Wo gibt es Panzerstahl?

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Kennt jemand Firmen (Adressen, Links) wo man Panzerstahl kaufen kann?
Weiß jemand wie der richtige Abkürzung in der Fachsprache dafür ist ( in der Form meine ich: CPMT-440-V)?
Kennt jemand die Zusammenstellung des Stahls (Kohlenstoff-, Chrom-, Mangan-Gehalt usw.)?

Besten Dank.
 
Welchen? Stahl von Geschützrohr, Panzerung, Chassis, Ketten. Dürften recht unterschiedliche Stähle sein.
Helfen könnte Dir Markus Balbach - zumindest was Stahl vom Leo angeht. Was die Kanonen angeht - Heeeeeerbert :) Die sind aber IIRC gegossen - kann man da Klingen draus bauen?
Je spezieller der Stahl wird, desto weniger Infos wirst Du bekommen. Nebenbei, was soll aus dem Stahl werden?

Grüße
Pitter
 
Leo

Also, um ein Beispiel zu nennen, der von Markus zur Damastherstellung verwendete Leo-Kanonenrohrstahl ist nicht frei käuflich. Was man wohl sagen darf, ist, dass es sich um einen nickellegierten Stahl mit mittlerem Kohlenstoffgehalt handelt. So eine Kanone wird ja unter Umständen richtig heiß und dann schnell abgekühlt (z.B. Wasserdurchfahrt nach Schuss). Die Eigenschaften müssen daher ähnlich denen vieler Warmarbeitsstähle sein. Wer einen kommerziellen Stahl mit Eigenschaften nahe am Leo-I-Kanonenrohrstahl verwenden möchte, sollte es mal mit 1.2714 versuchen.

Achim
 
Servus!

Bei mir um die Ecke gibts die Firma Battle Tank Dismantling GmbH Koch. War früher IMM (Industrieabbrüche & Metallrecycling GmbH) http://www.imm-dueck.de/ . Die zerstückeln dort auch alte Eisenbahnwaggons usw. Zur Not könnte ich da auch mal vorbeifahren und fragen ob die auch Mengen unter 10000kg abgeben :staun: Liefern tun die per Bahn :glgl:

das hier müßte noch die richtige Nummer sein:
IMM Industrieabbrüche & Metallrecycling Menteroda GmbH & Co. KG

Industriegebiet


Telefon: (03 60 20) 7 30 50
(03 60 20) 7 30 51


MfG Martin
 
Früher wurden von Soldaten der NVA Kettenbolzen rausgeschmuggelt, die wurden dann für teures Geld verkauft.
Der Stahl war soweit das Härteste, was man auf dem Schwarzmarkt bekommen konnte (Federstahl gab es auch noch).
Ich bräuchte es nur für Werkzeug (Rammeisen).
Bei Google findet man nichts dazu.

Rostet der Stahl 1.2714 eigentlich?


Besten Dank!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
was ist denn ein Rammeisen, bzw. was soll "gerammt" werden?
Vielleicht muss es ja nicht so etwas "exklusives" wie Panzerstahl sein.

gruß,
torsten
 
2714 kommt dem Rohrstahl für großkalibrige Waffen sehr nahe. Rosten tu er auch.
Wie Achim schrieb, muß so ein Stahl einiges aushalten. Neben der Warmfestigkeit muß er sehr zäh und ermüdungsfest sein, daher der Nickelgehalt.
Maschinenkanonenrohre sind aus CrMoV-Stählen, Maschinenkanonen kommen nicht zum ERmüden, da sie vorher verschleißen.
Stahl für Panzerungen selbst ist etwa ein 0,3 C CrMo-Stahl, etwa 1.7263. rostet auch. Solche Panzerstähle müssen schweißbar sein.

Andere Stähle für die Wehrtechnik, die für Messer taugen, wären etwa die Stähle, aus denen die Metallteile für die Kettenpolster bestehen. Das ist der gute alte Federstahl 50CrV4. Kann man prima Messer draus machen.

Es ist in der Tat so, dass man die "Panzerstähle" und die Rohrstähle als Normalbürger nicht kaufen kann. Es dreht sich dabei auch weniger um die Zusammensetzung als um die spezielle Art der Gewinnung, der Umformung und der Wärmebehandlung. Der Aufwand ist viel höher als bei der nominell gleichen Sorte.
 
Wie würde sich dieser Stahl machen?:
42CrMo4 (1.7225) oder C60

Weiß jemand, wo man die Zusammensetzung der Stähle her bekommt?

Was zum Teufel sind denn niedriglegierte Stähle???

Besten Dank!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
C60 ist klasse für Messer. 42CrMo4 bedingt auch. C 60 ist unlegiert, 42CrMo4 ist wenn man so will niedrig legiert. C 60 enthält im Wesentlichen 0,6% C, 42 CrMo4 eben 0,42%C, und 1%Cr und etwas Mo.
Ich würd immer C 60 nehmen.
 
Hallo myname!
Wenn du dich für die Zusammensetzung der Stähle interessierst brauchst du den kleinen "Stahlschlüssel".
Der kostet ca. 10? !

Zorro
 
Hier mal eine kleine Auswahl als Tabellen von meinem Webspace:
http://mitglied.lycos.de/n64spx/Tabelle1.jpg
http://mitglied.lycos.de/n64spx/Tabelle2.jpg
http://mitglied.lycos.de/n64spx/Tabelle3.jpg
Phosphor ( P ) : befindet sich im unbehandelten Roheisen. Da es bei der Umwandlung zu Stahl eher schadet als nutzt wird versucht sein Anteil so gering wie möglich zu halten.
Silicium ( Si ) : erhöht die Festigkeit und die Verschleißfestigkeit sowie die Elastizität. Mögliche Beeinträchtigung bei der Formbarkeit setzen dem Si-Gehalt im Stahl aber Grenzen.
Schwefel ( S ) : siehe Phosphor
Wolfram ( W ) : sorgt für extrem harte Karbide und wirkt sich auf die Zähigkeit aus.
Vanadium ( V ) : ist ein starker Karbidbilder und verfeinert das Korn des Stahles.

Grauguß: 2-4% Kohlenstoff, 0,3-3% Silizium, 0,3-1,2% Mangan, 0,1-0,6% Phosphor, Rest Eisen = Maschinenbau
Kohlenstoffstähle: 0,5-1,6% Kohlenstoff, 0,15-0,25% Silizium, 0,1-0,3% Mangan, Rest Eisen = Werkzeuge
Platinit: 40-46% Nickel, Rest Eisen = Einschmelzdrähte in Glas
Schnelldrehstähle: 0,6-0,7% Kohlenstoff, 0,1-0,3% Silizium, 0,2-0,3% Mangan, 12-26% Wolfram, 4-5% Chrom, Rest Eisen = spanabhebende Wekzeuge
Schweißstähle: 0,02-1% Kohlenstoff, 0-0,2% Silizium, 0,05-0,4% Mangan, 0,15-4% Schlacke, Rest Eisen
Stahlguß: 0,1-0,8% Kohlenstoff, 0,3-0,4% Silizium, 0,4-1% Mangan, Rest Eisen = Maschinenbau
Temperguß: 0,2-3% Kohlenstoff, 0,6-1,4% Silizium, 0,07-0,6% Mangan, Rest Eisen = durch Glühen schmiedbar gemachter Guß

Alle Angaben ohne Gewehr und Pistole.

Hier noch mal das Periodensystem, das ein bischen dabei hilft zu erkennen, was welches Element bewirkt.
http://mitglied.lycos.de/n64spx/periodensystem.gif
 
Panzerstahl ist zum Messerschmieden für den Leien ungeeignet, da er nur zu ungefähr 5 % aus fe besteht der rest sind kobalt, nickel, titan, molybdän und ein bischen bohr zum heben der streckgrenze ist auch noch dabei. Das nennt man dann einen Maragingstahl (Kurzname: X 3 NiCoMoTi 18-9-5)[1] und 1.6356 (X 2 NiCoMoTi 18-12-4).
dieser stahl kann nur in einem sehr kleinen temperaturbereich umgeformt werden und ist aüßerst zäh.
Dann gibts noch die leo keramikpanzerung die das komplette fahrzeug bis auf das kanonenrohr umhüllt diese besteht häufig aus Al2O3, SiC und B4C; diese sind eingeschweißt in einen hochfesten stahl und unter vakuum mehrlagig ausgewalzt.

was deutlich besser für das schmieden eines messers geeignet ist, ist ein guter kettenstahl, 50CrV4, 58CrV4 oder einfache Federstähle wie C60.
 
Leichenschänder!

Maragingstahl besteht nur zu ca 5% aus Fe?
X 3 NiCoMoTi 18-9-5 hat 0,3% C, 18% Ni, 9% Co, 5%Mo und ein bischen Ti. Woraus besteht der Rest?

Keramik wird ausgewalzt? Bor- oder Siliziumcarbid? Aluminiumoxid? Walze doch einmal einen Rubin aus!

Wi- der den Kopf schüttelt -Con
 
Keramik wird ausgewalzt? Bor- oder Siliziumcarbid? Aluminiumoxid? Walze doch einmal einen Rubin aus!
das ganze wird in pulverform in eine Tasche aus stahl gedrückt und dann
wird der stahl unter sehr hohen temperaturen und unter vakuum ausgewalzt.

Zum Maragingstahl schau unter wikipedia nach.
 
Aha, das Pulver wird gar nicht ausgewalzt, sondern durch unidirektionlaes Pressen gesintert.

Bzgl. Maraging Stahl bleibt meine Frage. Woher du das hast, inklusive der eckigen Klammern ist mir schon klar, aber mein Stahlschlüssel und Dörrenberg (Link von Wikipedia), sind der Meinung, dass mehr als 5% Fe in z.B. 1.2709 sind.
 
Zum Maragingstahl schau unter wikipedia nach.

Immer wieder schön! Auf eine bekanntermaßen unzuverlässige Quelle verweisen, aber die noch nicht mal richtig gelesen haben ...

Wenn Du nach Maragingstahl googelst, kommst du schnell zu einigen Patentanmeldungen inkl. Zusammensetzung mit FE-Anteilen um 75-80 %, also knapp über den von dir postulierten 5 %.

Aber das ist möglicherweise zu viel Aufwand für den Fachmann. Dafür wundert sich der „Leie“:glgl:
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Wenn Du nach Maragingstahl googelst, ...
Sollten wir ihm vllt. einen Handelsnamen für *einen* dieser "Maraging-Stähle" verraten, damit er es nicht so schwer hat ? Dann wird er nämlich von google ins Forum und damit direkt zum Gegenbeweis verlinkt, anstatt zu Wikipedia... :glgl::D

Gruß Andreas
 
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