Zero Tolerance ZT 560 - An Amazingly Strict Machine

Rock'n'Roll

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Boas,

immer wieder sind wir diesem - in vielerlei Hinsicht - großen Messer begegnet. Wir waren das jetzt einfach mal leid. Diese andauernde Grübelei und das Abwägen. Sollen wir oder sollen wir nicht? Noch warten? Vielleicht doch das original Hinderer nehmen - eventuell später, weil ja deutlich teurer??

Schluß damit! Wir haben SARTOOLS kontaktiert und eins bestellt. Es war am Lager und hatte somit nur kurze Lieferzeit (wenig Spielraum für Vorfreude :D). Kürzlich war es da! Auspacken, ausflippen, entriegeln, ausflippen … Und - das wollen wir nicht verschweigen - bestaunen! Staunen - wie groß das ZT 560 ist! Neben dem Umnumzaan die erste ernsthafte Konkurrenz zum Bösen von Hasenfuss. Deutlich größer als Bökers Minos. Auch länger als das Spyderco Starmate. Mit 13 (gemessenen) Zentimetern in geschlossenem Zustand führt es die Liste unserer großen Folder ab jetzt an :).

Trotzdem liegt es gut in einer kleinen Hand - und es flippt, daß es eine wahre Freude ist :super::super:. Auch unter Zuhilfenahme der Thumbstuds - mit links und mit rechts!! Soft like butter … Ein - auf Anhieb - derart leichtgängiges Messer hatten wir bisher nicht im Bestand. Der Liner schließt kurz nach dem ersten Drittel und entriegelt einwandfrei. Die Klinge läuft beim Schließen (besser ist es) mit dem Flipper auf den Daumen auf. Nach kurzem Umgreifen läßt sich die Klinge dann gefahrlos ganz in den Ruhestand befördern.

Obwohl die Klinge extrem leichtgängig unterwegs ist, hält der Detent-Ball sie sehr sicher im geschlossenen Zustand fest. Das rechteckige Lanyard-Hole von 0,5 x1 cm bietet Raum für einen ordentlichen „Riemen“. Die Handlage des Messers ist eine Freude und vermittelt das Gefühl von Sicherheit. Ein über 4 cm langes, grobes Jimping - das sich, auf dem Klingenrücken beginnend, auf den Griffschalen fortsetzt - bietet dem Daumen eine solide Stütze. Ein ebensolches Jimping von 3,5 cm Länge befindet sich am unteren Ende der Griffschalen, so daß der kleine und der Ringfinger rutschfest den Griff umschlossen halten können.

Drei Torxschrauben halten zusätzlich zur Achsschraube alles fest zusammen. Null Spiel in irgendeine Richtung. Der Deep-Carry-Clip ist vierfach montierbar und von Haus aus Tip-Up angebracht. Das hintere Ende der Griffschalen verläuft - vom Klingenrücken her kommend - in einem harmonischen Bogen, um im kurzen Umkehrschwung spitz auszulaufen. Die Eignung zum Glas-Breaker (Absicht oder nicht) ist klar gegeben.

Das ZT 560 rasiert aus dem Karton heraus. Die Schneidfase macht auch optisch einen sehr guten Eindruck. Sauber verarbeitet wie das ganze Messer. Hier war Präzision der Auftraggeber. Wir haben absolut nichts zu beanstanden. *Das* haben wir alles schon deutlich schlechter gesehen - auch von Leuten, die behaupten, daß sie die absolute Sahne an Messern produzieren und und und … *Unser* Zero Tolerance trägt seinen vielversprechenden Namen zu Recht.

Die Beschriftung der Klinge und des Clips ist knackig schwarz und gestochen scharf. Aber - kann es auch schneiden??? Wir haben es mit einer mittelweichen Tomate konfrontiert. Soweit erstmal kein Problem. Dünne Scheiben, dickere Scheiben …. Doch es ist kein Küchenmesser und es soll auch keins werden. Was den härteren Einsatz anbetrifft, sind wir absolut zuversichtlich. Denn wir haben Hölzchen angespitzt, ein paar kleine Äste abgetrennt - und das geht erwartungsgemäß gut. Und ohne erkennbare „Serrations“ vonstatten. Spätere „ernsthafte“ Aufgabenstellungen werden zeigen, was wirklich Sache ist.

Wir sind mit unserer Kaufentscheidung sehr zufrieden. Für ein Serienmesser eine erfreulich perfekte Performance zu einem überschaubaren Preis. Zero Tolerance ZT 560 - an amazingly strict machine - quick and smooth and our new EDF (Every Day Flipper)! Als Gewichts-Ausgleich für das Minos, das Umnumzaan oder das Böse in der anderen Jackentasche … :cool:


Zero Tolerance ZT 560 (Ser. 6832) - Rick Hinderer Design

Gesamtlänge: 22,4 cm
Grifflänge: 13 cm (gemessen)
Griffmaterial: 6AL4V-Titan (skelettiert) und G10 (beide etwa identisch 3D-strukturiert)
Griffstärke: 1,3 cm
Griffbreite: 2,3 (Höhe Thumbstuds) über 2,9 (Griffmitte) bis 3,3 cm (Höhe Achsschraube) max.
Klinge: Pulvermetallurgischer ELMAX-Stahl (60 HRC), Modifizierter Droppoint mit angedeuteter falscher Schneide, Hochgezogener Flachschliff, Stonewash-Finish, kugelgelagert (KVT = Kershaw Velocity Technology)
Verriegelung: Framelock mit Überdehnsicherung (Hinderer Lock Bar Stabilizer)
Klingenstärke: 4 mm
Klingenlänge: 9,5 cm (9,9 cm die Schneidfase entlang gemessen)
Gewicht: 164 Gramm
Vierfach montierbarer Clip
Made in USA (“Zero Tolerance Combat Knives, a colaboration between Kai USA, Ken Onion and Strider Knives (since early 2006) to bring you a new series of professional-grade combat knives built to survive the harsh, real-world situations that confront you every day. Kai USA Ltd., the makers of Zero Tolerance Knives, is a member of the Kai Group. Kai is a major manufacturer and distributor of disposable razors, surgical tools, personal care products, and housewares in Japan.”)


Das Bilderbuch (Auftretende Unschärfen sind beabsichtigt)

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Aus der Jukebox Goldfrapp mit „Strict Machine“ (http://www.myvideo.de/watch/7206157/Goldfrapp_Strict_Machine)

Bestens von Robert Dreno und SARTOOLS bedient und ausgestattet grüßen zufrieden

Johnny & Rock’n’Roll :adoration:
 
Boas,
Obwohl die Klinge extrem leichtgängig unterwegs ist, hält der Detent-Ball sie sehr sicher im geschlossenen Zustand fest.

Das ist aber eine sehr freundliche Umschreibung. :)
Ein Sauerländer hätte über den knochenharten Detent-Ball wie ein Rohrspatz geschimpft. Aber gott sei Dank konnte ich das gaaaaaaaaanz vorsichtig mit einer dünnen Holzspitze (Schaschlikspiess) und Balistol beheben. (Nachher Framelock nach aussen gedrückt und mit einem Papiertaschentuch möglichen Ölüberschuss beseitigt.)

Bezüglich der Vorteile kann ich alles bestätigen. Ein herrausragendes Messer und meilenweit besser als jedes meiner 200,- Benchmades oder Spydercos.

Nur der überdicke Flipper verdient sich mehrfache Minuspunkte, weil er direkt auf dem Daumen landet, der den Framelock öffnet. Und das hat NICHTS mit der dicken, schweren Klinge zu tun. Ich habe ein Panthera von Murat Klein und da wird kein Daumen vom Flipper eingedrückt. Andererseits: So einen dicken Flipper mit so einer schweren, scharfen Klinge, sollte man besser nicht einhändig schliessen.

Andreas
 
So unterschiedlich können Wahrnehmungen zu Optik und Handling sein. Ich finde der Flipper hat eine perfekte Größe. Er passt in seiner Dimensionierung zum Rest des Messers. Ein deutlich schmalerer Flipper würde unproportioniert wirken und wäre für die Fingerkuppe sicher empfindlicher. Ich klappe die Klinge selbstverständlich einhändig ein und ja. Der Flipper kommt dann auf dem Daumennagel zu liegen. Das ist für mich eine zusätzliche Sicherheit. Denn dann nehme ich den Daumen bewusst aus dem Weg und klappe die Klinge ganz ein. Das macht den Einklappvorgang aus einer Sicht zu einem sehr bewussten und sicheren Vorgang. Das Ganze klingt in der schriftlichen Beschreibung wie 2 getrennte Schritte. In der Praxis erfolgen die Griffe aber direkt aufeinander, so dass das Schließen der Klinge ein flüssiger Vorgang ist.

Das Thema mit dem ordentlich fest haltenden Detent wird immer wieder angeführt. Ich verstehe das Problem nicht. Die Daumenpins sind eindeutig nicht als Solche gedacht, sondern dienen einzig als Klingenanschlag. Das Messer ist ein Flipper und so konzipiert. Wer sein Messer konventionell über einen Daumenpin öffnen möchte sollte wissen, dass dies bei diesem Messer konzeptionell so nicht vorgesehen ist. Es gibt ja durchaus Alternativen. Ich finde es immer etwas komisch, wenn jemand irgendwas kauft, eine so vom Hersteller nicht vorgesehen Funktion sucht und das Fehlen der Selbigen dann kritisiert.

Viele Grüße,
Stefan
 
Moin Obi Wan,

sehr schöne Beschreibung der Funktion des ZT. Stimme Deiner Einschätzung in jeder Hinsicht zu. Das Messer könnte weder besser konzipiert sein, noch reibungsloser funktionieren. Ein allemal sehr lohnenswerter Deal, zumal für diesen Preis :)

Gruß von R'n'R
 
Toller Bericht, danke dafür, und Deine Fotos sind auch erste Sahne, vor allem immer wieder interessante Umgebungen.
Hab selber das ZT 301 und bin auch begeistert, ist aber mein zweitgrößtest weil ich noch das Medford TFF-1 hab.

Grüße,
Günther
 
Moin ZT-Freunde,

Obi Wan hat natürlich völlig Recht mit seiner Anmerkung, daß ein Flipper dazu da ist, aufgeflippt zu werden (wie der Name schon sagt). Wer dennoch einen der Thumbstuds dazu benutzen will und Ärger damit hat, macht garantiert was verkehrt :D. Das gilt im Prinzip für alle Einhandmesser mit Thumbstud. Die Öffnungsenergie muß längs zum Messer wirken und nicht quer. Folgende Bilder veranschaulichen das:

Verkehrt

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Verkehrt

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Richtig

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Während unser ZT 560 - auf verkehrte Weise versucht - auf Anhieb so gut wie garnicht mit dem Thumbstud zu öffnen ist, fliegt es geradezu auf (bis zur Endposition, wie auf dem letzten Bild zu sehen), wenn die öffnende Kraft in Längsrichtung zum Messer auf den Thumbstud einwirkt. Und das sowohl mit der rechten, als auch mit der linken Hand :super:.

Das gleiche positive Ergebnis läßt sich beispielsweise ebenfalls mit dem Umnumzaan, dem „BÖSEN“ SHBBS und anderen Einhändern mit Thumstud erreichen. Wer das bisher nicht wußte, wird eine angenehme Überraschung erleben ;). Gutes Gelingen wünschen

Johnny & Rock’n‘Roll
 

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Ganz genau so. Völlig richtig vom Herrn des Rock'n Roll beschrieben. Geht bei meinem 0560 genauso.

Es mag ja Situationen geben, wo man den Flipper aus Rücksicht auf das Umfeld nicht benutzen möchte. Denn es ist natürlich etwas martialisch. Insofern kann ich verstehen, dass man in solch einer Situation das ZT leise und weniger auffällig öffnen möchte. Hierzu hätte ich neben den obigen Instruktionen noch den Tipp, der "2-Finger-Methode" (ohne Gewähr für Linkshänder :ahaa: ).

Messer normal fassen. Ring- und Mittelfinger drücken leicht gegen die Titanseite des ZT und somit das Messer sanft gegen die Innenhandfläche, so dass es Halt hat. Daumen liegt am Daumenpin an, wie es zum Öffnen mit einem Daumenpin vorgesehen ist. Gleichzeitig liegt die Fingerkuppe des Zeigefingers am Flipper an. Die beiden Finger arbeiten nun um einen Sekundenbruchteil zeitversetzt. Der Zeigefinger beginnt und zieht den Flipper 1, 2 mm zu mir hin. Damit wird die Haltekraft des Detent überwunden und nun übernimmt der Daumen und schiebt über den Pin die Klinge in de Lock-Position.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie am wenigsten Krafteinsatz erfordert und somit weicher, kontrollierter, unauffälliger abläuft, als würde man (trotz der korrekten Handhabung gemäß obiger Instruktionen von Rock'n Roll) ausschließlich den Daumenpin benutzen. Im Prizip sind es 2 fast zeitgleiche gegenläufige Bewegungen. Der Zeigefinger zieht nur ein ganz kleines Stück zu mir und der Daumen schiebt dann von mir weg. Ist übrigens eine gut Koordinationsübung für die Finger. Einfach mal testen.

Grüße,
Stefan
 
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