Zwilling = "Billigprodukt" aus Asien?

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Tja, die etwas "provokative" Frage rührt von meinem heutigem Besuch beim Stahlwaren/Messerhändler meines Vertrauens her. Dieser sagte mir heute im Gespräch ganz beiläufig, dass er die Küchenmesser der Fa. Zwilling komplett aus dem Programm genommen hätte, da "die nur noch in Asien und in deutlich schlechterer Qualität" als z.B. "Wüsthoff" fertigen lassen, wobei die Preise sich kaum unterscheiden würden............
Richtig oder falsch?
 
Hallo Torsa,

Zwilling(J.A. Henckels AG) hat erst kürzlich für die Fertigung geschmiedeter Messer im Stammwerk in Solingen eine Halle neu gebaut.
Manche Topserien (z.B. Myabi) kommen aus Fernost, sind aber sicher keine minderwertigen Produkte!

Gruß
Jürgen
 
Tja, die etwas "provokative" Frage rührt von meinem heutigem Besuch beim Stahlwaren/Messerhändler meines Vertrauens her. Dieser sagte mir heute im Gespräch ganz beiläufig, dass er die Küchenmesser der Fa. Zwilling komplett aus dem Programm genommen hätte, da "die nur noch in Asien und in deutlich schlechterer Qualität" als z.B. "Wüsthoff" fertigen lassen, wobei die Preise sich kaum unterscheiden würden............
Richtig oder falsch?

auch provokative fragen machen wenig differenzierte aussagen glaubwürdiger. mit solchen unbewiesenen beiläufigen vermutungen würde ich mich persönlich zurückhalten. das internet ist ja kein rechtsfreier raum. wenn das auch öfters vermutet wird.
 
...mit solchen unbewiesenen beiläufigen vermutungen würde ich mich persönlich zurückhalten.

Er hat ja auch nichts vermutet, sondern nachgefragt...

...da "die nur noch in Asien und in deutlich schlechterer Qualität" als z.B. "Wüsthoff" fertigen lassen...

Ich habe keine Qualitätsverschlechterung in den letzten Monaten feststellen können...


Stutzig macht mich, das auf Zwilling und auch auf Wüsthof-Messern
lediglich "Germany" steht...

Made in Germany = 100% in Deutschland hergestellt.
Germany = ein kleiner Teil der Fertigung eines Produktes muss in Deutschland verrichtet worden sein... (ich glaube 10%)




Ich habe gerade mal bei Zwilling nachgefragt, sobald ich eine Antwort habe
werde ich Sie hier reinstellen.
 
deshalb habe ich ja auch "beiläufige vermutungen..." geschrieben.
und beiläufig ist wie im posting hervorgeht ja auf die beiläufigen aussagen bezogen.

es ist ja auch keine empfehlung, sondern meine persönliche meinung wie ich es machen, bzw. in der öffentlichkeit nicht machen würde (-:

fakten bei zwilling erfragen wie du es jetzt machst, hat eine ganz andere qualität (-:
 
Made in Germany = 100% in Deutschland hergestellt.
Germany = ein kleiner Teil der Fertigung eines Produktes muss in Deutschland verrichtet worden sein... (ich glaube 10%)

Ich bin so frei, nichts zu glauben, sondern zur Erhellung der Sachlage auf zwei Beiträge zum Thema "Made in Germany" zu verweisen.

http://www.potsdam.ihk24.de/produktmarken/international/export/zollinfo_recht/Made_in_Germany.jsp
http://www.ja-zu-deutschland.de/made-in-germany-dreier.php

Der wesentliche Tenor findet sich in: "Der Begriff „Made in Germany“ ist gesetzlich nicht eindeutig geregelt. Aus diesem Grunde ist seine Auslegung und Konkretisierung weitgehend der Rechtsprechung überlassen worden." (RA Carsten Dreier aus obiger Quelle).

Pitter
 
. mit solchen unbewiesenen beiläufigen vermutungen würde ich mich persönlich zurückhalten. das internet ist ja kein rechtsfreier raum. .

Das Internet ist kein "rechtsfreier Raum" - korrekt. Was mich aber wohl kaum daran hindern dürfte eine Frage zu stellen............:steirer:
 
Stutzig macht mich, das auf Zwilling und auch auf Wüsthof-Messern
lediglich "Germany" steht...

Made in Germany = 100% in Deutschland hergestellt.
Germany = ein kleiner Teil der Fertigung eines Produktes muss in Deutschland verrichtet worden sein... (ich glaube 10%)

Nicht korrekt. 'Made in Germany' bedeutet, dass der Grossteil der Wertschoepfung in D liegt. 'Germany' kann jede deutsche Firma verwenden unabhaengig vom Herkunftsland des Produkts. Wird in diesem Sinne als Land des Absenders verstanden. D.h. selbst 100% in China hergestellte Produkte koennen 'XYZ Germany' gezeichnet werden, wenn der Absender eine deutsche Firma ist. Dies ist in der EU erlaubt, in Nordamerika / Japan etc. aber nicht. D.h. Produkte, die aus D dorthin exportiert werden, aber nicht aus D stammen, muessen mit den tatsaechlichen Herkunftsland gekennzeichnet werden. Fuer diese Laender spielt es keine Rolle, ob das Land mit oder ohne 'Made in ...' verwendet wird. Sobald 'Germany' auf der Klinge steht, gilt dies als Herkunftsland. Und wenn das Produkt dann nicht aus Germany kommt, hat man dort ein kleines Problemchen...

Bei Zwilling und Wuesthof sind alle hoeherwertigen Serien mit Kropf definitiv in Solingen hergestellt, und zwar komplett.
 
Warten wir doch einfach ab, was Briesenreiter an Informationen aus erster Hand erhält.

Ich dachte bis heute immer, dass nur die Zwilling Messer mit dem einem "Männicken" aus Fernost stammen. :ahaa:

Wohl getäuscht. :irre:
 
Zwillling J.A. Henckels

Die Firma Zwilling J.A. Henckels AG vertreibt Schneidwaren unter zwei unterschiedlichen Marken:
* dem ZWILLING,
diese Produkte werden angeblich komplett in Solingen gefertigt, auf die Ursprungsangabe "Solingen" wird seit einigen Jahren verzichtet
* dem "ILLING" mit einer Hellebarde,
bei diesen Artikeln soll es sich um Handelsware ausländischer Tochterunternehmen handeln (z.B. China und Spanien).

Großbritannien, Kanada und z.B. die USA (seit 1891) haben gesetzliche Regelungen, die auf bestimmten importierten Waren (z.B. Messern) die Markierung mit dem Ursprungsland zwingend vorschreiben.
Die Form ("Made in ..." oder "nur" der Name des Landes) ist nicht vorgeschrieben.

In Deutschland lehnen (leider) einige Importeure aus entsprechendem Interesse Forderungen zur Urpsprungsangabe ab.

cut
 
So, ich glaube ich habe lange genug auf eine Antwort von "Zwilling" gewartet...
Ich habe seit dem 14.02.2007 vier mal um eine Stellungnahme der
Firma Zwilling gebeten. Ein mal per Kontaktformular auf deren Webpräsenz,
zweimal per Mail und einmal per Fax.

Zurückgekommen ist da nix. Das enttäuscht mich ziemlich!
Zumal ich Händler bin. Hätten die auf einen Privatmann nicht reagiert wäre
es auch schon blöd, aber auf die Händler die deren Ware vertreiben nicht
zu reagieren ist in meinen Augen schon ziemlich arrogant.

Wüsthof hat sofort auf die erste Anfrage reagiert:
Wüsthof said:
Guten Tag, sehr geehrter Herr Schulz,

vielen Dank für Ihre heutige Anfrage.
Gerne bestätigen wir Ihnen, dass unsere geschmiedeten WÜSTHOF-Messer komplett
hier im eigenen Haus in Solingen/Deutschland gefertigt werden.
Dem entsprechend sind unsere geschmiedeten Messerserien auch mit dem Herstellungs-
hinweis SOLINGEN/GERMANY gekennzeichnet.

Mit freundlichen Grüßen aus Solingen
ED. WÜSTHOF DREIZACKWERK

Das ist doch eine Aussage. Ich denke, damit ist klar woher die nicht geschmiedeten Messer herkommen.
Oder zumindest ist klar, wo sie nicht herkommen.

Zwilling allerdings...
Ich kann Zwilling keine schlechtere Qualität als anderen Namhaften Herstellern
aus Solingen unterstellen.
Ich habe von diesen Anschuldigungen "Zwilling fertigt nicht(s) in Deutschland"
schon zwei drei mal gehört, wollte
das aber nie glauben...
Inzwischen muss ich das ja (leider) glauben...
Ich hoffe immer noch, von Zwilling eine Antwort zu bekommen in der
die jedenfalls das Gegenteil behaupten.

Es kann natürlich auch sein, das der Zwilling-Konzern auf einem sehr hohen Ross sitzt,
seine Messer in Solingen produziert und der Meinung ist keine
Stellungnahme zu so etwas abgeben zu müssen??

Qualitativ sind Zwillingmesser einwandfrei, diese Qualität aber für
Dumpinglöhne und alles was dazu gehört (fehlende Arbeitsicherheit)
in Fernost herstellen zu lassen und dann hier zu "Normalen" Preisen
für in Solingen hergestellter Messer zu verkaufen ist
Verarschung am Kunden!

Und wenn die Händler in dem Glauben gelassen werden Ware "Made in Germany"
zu verkaufen die gar nicht "Made in Germany" ist, hat das einen
merkwürdigen Beigeschmack.

Zumindest für mich...
 
Last edited:
@ Briesenreiter: ich kann verstehen, dass Du sauer bist, weil Du keine Antwort von Zwilling erhaelst. Wuesthof scheint in diesem Punkt sicherlich kundenfreundlicher zu sein. Daraus aber zu schliessen, dass Zwilling nicht in D fertig, geht zu weit. Folgende Informationen liegen vor:

1. Zwilling hat definitiv eine Produktion in Solingen. Aus Insiderquellen hoert man, dass dort alle 'geschmiedeten' Messer produziert werden. Meines Wissens traf dies auch fuer Wuesthof zu, was nun auch bestaetigt wurde.

2. Die Produkte sind mit Germany geaetzt und werden weltweit exportiert. Wie cut richtig anmerkte, spielt es in vielen Laendern wie z.B. USA keine Rolle, ob das Produkt nur 'Germany' oder 'Made in Germany' markiert wird.

3. Zwilling hat eine recht grosse Fabrik in China, wie heute fast alle international operierende Unternehmen. Welche Produkte genau dort gefertigt werden ist mir nicht bekannt. Auf jeden Fall Ware fuer den chinesischen Markt und Messer mit den einen Maennchen. Die Existenz dieser Fabrik und der offene Umgang von Zwilling damit ist scheinbar der Grund fuer viele Geruechte.

Dieser Thread begann mit einem Geruecht eines 'Haendlers des Vertrauens'. Offenbar kann dieser Haendler einfach nicht glauben, dass eine Firma noch Produkte in D herstellt, obwohl man auch eine Fabrik in China besitzt. Da kann ich nur sagen: lieber 'Haendler des Vertrauens', bitte etwas mehr Vertrauen in die Staerke der deutschen Industrie und die Aufrichtigkeit von serioesen deutschen Unternehmen!
 
@ALLE!


Bleibt bitte beim Thema - bei weiterem OT-Gerede mach ich hier zu! :rolleyes:


pevau57
 
So, gestern war der Vertreter von Zwilling bei mir.

Nach kurzem Geplaudere sprach ich ihn auf die Geschichte hier an und
erklärte auch, das ich es schade finde das nicht auf die Anfragen reagiert wurde.
Er fand es merkwürdig, das sich niemand auf die Anfragen hin geäußert hat.

Die Aussage, das alle geschmiedeten Messer in D hergestellt werden (ausser TWIN Cermax)
ist richtig, was mich sehr freut.
Twin Cermax ist als echter japaner im Hause Zwilling auch in Japan hergestellt.

Zwilling macht 85% seines Umsatzes:staun: mit dem Export in die ganze Welt.
Von den übrigen 15% werden ca.50-60% mit dem Verkauf in Deutschland
an ausländische Touristen erwirtschaftet:staun::staun:.

Diese Kundschaft will in Deutschland produzierte Ware!
Alleine aus diesem Grund kann Zwilling sich gar nicht leisten, woanders
zu Produzieren. Die niedrigpreisigen ausgestanzten Messer nun mal aussenvor...

Das fand ich mal sehr einleuchtend.
Das Gespräch war sehr interessant und nett.

Mir ist echt ein Stein vom Herzen gefallen...:super:
 
Last edited:
So, gestern war der Vertreter von Zwilling bei mir. Die Aussage, das alle geschmiedeten Messer in D hergestellt werden (ausser TWIN Cermax) ist richtig, ..

..sagt der Vertreter
Das ist alles andere als eine offizielle Stellungnahme - es bleibt die Frage, warum die Fa. Zwilling einer offiziellen Antwort aus dem Weg geht:haemisch:
 
Ich bin gerade auf diesen Thread gestossen, und nachdem mein Messerhändler (der NATÜRLICH statt Zwilling nur Wüsthof im Programm hat, neben Global, Herder etc.) auch genau die Aussage gemacht hat, dass Zwilling nur billige Japan-Importware ist, habe ich mir auch einige Gedanken darüber gemacht. (VORSICHT: lang!)

Vorweg möchte ich einiges grundsätzliches klären: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die der Meinung sind, dass ein Produkt nur deswegen gut ist, weil es an diesem/jenem Ort in diesem/jenem Land gefertig wird.
Ich kenne ähnliche Diskussionen in anderen Technik-Foren, z.B. bei Digitalkameras, wo immer wieder darüber spekuliert wird, ob dieses/jenes Modell in Korea/Japan Vietnam oder in Deutschland gefertigt wurde, und was für Konsequenzen man daraus ziehen sollte.

Meiner Meinung nach ist ein Großteil dieser Diskusionen überflüssig, denn letztendlich zählt nur eines ab einem gewissen technischem Niveau der Produkte: Die Qualität.
Unabhängig davon, wo sich auf der Welt die Fabrik befindet, kann man diese nur mit einer soliden Fertigungstechnik und guten Fachleuten erreichen.
Optische Linsen können beispielsweise halt in Braunschweig bei ehemals Rollei gefertigt werden, oder bei Zeiss in Jena oder bei Leitz in Wetzlar, aber genauso auch in einigen hochtechnisierten Factorys (die wahrscheinlich sogar für MEHRERE namenhafte Hersteller arbeiten) im Großraum von Tokyo oder Shanghai.
Kein größerer Hersteller, zumal wenn er einen Großteil seines Umsatzes im Ausland macht, kann sich auch leisten, da alzu engstirnig zu sein.
Bei der Messerherstellung gilt dieser Grundsatz exakt genauso.

Sicherlich gibt es so etwas wie Standortvorteile, also Orte wo sehr viele Fachkräfte geballt auf einem Raum sind. Als solchen Ort kann man ganz klar Solingen bezeichnen. Nichtsdestotrotz wird aber auch niemand den Asiaten generell Unkenntnis bei der Herstellung von Messern absprechen wollen ;-), und wir wissen denke ich, alle auch, dass nicht alles, was aus Solingen kommt, Gold wert ist.
Umgekehrt können die Solinger auch gut Santokus usw. schmieden, denn besitzt man erstmal das Know-How für die Herstellung von Qualitätsmessern ist der Rest auch kein so großes Hindernis mehr!

Nach viel Rumgerede aber nun Klartext: Macht euch lieber Gedanken darüber, welche Fertigungstechnik der Hersteller verwendet, als darüber wo er fertigt, und wenn, dann macht er aus seriösen Quellen schlau und glaubt z.B. nicht den Händlern, die auch nur das wiedergeben, was ihr Lieblingsvertreter ihnen erzählt hat. Und vor allem unterscheidet zwischen den Messerserien!

Hier ein Beispiel: ORIGINAL Geschäftsbericht aus dem Jahr 2002 der Wehrhahn KG, zu dem auch die Zwilling Gruppe gehört:

... "Die Fertigung in Shanghai konzentriert sich auf die Artikel der Zweitmarke Henckels International. 2002 wurden 3,1 Mio. Messer in bewährter Zwilling-Qualität sowie 220 000 ‘Jaguar’-Haarscheren hergestellt. Die für China bestimmten Schneidwaren und ebenfalls
begehrten Manicure-Produkte der Premium-Marke Zwilling werden aus Solingen eingeführt."...


(Anmerkung: der Absatz bezieht sich nur auf die Produktion in Shanghai, also 3,1 Mio. Messer = Shanghai, nicht insgesammt ;-)

Geschäftsberichte sind übrigens immer eine ziemlich ergiebige und zuverlässige Quelle.

Zumindest im Jahr 2002 hat eine Marke der Zwilling-Gruppe also in Asien kräftig Messer produziert. Dass muss aber heute nicht unbedingt noch so sein.
Deutlich wird aber auch das ganze Debakel, dass es sowohl Premium Marken (Zwilling J.A. Henckels) als auch "Value for Money" Marken (J.A. Henckels International) in der Zwilling-Gruppe gibt, was für den Käufer nicht leicht zu durchschauen ist.

Man kann auch einigen Händlern nicht übel nehmen, dass sie da einiges zusammen in den Topf werfen, bzw. den Ruf der Premium Produkte sehr wahrscheinlich sogar bewußt als Werbung für die "Billigware" mit einsetzen, nach dem Motto "Verwechslung - erwünscht! "
So ist es nicht verwunderlich, dass bei Amazon.com, dem wohl größtem online-Shop weltweit, sowohl die Premium Produkte als auch J.A. Henckels International unter demseben Hersteller, kurz "Henkels" geführt werden.

Zumindest auf der Webpräsenz der Zwilling-Gruppe bemüht man sich einigermaßen um die Offenlegung der Verhältnisse, wenn auch meiner Meinung nach nicht mit letzter Konsequenz. So klangvolle Begriffe wie "Value for Money", "demografischen und psychografischen Gesichtspunkte" und die "Segmentierung des Marktes nach Sortiment Preis und Distribution" umschreiben formvoll, dass es sich bei "Henckels International" um ein Günstigmarke handelt.
Und eines muss ich bei der Zwilling-Gruppe ganz klar sagen: Während andere Hersteller bei ihren Beteiligungen meist zwischen Vertriebsgesellschaften und Produktionsgesellschaften unterteilen, findet man dazu nicht einmal in den Geschäftsberichten genauere Informationen.

Und ich vermute jetzt mal: Das ist Absicht.
Wenn es ein klares Bekenntnis zum (Fertigungs)-Standort Deutschland gäbe, und man nur in Solingen produzieren würde, wäre auch kein Unternehmen so dumm, damit nicht massiv zu werben, und dies gerade in der Öffentlichkeit besonders zu betonen!

Ganz zum Schluß noch einmal zur Qualität: Mein, ich sag jetzt mal, Wüsthof-fixierter, Händler behauptet, Wüsthof habe einfach die bessere Fertigungstechnik, wer kann dazu etwas sagen?
 
Last edited:
Ganz zum Schluß noch einmal zur Qualität: Mein, ich sag jetzt mal, Wüsthof-fixierter, Händler behauptet, Wüsthof habe einfach die bessere Fertigungstechnik, wer kann dazu etwas sagen?

Niemand. Es gibt auch in Solingen Firmen, die in großem Ausmaß für andere Solinger Hersteller produzieren und nichts bis wenig unter ihrem eigenen Namen anbieten. Ich kenne da nicht alle Zusammenhänge, und die, die sie kennen, werden die nicht rausposaunen. Sprich, weiss Dein Händler denn genau, wer da eigentlich was mit welcher Technik produziert.

Vor allem, was meint "bessere" Fertigungstechnik genau? Billigere Produktion, bessere QS, möglichst hoher Automatisierungsgrad..., ist alles "besser" ;) Ja, ich kann das Allgemeingeschwafel nicht mehr hören, vor allem nicht, wenn Leute eigentlich Ahnung von der Materie haben sollten.

Was die Produktion im Ausland angeht, ACK zu dem was du schreibst. Wenn man nur auf das Produkt sieht, ists letztlich nur interessant, was hinten rauskommt. Man kann in China hochwertig, und in Deutschland billich produzieren. Und umgekehrt.

Wer einen über die Technik hinaus gehende Vorstellung von Produktqualität hat - ich gehöre eher zu der Fraktion - der muss sich schon selbst schlau machen und das, was er da kauft, genau hinterfragen.

Grüße
Pitter
 
Es gibt auch in Solingen Firmen, die in großem Ausmaß für andere Solinger Hersteller produzieren und nichts bis wenig unter ihrem eigenen Namen anbieten. Ich kenne da nicht alle Zusammenhänge, und die, die sie kennen, werden die nicht rausposaunen.

Ich habe selbst nichts anderes erwartet. Es ist nur logisch, dass kleinere Hersteller kein eigenes Stanzwerk, haben, oder die Härtung selbst durchführen.

Habe auch noch einmal über den Film "Der Blaubepließter" nachgedacht habe, in dem ganz gut rüberkommt, dass selbst Meister Fehrenkamp, Sinnbild für Solinger Messerfertigung, wohl bis kurz vor seiner Pension so eine Art Freelancer bei der Firma Herder war (bis zur Verlagerung seiner Werkstatt in die Fabrik).
"Freie Mitarbeiter" waren traditionell Messerschleifermeister aber wohl oft, man hat sich halt an einer Wasserlauf niedergelassen, um einen Antrieb für den Schleifstein zu haben, und dann für diese/jene Firma die Rohlinge bearbeitet.

Mein Fazit: Das Bild von einer Messerfabrik, in der in einer Hand teilweise mehr als 50 Arbeitsschritte, von der Rohstahlbearbeitung, Stanzen, Schleifen und Grifffertigung, alles durchgeführt wird, entspringt zum allergrößtem Teil nur dem Image der Hersteller, wie sie gerne hätten, dass wir sie als Kunden sehen, oder dem, was uns die Händler verkaufen wollen, um den Kunden nicht zu verunsichern.

Sprich, weiss Dein Händler denn genau, wer da eigentlich was mit welcher Technik produziert.

Obwohl der Händler ja nichts anderes macht, als täglich Messer über die Ladentheke zu reichen, bezweifele ich das stark.
Umgekehrt glaube ich aber auch, dass die allermeisten Kunden rückwärts aus dem Laden maschieren würden, falls ein Verkäufer doch mal anfängt, die Konzernstruktur und die Fertigungsorte der Zwilling Gruppe zu erklären, und sich über die Fertigungstechnik zu detailiert auszulassen.

Vor allem, was meint "bessere" Fertigungstechnik genau? Billigere Produktion, bessere QS, möglichst hoher Automatisierungsgrad..., ist alles "besser" ;) Ja, ich kann das Allgemeingeschwafel nicht mehr hören, vor allem nicht, wenn Leute eigentlich Ahnung von der Materie haben sollten.

Mein Händler hat etwas von der Qualität des Bandstahls erzählt, von einer eigenen Härtungsanlage etc. , wirklich sachkundig kam dass aber nicht rüber, wie bereits angedeutet.

Dann hat er ein Thema angesprochen, wo ich ihm vertraue, und wo er mir auch noch wirklich behilflich sein kann, die Garantie.
Während man bei dem einen Hersteller anstandslos ein neues Messer bekommt, sollte doch einmal durch ein Verunreinigung/Einschluss im Stahl eine Klinge schlicht auseinanderbrechen , steht man bei dem anderen Hersteller dumm da.

Dass ist dann aber auch das einzige, wozu ich den Händler noch brauche und ihm vertraue, für den Rest gibt es das Messerforum und den eigenen kritischen Blick.
 
Last edited:
Und eines muss ich bei der Zwilling-Gruppe ganz klar sagen: Während andere Hersteller bei ihren Beteiligungen meist zwischen Vertriebsgesellschaften und Produktionsgesellschaften unterteilen, findet man dazu nicht einmal in den Geschäftsberichten genauere Informationen.


Obwohl der Händler ja nichts anderes macht, als täglich Messer über die Ladentheke zu reichen, bezweifele ich das stark.
Umgekehrt glaube ich aber auch, dass die allermeisten Kunden rückwärts aus dem Laden maschieren würden, falls ein Verkäufer doch mal anfängt, die Konzernstruktur und die Fertigungsorte der Zwilling Gruppe zu erklären, und sich über die Fertigungstechnik zu detailiert auszulassen.

@ RapsRuebe

Meines Wissens sind die Zwilling-Gesellschaften in Shanghai und auch Japan sowohl Vertriebs-, als auch Produktionsgesellschaften. Was soll man da in einem Geschaeftsbericht unterteilen? Wie Du ja selbst sagst, geht Zwilling offen damit um, auch ausserhalb Deutschlands Produktionsstandorte zu unterhalten.

Zwilling ist zwar ein internationaler Konzern, aber viel weniger international wie die grossen Konsumguetermarken, z.B. im Automobil- und Elektronikbereich. Hat dort irgendein Konsument einen Einblick in die Produktionsstrukturen? Hier hat man doch schon laengst akzeptiert, dass eine moderne Produktionskette heute international ist und Produkte aus Teilen aus der ganzen Welt zusammengesetzt sind. Man sucht sich weltweit die besten Lieferanten fuer die einzelnen Teile, unabhaengig davon, in welchem Land sie sitzen. Wichtig ist letztendlich die Produktqualitaet, und nicht welches Teil eventuell aus welchem Land kommt.

Und wenn Zwilling oder Wuesthof oder irgendeine international aufgestellte Firma einem Kunden mal wirklich richtig erklaert was sie warum machen, dann versteht man dies auch mit einer durchschnittlichen Intelligenz. Wenn ein Haendler dies erklaert basierend auf irgendwelchen Geruechten und mit dem Hintergedanken, eine Firma schlecht zu machen um ein anderes Produkt zu verkaufen, dann geht man natuerlich rueckwaerts aus dem Laden. Hoffentlich ohne irgendein Produkt zu kaufen und ohne zu diesem Haendler wieder zurueckzukehren.
 
@ RapsRuebe

Meines Wissens sind die Zwilling-Gesellschaften in Shanghai und auch Japan sowohl Vertriebs-, als auch Produktionsgesellschaften. Was soll man da in einem Geschaeftsbericht unterteilen? Wie Du ja selbst sagst, geht Zwilling offen damit um, auch ausserhalb Deutschlands Produktionsstandorte zu unterhalten.

Du hast mich falsch verstanden oder ich habe mich vielleicht auch nicht klar genug ausgedrückt.
Mit "Offenlegung der Verhältnisse" meinte ich lediglich, dass Zwilling auf ihrer Webseite in der Rubrik "Die Markenpolitik von ZWILLING J.A. HENCKELS" zumindest eingesteht, dass es so etwas wie unterschiedliche Serien in unterschiedlichen Qualitätsstufen gibt, und dass wie ich bereits sagte, eher in blumige Begriffe verkleidet als deutlich ausgesprochen.

Dass ist nur exakt soviel und kein bisschen mehr, wie unbedingt nötig, fast schon aus rechtlichen Gründen erforderlich ist.

Von Produkion im Ausland ist in keinster Weise die Rede!

Zu den Produktionsstandorten, habe ich auch der gesamten Webseite, bis auf den von mir zitierten, und mittlerweile schon mehr als ein halbes Jahrzent altem kleinen Absatz in einem Geschäftsbericht, exakt gar nichts, ich betone NICHTS weiteres genaueres gefunden.

Da kann man eher davon sprechen, dass Zwilling das Thema "Produktionsstandorte" vermeidet wie der Teufel dass Weihwasser, als dies als "offenen Umgang" zu bezeichnen.
 
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