Yanagiba schärfen klappt nicht

YDietrich

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Hallo zusammen,
Ich habe mir jüngst meine zwei ersten einseitig geschliffenen Messer zugelegt, ein Deba und ein Yanagiba. Gestern habe ich nun den ersten Versuch unternehmen, letzteres mal auf richtige Schärfe zu bringen. Das ganze hat sich jedoch als einiges schwieriger herausgestellt als gedacht. Dazu muss ich sagen, dass ich jetzt auch bei meinen zweiseitigen nicht der große Schleif-Guru bin, mein Yoshikane Gyuto bringe ich aber aufjedenfall sehr sehr scharf.
Bevor ich mich nun ans Yanagiba getraut habe, habe ich mich natürlich erst mal schlau gemacht und mich dabei vorallem an den wie ich finde sehr guten Video-Tutorials von Jon von Japanese Knife Imports orientiert. Dort habe ich dann erst einmal erfahren dass so ein einseitiges mit vermeintlich flachem Anschliff eigentlich 2 verschieden Winkel benötigt. Mit einfach flach auf den Stein auflegen ist also nicht :mad: auf jeden fall habe ich mich so gut ich konnte an die Anweisungen gehalten. Das Ergebnis könnt ihr nun auf den Bildern "bestaunen". Ist mir ja schon fast peinlich, das hier zu zeigen :steirer: da das ganze relativ lang gedauert hat, hat sich leider auch ordentlich Korrosion gebildet... Nunja das gehört wohl dazu, und auch dass die Shinogi Linie nicht ganz perfekt ist, ist mir klar.
Viel schlimmer: Die "dunklen" Stellen (siehe Fotos), die vom Schleifstein nicht erfasst wurden. Das mag jetzt vielleicht eingebildet klingen, aber ich glaube dass ist eher ein Schleiffehler seitens des Herstellers, oder? "Overgrind" sagen die Amis da glaub ich. Ich habe extra versucht, diese Bereiche nochmals speziell nachzuarbeiten, bekomme es aber einfach nicht hin. Eine Idee was sich da machen lässt?

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Außerdem ist das Messer nicht wirklich viel schärfer geworden, was aber meiner Meinung nach auch an einer recht ausgeprägten Mikrofase liegt, die ich ja erst mal runter Schleifen muss, will nämlich keine so große.
Von den sichtbaren Schleifspuren, sieht jemand von euch was ich vll grundlegend falsch mache oder was ich dringend noch nachbessern müsste? Und kann mir jemand erklären, warum ich den Anschliff in 2 Abschnitten machen soll und anschließend dann wieder durch einen dritten Schleifvorgang plan schleifen soll?
Puh, ganz schön viel Text, ich hoffe jemand liest sich das alles durch :rolleyes: ich bin gespannt auf eure Vorschläge!
Vielen Dank schonmal und beste Grüße,
Yannick
 
Hallo YDietrich,

ich weiß noch nicht ob ich dir Helfen kann, würde mich aber bemühen wenn ich noch ein paar Infos von dir bekomme.

1. ist das ein konsequenter Flachschliff ? - auf dem vorletzten Bild sieht es nämlich aus als ob, ganz untern zur Schneide hin eine leichte Rundung (Hohlschliff) zu erkennen ist.

2. wie sieht die flache Seite ohne Anschliff aus - ist dort eventuell die Microfase zum abziehen? (Obwohl es nicht richtig wäre)

3. wie groß sind Deine Schleifsteine

Das Schleifvideo von JP-Imports habe ich mir nicht angeschaut, mache ich auch nicht.

Hatte nämlich gerade vor ein paar Wochen ein ähnliches Problem mit, wo der "vermeintliche Flachschliff" in einen leichten Hohlschliff überging.

Wegen dem Anflug von Rost brauchst dir keine Gedanken zu machen.

Gruß knifefaan



zum Gucken - http://www.youtube.com/watch?v=MfI4QwfxDRs
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey knifefaan,
Danke für die schnelle Antwort!
Zu deinen Fragen:
1) also falls ein Hohlschliff existieren würde, hätte ich ihn mit bloßem Auge nicht erkannt. Das was du meinst war ja eben dass was ich als Schleiffehler (overgrind) bezeichnet habe, weil ja direkt daneben der ganze Anschliffe von Shinogi bis Schneide mit dem Schleifstein in Kontakt war und die dunklen Stellen denke ich eher sowas wie kleine "Krater" sind. Wie würde man denn einen Hohlschliff schleifen? Kann mir dass irgendwie nicht so vorstellen!

2) Nein, die Rückseite ist (soweit ich dass mit meiner Lupe erkennen kann) zum Glück komplett Flach, keine Mikrofase

3) Mein Schleifstein (King Combi Stein 1000/6000) ist leider nur 5 cm breit :( sicher nicht das beste für so ein großes Messer, aber bis jetzt hat er mir gute Dienste erwiesen! Und ich habe ihn vor dem Schleifen komplett abgerichtet, er war also flach!

Wie schleifst du denn deine einseitigen? Legst du sie einfach auf die Anschliffseite flach auf? Oder machst du es auch so, dass du erst von der Shinogilinie bis zur Verbindung von Aussenlage und Schneidlage schleifst und danach den Rest bis zur Schneide, also weichen und harten Stahl getrennt?
Danke für das Video, das werde ich mir mal ansehen, vielleicht werde ich ja daraus schlauer!

Grüße Yannick
 
Achja, kann mir jemand erklären, warum der Anschliff nach meinem Schleifen so ungleichmäßig und fleckig ist? Habe mich eigentlich konzentriert dabei und nicht mal langsam mal schnelle Bewegungen gemacht oder so! Schaut auf jeden Fall nicht besonders professionell aus.
 
Vorausgesetzt, dein Stein ist plan, bleibt nur, daß der Klingenschliff es nicht ist.
Weiterschleifen!
 
Ich würd auch sagen, dass die Klinge vom Hersteller wellig geschliffen wurde.
Ein größerer Stein währ wohl nicht schlecht, ich benutz nun gern eine "Sandsteinpalisade" von Bauhaus:D
Bei so großer Auflagefläche könnte da allerdings die Bindung zu fest sein.
 
Du brauchst einen gröberen Stein, um die gesamte Fase nachzuarbeiten. Bevor du mit einem 1000er-Stein die ganze Fase auf null geschliffen hast, kommt vermutlich schon das nächste Interglazial. Sowas um die (jap.) 400er Körnung ist da besser; vielleicht sind Shapton oder Chosera ganz gute Empfehlungen, die sollen sich nicht so schnell hohlschleifen.

Einen Sandstein à la
"Sandsteinpalisade" von Bauhaus:D
würde ich nicht nehmen, wegen Silikose-Gefahr.


Ookami
 
Silikose gibt es nur von dem Staub und natürlich muss man den Stein nass verwenden. Dann staubt es nicht, ist ja kein Schleifrad.

Übrigens wird vor Staub von SiC gewarnt, die Scharfkantigen Partikel sollen die Lungenbläschen schädigen.
War aus einer Sicherheitsbelehrung zu Laborarbeiten, Dünnschliffherstellen mit ungebundenem Schleifpulver (mit Wasser).
Andere Schleifmittel, wie Diamant sind da auch nicht besser.

Bei Banksteinen sehe ich da aber eine viel geringere Gefahr als von dem giftigen Staub, den Autoreifen verursachen.
Und „Sandsteinpalisade“ ist nun mal viel großformatiger und billiger als „Schleifstein“.
Zum probieren allemal und auch zum Abrichten von, vor allem den Kunstharzgebundenen, Steinen gut zu gebrauchen.
 
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