Xerxes-Mini-Bunka gefertigt aus einer Primusklinge

güNef

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Servus,

ich möchte hier mal zeigen, was man aus einer Primus-Klinge, die im vorderen Teil einen Härteriss hatte, noch rausholen kann! ;)

Text Xerxes:

"Bei der Fertigung der aktuellen Primus Charge (Lieferung ca. Ende November) haben, wie jedes Mal, einige Klingen einen Härteriss bekommen. Bei diesen vier war der Härteriss nah an der Spitze, so dass man den Rest der Klinge noch verwenden konnte. Zum Wegwerfen waren sie zu schade. Deshalb habe ich die Klingen umgeschliffen und mit einfachen Griffen versehen. Selbstverständlich sind die Klingen nun ohne weitere Mängel. Das Finish ist einfach aber sauber. Die Geometrie entspricht in etwa den Primus. Zwischen Uf und Laser, die Wate ist sehr dünn ausgeschliffen."


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Ich habe das Messer II aus vier möglichen erwischt! :super:

Daten und Fakten:

Stahl: sc125, differentiell gehärtet & vorpatiniert.
Griffscheibe: Neusilber mit der Angel verlötet.
Pin: V2a
Griffholz: Zwetschge
Schneidenlänge: 137mm
Max. Klingenhöhe: 49mm
Max. Klingendicke: 3mm
Grifflänge: 122mm

Beschreibung:

Das kleine Xerxes wird mein Kamo-To-Santoku ablösen. Von der Schneidfähigkeit nehmen sich beide nicht viel, das Kamo schneidet gefühlt sogar noch einen Tacken leichter.

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Hier geht es mir auch um Exklusivität, um das Besondere aus Zufall. Das kleine Bunka ist zufällig „passiert“. Wenn man so will, ist es ein „Luxusabfallprodukt“ das keinem Kundenwunsch entsprach, sondern da hat Jannis einfach das Maximum, dass noch machbar war rausgeholt.

Das Messer ist ein Einzelstück ohne Zielvorgabe und von exzellenter Fertigungsqualität. Jannis schafft es mit Bravour Understatement und Luxus unter einen Hut zu bringen.

Sc125, differentiell gehärtet & vorpatiniert mit sichtbarer Härtelinie, dazu eine zarte Neusilberzwinge poliert und die Angel mit Silberlot verlötet. Alles sauber gerundet, die kleine Klinge hat ein Längsfinish und eine fantastisch fein ausgeschliffene Spitze.

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Jannis fertigt Messer in einer Qualität, selbst solche, die nur mit einem einfachen und schmucklosen Obstholzgriff ausgestattet sind, mit gnadenloser Präzision.

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Keine Rede von Verzicht auf Arbeitsschritte, dessen auslassen, andere als „rustikale Optik“ umschreiben, selbst dann, wenn es sich um eine umgeschliffen Klinge eines Primus mit Härteriss handelt!

Der Preis ist gelinde gesagt eine Okkasion, wenn man bedenkt, was man dafür bekommt und das Serien-Kamo auf den Bildern mit allen Nebenkosten da sehr nahe rankommt!

Dieses kleine Bunka ist neben meinem Xerxes „masterpiece“ eines der Messer, dass auf Lebenszeit in meinem Bestand bleibt.

Ich freu mich, diesen „halben Primus“ erwischt zu haben, da ich ja kleinen Klingen durchaus was abgewinnen kann und solche wie diese zu schätzen weiß. ;)

Gruß, güNef
 
Huh. Die Spitze ist ja mal wieder scary dünn. Zwetschge ist immer wieder ein schönes Griffholz, vor allem wenn es zwischen Orange Rot und Braun liegt. Die sehr gerade Schneide dürfte sich beim Schneiden im Unterschied zum Kamo allerdings bemerkbar machen. Zum Wegschmeißen sind solche Klingen viel zu schade, besonders wenn man sieht welche Schönheit aus dem Rest noch geworden ist.
 
Servus,

Huh. Die Spitze ist ja mal wieder scary dünn. Zwetschge ist immer wieder ein schönes Griffholz, vor allem wenn es zwischen Orange Rot und Braun liegt. Die sehr gerade Schneide dürfte sich beim Schneiden im Unterschied zum Kamo allerdings bemerkbar machen. Zum Wegschmeißen sind solche Klingen viel zu schade, besonders wenn man sieht welche Schönheit aus dem Rest noch geworden ist.

zum Glück ist das Messer kurz und die Gefahr gering gegen das Spülbecken zu ditschen, dann ist die feine Spitze ab. :D

Das Profil ist zu 2/3 flat und macht erst im vorderen 1/3 einen sanft beginnenden Bogen. Bei so kurzen Klingen ist ein "gewisser" Bauch zum Wiegen zumindest aus meiner Sicht zu vernachlässigen und diese feine Spitze würde beim Aufliegen bald mal ab sein. Druckschnitt, choppen und Zugschnitt, sauber geführt und nicht verkantet funktioniert sehr gut. Das horizontale Wischen durch eine Zwiebel, wenn sie nicht zu groß ist, ist auch eine Freude.

Wichtig ist mir bei solchen Messern eine sehr dünne Wate und Spitze, da ich immer Obst am Brett schäle und direkt unter der Schale die Klinge führe um möglichst wenig Frucht zu opfern. Je feiner die Klinge desto besser folgt sie den Konturen der Frucht. Das ist halt eine individuelle Nutzung, auf die ich wert lege und dafür eignet sich das Messer sehr gut. Und schärfen lässt sich so eine dünn ausgeschliffene, fast gerade und kurze Klinge aus sc125 wirklich mühelos. Selbst mit freier Hand! :hehe:

Die Länge fehlt mir nur bei großen Gemüsen, ansonsten komm ich mit kurzen Klingen gut zurecht. Nicht umsonst habe ich nichts über 220mm Schneide und alles was länger war, wieder verkauft! Ein WH-Trumm ist noch in Zulauf, mal sehen ob ich damit zurecht komme.

Die Idee aus gerissenen Primusklingen kleine Messer zu guten Preisen einfach beholzt zu machen, finde ich auch klasse. Innerhalb von 20 Stunden waren alle vier ausverkauft, in der ersten Stunde die Hälfte. :super:

Das geht doch. Mal sehen, ob so eine Aktion nochmal zustande kommt!

Gruß, güNef
 
da ich immer Obst am Brett schäle und direkt unter der Schale die Klinge führe um möglichst wenig Frucht zu opfern
Wäre dafür nicht ein schmaleres Messer geeigneter? Ansonsten finde ich die Höhe dieses Messers nämlich sehr gut, da man ziemlich viel damit machen kann.
 
Servus,

Wäre dafür nicht ein schmaleres Messer geeigneter? Ansonsten finde ich die Höhe dieses Messers nämlich sehr gut, da man ziemlich viel damit machen kann.

ja, sicher sogar. Mein dünnes Herder 1922 eignet sich nahezu unerreicht dafür, aber dann, beim Zerteilen von Birnen, Äpfel usw. ist mir eine "richtige" Klinge lieber. Jetzt kann ich auch für eine Birne zwei Messer anpatzen, warum nicht, aber wenn das Profil mit feiner Spitze das auch alleine sehr gut schafft, bleibt das kleine Herder stecken.

Jeder sollte mal beobachten wieviel Klingenlänge er eigentlich einsetzt. So manche Patina entlarvt das, wenn sie nur partiell an langen Klingen zu finden ist. ;)

Gruß, güNef
 
Guten Abend güNef,
welch schönes Messer ist dir da zugekommen! Es passt doch alles gut, auch wenn man es rustikal nennen mag. Die Klinge mit den sichtbaren Hammerschlägen, der Holzgriff aus dem Pflaumenbaum... und dies trifft sich dann mit der
Perfektion des Machers, der aus dem brauchbaren Material noch ein Bunkaboocho rausholt! Ob es so kleine Bunkas in Japan auch gibt? Ist egal... du hast jetzt ein Unikat und ja, du wirst es wohl nicht hergeben. Dein Bonus als guter Kunde
hat dir sicher die Tür zu dieser Exklusivität geöffnet. Das ist schon OK! Ich wünsche dir viel Freude mit dem schönen Messer! Ich bin mir sicher, das du auch noch einmal berichtest, wie es sich bei der Arbeit so schlägt.
Roc
 
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