder in den Ofen damit.
Den Abschluss bildet ein dickes Stück Linde. Dieser Teil liegt später weitgehend unter der Zwinge, hier wollte ich einfach schnell Höhe gewinnen.
Erwartungsgemäß war das Verrunden kein Spaß. Hartholz stirnseitig, unterbrochener Schnitt... Naja. Die Röhre hat es gut weggesteckt, aber ich musste schon von Zeit zu Zeit nachschärfen.
Als es dann rund war, war es leichter. Hätte die Griffe gerne ein wenig dicker gemacht, war aber durch die bei einem Paket geringe Überdeckung der Lagen begrenzt. Da ist mit im Ofen eine Zwinge verrutscht. Da das Messer für meine Mutter ist, kann man es durchgehen lassen, die hat eh kleinere Hände.
Einmal ist mir beim Drechseln eine Thuja-Schicht mitten durch gebrochen. Gleich wieder die Bruchflächen verleimt, Zwinge, Ofen, nach einer Stunde weitergearbeitet. Kein Problem mehr.
Das einzig schwierige ist eigentlich, bei aneinandergrenzenden Schichten mit unterschiedlicher Härte eine durchgehende Kontur ohne Knicke hinzubekommen.
Das Wiegemesser ist übrigens aus C60 geschmiedet. Werde ich zeigen, sobald ich die Griffe montiert habe.
Hoffe es gefällt und inspiriert den einen oder anderen.
LG, Oliver
Da ich für kleine Sachen nicht Lust habe, ständig bei ihm anzuläuten und weil seine Drechselbank und das Werkzeug nicht so das gelbe vom Ei sind, habe ich mich dazu entschieden, meiner kleinen Drehbank einen Umbausatz zu einer Drechselbank zu spendieren.
Ich denke die Umbauten sind soweit kommentarlos verständlich. Das Herstellen des Mitnehmers (ist aus Silberstahl, ungehärtet) war ein wenig knifflig, hat aber mit den üblichen Spezialdrehmeißeln und am Rundtisch gut geklappt. Die Messerauflage ist drehbar und in der Höhe verstellbar.
Wer was auf sich hält, macht sich natürlich auch die Drechselmesser selber. Bisher habe ich nur 2: Eine geschmiedete Röhre aus Kugellager und ein aus einer Messerfeile umgeschliffenes Einstechmesser. Die Feile wurde natürlich angelassen. Beide Werkzeuge sind außerdem ab dem ersten cm nach der Schneide auf ca 450° angelassen. Auch Bergland zeigt in seinem Schmiedebuch relativ filigrane Drechselwerkzeuge aus Kugellager, sollte passen.
Wie immer wenn man Drehbänke für Dinge missbraucht, für die sie nicht konzipiert sind (mein größtes Hobby ), gilt: Sofort nachher reinigen. Ölige Führungen+Holzspäne sind keine gute Kombination.
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Nun zum zweiten Teil. Herstellen von etwas speziellen gedrechselten Griffen für ein Wiegemesser.
Wir starten mit irgendeinem Holz. Konkret hab ich Reste von Hickory, Thuja, Robinie, Linde, Cocobolo, Redheart, Wenge, Mopane, Walnuss, Ebenholz und Olive verarbeitet.
Zuschneiden (etwa 30 x 30 x 2-6mm) und am Bandschleifer möglichst eben schleifen.
Da man verrückt wird, wenn man versucht, alle Schichten auf einmal möglichst in einer Flucht zu verleimen, habe ich kleinere Pakete gemacht, kurz im Ofen (60°) antrocknen lassen und dann erst zur fertigen Höhe gestapelt. Nun natürlich mit Zwingen schön verspannen und wieder in den Ofen damit.
Den Abschluss bildet ein dickes Stück Linde. Dieser Teil liegt später weitgehend unter der Zwinge, hier wollte ich einfach schnell Höhe gewinnen.
Erwartungsgemäß war das Verrunden kein Spaß. Hartholz stirnseitig, unterbrochener Schnitt... Naja. Die Röhre hat es gut weggesteckt, aber ich musste schon von Zeit zu Zeit nachschärfen.
Als es dann rund war, war es leichter. Hätte die Griffe gerne ein wenig dicker gemacht, war aber durch die bei einem Paket geringe Überdeckung der Lagen begrenzt. Da ist mit im Ofen eine Zwinge verrutscht. Da das Messer für meine Mutter ist, kann man es durchgehen lassen, die hat eh kleinere Hände.
Einmal ist mir beim Drechseln eine Thuja-Schicht mitten durch gebrochen. Gleich wieder die Bruchflächen verleimt, Zwinge, Ofen, nach einer Stunde weitergearbeitet. Kein Problem mehr.
Das einzig schwierige ist eigentlich, bei aneinandergrenzenden Schichten mit unterschiedlicher Härte eine durchgehende Kontur ohne Knicke hinzubekommen.
Das Wiegemesser ist übrigens aus C60 geschmiedet. Werde ich zeigen, sobald ich die Griffe montiert habe.
Hoffe es gefällt und inspiriert den einen oder anderen.
LG, Oliver