Wüsthof Mängel an der Klinge?!

Trafo85

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Guten Tag,

ich habe meinem Bruder ein schönes Geschenk machen wollen und habe ihm dieses Messer gekauft.

Vorweg, ich bin ein Leie und hoffe die Qualität der Fotos reichen aus.

Nach dem auspacken vielen mir aber diese Mängel auf (wenn es denn welche sind):
Fangen wir an der Spitze an:
Meiner Meinung nach mit Riefen und zu abgerundet....der Schliff wird nicht in einer Line fortgeführt.




dann noch Macke(n) direkt auf der Schneide




Zudem ist der rot eingefasste Bereich nicht entgratet. (der Klingenrücken schon!)



Nun wollte ich von euch wissen ob man das bei einem 72€ teurem Messer so hinnehmen soll. Bzw. möchte ich wissen was davon ein echter Mängel ist.

MfG Asmus
 
Hallo Asmus,
zurück ins Geschäft damit! Eine Reklamation sollte gar kein Problem sein.

Gruß

Daniel
 
Hallo,
für mangelhaft halte ich das Messer nicht. Die gezeigten Mängel dürften wohl als unwesentlich gelten.
Nach § 434 BGB ist eine Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist die Sache frei von Sachmängeln, wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung eignet, sonst wenn sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der gleichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.

Die Verwendung ist hier schneiden. Das sollte auch mit Deinem Messer gehen. Was für Beschaffenheiten bei Sachen gleicher Art üblich ist und Du erwarten kannst, darüber lässt sicher trefflich streiten und ist eine Frage von persönlicher Meinung.

Es gibt aber zwei Möglichkeiten: Wenn Du das Messer über das Internet bestellt hast, solltest Du Dir mal die §§ 312b ff BGB anschauen. Demnach könntest Du ein 14-tägiges Rückgaberecht haben, was unabhängig von Mängeln besteht.
Hast Du das Messer im Laden gekauft, solltest Du auf die Kulanz Deines Händlers hoffen. Der wird aber sicher einwenden, dass Du ja Gelegenheit hattest, das Messer im Laden anzuschauen und aufgrund der vermeintlichen Mängel im Regal stehen zu lassen.

Trotzdem viel Glück
Kizu
 
zurück an den händler.
auch wenn es industrieware ist, sollte ein messer für knapp 70 euro wenigstens am stahl in ordnung sein. es handelt sich ja nicht um billigstes chinablech. nimm ein neues und dann ohne die kullen, die sowieso für nichts gut sind und ausserdem noch viel zu nah an der schneide enden.

ein optisch völlig vermurkster neuwagen mit dellen und lack im blech, fährt auch hervorragend, bzw. die eigenschaft des fahrens ist nicht geschmälert. kein mensch würde aber so ein fahrzeug behalten.
 
Hallo,
für mangelhaft halte ich das Messer nicht. Die gezeigten Mängel dürften wohl als unwesentlich gelten.
Nach § 434 BGB ist eine Sache ist (...)
Kizu

Hast Du gerade deinen BGB Schein gemacht? :hmpf:

Mal ehrlich: Die Macken an der Schneide sind alles andere als unerheblich. Das wird wohl überhaupt kein Problem sein. Wenn ein Unternehmen im deutschen Premiummessermarkt sowas ausliefert und es dann nicht zurücknimmt, dann schaufeln die sich ihr eigenes Grab.
 
Sorry, aber dass man es hier unterschiedlich sehen kann, ob ein Mangel vorliegt oder nicht, das zeigt ja schon meine Auffassung im Unterschied zu Eurer. Ich finde die Macken nicht weltbewegend.

Und wie gesagt, wurde das Messer im Laden gekauft, hätte Trafo dort einen Blick drauf werfen können, hat er es im Internet gekauft, kann er es innerhalb von 14 Tagen nach Lieferung zurückschicken. Also: Im ersten Fall selber Schuld, im letzteren, kein Problem.

Natürlich sollte der Händler so kulant sein und das Messer zurücknehmen. Das ist auch meine Meinung. Meine Erfahrungen in Sachen Kulanz sind allerdings ganz unterschiedlich.
Neulich ist einem Freund von mir bei einem fast neuen Yanagiba mit einer 30cm Klinge die Spitze abgebrochen. Er hat vom Händler ohne Murren Ersatz bekommen (und das Messer war ziemlich teuer), obwohl er zugegeben hatte, dass es wohl auch an der Härte des Schnittguts gelegen haben könnte, dass das Messer zerbrach.
Andererseits hat ein Kollege letztes Jahr ein Messer reklamiert, bei dem nach dem Auspacken ein tiefer und ca. 4 cm langer Kratzer an der Klinge deutlich sichtbar wurde. Da hat sich der Händler (ein anderer als der obige) auf gar nichts eingelassen. Er hat einfach behauptet, der Mangel sei beim Käufer entstanden.

Fazit: Unsere Meinungen, ob ein Mangel vorliegt oder nicht, haben wenig damit zu tun, ob Trafo vom Händler ein neues Messer bekommt, was ich persönlich bezweifel.
 
...
Andererseits hat ein Kollege letztes Jahr ein Messer reklamiert, bei dem nach dem Auspacken ein tiefer und ca. 4 cm langer Kratzer an der Klinge deutlich sichtbar wurde. Da hat sich der Händler (ein anderer als der obige) auf gar nichts eingelassen. Er hat einfach behauptet, der Mangel sei beim Käufer entstanden. ...
was aber der HÄNDLER beweisen müsste...wenn eine privat person, für den privaten gebrauch etwas kauft,
gilt die vermutung, daß der mangel beim kauf bereits bestand.
dank der beweislast umkehr (für privat), muß der händler die ersten 6 monate nachweisen, daß der artikle mangelfrei war => gewährleistung nennt sich das dann...aber darüber sollte ausreichend geschrieben worden sein.
mit dem übergang der gefahr hat dies alles wenig zu tun...
 
Auf die Beweislastumkehr aus § 476 BGB habe ich den Kollegen auch sofort hingewiesen. Verständlicherweise wollte er aber für ein Messer, was für knapp über 100 Euro gekauft wurde, keinen Rechtsstreit beginnen. Daher hat er das Messer zähneknirschend behalten und bei dem Händler nie wieder gekauft.

Was wird Trafo tun, wenn er vom Händler keinen Ersatz erhält? Wahrscheinlich genau das Gleiche.
 
Danke für die bisherigen Meinungen.
Ich hatte mir vor geraumer Zeit die Wüsthof Messer in dem Fachgeschäft vorführen lassen und war erstmal sehr überzeugt.
Wie gesagt bin ich ein Leie auf dem Gebiet.

Ich bin dann ca. zwei Wochen später wieder zu dem Händler und habe direkt nach dem Messer gefragt. Der hatte es dann rausgesucht und gleich Eingepackt.

Da ich davon ausgegangen bin, dass es ein hochwertiges Produkt von einem namhaften Hersteller ist, von dem man erwarten kann eine Qualitätskontrolle zu besitzen habe ich keinen Kontrollblick gefordert.


Genauer angeschaut hatte ich es dann erst....als der Beschenkte es ausgepackt hatte.

Begebe mich die Tage dann mal zu dem Händler und schauen ob er kulant ist.

Werde dann natürlich berichten. Will ja nicht voreilig den Unternehmen den Ruf vermiesen.
 
Ich hab die Wüsthof-Messer auch im Laden, so eine "Macke" an der
Klingenspitze ist mir noch nie untergekommen. Ich kontrolliere JEDES Messer
bevor es ins Regal geht... Wüsthof liefert eigentlich Qualität ohne solche Macken...
Ich finde die Schneidfase sieht bei dem Messer komisch aus

Sowas sollte natürlich nicht rausgehen bei denen, passiert aber.
Natürlich muss man als Händler so etwas prüfen. Es gibt auch Leute, die
versuchen Ihr neues Messer (ohne Fachkentnisse) schärfer als sie "out of the box"
waren zu schleifen, schleifen eine Macke rein und wollen dann reklamieren.
Das will ich Dir hier in keinem Falle unterstellen. Ist aber alles schon passiert...

Die Macken in der Schneide sehen von hier so aus als wären die "Ratz-Fatz"
entfernt. Ich weiß nicht ob Dein Händler einen kompetenten Schärfservice anbietet,
wenn ja sollten die kleinen Macken da kein Problem für Ihn bedeuten.
Gute Messerläden bieten auch einen professionellen Schärfservice an...
Aber es lohnt sich, wenn so etwas angeboten wird, nachzufragen wie und
womit geschliffen wird (!!das Ausglühen eines Messers ist ein Kinderspiel,
ein professioneller Anschliff nicht!!).

Die Macke an der Spitze berechtigt meiner Meinung nach zum Umtausch,
denn wie oben schon erwähnt sollte sowas von Wüsthof nicht an Händler ausgeliefert werden...

So wie das Messer auf mich von den Fotos her wirkt würde ich es sofort tauschen. Als Kunde, aber auch als Händler...
Und ich bin mir ziemlich sicher das Wüsthof dieses Messer anstandslos dem Händler ersetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der gleichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.

Die Macken an der Schneide sind weder üblich noch kann ich sie erwarten. Bei einem Messer kann ich eine sauber geschliffene Schneide erwarten, das ist der Sinn eines Messers.
Bei kleineren Mängeln im Finish sehe ich das anders, wenn ich nahe genug hingehe, finde ich in allem und jedem einen Mangel ;)

Pitter
 
Ich muß in allen Preisklassen erwarten können dass ein Messer gebrauchsfähig ist, mit Macken in der Klinge ist dass nicht der Fall.
Die Schärfe ist eine andere Geschichte, obwohl ne Tomate sollte man mit jedem neuen Messer schneiden können ohne dass ich hinterher aussehe wie ein Unfall.
Also, das Messer ab zum Händler!

Gruß Mike
 
Hallo
das Messer umgehend zurück zum Händler. Ein Umtausch sollte überhaupt kein Thema sein . Wüsthof wird es eher peinlich sein das das
Messer durch die Qualitätskontrolle gewandert ist.

MFG dontes1
 
Hi,

Ich hatte das Problem bei einem Kauf ueber tradeparadise vor einigen Monaten: Wuesthof Ikon hat bei dieser Klinge mE ein deutlich schlechteres Finish gehabt, als ich's zB von ein Jahr aelteren LCB oder Classic gewohnt war. Ausbrueche wie beim Threadstarter gab es nicht, es sah aber so aus, als ob auf die letzten und feinsten ein-zwei Schleif/Schaerfschritte verzichtet wurde.

TP hat das Messer fuer mich wie vereinbart zwecks Pruefung eingeschickt - ich moechte kein neues Messer schaerfen und polieren, wenn das Messer uU Probleme hat, die nicht nur im Schliff lagen (falsche Temperatur beim Haertofen da Thermostatausfall nicht sofort bemerkt oder aehnliche Nettigkeiten).

Stellungnahme Wuesthof war: Messer einwandfrei, Beobachtung nicht nachvollziehbar.

Mein Eindruck war: offensichtlich zumindest eine Verschlechterung/Kostenoptimierung des Klingenschliffs - vermutlich hier noch akzeptabel (so die Maengel nur im Schliff liegen und nicht im Stahl/HT), aber eindeutig nicht mehr die vorher gewohnte Qualitaet.

Mehr noch veraergert und enttaeuscht als der etwas rohe Schliff hat mich aber das pure Abwiegeln seitens Wuesthof.

Das Ergebnis am Ende war deshalb die Ruecknahme durch den Haendler, und 2 Herder von TP statt des Ikon. Da weiss ich, dass mich schlimmstenfalls das Holz aergert :steirer:.

Der Fairness wegen noch 2 Anmerkungen:

1. es handelte sich hier um eine Vogelschnabelklinge - fuer Standardformen muss meine einzelne Beobachtung nicht unbedingt typisch sein. Zudem koennte es sich um ein Opfer eines Produktionsanlaufs, etc, pp handeln...

2. wenn ich den Hersteller nicht bereits gekannt haette, haette ich vermutlich einfach sofort den Winkel fuer mich angepasst und die Klinge abgezogen. Schaerfer und besser im Schliffbild als ein stumpf-ausgelieferter no-name Messerrohling war's eh.

cu
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Moinsen Trafo85,
was ist aus der Sache geworden? Wie hat sich der Händler verhalten? Hast Du Ersatz erhalten?

Grüße
Kizu
 
Hallo,
Wüsthof liefert eigentlich nur einwandfreie Messer aus. Wenn da eine Stellungnahme gegen den Umtausch rausgeht, wurde das Messer mit Sicherheit begutachtet und man war sich sicher, daß Wüsthof keinen Fehler gemacht hatte! Ich habe schon erlebt, daß Messer getauscht worden sind, bei denen ich eigentlich sicher war, daß der Kunde daran herumgemurkst hat.
Was die Serie Icon angeht, schaut euch mal eines mit Kunststoffschalen und eines mit Holzschalen an. Das teurere Messer bekommt einen Polierabzug spendiert, das billigere den Standardabzug.

gruß
Jürgen
 
Imer da, wo Menschen arbeiten, können auch fehler gemacht werden. Nach meiner erfahrung ist es nur so, daß man sich bei wüsthof große mühe gibt und es die Leute dort sicher nicht verdient haben, daß die Marke nicht gekauft wird.

Das beste für den ersten Beitrag ist es sicherlich, mit dem Händler zu sprechen und dann ist vielleicht schon jedes weitere Wort zuviel.

gruß
Jürgen
 
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