Zigarrenschneider

exilant

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Ich überlege gerade, wie ein Zigarrenschneider mit Taschenmesser Funktion aussehen kann. Als geistige Vorlage dient mir das K.I.S.S. von CRKT.

Ich hänge gerade daran, ob der Schneidenwinkel zur Zigarre möglichst steil sein muss oder ob es langt, wenn die Schneide, wie bei einer Schere auftrifft. Das was ich bisher sah, sah so aus, wie eine hangbetriebene Guillotine, also steiler Winkel.

Problem Verstanden? Ideen oder Rat?

[HankEr: aufgrund des Verlaufs, verschoben ins Allgemeine]
 
Hallo exilant,

schräg ist schärfer!
Dynamische Verkleinerung des Schneidenwinkels.... in diesem Fall drückender Schnitt mit großem Neigungswinkel (Guillotine!).
 
Schau mal hier...

...bei Al Mar der Havana Clipper, das ist genau so ein Teil mit der expilizit gedachten Zigarrenschneiderfunktion.

Ich bin ja nun auch schon lange Jahre Zigarrenraucher, und mich hat bisher noch kein Schneider überzeugt, bei dem nur eine Schneide von einer Seite kommt. Das untere Ende der Schnittstelle quetscht sich häufig auf der meistens zweiteiligen Auflage (in der die Klinge beim letzten Stück des Schnittes verschwindet), und die Zigarre bzw. das Deckblatt fasert dann oft auf an dieser Stelle.

Wirklich übezeugende Schnitte habe ich nur mit Schneidern erzielt, bei denen zwei Klingen von zwei Seiten an die Zigarre geführt werden, die sich dann in der Mitte der Zigarre treffen bzw. überschneiden.

So gern ich auch ein schönes Gentlemanmesser für meine Zigarren mitführen würde - ich habe es aufgegeben, da mir in diesem Fall das Resultat wichtiger ist als das Werkzeug.

Von Wenger habe ich auch ein normales Schweizer Messer mit einer Zigarrenschere zum Ausklappen, aber da sind die Schneiden zu dünn ausgeführt und verwinden (bzw. spreizen) sich bei einer festeren Zigarre oft, so daß es in der Mitte der Zigarre dann nicht mehr richtig schneidet, sondern undefiniert quetscht.

Ich benutze jetzt einen handlichen kleinen Guillontineschneider (so einen Schieber) mit zwei Klingen, die in einer stabilen Metallführung sitzen. Ich poste heute abend mal ein Bild. Alternativ gibt es mit ähnlichen Resultaten auch die Zigarrenscheren, die aber nicht so handlich sind.

Ich wollte schon länger mal was zu diesem Thema posten, aber wieder ist mir Exilant (in anscheinend naher geistiger Verwandschaft :D ) zuvorgekommen.
 
Das Teil hier ist nicht schlecht und vermeidet Quetschungen. Außerdem ist es scharf, hat guillotinösen Effekt, und schneidende Kurven. Ich benutze es mit Frohsinn und Heiterkeit seit Jahren.....
 

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Hi Beagle,

das mit der zweiteiligen Auflage habe ich gesehen und das ist es auch, wo ich denke, dass es nicht gut ist.

Hi Roman,

hab ich befürchtet, denn es schränkt die Klingenform ein.

Hi Herbert,

na, schönen Urlaub gehabt? Danke für das Bild, aber es sollte doch nicht wie ein Knochenschneider aussehen:D :D .

Ich hattte heute meine Gartenschere in der Hand. Die Schneide stark gebogen, Keilschliff, sollte gehen?
 
Noch mal Beagle,

hab mir gerade den Havanna Clipper angesehen, wie funktioniert das Teil? Ist die kleine Klinge die, welche die Zigarre schneidet oder ist der Z-Schneider extra?
 
Das ist einfach nur die normale Messerklinge, die zusammen mit dem Loch im Griff als Zigarrenschneider fungiert.
Zigarre reinstecken, Messer zuklappen.
 
@exilant: Danke, war Klasse. Die "Knochenbrecherschere" ist übrigens nur 100 mm lang.......
 
Original geschrieben von crashlander
Von Victorinox gibt es ein Taschenmesser mit so einer Zigarrenschere zum Ausklappen.

Nicht wirklich. Was Du abgebildet hast, ist das Wenger-Teil, das ich oben schon erwähnt habe.
 
Also, was meint Ihr? Als Vorbild eine Gartenschere? Hat jemand so eine zu Hause?

Ich meine ein Modell von Lux, das es billig bei OBI gibt. Gebogene Schneide, Beitelschliff und im "Gegenblatt" nur angekeilt damit der Druck in der Fläche reduziert wird, nicht scharf.

Das modifiziert, so dass eine Zigarre passt, sollte doch gehen und die Klinge kann als Messerchen weiter ausgeklappt werden.
 
Hups, sorry, das kommt davon, wenn man einen ganzen Thread auf einmal liest und dieses schnell.

BTW, kann man mit einem scharfen Messer nicht einfach die Spitze kappen? Dürfte nicht so umständlich sein.
 
Ist aber etwas umständlich, selbst wenn das Messer die Haare nur so von den Ärmlein springen lässt. Es ist eine ziemliche Fummelei und sehr schwer einen sauberen geraden Schnitt hinzubekommen ohne, dass es das Ende der Zigarre "zerfetzt". Mangels Cutter hab ich das aber bisher immer mit Messer gemacht, werde mir aber bei Gelegenheit mal sowas zulegen.
 
Original geschrieben von crashlander


BTW, kann man mit einem scharfen Messer nicht einfach die Spitze kappen? Dürfte nicht so umständlich sein.

Der Tabak ist so trocken, da fetzt es Dir unten alles weg und das hast Du dann als Krümmel im Mund.:irre:
 
Eine Zigarre frei hand mit einem normalen Messer anzuschneiden ist wirklich nur im Notfall angesagt. Ein überzeugendes Resultat läßt sich kaum erzielen.
Wäre es anders, würden wir im Forum hier doch wahrscheinlich kaum über Zigarrenschneider philosophieren, oder? Wir würden doch stolz unsere Benchtechmastercustomhandgrindwasweißich zücken und voller Stolz alle anderen blaß aussehen lassen.
smokin.gif
 
Das Anschneiden einer Zigarre wird im Prinzip in jedem Kulturkreis etwas anders gehandhabt.
Wo in Europa hauptsächlich Cutter und Scheren im Einsatz sind, werden z.B. in Kuba die Zigarren gerne mit einem Messer angeschnitten oder ganz rustikal einfach abgebissen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ganz saubere Schnitte nur mit einer Zigarrenschere durchführbar sind (dies gilt nicht für Trockenzigarren, diese lassen sich eigentlich mit allem schneiden).
Cutter (selbst die Modelle mit zwei klingen) neigen dazu, das Deckblatt zu zerreissen.
Bei einem Anschnitt mit einem Messer ist eine sehr dünne Klinge der Weg zu einem einigermaßen sauberen Schnitt, diese Methode benutze ich bei Zigarren deren Durchmesser zu groß für die Schere ist. (z.B. Casa Blanca Jeroboam)
Als Alternative (war in früheren Zeiten sehr angesagt) kann man auch einen Keil in die Zigarre schneiden, dass funzt auch mit einem Messer sehr gut, ändert aber m.e. nach das Rauchempfinden ziemlich.

Gruß

Christophmc
 
Mit diesem Cutter habe ich bisher eigentlich noch keine Zigarre verhunzt.
Durch die gegenläufig gerundeten Schneiden funktioniert das ganz gut.
 

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Bohrer

Wenn wir schon mal dabei sind, wie gut funktioniert eigentlich ein Zigarrenbohrer?
Wäre ja auch eine Herausforderung, sowas in ein Klappmesser einzubauen.
 
Zigarrenbohrer sind nicht empfehlenswert, da der gebohrte Luftkanal in der Zigarre zu einer starken Erhitzung des Rauches führt.
Daher lieber schneiden!
 
Messerfreunde, Zigarrenraucher, ich bin überrascht, wie weit das Wohlleben hier verbreitet ist. Wollen wir noch über Cognac oder so reden?
 
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