Zakuri Funayuki oder TOJIRO DP HQ Santoku

Meine beiden Tosa Hocho (keine Zakuri, sondern die einfache Line) werden schnell stumpf, sind aber genauso schnell wieder rasierscharf zu bekommen.

Man muss Spaß am Schleifen und pflegen haben, würde ich nicht jedem empfehlen. Der Wasserstein sollte griffbereit liegen. Nach ein paar mal hin und her fliegen die wieder durch alles durch wie durch Luft. Für den Preis bekommt man einen tollen Stahl, die Verarbeitung ist halt recht rustikal.
 
Also,

ich habe beide Messer, um dies hier geht schon länger und wollte Dir deshalb meine Erfahrung mit beiden teilen:

Das Tojiro ist einfach ein Klasse Allroundmesser in der Küche, es ist mein meistbenütztes. Ich koche täglich und es gibt eigentlich keine Schneidaufgabe, die sich damit nicht prima bewältigen lassen könnte. Meine Schwester hat ein Restaurant und kocht dort täglich mehrere Stunden selbst. Ich hab ihr zu Weihnachten vorletztes Jahr dieses Tojiro geschenkt und was soll ich sagen, sie benützt seitdem bis auf ein kleines Gemüsemesser so gut wie kein anderes mehr. Die Klingengeometrie ist super (schön dünn, aber immer noch stabil), der Stahl VG10 super scharf, die Ergonomie ermüdungsfrei, es braucht keine spezielle Pflege und man hat somit Jahrelang Spaß an dem Messer. Mit dem Ding machst Du garantiert nix falsch und es würde mich doch SEHR wundern, wenn dieses Messer nicht sofort und für lange Zeit Dein Allroundmesser bleibt.

Anders siehst beim Zakuri aus.
Hier mal die grössten Unterschiede:

1. Klingengeometrie:
Die Klinge ist viel breiter -> Karotten oder hartes Schnittgut werden damit meist eher etwas gespalten als geschnitten, das heisst hier ist der Kraftaufwand leicht höher als beim Tojiro

2. Verarbeitung:
Das Ding braucht Pflege (s.o.), Holzgriff und rostender Stahl sagt schon alles.

3. Ergonomie:
Der einfache Holzgriff bietet keinen besonderen Halt für die hinteren Finger, ich weiss nicht genau, wie ichs beschreiben soll, der Tojiro-Griff liegt einfach satter in der Hand, er füllt die Handinnenfläche beim Greifen voller aus -> leicht erhöhter Kraftaufwand beim Zakuri

4. Schleifen:
Hab nen King Kombistein 1000/6000 und beide lassen sich damit leicht schärfen. Das Zakuri lässt sich etwas leichter Schleifen als das Tojiro, aber da sprechen wir von Nuancen. Zum Scharfhalten benutz ich nen guten Abziehstahl (Isler Finecut).

FAZIT: Das Tojiro ist ein richtiges Arbeitstier. Würd ich mir ohne zu zögern sofort wieder kaufen! Das Zakuri macht halt Spass mit dem japanisch rustikalen Look, ich finde es ist schon ein etwas spezielleres Messer. Würd ich mir aber erst nach dem Tojiro kaufen, das Tojiro ist einfach vielseitiger. Also kauf Dir das Tojiro, schneid damit erstmal ein bisschen und danach kannst Du Dir immer noch das Zakuri zulegen.
Wir sprechen hier ja nicht von immensen Beträgen.

PS: Und glaube mir, wenn Du schon hier gelandet bist, werden diese Messer nicht Deine letzten sein :teuflisch
 
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