Wüsteneisenholz und D2 geschmiedet

Claymore

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Ein Experiment Alt und neu Kombinieren.......


Geschmiedete Klinge aus D2 Ausgangsmaterial 6mm stark.

Den Rücken habe ich durch Überschmieden in Form gebracht und die Stärke auf ca. 9mm aufgeschmiedet erhöht.
Dadurch ensteht im schmiederauen Bereich eine leicht hohl geschmiedete Struktur. Der geschliffene Klingenteil ist geätzt um die Struktur im Stahl hervorzuheben.


Die Klinge hat eine etwas Kopflastige Geometrie und gibt beim "Hauen" einen schönen "Durchzug"

Der Griff ist aus einem Randstück eines Wüsteneisenholzklotzes herausgeschnitten.
Die Klinge wurde nach vorbohren der durchgehenden Erlbohrung eingebrannt.

Am Ende des Grifstückes habe ich eine Erlkappe eingesetzt(aufgebohrt und eingebrannt) und für das spätere Vernieten vorbereitet.


Der Griff hat zur Klinge und zum Ende hin eine Wicklung aus Forellenfaden, mit Kleber fixiert.

Die Grifform ist bewusst etwas "roh und unregelmäßig" ausgeführt um eine alte benutzte Struktur/Form darzustellen.

Nach dem An, - und Einpassen wurde der Griff verklebt und der Erl "vernietet.

Abschießend habe ich den Griff mit Leinöl und Danish Oil geölt und auf seidenmatt poliert....

Die Maße:

Länge gesammt: ca. 32 cm
Länge Klinge: ca. 20cm
Höhe Klinge : ca. 4,5cm an der höchsten Stelle
Dicke am Rücken ca. 9mm zur Spitze hin verjüngend


Ziel war es ein Messer zu schmieden welches von Anfang an alt, rustikal und archaisch ausschaut.
Schleifspuren des Stahls habe ich im im geschmiedeten Bereich stehen lassen.

Der moderne Stahl bringt da einen gewissen Kontrapart rein.
Ich habe ihn bewusst genommen um einmal eine gewisse Korrossionsbeständigkeit moderner Stähle mit dem alten Aussehen zu kombinieren...
Da kommt die Karbidstruktur des D2's dem Ätzen sehr zugute.
Er wird schön "rauh" im Aussehen.

Die Klinge habe ich nach dem Härten und Anlassen über den Rücken zwischen 2 glühenden Stahlplatten noch etwas höher angelassen


viel Spaß beim Ansehen

bin schon mal auf eure Komentare und Fragen gespannt.


Peter
 

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Guten Morgen Peter,

ein wirklich wunderschöndes Messer hast da da gebaut. Löst bei mir einen riesigen Will-Haben-Faktor aus:super:

Gruß,
Erwin
 
Hallo Peter,
wenn das mal kein richtig gggooiiillllllllleeesss Teil geworden ist ... :super::super::super:
Super Kombination, der Griff passt in seiner "gebrauchten" Form perfekt zur Klinge. Fehlt nur noch ein derbes Ledermützchen. :steirer:
Aber sag mal, ist das dein Ernst mit den 9mm am Rücken??? :staun:
Glückwunsch zu einer tollen Arbeit und zu einem wunderschönen neunen Messerchen ... und Danke fürs Zeigen!
 
seas Peter :staun:- genau so muß ein Messer von meiner Seite aus aussehen:irre: sehr stimmig das ganze - gefällt extrem gut, und eine Top Arbeit - schöne grüße aus Vorarlberg von Bernhard G.
 
Also Peter, da hast Du nicht zu viel versprochen! Schaut absolut klasse aus. Genau mein Geschmack! Wie aus einem anderen Jahrhundert. Schöne Größe. Kannste dem Wüsteneisenhauer in kurz gleich hinterher schicken :irre:

Komische Frage: Dient die vordere Wicklung in diesem Falle der Zierde oder übernimmt diese die Funktion ähnlich einer echten Zwinge?

Noch ne komische Frage: Liegt das Griffstück durch das Aufbrennen knirsch am Erl an oder bleibt hier und da Luft?
 
Freut mich das es euch gefällt :)


Aber sag mal, ist das dein Ernst mit den 9mm am Rücken???

Aber klar doch......:D
Wobei die 9mm an der stärksten Stelle gemessen sind direkt am durchs schmieden aufgewölbten Rücken.
Nominal sind es ca. 6,xxmm

Was dünneres aus Damasteel für die Küche kommt nachher in einem anderen Thread....



Komische Frage: Dient die vordere Wicklung in diesem Falle der Zierde oder übernimmt diese die Funktion ähnlich einer echten Zwinge?

ist keine komische Frage, sondern durchaus berechtigt......
Nun, die Wicklung kann aufgrund der Festigkeit des imprägnierten Fadens ohne weiteres als Zwinge dienen und das Holz bei harter Beanspruchung vorm ausbrechen schützen.

Aber....
Der Erl ist wie auf dem ersten Bild gut zu erkennen ziemlich stabil und durchgehend. Eine Hebelwirkung im Griffmaterial dürfte sich da nicht besonders auswirken.
Also sie Könnte, wird aber vermutlich nicht in diese Situation kommen.
Aber zusätzliche Stabilität, für alle Fälle ist nie verkehrt.
Und sie wird zu optischen Abrundung des Griffes gebraucht.


Noch ne komische Frage: Liegt das Griffstück durch das Aufbrennen knirsch am Erl an oder bleibt hier und da Luft?

Beim Einbrennen entsteht eine sehr passgenaue Form des Erlloches.
Diese wird durch etwas längeres Halten des glühenden Erls im Holz natürlich aufgebrannt und dadurch weiter.
Dann muss das verkohlte Holz rausgestoßen werden.
Damit erhält man ein geringfügiges Spiel in welches Das Harz einfließen kann.


Eine passende Lederhose will ich die Tage noch nähen.
Mal sehen ob ich mich dazu überreden kann.....:argw:




Grüße

Peter
 
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