Hallo, hier auch von mir ein kleiner Erfahrungsbericht zum 1.2442.
Ich habe jetzt den Stahl mit einer Versuchsklinge aus 3-Lagen-Stahl in der dicke 2,4 mm und hohem Anschliff auf null, mit danach hauchdünn aufgesetztem zweiten Schliff im (gesamt)Winkel von 22° getestet und bin von dem Stahl begeistert.
Ich hätte gedacht, das die Karbide bei doch immerhin 1,5%C und 2% Wolfram die maximale Schärfe doch auch etwas fühlbar zurückgehen lassen, aber die Klinge hat eine schärfe erreicht, die weit über das Haarespalten hinausgeht.
Der Haartest, den man normalerweise bei Rasiermessern macht funktionierte an einer Stelle sogar bei einem sehr dünnen Haar. Sauber gekappt 7 mm neben dem Haltepunkt.
Hab jetzt mein Rasiermesser so lange nachgeschliffen bis es das auch kann, da gings vorher nur bei den etwas dickeren Barthaaren richtig.
Die Klingengeometrie ist so aber natürlich recht empfindlich, nach Hacken auf eine Hartholzkante, waren helle Punkte gegen das Licht zu sehen, aber es ist nichts ausgebrochen.
Aber Leder oder Gemüse für die Küche schneiden ist damit natürlich problemlos möglich.
Die Klinge buckelt und bricht auch dabei nicht aus.
Die Wärmebehandlung ist denke ich auch noch mit relativ einfachen Mitteln möglich.
Dafür wurde mehrmals gehärtet, einmal normal aus etwas über 800°.
Beim zweiten Härten habe ich versucht die gegebenen Tipps für das Härten höher legierte Stähle zu berücksichtigen und länger zu halten.
Dies habe ich umgesetzt indem ich die Schmelzpunkte von vorhandenen Materialien überprüft habe und beim Küchensalz mit Schmelzpunkt von 801° hängen geblieben bin.
Deshalb hab ich beim zweiten Härten Küchensalz auf die Klinge gegeben, und dann in der Kohleesse bei antimagnetisch aber noch nicht geschmolzenem Salz etwa 4 Minuten gehalten.
Danach wurde langsam weiter erhitzt bis etwa 50-70% des Salzes geschmolzen waren, und dann in Öl gehärtet.
Ich denke so geht die Haltezeit in die richtige Richtung, und die eher untere Härtetemperatur sollte ich so auch gut getroffen haben mit etwas über 801°C.
Die Klinge ritzt auf jeden Fall weißes Glas auch noch nach zweimaligem Anlassen auf 190°, und das Geräusch beim Schliff ist Super;-)
Grüße,
Eisenbrenner
PS: wenn jemand noch ein Material kennt, das bei ~845°C schmilzt , leicht zu bekommen und eher ungiftig ist, dann kann ich mich auch an den 1.2562 wagen.