Gute zweilagige Stechbeitel sind wohl doch nicht so häufig.
Ich habe bisher nur einen einzigen gefunden, allerdings mit einer vorzüglichen Schneidlage aus Wolfram-Vanadium-Stahl.
Wenn man Glück hat, kann man aber bei den großen Papierschneidmessern solche mit Grundkörper aus einem sauberen Baustahl und Schneidlage aus Wolfram-Werkzeugstahl finden.
Wir haben den Stahl mal analysieren lassen. Es handelte sich um einen Stahl ähnlich 1.2515 mit ganz leicht abgesenktem C-Gehalt (In unserem Fall 0,93 %).
Daraus lassen sich leistungsmäßig hervorragende Stechbeitel oder Hobelklingen schmieden.
Da die Stahllage schräg angeschweißt ist und wesentlich dünner als der Grundkörper ist, lassen sich die Papierschneidemesser problemlos richten. Das gilt auch für Messer, die man aus diesem Material fertigt, sofern man nicht zuviel von dem Trägermaterial wegschleift.
Pflugscharen oder die Streichbretter davon sind- wenn mehrlagig- aus drei Schichten gefertigt mit einer harten, etwas dickeren Schicht außen, einer weichen Trägerschicht innen und einer etwas dünneren harten Schicht wieder auf der anderen Seite.
Zur Fertigung einseitig geschärfter Klingen kann man sie gut verwenden, ebenso als Grundmaterial für Damast, Wer sie allerdings beidseitig schärft, bekommt den weichen Kern als Schneide und wird daran wenig Freude haben.
Freundliche Grüße
U. Gerfin