Zuviel gelesen - brauche Rat: Böker-Cottage-Craft-Chefmesser groß vs Tadafusa/Arata Gyuto

Küchenhilfe

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Hallo,
so was kommt von so was - mal wieder zu viel im Forum geschmökert.

Ausgangslage: Da mein Ü40 Wüsthof Chefmesser nicht mehr zu retten ist brauche ich ein neues Chefmesser. Normalerweise arbeite ich gerne mit Santoku´s [das K5 fürs Feine und fürs Grobe das Diplome als Workhorse]. Aber ab und zu braucht man mal das Lange. Außerdem möchte ich mal gerne in den Carbonbereich hinein schnuppern.

Angesicht des günstigen Preises von etwa 50,- € stand mein Entschluss eigentlich schon fest: Das Cottage-Craft. Auch mit einem [vielleicht notwendigen] vernünftigen Ausdünnen als Zusatzinvestition wären die Kosten für ein Anfang im Carbon meiner Meinung nach in Ordnung gewesen.

Aber: Beim Lesen bin ich mal wieder über die zwei "Routine-Japaner" von Dictum gestolpert, die mir bereits als Santokumesser "in der Nase gesteckt" haben. Vom Preis her liegen sie mit 100-120,- €, ein Ausdünnen beim Böker mit eingerechnet preislich nicht weit auseinander.

Fragen:
  • Wofür würdet ihr euch entscheiden, aus welchen Gründen?
  • Wie hoch sind die Klingenhöhen der drei Messer [okay das große Böker ist noch nicht auf dem Markt - aber das Kleine]?
  • Können die Carbon-Klingen mit dem Spyder scharf gehalten werden?

Vielen Dank bereits im Voraus

Michael
 
Das Tadafusa/Arata Santoku hat an der breitesten Stelle 43mm.

Wenn du es mit dem Sharpmaker schärfen willst, musst du darauf achten, die breiten Flächen der Stäbe zu erwischen, beim Schärfen auf den Kanten kann der punktuelle Druck die Schneide beschädigen, weil der Stahl recht hart/spröde ist. Also unbedingt ohne Druck gegen die Stäbe schärfen.

Das Tadafusa/Arata würde ich zu dem Preis empfehlen, wenn dich die relativ dünne, spröde Schneide nicht abschreckt. Ich kenne die Böker Cottage-Craft nicht, aber allein aufgrund der Wärmebehandlung und Materialstärke an der Schneide dürften sie weitaus unempfindlicher sein.
 
Upps: Da war noch meine vergessene Frage: Wie "empfindlich" ist das Arata bzw. Tadafusa im Vergleich zur Klinge des K5. Dann kann ich das besser einschätzen.
 
Das Tadafusa ist nicht ganz so dünn ausgeschliffen wie die meisten etwas höherpreisigeren traditionellen japanischen Messer. Wenn du ein nagelgängiges K5 noch nicht beschädigt hast, würde ich mir beim Tadafusa keine großen Sorgen machen.
 
Du könntest ein 1922 von herder in 180 mm nehmen, restbestände sind noch zu bekommen. Ein großes 1922 wird auch angeboten, verlinkung leider nicht erlaubt. Die kosten sind jedoch über dem, was Du angegeben hast. Die serie 1922 wurde hier im forum öfters besprochen.
 
Du könntest ein 1922 von herder in 180 mm nehmen, restbestände sind noch zu bekommen. Ein großes 1922 wird auch angeboten, verlinkung leider nicht erlaubt. Die kosten sind jedoch über dem, was Du angegeben hast. Die serie 1922 wurde hier im forum öfters besprochen.

@Caligula Minus

Ich weiß nicht, was der Rat zu einem über 100€ teureren Messer aus einer, aus meiner Sicht, nicht seriösen Quelle bringen soll?
Wir alle haben hier bereits gelesen und gelernt, dass Windmühlen Herder besser vor Ort ausgesucht werden sollten wg. Serienstreuung.

Die Quelle gibt nicht einmal an, welches Messer man kauft, wenn auf den Sofort-Kaufen Button für 195€ geclickt wird.
Ist das das 18cm oder 23cm? Trancelard oder Kochmesser? Rostfrei oder Carbon?
Komischer Weise sind auch seit Wochen genau 3 verfügbar laut Anzeige, obwohl ein Besucher pro Stunde auf der Anzeige ausgewiesen wird.
Vermutlich ist es ein privater Verkäufer ohne Widerrufsrecht für den Konsumenten.

Sollte Küchenhilfe Deinem Rat folgen und dort nun eine teure und schlechte Erfahrung sammeln, wird er automatisch die negativen Erfahrungen auf die Beratung in diesem Forum projizieren. Die Beratung von vermeintlich selbst ernannten Experten, die ununterbrochen völlig sinnfrei und ohne Bezug zum Thema, Herder propagieren.

Mann, das ist doch Spam, jemandem zu einem unseriösen Angebot in der Auktionsplattform zu raten, wenn die Fragestellung Cottage-Craft vs. Tadafusa ist!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus meiner Sicht würde ich das Cottage Craft nehmen, wegen der Wetzbarkeit. Alle deine anderen Messer sind auch wetzbar, da würde das Tadafusa/Arata aus der Reihe fallen.

Für mich persönlich ist die Möglichkeit einmal schnell über den Wetzstahl zu ziehen viel wert beim Kochmesser. Wenn man dagegen einen Schleiffimmel hat... wie ich... dann steht aber eher das Schleifen im Vordergrund, nicht das Nutzen der Messer ;)
 
Servus,

irgendwie geht das Böker Cottage Craft und das Tadafusa gegenübergestellt gar nicht wirklich. Ich habe das Böker und ich hatte das Tadafusa, noch die Serie mit dem orangen Pakkaholzgriff und das war damals ein Bargain. Sehr schneidfähig um nicht zu sagen überraschend gut, jeder der es getestet hat, klagte über die Optik und den offenen Erl, aber gegen den Schnitt haben vielfach teurere Japaner/Europäer kein Land gesehen und das um rund 80,- Euro damals. Das Böker ist +/- knapp einen halben Millimeter dicker an der Wate als das mir bekannte Tadafusa. Shinogi-Knick ( wenn auch sanft ) gegen fast flach, ein paar Grad härter gegen wetzbar, Monostahl der ordentlich patiniert gegen stainlessflanken mit Yasuki-Schneidlage usw.

Also das Böker ist vielfach robuster und unkomplizierter, was die Schneidkantenstabilität betrifft, auch wenn man das auf 0.25mm ausdünnt. Ich traue mich zu sagen, das selbst ein nagelgängiges Böker mit stumpfen Schneidenwinkel so ziemlich alles mitmacht und wenn, dann plastisch verformt.

Das Tadafusa schneidet ganz sicher leichter, ist weniger reaktiv, hat den besseren FR und wenn ein stumpferer Winkel gewählt wird, ist es sicher auch gut küchentauglich, aber Kräuterwiegen, oder kalte Blockschokolade oder Hartkäse würde ich mich nicht recht trauen, mit dem Böker aus der Schachtel aber auf jeden Fall und mit meinem leicht ausgedünnten mache ich echt alles ohne das mein Mundwinkel zuckt. ;)

Der TO muss eben entscheiden, welche Eigenschaften sein müssen und welche sein dürfen, sonst kommen wir da nicht vom Fleck.

Gruß, güNef
 
Ich habe das "neue" Tadafusa seit Dezember 2020 und bin, für ich meine 84€ bei Dictum damals, sehr zufrieden - super Einsteiger-Japaner :)
Ich kann Günef's Aussagen für die aktuelle Serie bestätigen, meines war zur Auslieferung nicht ganz so filigran ausgefallen.
Behutsam wiegen auf weichem Brett macht mir keine Sorgen, die Blockschoko würde ich mir sparen ;-)
Es ist bei mir mit dem Herder Lignum 3 Santoku zusammen das Messer in der Küche, das am meisten benutzt wird - nicht zuletzt weil es günstig ist und vermeintliche Fehler nicht so teuer werden ;-)

Grüße
Bo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würd das alte Wüsthoff bei Schanz aufmöbeln lassen ... Spar dir das Geld.

Du hast bereits ein K5 für den feinen Schnitt, und ein Diplome... Das ist ungefähr so dick wie das Cottage Craft, die nehmen sich alle nicht viel die Solinger. Mir fehlt die Info wie lang denn dein Diplome ist (20`er oder 23`er ), und natürlich das zu ersetzende Wüsthof? Ist ja egal das nimmt sich mit dem Böker auch ein 20`er nicht viel.

Grüße Wastl.
 
Hallo,
vielen Dank für eure Meinungen und Anregungen.

@BastlWast:
Das Wüsthof-Chefmesser ist wirklich nicht mehr "zu retten". Es hat aktuell noch 20 cm ist über vierzig Jahre alt, der Voreigentümer war Koch, es hat genug mitgemacht und sieht dementsprechend aus. Das Paket zu Schanz - dessen Dienste ich schon in Anspruch genommen habe, wäre wohl schon teurer wie der Restwert. Da das Diplome ein Santoku [16 cm] ist und ich gerne ein "robustes" Chefmesser insbesondere zum Wiegen und fürs Grobgemüse hätte und auch mal beim Rost einsteigen möchte muss was in der Richtung her.

@Caligula Minus:
Unabhängig von deiner Quelle. Man möchte einen 25.000,-€ Golf von der Stange und Du willst einen doppelt zu teuren 3er BMW verkaufen?????????????????? Ohne Wort - kein Realitätssinn! 🤔

@all:
Hat schon jemand [außer Günef] Erfahrungen mit der Cottage-Serie von Böker?
Ist "künstliches" Patinieren bei Carbonklingen sinnvoll und was wäre die beste Methode zur Erzeugung?

@güNef:
Sehr gute Hinweise. Ist mir klar, dass ich einen Apfel mit Birnen verglichen hab bzw. vergleichen wollte, aber die Dinger stecken mir wegen der 3-Lagen-Sache und der Schneidfreude in der Nase. Aber du hast recht, unter der Prämisse Chefmesser mit 21 - 24 cm, Carbon zum Einstieg und Preis-Leistungsverhältnis bleibt fast nur das Böker übrig. Werde wohl das große Chef bestellen, mir das mal zu Gemüte führen und bei Bedarf das Messer [dann wohl bei Schanz, wenn er dazu bereit ist] vernünftig ausdünnen lassen. Danke. (y)

Denke, dass mit dem Rost-Böker Cottage zusammen mit dem K5 rostfrei, dem Zwilling Diplome Santoku und dem Böker Core Mittelspitz meine Grundausstattung ausreichend erneuert habe.
Und jetzt... jetzt kann der Luxus kommen, ich fang dann mal an auf ein Takamura R2 Gyuto oder ein Schanz-Slim-Gyuto zu sparen.... ;)

Gruß an Alle freue mich auf die Antworten zur Patina...

Michael

(y)
 
Zuletzt bearbeitet:
@all:
Hat schon jemand [außer Günef] Erfahrungen mit der Cottage-Serie von Böker?
Ist "künstliches" Patinieren bei Carbonklingen sinnvoll und was wäre die beste Methode zur Erzeugung?

Jipp... ich ;)
Der Stahl der Cottage-Serie neigt eher zur Verfärbung/dem "Anlaufen" als zum Rost.
Du musst das Messer also einfach nur benutzen und nach dem Benutzen abwaschen und trocknen.... dann "patiniert" das relativ problemlos von alleine.
Sieht zu Anfang ein bißchen albern aus.... ich mag das. Die Klinge bekommt halt wirklich "blaue" Flecken.

Ist keine Raketenwissenschaft.... ein bisschen "sich kümmern" und Zeit verpassen diesem Stahl die beste Oberfläche. Ist in etwas so, wie bei geschmiedeten Pfannen.
"Schnell" funktioniert da nicht.

Gruß
chamenos
 
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