Wundern [über Knifekit ähnliche Customs]

Re: Stellungsnahme zu Klappmesser

Original geschrieben von Integral

7. Ich habe nie behauptet, diese Form sie mein eigenes Design. Ich habe lediglich gesagt, Klappmesser ist "Neuland" für mich.

Auf Deiner Webseite, auf der auch noch das Logo der DMG zu sehen ist, steht das Kit-Messer unter der Überschrift "Messer in Handarbeit". Du magst das anders sehen, fuer mich ist klar - egal, wie geschickt man nun "Handarbeit" definiert: Ein Kunde geht in diesem Kontext und bei diesem Preis natuerlich davon aus, dass es sich um eine eigene Arbeit eines Messermachers handelt, nicht um eine Quasi 1:1 Kopie eines Fertig Kits, vollkommen egal, ob da jetzt nur Schalen draufgepappt wurden oder das Ding als Schablone hergenommen wurde.

Zu den Änderungen. Bei meiner 1280 Auflösung ist das Ding ziemlich genau 1:1 auf meinem Bildschirm. Wenn ich da ein grosses DDR dagegenhalte, ist das deckungsgleich. Inklusive choil, Ansatz des Schliffes, Lage der Bohrungen. Mag nicht auf den mm genau identisch sein, aber ich finde das irrelevant.

Fuer die die keine Kit haben, unten nochmal ein Bild von meinem Probierteil. Die Einkerbung fuer den Daumen ist nicht Original, die ist von mir ;)

Jo, auch fuer mich ist alles klar.

Gruesse
Pitter
 

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Original geschrieben von WalterH

Wenn sich Frank Wojtinowski da nicht rechtfertigen kann, muesste das vor die DMG gebracht werden.

-Walter

Wenn das ein bausatzmesser aus nicht eigener herstellung ist, verstößt das ganz klar gegen die Satzung der DMG. Aber ohne antrag oder anfrage tut die dmg natürlich nichts...
wolf
 
Original geschrieben von Wolf
Wenn das ein bausatzmesser aus nicht eigener herstellung ist, verstößt das ganz klar gegen die Satzung der DMG. Aber ohne antrag oder anfrage tut die dmg natürlich nichts...
wolf

Klar, und das von Wolf Borger, einem Gründungsmitglied der DMG.

Aber wir sind in Deutschland und da braucht man ja für alles einen Antrag. Gibts da auch irgendwelche Formulare für so einen Antrag bei der DMG?

BTW: Gegen welchen Paragraphen in der DMG-Satzung würde denn hier verstossen - bei mehrmaliger Lektüre der Satzung konnte ich leider nichts diesbezügliches finden.

Die DMG erwartet aber nicht dass sie noch ernst genommen wird?

Gruss
Markus
 
Original geschrieben von MarkusS
Klar, und das von Wolf Borger, einem Gründungsmitglied der DMG.

Aber wir sind in Deutschland und da braucht man ja für alles einen Antrag. Gibts da auch irgendwelche Formulare für so einen Antrag bei der DMG?

BTW: Gegen welchen Paragraphen in der DMG-Satzung würde denn hier verstossen - bei mehrmaliger Lektüre der Satzung konnte ich leider nichts diesbezügliches finden.

Gruss
Markus

Ein Formular kannst du dir selbst entwerfen- es geht aber auch ohne.
Aber wo kein Kläger da kein Richter. Es genügt nicht, hier einen string zu öffnen mit der Erwartung "die gilde wirds schon richten".

Es verstößt einfach gegen den Geist der Gilde, Kunden zu verarschen. Bausatz nehmen und Eigenfertigung draufschreiben ist einfach nicht in Ordnung.
Wolf
 
Original geschrieben von Wolf
Aber wo kein Kläger da kein Richter.

Aber darum gehts doch nicht. Du hast den thread gelesen, Roman wirds gelesen haben, dann kenne ich hier mindstens noch zwei Messermacher, die das auch gelesen haben und engen Kontakt zu Gildemitgliedern haben. Etz erzähl nicht, das wisse keiner. Soll ich Dir in Deiner Position als Gilde Vize ernsthaft alles was hier steht nochmal als mail oder fax schicken?

Zumindest ich verlange und will auch gar nicht, dass da grosses Tamtam gemacht und die Geschichte ewig breitgetreten wird. Die Gilde wird ja wohl wissen, welche Ansprüche ans Handwerk und an die Kundenbeziehung gelegt werden müssen, damit man die DMG als eine Art Qualitätssiegel verstehen kann. Wenn da irgendwas nicht ganz koscher ist, kann man das doch intern erstmal klären und regeln, die Konsequenzen ziehen und den Status posten. Damit hat sich das.

Egal wie, ich bin weder Messermacher noch Gildenmitglied. Insoweit kann ich schwer die Gilde kritisieren. Tatsache ist, dass es bei mir fuer eine Kaufentscheidung unerheblich bleibt, ob ein Messermacher in der Gilde ist, oder nicht. Nach wie vor bleibt es meinem Sachverstand ueberlassen, die Qualität eines Messermachers zu beurteilen. Und da der Sachverstand eines Messermachers höher sein sollte als meiner, wäre es halt wünschenswert, die Gilde würde mir als Kunden mehr Sicherheit bei der Beurteilung der Qualität geben. Welchen Sinn hat das sonst? Das ist der springende Punkt.


Gruesse
Pitter
 
Hi,
gerade als Laie könnte ich auf solche Methoden leicht reinfallen. Umso ärgerlicher (eigentlich besser: nützlicher) ist dieser Beitrag aus meiner Sicht. Ich spielte seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mir "mein" erstes unikat-Messer bei einem Messermacher zu ordern. Dummerweise stehe ich auf Folder. Veralbern kann ich mich aber auch alleine.

Mit den letzten Beiträgen im thread verschiebt sich m.E. der Akzent der Diskussion. Ich lese im forum zwar eifrig mit, aber sonst kann ich über die Qualitäten von Messermachern nicht wirklich eigenständig urteilen (Ausnahme: Design). Ich bin lediglich (sehr)interessierter Laie und habe nicht den Sachverstand wie beispielsweise Pitter. Ich hätte als Laie daher schon auf das Emblem der Gilde geachtet - als eine Art Qualitätssiegel. Als solches wird es m.E. auch immer verwendet. Ein Qualitätssiegel setzt aber die Definition eines Qualitätsstandarts und dessen (autome, d.h. ohne "Anträge" oder "Kläger" von aussen bewirkte) Durchsetzung bei den Mitgliedern/Verwendern voraus. Wenn ich diesem thread jetzt entnehme, dass das Siegel für ein paar Euro Mitgliedsbeitrag auf _jedes_ Produkt des Gildenmitgliedes "gestanzt" werden kann, sollte das hier mal klargestellt werden. Dann wären wenigstens die Mitglieder des Forums darüber informiert, dass es sich um ein reines Marketinginstrument und nicht um ein (Qualitäts-)Siegel handelt. Wäre noch die Frage, welches Selbstverständnis die Gilde eigentlich hat - aber das ist mir als reinem Konsumenten nicht wirklich wichtig. Ich ärgere mich im Augenblick aber wirklich darüber, beinahe auf dieses Siegel reingefallen zu sein...

Ich bleibe erst mal bei den industriell hergestellten Foldern. Gibt sowieso noch etliche, die ich gerne hätte und da kein großer Mumpitz vorgegaukelt wird, bleiben einem Entäuschungen erspart. Mein unikat (habbe wolle mer doch irgendwann zumindest mal eins) hole ich mir, wenn ich übers forum mitbekommen habe, an wen man sich wenden kann. Hoffentlich ist es dann auch wirklich ein unikat :argw:

rebdie
 
Hi rebdi,

Du hast mit dem was Du bezüglich der Eigenschaften eines Gütessiegels sagst vollkommen Recht - allerdings stellt sich die Frage, ob das Logo der Gilde aus der Sicht der Gilde diesen Charakter überhaupt haben soll - in der Satzung ist diesbezüglich nichts konkretes drin -> (§8 - Die Mitgliederversammlung legt Art und Ausfuehrung sowie die Verwendung der offiziellen Abzeichen der DMG e.V. fest.).

Interessanter ist da schon die Selbstdarstellung der DMG: "... wollen die Mitglieder der DMG dem Messerliebhaber und Kunden eine Orientierungshilfe beim Kauf hochwertiger, handgefertigter Messer in die Hand geben. Das gilt fuer die Qualitaet ebenso wie fuer ein faires Geschaeftsverhalten. Und dafuer steht die "Deutsche Messermacher Gilde" auch heute noch mit mittlerweile ueber 80 aktiven Mitgliedern..."

Und das geht dann in meinen Augen schon in die Richtung 'Gütesiegel' DMG. Es ist ja anscheinend auch nicht so dass da jeder dahergelaufene Hobbygrobschlosser Mitglied werden kann - die Anforderungen sind mit den drei Promotern, den einzureichenden Arbeitsproben und der einjährigen Bewährungsfrist in meinen Augen recht hoch und sorgen da sicher für eine gewisse Selektion - um so mehr erwarte ich aber auch dass diese nach aussen propagierten Anforderungen auch von der Gilde und ihren Mitgliedern eingehalten werden - und fallweise die Einhaltung auch durch die Gilde selbständig überprüft und notfalls auch durchgesetzt wird.

Nach der Lektüre dieses Topics habe ich aber da so meine Zweifel, die Darstellung von Wolf Borger spricht aber in meinen Augen nicht dafür - ganz abgesehen davon dass mir Wolf Borger den Eindruck vermittelt hat dass er die Satzung des Vereins nicht kennt den er selber mitgegründet hat und dessen stellvertredender Vorsitzender er nach Pitters Aussage ist.

Ausserdem bin ich mir nach der Lektüre der Gildeseiten auch gar nicht so sicher, ob tatsächlich ein 'Verstoss' gegen Geist (oder Satzung?) der Gilde vorgelegen hat - es steht da nämlich nur was von handgefertigten Messern, nichts aber davon dass der Macher dieses Messer auch selbst entworfen haben muss - 'so what?' mag man sich jetzt bei der Gilde denken - es handelt sich ja angeblich um einen handgefertigten Nachbau eines gängigen Messerbausatzes - nicht darum dass dieser Messerbausatz vom Macher zusammengebaut und als eigenes Werk ausgegeben wurde.

Ich persönlich würde mir wünschen dass die Gilde hier Klarheit schafft und Ihre Ansprüche an einen 'Messermacher', dessen Werk und Verhalten präzisiert - und diese in Zukunft auch eigenständig durchsetzt - Messerkopisten habe ich bislang eigentlich eher in Asien vermutet - siehe dazu auch den parallellaufenden Topic wegen den Strider-Clones hier im Forum.

Gruss
Markus
 
Last edited:
Da hier ja Unklarheit Bezüglich eines Gütesigels (Messermacher-Gilde) herrschen:

Zitat der Satzung:
§1 Name, Sitz
Der Verein fuehrt den Namen " Deutsche Messermacher Gilde" und ist im
Vereinsregister Stuttgart, unter der Aktennummer II 665/1987 eingetragen.
$2 Vereinszweck
Zweck des Vereins ist die Foerderung der Messermacherkunst.
Der Verein kann dazu insbesondere auch Ausstellungen und
Veranstaltungen durchfuehren oder durchfuehren lassen.
Der Verein ist selbstlos taetig; er verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Zwecke

Das heist: Die Gilde ist ein eingetragener Verein mit dem Zweck: Foerderung der Messermacherkunst. Was IMHO alles bedeuten kann, auch das die Gilde nur zu dem Zwecke der Werbung für die Leistungen ihrer Mitlgieder existiert.

In der Satzung steht nichts über eine Quallitätskontrolle oder gar über ein faires Geschaeftsverhalten der Mitglieder. Wenn die Gilde keine weiteren Regeln aufgestellt hat, was möglich ist (aber IMHO sehr unwahrscheinlich) kann sie tun und lassen was sie will.
(Was nicht schlecht sein muss aber meisten schlecht ist.)

Die Gilde ist insbesondere keine Kontrollinstanz oder ähnliches sondern nur ein Verein, kein Verbraucher kann rechte über die Gilde geltend machen etc. Lediglich ein Ausstoß eines Mitgliedes kann die Gilde (nach Satzung) bei unwürdigem Verhalten vornehmen.

Was die Gilde auf ihrer HP zu diesem Thema schreibt ist schön und gut, klingt ja super ihre Selbstdarstellung, ob sie dies auch umsetzt ist eine ganz andere Frage. Nach allem was ich hier lese habe ich inzwischen meine Zweifel ob dies so umgesetzt wird wie ich es nach dem Lesen ihrer HP von der Gilde erwartet hätte.

Gruß
El
 
Original geschrieben von rebdie
Ich bin lediglich (sehr)interessierter Laie und habe nicht den Sachverstand wie beispielsweise Pitter.

Den hab ich nicht wirklich ;) Aber ich weiss zwischenzeitlich, nach was ich fragen soll. Das lernt man hier und das langt meistens aus. Dummerweise, Sachverstand hin oder her, vieles sieht man nicht. Man muss auf den Messermacher vertrauen. Das fängt bei der Stahlverarbeitung an und hört bei den Herstellungsmethoden auf. Und je offener ein Messermacher seine Methoden beschreibt, desto mehr kann man ihm vertrauen. Eine Gilde wäre eine zusätzliche Hilfe dabei.

@El Dirko: Satzung hin oder her.
Zitat aus http://www.deutsche-messermacher-gilde.de/about.html

"Ausser der Pflege der
Messermacherkunst und der Unterstuetzung bzw. Durch-
fuehrung von Gildeausstellungen wollen die Mitglieder
der DMG dem Messerliebhaber und Kunden eine
Orientierungshilfe beim Kauf hochwertiger, handge-
fertigter Messer in die Hand geben. Das gilt fuer die
Qualitaet ebenso wie fuer ein faires Geschaeftsverhalten.
Und dafuer steht die "Deutsche Messermacher Gilde" auch
heute noch mit mittlerweile ueber 80 aktiven Mitgliedern. "


Daran muss sich die Gilde messen. Ob das jetzt in der Satzung steht oder nicht oder stehen sollte oder nicht. Papier ist geduldig. Ist auch keine Frage der Rechtsververbindlichkeit, wir sind ja hier nicht im juristischen Seminar. Der Massstab steht da oben und jeder wird und darf sich selbst ein Bild machen.


Gruesse
Pitter
 
Dieser Kommentar hat jetzt eigentlich nicht direkt was mit dem vorangeganenen Thema zu tun. Zumal mir der Frank mit einer der liebsten Kollegen und Mitglied in der Gilde ist !!!
Er hat mir seine Gründe dargelegt und die akzeptiere ich. Aber nun zu meinem Beitrag:

Ein Motto der DMG lautet "Ein Garant für Qualität"
Wie kann das sein, wenn diese Qualität nur einmal, nämlich beim Beitritt gemessen, begutachtet oder sonstwie beurteilt wird??
Seit gut und gerne drei Jahren unternehme ich bei den jährlichen Sitzungen den Vorstoss, eine kontinuierliche Qualitätskontrolle bei den Mitgliedern einzuführen. Ich fahre ein wie ein Priemelchen. Nur einige Wenige sind meiner Meinung (Michael, Berhard z.B.). Lässt sich nie und nimmer durchführen, ist zu aufwendig, braucht man nicht und so on...! Komme mir dann immer vor wie ein Nestbeschmutzer (bin ich ja vielleicht auch, ist mir aber sch...egal). Aber wenn ich so sehe was für Messer von manchen meiner "Kollegen" für wirklich teures Geld verkauft werden...falsch, nicht die Messer an sich, sondern deren Verarbeitung, darum geht es. Da hab ich schon Messer in der Hand gehabt, die sind gelinde gesagt unterstes Niveau was die Verarbeitung anbelangt. Da muss ich mir wahrlich überlegen ob ich mir den Schuh eines solchen Mottos anziehen kann (logisch, dass jetzt mancher brüllt, dann tritt doch aus!) Aber es hat halt auch ein paar dabei mit denen verstehe ich mich ganz doll gut. Und die machen tolle, bestens verarbeitete Messer und von denen hab ich viel gelernt.
Vielleicht bringt ein erneuter Vorstoss bei der kommenden Sitzung im nächsten Jahr was!
Mal sehen welchen Fettnapf ich nu mal wieder umgestossen habe??
In diesem Sinne
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

bloss nicht austreten. Verändern kann man Organisationen letztlich nur von innen - auch wenn man dicke Bretter bohren muss. Vielleicht helfen die Diskussion und die Haltung der forum-Mitglieder etwas. Ist schließlich ein interessanter Kundenkreis, der das Problem registriert und die weitere Behandlung dieser Frage beobachtet. Es sollte den Gildemitgliedern nicht egal sein, ob man ihnen mit Vertrauen oder Mißtrauen entgegentritt.

Vielleicht kannst Du für die gildeninternen Diskussionen das forum nutzen ? Gib doch einfach regelmäßig Infos, wie diese Diskussion in der Gilde weitergeht. Eine Geheimhaltungsklausel gibt´s in der Satzung ja wohl nicht. Etwas "öffentlicher" Druck in die richtige Richtung kann nicht verkehrt sein.

Einen positiven Gesichtspunkt habe ich aus dem Thema jedenfalls mitgenommen: das forum funktioniert ! Dank Mitgliedern wie pitter :super: werden Mißstände (und als solchen sehe ich die Haltung der Gilde an) aufgedeckt und die Mitglieder des forums gewarnt.

In diesem Sinne

rebdie
 
Original geschrieben von Wolfgang Dell
Mal sehen welchen Fettnapf ich nu mal wieder umgestossen habe??

Ganz klar, welche(n):
Du
- hast die Sache angesprochen
- bist Einigen damit auf die Füsse getreten und Dir fehlen Mitstreiter
- hast lediglich unangenehme Wahrheiten angesprochen
- hast Dich "erdreistet", Verbesserungen einzuführen
- ...
- ...
Ganz normale Vereinsmeierei :argw: .

Bleibt zu hoffen, dass Du hart bleibst, und möglichst bald Einige von Deinen Ansichten überzeugen, und den "Verein" grundüberholen kannst ;) .

Gruß Andreas
 
Last edited:
@Wolfgang

Meiner Meinung nach solltet Ihr lieber mehr das Preis-Leistungs Verhältnis kontrollieren.Qualität liegt eher im Auge des Betrachters.
Ein Sammler hat ganz andere Ansprüche als ein User.Was versteht die Gilde unter Qualität?.Wenn jemand ein Messer für den Harten Einsatz bei Jagd,Outdoor u.s.w. sucht wird er Wert auf Robustheit und Langlebigkeit legen und sich an einem Kratzer oder einer leichten Welle in der Klinge nicht stören.Ein Sammler dagegen wird ein Messer eher mit der Lupe auf Bearbeitungsspuren hin untersuchen.Und selbst wenn Gildemitglieder dabei sind deren Verarbeitung zu wünschen übrig läßt ist es O.K solang der Preis dem Produkt angepaßt ist.Es wäre wünschenswert wenn mann mann auch bei Gildemitglieder öfters mal Messer sehen würde die sich auch ein Normalverdiener leisten kann.
So,und jetzt zerfleischt mich.
Gruß Heiko
 
Original geschrieben von MarkusS
die Darstellung von Wolf Borger spricht aber in meinen Augen nicht dafür - ganz abgesehen davon dass mir Wolf Borger den Eindruck vermittelt hat dass er die Satzung des Vereins nicht kennt den er selber mitgegründet hat und dessen stellvertredender Vorsitzender er nach Pitters Aussage ist.

Vorsicht, nicht dass das in die falsche Ecke abdriftet. Soweit ich mir das von meinem Blick von aussen zusammenreimen kann, hat Wolf natuerlich ein Problem bei der öffentlichen Diskussion. Erstens muss er mit den Leuten abends beim Bier zusammensitzen und nicht wir, und dann kann er als Gildenvize schlecht seine eigenen Leute in der Öffentlichkeit schlechtmachen. Das muss man abseits aller theoretischen Ehr- und Redlichkeitsgedanken mal klar sehen. Und unter diesem Blickwinkel hat er seinen Standpunkt sehr deutlich gemacht. Noch deutlicher gehts nicht mehr. Insofern liegt mir Kritik an Wolf absolut fern. Nur dass halt intern nix passiert, find ich schade.

@heiko: Und das seh ich wieder genau andersrum ;) Preis/Leistungsverhältnis ist ein rein subjektiver Wert. Da wird man nie und nimmer auf einen Nenner kommen, geschweige, dass es da objektive Kriterien gibt.
Ich hätte kein Problem damit, wenn Macher 1 fuer ein Messer 500EUR, Macher 2 fuer was vergleichbares 2000EUR verlangt. Wenns der Markt herginbt, warum nicht.
Aber fuer Qualität und Handwerk gibts Kriterien und Infos, die auch für die Käufer interessant werden. Dafuer liessen sich Massstäbe finden.
Anhand derer darf und muss sich dann jader Käufer selbst seine Meinung über Preis und Leistung bilden. Und dann bei Macher 1 kaufen ;)
Was Du zu Preisen sagts, ACK. In den US gibts zig professionelleMacher, die robuste Gebrauchsmesser fuer wenig Geld machen. Ab 150USD fuer ein fixed hab ich da schon ne grosse Auswahl. Logisch, dass das keine tollen Materialien sind oder das Ding grossartig gefinished wurde. Aber eben ein Custom, gebaut fuer den Anwender, als Gebrauchsmesser. Eben so, dsas es funktioniert, nicht mehr und nicht weniger. Da kannste hierzulande lange suchen.

@rebdie: Misstände hin oder her, ich hab mir lang ueberlegt das zu posten. Nachdem mir auch noch ein Mitglied gemailt hat, dem das auch aufgefallen ist, hab ichs halt doch gemacht. Als MOD kann ich mich besser wehren ;)
Warum ich mir das ueberhaupt ueberlegt habe? Weils hier Wellen schlägt aber letztlich IMO keine Auswirkungen haben wird. Noch sehen uns viele Messermacher nicht als Kunden, schon gar nicht die Gilde. Ist zumindest mein Eindruck. Die sind mehr am Sammler interessiert, der sich das zwanzigste 3000EUR Messer des berühmten Messermachers 123 kauft. Und das Ding kommt in die Vitrine, hauptsache der Macher ist bekannt und das Ding ist selten und teuer. Da würde eine irgendwie geartete Qualitaetsrichtlinie den Aufwand fuer den Messermacher nur erhöhen und so manche Information den Käufer auf den Boden der Realität holen.
Leider kenne ich keinen dieser Sammler, mag sein, dsas mein Bild auf Vorurteilen beruht. Aber anders kann ichs mir nicht erklären, was teilweise für Mist fuer viel Geld angeboten und verkauft wird. Ist aber nicht nur in D so :(

Dass es andere Messermacher gibt, ist klar. Die haben eben ihren eigenen Kodex und ihre eigene Vorstellung von Qualität. Das ist aber (leider?) unabhängig von der DMG.

Gruesse
Pitter
 
@ Pitter, ich stimme dir im Prinzip zu, Ich habe schon sehr viele "preiswerte" Messer gebaut, aber auch bei denen habe ich versucht, innerhalb meiner Möglichkeiten, so sauber wie möglich zu arbeiten. Das werden mir die Besitzer dieser Messer sicher bestätigen können. Logisch jedem unterläuft mal ein Fehler oder eine unsaubere Kante aber 10 sind 9 zu viel! Notfalls muss man da halt mal über seinen Schatten springen und das Ding in den Müll werfen.
Natürlich muss ich zugeben, dass ich lieber ein Messer für € 2.000.- verkaufe als fünf für 400.-!

€ Heiko, ich wiederspreche dir hier auch, genau wie Pitter, auch preiswerte Messer können und sollten topp verarbeitet sein, denn da wäre und ist die Industrie dem Knifemaker um Längen voraus. Und preiswerter.
Mir hat neulich ein Kollege erklärt, als ich ihn mal auf seine sonst absolute Spitzenverarbeitung ansprach, da er einige Messer in mittelmässiger Verarbeitung darbot: "ja wenn die topp verarbeitet sein sollen dann kosten sie halt € 3.000.- statt NUR 1.000.-" So eine Aussage ist schlicht Schei...!

Aber das hat nun ja alles nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun, aber nichts dem zum Trotz = interessant.

Tschau

Wolfgang
 
@Wolfgang

Was ich damit sagen wollte ist das gute Verarbeitung nicht gleich perfektes finish heißt.Glaub mir,ich finde deine Messer echt Klasse,aber muß denn jedes Messer gleich absolut perfekt aussehen?
Die Zeit die für so ein Finish benötigt wird muß dem Kunden ja in Rechnung gestellt werden.Manchmal habe ich das Gefühl das hier in Deutschland Qualität mit perfekter Optik gleichgesetzt wird.Es gibt aber auch Leute die sich ein Messer anfertigen lassen möchten um es zu benutzten.Für was brauchen die ein Perfektes Finish wenn sie es nach 10 Minuten eh zerkratzen? Für diese Leute ist der Preis wichtiger als das Finish.Oder würdest du ein 1000 Euro Messer mit in den Wald nehmen? Für mich jedenfalls zeigt sich die Qualität eines Messers im Einsatz und nicht in der Vitrine.
Und genau das habe ich damit gemeint als ich sagte das Qualität im Auge des Betrachters liegt.
Gruß Heiko
 
Stellungnahme von Egon Trompeter

Egon Trompeter (1. Vorsitzender der Deutschen Messermacher Gilde) hat mich gebeten, folgende Stellungnahme für Ihn hier zu veröffentlichen:

-------- Stellungnahme von Egon Trompeter --------
Liebe Forumsmitglieder,

Zuerst möchte ich allen danken die sich an eine konstruktive Kritik gehalten haben. Diese und das sehen wohl alle Gildemitglieder so, ist wichtig um eine Sache voranzutreiben.

Als ich, natürlich angestoßen durch die Diskussion im Forum, FW während der Gildeaus-stellung in Sindelfingen auf eine Stellungnahme seinerseits hinwies sagte er mir, dass er diese bereits abgegeben habe. Das habe ich zunächst so hingenommen konnte mich aber zwischen-zeitlich davon überzeugen, dass er seine Stellungnahme am 28.08.02 ins Forum gestellt hat. Eine weitere Wirkung der Diskussion ist, dass besagter Folder-Bausatz nicht mehr auf seiner
Internetseite verkauft wird.

Damit könnte die Diskussion ein Ende haben. Jedoch scheint mir sie ist in eine Phase gelangt in der jeder nur noch wahllos nach allen Seiten verteilt. So bekam auch die Deutsche Messer-macher Gilde Hiebe für etwas was eigentlich schon geklärt schien und was sie außerdem gar nicht direkt betrifft.
Vielleicht kann eine Stellungnahme meinerseits als 1.Vorsitzenden der DMG etwas Klärung zum besseren Verständnis in die Handlungsweise der Gilde bringen.

Die Deutsche Messermacher Gilde ist gegründet worden um den Liebhabern handgefertigter Messer eine Orientierungshilfe für den Kauf in die Hand zu geben, in Bezug auf Qualität
und faires Geschäftsverhalten.
Bevor ein neues Mitglied aufgenommen wird, prüft eine Kommission ob der Aspirant die von der Gilde geforderte Qualität abgeben kann. Hat er diese Hürde genommen, wird er für ein Jahr Mitglied auf Probe. Dabei wird er, auf ein faires Verhalten Kunden und auch anderen Gildemitgliedern gegenüber, aufmerksam gemacht. In diesem ersten Jahr wird das Mitglied
beobachtet bevor es, wenn es keine Beanstandungen gibt, ordentliches Mitglied wird.
Jetzt wird erwartet, dass das Mitglied im Sinne der Vereinsziele verantwortungsbewusst, eigenverantwortlich handelt.
Sollte ein Mitglied die Vereinsziele einmal vergessen haben, so gibt es Möglichkeiten das
Mitglied daran zu erinnern. Mit einem kleinen Beispiel soll Ihnen das dargelegt werden.
Wenn z. B einer in dieser Diskussionsrunde ein Messer, wie weiter vor beschrieben wurde, erworben hat und sich nun übervorteilt fühlt, kann er sich mit diesem Problem an den
1.Vorsitzen der DMG wenden. Nach der Anhörung beider Seiten wird dieser nun versuchen zwischen ihm dem Kunden und dem Messermacher einen für beide Seiten gangbaren Weg aus diesem immer unguten Konflikt zu finden.
Diese Vorgehensweise hat sich in der Vergangenheit bestens bewährt.
Nicht vermittelt werden kann, wenn ein Verschulden den Macher trifft, er sich aber überhaupt nicht Kompromissbereit zeigt. In einem solchen schweren Fall hat der Vorstand der DMG die Möglichkeit gegen das Mitglied das Ausschlussverfahren einzuleiten.
Nicht vermittelt werden kann aber auch nicht zwischen dem Macher auf der einen und einer anonymen Diskussion auf der anderen Seite.
Aber sie alle haben ihr Regulum des Marktes doch verstanden. Der Anbieter hat reagiert.

Was die Diskussion aber deutlich gezeigt hat, ist ein großes Stück Informationsdefizit zwischen der DMG und dem Markt. So könnten sich doch Forums- und DMG-Mitglieder sporadisch auf Ausstellungen oder auch regional treffen damit die einen den Markt und die anderen das Wesen des Mysteriums Deutsche Messermacher Gilde besser lernen zu verstehen. Denn eines sollte klar sein, die DMG ist für Sie gegründet worden.
Diesen Vorschlag würde ich gerne zur Diskussion stellen.

-------- Ende --------
 
Re: Stellungnahme von Egon Trompeter

Original geschrieben von Andreas
-------- Stellungnahme von Egon Trompeter --------
Wenn z. B einer in dieser Diskussionsrunde ein Messer, wie weiter vor beschrieben wurde, erworben hat und sich nun übervorteilt fühlt, kann er sich mit diesem Problem an den
1.Vorsitzen der DMG wenden. Nach der Anhörung beider Seiten wird dieser nun versuchen zwischen ihm dem Kunden und dem Messermacher einen für beide Seiten gangbaren Weg aus diesem immer unguten Konflikt zu finden.
[...]
Nicht vermittelt werden kann aber auch nicht zwischen dem Macher auf der einen und einer anonymen Diskussion auf der anderen Seite.

Das klingt für mich wie: Wenn ein Kunde sich ungerecht behandelt fühlt und schreit wird was gemacht. Wird im Gegensatz dazu auf (generelle) Mißstände hingewiesen, passiert nichts von Seiten der Gilde.
Na toll, da muß das Kind also erst in den Brunnen gefallen sein? Das kann nun wirklich nicht im Interesse der Gilde sein.
Es mag vielleicht sein, daß die Gilde ihre Aufgabe so eingeschränkt sieht. Gutheißen kann ich das aber nicht. Generell ist es doch so, daß ein Verband oder eine übergeordnete Organisation von sich aus reagiert, wenn Mißstände gemeldet werden. Zumindest sollte das so sein. Dabei ist es dann auch egal, ob die Vorwürfe "anonym" erfolgen oder auch nicht. Letztendlich ist es immer im Interesse der Organisation sich mit sowas auseinanderzusetzen. Warum? Ganz einfach: Eine Organisation die erst dann handelt, wenn es bereits zu spät ist, nützt mir nichts. Ich handele im guten Glauben. Und so ein "Qualitätssigel" wie die Gilde sollte als Beweis dienen, daß ich als Kunde auch weiterhin im guten Glauben handeln kann. Die Aussage von Herrn Trompeter nimmt diese gutgläubig aber gänzlich.

Ich muß sagen, daß ich schon mit ein paar Gildenmitgliedern zu tun hatte und keine schlechten Erfahrungen gemacht hab. Ich möchte aber darauf hinweisen, daß bei der oben genannten Handlungsweise der Gilde, ich für mich keinen Unterschied zwischen Gildenmitgliedern und nicht-Mitgliedern sehe. Das "Risiko über's Ohr gehauen" zu werden hab ich bei beiden. Und zivilrechtlich kann ich (im worst case) auch gegen beide gleich erfolgreich vorgehen.
 
Last edited:
Das klingt für mich wie: Wenn ein Kunde sich ungerecht behandelt fühlt und schreit wird was gemacht. Wird im Gegensatz dazu auf (generelle) Mißstände hingewiesen, passiert nichts von Seiten der Gilde.
...
Generell ist es doch so, daß ein Verband oder eine übergeordnete Organisation von sich aus reagiert, wenn Mißstände gemeldet werden. Zumindest sollte das so sein.

Aber hier wurde doch gehandelt, obwohl kein Kunde sich beschwert hat. Zugegeben, Selbstkontrolle wäre besser, so wie Wolfgang es weiter oben beschrieben hat, aber ein Schritt in die richtige Richtung ist es meiner Meinung nach.
 
Original geschrieben von Charon
Aber hier wurde doch gehandelt, obwohl kein Kunde sich beschwert hat.

Da möchte ich nochmal Herrn Trompeter zu zitieren:
Eine weitere Wirkung der Diskussion ist, dass besagter Folder-Bausatz nicht mehr auf seiner Internetseite verkauft wird.
Sprich: Unsere Diskussion hat dazu geführt, daß der betroffene Messermacher die Werbung/den Vertrieb (via Internet) eingestellt hat. Damit hat also die Gilde nichts zu tun, sondern nur der öffentliche Druck auf den Macher, bzw. dessen Einsicht. Was davon mehr zutrifft möchte ich nicht beurteilen.

Außerdem ging es in meiner Antwort nicht um den konkreten Fall, sondern auf das Selbstverständnis der Gilde.
 
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