1 Mann, 1 Jahr, 1 Messer

Meine Erfahrungen sind bisher gut. Ich habe einen alten und verwitterten Gartenschlauch zerschnippelt, ohne dass die Schärfe nachgelassen hätte. Dazu einiges mehr, was so an täglichen Schneidereien anfällt. Als Durchschnittsbenutzer kann ich feststellen, daß die Klinge länger scharf bleibt als z.B. ein Schweizer Messer. Aber ich könnte kaum sagen, wo jetzt der Unterschied zwischen S90V, S30V, D2 etc. ist, es sei denn, ich würde mit identischer Schneidengeometrie und Wärmebehandlung ein definiertes Testmedium bearbeiten. Das sollen Profitester machen, so sie wollen.

Was den Charme des Messers noch ausmacht, ist ein durch und durch angenehmes Griff-, Handhabungs-, Stabilitäts- und Ausgewogenheitsgefühl. (Was für'n Satz!) Ich habe eine Reihe von vielfach teureren Handmade- und high-end-Serienfoldern, die das eben nicht haben, weil irgendwo doch eine Ecke unangenehm drückt, Kanten nicht gebrochen sind, Daumenriffelungen Blasen scheuern, ein Lockbar zu leicht oder zu schwer zu drücken geht, Schräubchen zu filigran wirken, oder dergleichen.

Es gibt ja hin und wieder Messer, die man nicht wieder aus der Hand legen möchte - dieses gehört dazu.
 
Hehe,

jetzt ist es ja doch "1 Mann, 1 Jahr, viele Messer" geworden. :D

Passt aber trotzdem. Ich schätze mal wer hier im Forum seit 2002 dabei ist, tut sich schon schwer damit nur ein Messer zu benutzen.

Es ist immer schön Erfahrungsberichte zu lesen, und Bilder zu betrachten.

Ich denk mir für 2012 auch mal ein oder 2 Messer aus.


Grüsse, Alex
 
So, ich will doch mal ein kleines Update bringen:
Mir dem Badger habe ich es 4 Monate ausgehalten, dann kam die warme Jahreszeit und es wurde mir zu schwer in der Hosentasche.
Das Müller MSP habe ich drei Wochen getestet - es ist sehr gut - und dann beiseite getan, weil mir mehr nach einem feststehenden "City Knife" war. Bin ein Stadtmensch.
Meine bevorzugte Schneidenform ist mittlerweile, abgesehen von Schweizer Messern, Wharncliffe oder Wharncliffe-ähnlich.
Das Pry-mini von Böker hatte es mir ja sehr angetan, bloß diese mörderischen Kerben auf dem Klingenrücken haben es mir verleidet.
Aber das Messerchen ist sowas von niedlich/nützlich. Daher habe ich ganz rabiat die drei scharfen Dellen in eine einzige verwandelt. Liegt wahnsinnig gut in der Hand jetzt und ist seither mein täglicher Begleiter.
Mit dem größeren Pry-Mate habe ich das Gleiche gemacht, bloß ist mir das zu schwer für edc.
 
Noch zwei Bildchen angehängt, wo man die Modifikation sieht:
 

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Zwischenbericht: zwei Drittel des Jahres sind rum. Das erste Drittel hab ich durchgehalten mit dem einen Messer. Die 2 kleinen Schweizermesser zur Ergänzung, die ich mir selbst erlaubte, wurden kaum mal benutzt.
Manches war aber Krampf. Ein kurzes dickes Jagdmesser in der Stadt ist halt zum größten Teil unnütz.

Das zweite Drittel war geprägt von verschiedenen Tests, was man denn statt dessen nehmen könne. Das neu erworbene Müller MSP Backlock gehörte dazu, verschiedene Versionen größerer und kleinerer Taschenmesser, Experimente mit etwas längeren feststehenden Klingen und kleinen City-Knives wie dem Pry Mini (s.o.).

Ausblick:
Werkzeugmesser (Victorinox & Co) sind nach wie vor das täglich Brot des Messerfreaks, auch bei mir.
Was einklingige Folder angeht, hab ich festgestellt: Ein Clip ist mir doch sehr wichtig, die Möglichkeit, eine Fangschnur anzubringen, ist mir auch ziemlich wichtig, minimales Gewicht ist in der warmen Jahreszeit am wichtigsten, und auf die Klingenverriegelung kann ich verzichten. Aktuell ist das Spyderco UKPK mit leicht abgerundeter Klingenspitze mein edc und edu. Es passt für Haushalt, Arbeit, Paddelboot und Rad gleichermaßen gut.
Als Ergänzung, wenn ich mal einen Heavy-Duty Folder brauche, liegt das Spyderco Manix bereit.

Als Fixed für die letzten 4 Monate (und darüber hinaus) habe ich zwei ausgesucht: Schanz Jotunheimen (Vorgänger vom Pasvikka) und das etwas leichtere Linder Super Edge 1. Beide haben die idealere Klingenlänge und schon einige Gebrauchsspuren, so daß man sie auch ohne Gewissensbisse benutzt.
 

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... die Entwicklung der einzelnen Beteiligten an diesem Projekt ist schon zum Teil sehr kurios und ebenso interessant und genau das macht diesen gesamten Thread wohl auch aus. Letztenendes folgt die Form nicht nur der Funktion. Es ist wohl eher mehr ein Mix aus Ansprüchen, Neuerungen, estetischem Empfinden, vorhandenen/ gewollten Tragemöglichkeiten und Budget.


Nun hier auch mein neuster letzter aktueller Stand:

1. Victorinox Climber (jedoch das 1.3722 - Bericht bei Globetrotter)
2. Izula 1 mit Paracordwicklung (Holsterbau.de machst möglich)
3. Victorinox Swiss-Tool (das ältere - das Spirit hat meine Frau)

Resüme - mehr Messer benötige ich nicht wirklich um alles zu erledigen!

Sicherlich gibt es Aufgaben bei denen mir die Faltschere von Victorinox und das Vic-Picknick-Set plus Kaffeelöffel ganz guten Dienste leisten (im Übrigen meine Urlaubskonfiguration PLUS). Jedoch kann ich für alles andere Behaupten, das es soweit perfekt ist.

Naja für Mittelaltermärkte werde ich mir noch ein handgeschmiedetes Wikingermesser zulegen und ansonsten ist auch meine Sammlung fast komplett. (Victorinox Soldatenmesser 2008 und ein Spartan fehlen noch dafür)

Das Enzo Trapper hat mittlerweile die letzte Ölung bei **** erhalten ;-) und das Leatherman Micra, sowie das hochgelobte Mercator bleiben in meinem Sammelschuhkarton. (Bitte melden wer auch nur einen Schuhkarton hat!) - Meine Frau sagt immer: "Schön das Du ein Hobby hast wofür ein Schuhkarton ausreicht" :-D

In diesem Sinne - was will Mann mehr!? :super:
 
... die Entwicklung der einzelnen Beteiligten an diesem Projekt ist schon zum Teil sehr kurios ...

... ein Hobby wofür ein Schuhkarton ausreicht ...

Kurioser Thread ... genau! Hätte selber nie gedacht, wie sich das entwickelt.
Schuhkarton ... das war mal, ich habe eine Truhe.

Nichtsdestotrotz, hier die neueste Entwicklung: (ihr habt doch wohl nicht gedacht, jetzt geb ich ruhe und halte das bis ende Oktober durch?)

Wo dieser Sommer ja keiner ist, hat man Zeit, bei dem Regenwetter alle seine Messer nach und nach hervorzukramen und ein wenig Streicheleinheiten zukommen zu lassen ...
(meine Frau fragt ja abends immer mal, ob ich meine Messerchen schon zu Bett gebracht hätte - ich glaube, sie macht sich über mein Hobby lustig)
... nun, jedenfalls bin ich grad mal ganz und gar "back to the roots" und habe als aktuelle daily user drei meiner älteren Stücke hervorgekramt:

1. Victorinox Farmer in rot Alox, 1985 gekauft. Die Klinge hatte ich mal zum Segeln und Paddeln mit einem handgemachten Wellenschliff versehen.
2. Bucklite 422, Anfang der 80er gekauft, war mein erstes Buck, den Bügel zum Anleinen habe ich selbst angebaut. Ebenfalls wegen Segeln bzw. Paddeln.
3. Marttiini Messer, Ausführung mit Fingerschutz, mit Brenneisen ein wenig verziert.
 

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Aus dem Tagebuch des Entrek Badger mod.:

6. September, Wind und Sonnenschein
Es gibt mich noch. I am back. Ja mei, das Herrchen hat mir schon eine längere Pause gegönnt. Wenn die Tage warm und die Hosen kurz sind, trägt man eben lightweight. Und das bin ich nicht so wirklich, werde es auch nie sein.
Aber siehe da, kaum wird es Herbst, da darf ich wieder ran.
Ganz unter uns und im Vertrauen, er hat mir gesagt, daß er die anderen eigentlich kaum angerührt hat (was bei einem ausgewiesenen Messerfreak "kaum" so bedeutet). Bis auf eines. Das hat er schon dreissig Jahre in der Küche, weil es so eine schöne dünne flexible Klinge hat. Zwar kein reines Küchenmesser, aber unheimlich praktisch weil so schlank. Besonders eben dann, wenn ich ihm einfach zu fett war. Echt, das hat er gesagt, oder zumindest gedacht.
Aber heute durft ich mal wieder nach Herzenslust Pute schnetzeln, Zucchini würfeln und ähnliches.
So sei ihm verziehen. Wir haben noch zwei Monate, bis das eine Jahr rum ist, und vielleicht hält die Beziehung ja doch noch etwas länger. Ich geb mir jedenfalls Mühe.
 

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Das schleifen aus einem gehärteten Flachstahl ist aber schon etwas grenzwertig in Bezug auf die Wärmebehandlung:rolleyes:
Zumal er kräftig weg nimmt und recht wenig kühlt.
 
Ja, er geht echt fix vor. Hat mich auch erstaunt. Aber die Messer sind gut, ich kann mich nicht beschweren.
 
Moijen,

gestatten...Woody mein Name.:irre:
Ich nutze mal die Gelegenheit und hänge mich hier mit rein, weil ich es nun für angebracht hielt. Ich hoffe das ist erlaubt?
Seit es diesen Thread gibt, hab ich ihn immer wieder interessiert verfolgt, um zu sehen ob dieser Selbsttest funktioniert. Naja, eigentlich war mein Chef daran interessiert. Mein Chef? Achja, das ist Tommes. Er hat mich gestern sehr überschwänglich HIER vorgestellt. Ich glaube er ist etwas vernarrt in mich.:super: Crazy der Typ!
Aber da ich nun seit 03.04.2011, also etwas mehr als einem halben Jahr, bei ihm in Lohn und Brot stehe (ok..eher Balistol und schärfen), kann ich hier wohl sagen, dass das recht lange ist.:super:
Ununterbrochen wäre etwas gelogen, aber die einzigen Pausen die ich hatte, waren gesetzlich bedingt. Das heißt, einmal 4 Tage, als mein Chef nach Edinburgh war, und dann jetzt kürzlich, als mein Cheffe für 4 Tage in London war. Die Briten mögen Messer wie mich irgendwie nicht. Keine Ahnung wieso? :mad:
Egal. Auf jeden Fall arbeite ich seit nem halben Jahr recht erfolgreich mit Tommes zusammen. Er ist ja davon überzeugt dass das noch lange so geht. Schaun wa mal:confused: Er hat ja noch ne ganze Menge anderer Messer, aber die sind seit 6 Monaten komplett abgemeldet. Deswegen darf ich wahrscheinlich auch nicht zu den anderen in die Vitrine. Ich glaube das könnte übel ausgehen. Huiuiuiui
Is aber auch egal, ich bin ja eh jeden Tag unterwegs. Was ich so mache den ganzen Tag seht ihr ja in meiner Stellenbeschreibung.
Gut, ich melde mich vielleicht noch das ein oder andere mal hier wenn ich darf? Sagen wa mal, wenn weitere drei Monate vorbei sind, OK? Also dann...auf den Langzeittest! Bis denne euer Woody.
 
Aus dem Tagebuch des Entrek Badger mod:

11. Oktober, bedeckt und leicht regnerisch
Ach ja, anderen geht es scheint's besser. Man (ge)braucht sie, toll!
Ich liege nämlich mal wieder für ein paar Tage in der Schublade und drehe Däumchen. Mein Herrchen ist verreist. Und weil er meinte, er fahre ja nur für ein paar Tage zu seiner Mutter und bräuchte höchstens was für die Vesper, hat er micht nicht eingepackt, der treulose Bursche.
Statt dessen ist er mit einer Französin los!!! Manu irdendwas heißt sie, man könne so gut und stilvoll mit ihr essen, und Handschmeichler und so.
Na warte. Ich weiß, was ich zu tun habe. Komm mir nur zurück ... du kannst dir schon mal reichlich Pflaster bereitlegen
:teuflisch:glgl:
Obwohl, wenn ichs mir recht überlege ... vorgestern hat er mich sowas von liebevoll in den Händen gehalten, hat meine Lederscheide poliert, mein Lanyard neu geknotet und meine Schärfe übeprüft - ich bin ihm bestimmt nicht gleichgültig. Ich weiß doch, dass er im Grunde seines Herzens auf Substanz steht, und davon hat diese Manu ja nicht gerade viel. Die klappt doch bei Belastung gleich zusammen.
Das wird schon wieder.
 
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31.Oktober 2011

Das Jahr ist vorbei. Ein kleines Fazit:
Die ausschließliche Verwendung eines Messers hab ich, wie beschrieben, nach vier Monaten sein lassen. Vernunftgründe. Macht keinen wirklichen Sinn, in Büro oder Küche dauernd mit einem kurzen, dicken Jagdmesser wie den Entrek Badger zu hantieren. (sorry, mein Dicker;))
Mit der Wahl eines anderen Messers wäre ein Jahr (und länger) problemlos durchzuhalten gewesen.
Nach den ersten vier Monaten habe ich dann immer wieder mal mit ein paar unterschiedlichen Messern herumgetestet, aber nichts ausschließlich.

Einen “Helden” dieses Jahres gibt es aber: Mein Victorinox Cadet. Das ist im Grunde mein wirkliches EDC und EDU, ich hatte es immer dabei und täglich im Einsatz. Ausser in der Küche, deswegen kamen je nach Situation andere kurzzeitig dazu.
So wird es auch weitergehen: Zum immer dabei haben das Vic Cadet. Zum Schnitzen der Roselli Carpenter. Zum stilvoll Essen ein edles Laguiole. Nachts auf dunklen Strassen vielleicht ein Strider.
Ich habe im letzten halben Jahr auch ein bißchen mit diversen einklingigen Foldern herumprobiert, ob sie mir als edc taugen: Müller MSP Backlock in Orange (super, aber auf Dauer zu schwer), Fantoni Hide (super Messer, gerne in die Rotation aufgenommen), Pohl Force Bravo 1 (cool und ebenfalls in der Rotation, aber kaum je benutzt), am häufigsten jedoch ein Lionsteel Opera Olive (schön leicht und für fast alles ausreichend). Die drei letztgenannten sind also in edc-Rotation.
Die weitaus meisten Schneidarbeiten finden bei mir aber in der Küche statt, weil ich liebend gerne koche. Was also gibt es für den kochbegeisterten Messerfreak idealeres als ein Crossover aus Küchen- und Outdoormesser?
Nun habe ich schon seit einiger Zeit ein Mini Mytuko von Kevin Wilkins im Einsatz, und dazu ab jetzt noch ein Major Mytuko.
Das wird dann wohl der nächste Langzeittest werden. Aber das ist eine andere Geschichte.
 
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Für mich geht das Jahr auch bald vorbei.

Ganz geschafft habe ich es auch nicht. Es wäre aber auch blöd gewesen, nicht hin und wieder mal was anderes mitzunehmen. Es gibt so Phasen im Jahr, da kribbelts nach Veränderung. Interessanterweise immer so gegen Frühjahr und Herbst. Da ist die Kaufgefahr eigentlich sehr hoch.

Mein Kandidat war das Messer in meinem Avatar.

Ein knapp 16 cm langes Fixed, das mir Jürgen Schanz vor fast fünf Jahren machte. Micartaschalen mit Fiberunterlage, 4mm 1.2552 ballig geschliffen. Klinge ca. 7 cm. Scheide: Eigenbau aus Kydex.

Das geht gut in der Hosentasche zu tragen.

Ich trug das Messer auch schon vor dem "1 Jahr", es war also nichts Neues. Neu wäre nur die feste Beschränkung gewesen.

Es begeleitete mich insgesamt gute 10 Monate, war Urlaubsmesser (Camping), Brotzeitmesser und eben edc.

Da es Anspruch auf Urlaub hatte bzw. ihm einfach welcher angewiesen wurde, kam mal das "Classic Mini Thorn" von Kevin Wilkins in die Tasche und während des Sommers, hatte ich mal den ein oder anderen Folder mit, bei denen ich mal ausprobierte, ob ich mich damit anfreunden kann, ohne Öffnungspin zu hantieren und das Loch mit Stay - Glow Paste zu zuschmieren.

Die Herausforderung bei einem "Hosentaschenfixed" ist neben dem richtigen Mittel zwischen Tragbarkeit und Benutzbarkeit (bequemer Griff, ausreichend lange Klinge) eine Befestigung an der Hose, die in der Benutzung dem Einklippen eines Folders nahe kommt. Dazu kommt außerdem, nicht auf einen Gürtel an der Hose angewiesen zu sein, um ein Fixed zu tragen. Ein geklippter Folder ist nämlich cool. Er trägt sich nicht so schwer, ist beiläufig gezogen und schnell wieder weg gesteckt. So muss es auch mit einem Hosentaschenfixed sein.

Ursprünglich hatte ich eine Static Cord genommen, die ich mit einem Clip aus Kydex an den Gürtel hängte. Es gibt Bilder davon in einem entsprechendem Thread. Trug sich gut, aber zog man eine andere Hose an, fummelte man rum. Nicht cool.

Ein Clip aus Kydex, versucht von Kydechse abzugucken, ging eine ganze Zeit sehr gut. Irgendwann, so etwa ein halbes Jahr, leierte der Clip doch aus und nachbiegen verschlimmbesserte die Sache nur. Cool , aber nicht haltbar, also halbcool, also lau.

Habe dann einen Clip von Nite Ize bestellt. Viel Geld. Gab es zwar nicht mehr in schwarz, schade, aber nackig metall geht auch, Oberfläche ist gebürstet. Musste mir dann einen Träger aus Kydex basteln und den Clip drauf kleben. Der Clip passt perfekt zum Zweck und das Messer lässt sich wie beiläufig einstecken, ziehen, heraus nehmen. Der Clip ist über eine Flexcord mit der Scheide verbunden. So kann man das auch wechseln. Also nicht: Clip auf Scheide gepappt. Alles Schnick - Schnack, Zack - Zack, also: Cool.


Ich kann verstehen, dass ein Fixed, selbst wenn es nur eine GL von 20 cm hat, irgendwie oversized wird und auch mal komisch kommt. Ohne konkreten Bezug zu einer Tätigkeit sind sie nur bedingt edc - tauglich. Deshalb verstehe ich, dass der ursprüngliche Versuch von Porcupine nicht 100% klappte.

Kleine Fixed um die 15 cm GL sind jedoch, eine Hosentaschen - taugliche Scheide voraus gesetzt, ein schönes edc. Die Vorteile hinsichtlich Robustheit und einfacher Pflege können durch coole Designs zur Unwiderstehlichkeit aufgepeppt werden. Damit sind sie eine Alternative zu den Foldern, die hier üblicherweise gezeigt werden und eher einen Kundenkreis ansprechen, der auch eine Vorliebe für Messer hat.

Im Vergleich zu Taschenmessern, wie SAK, verlieren sie hinsichtlich Tragekomfort bzw. wenn es darum geht, sie aus völlig unbestimmten Gründen ständig mitzuführen. Ein SAK schmeißt man sich in den Rucksack und denkt nicht mehr daran, bis man es braucht oder hat es in der Tasche, wenn einen die Beule am Bein nicht stört. Das ist deren Stärke. Meins ist das SAK Farmer, das ich mir mit einem Clip ausstatten liess, es liegt im Rucksack, für den Fall.

Zum 1 Jahresmesser - Projekt ziehe ich für mich den Rückschluss, dass ich strategisch zwar immer nur ein Messer bevorzuge und selten wechsle. Ich würde wohl verrückt, wenn ich morgens überlegen müsste, welches Messer. Es liegt mir auch mehr, so eins für alles zu haben. Der Begriff "Mein Messer" als sehr persönlichen Gegenstand, liegt mir auch nahe. Spezialmesser sind nicht mein Thema.

Als Liebhaber geniesse ich trotzdem auch andere Stücke und daher wäre die Beschränkung, wenn sie zum Zwang würde, völlig unsinnig.

:DDas Projekt ist fast eine Pilgerfahrt für Messerliebhaber. Da bekommt so ein Hobby schon beinahe was spirituelles. :D

Demnächst eröffnen wir noch ein Forum "Meditation mit Messern" und laden Angelina Jolie zu einem Erfahrungsaustausch ein.;)
 
Ich habe den Thread hier schon von Anfang an mit großem Interesse verfolgt. Als stetig Suchender nach dem "einen für alles" waren die Erkenntnisse für mich hier sehr interessant, da sie sich zu einem großen Teil mit meinen eigenen Erfahrungen decken. Leider spielt auch bei mir sehr oft das "Dabeihabenwollen" ein mindest so große Rolle wie das wirkliche "Brauchen".

Im Laufe der letzten Jahre haben sich für meinen Lebenstil zwei große Hauptanwendungsbereiche herauskristallisiert, bei denen ich Schneidwerkzeuge im Alltag beruflich und privat brauche: Nahrungszubereitung und Allroundwerkzeug - darin ist für mich auch schon der große Haken, der es mir fast unmöglich macht, sich auf ein Messer zu beschränken: Robustes, kompaktes Allroundwerkzeug versus dünne Geometrie und feine Schneide für Nahrungszubereitung. Hackmesser sind für mich kein Thema mehr, daher fällt alles über 25 cm Gesamtlänge sowieso für mich weg.

Die Werkzeugrolle erfüllt für mich mein Toxifer-Proto, den mein Sohn für mich gezeichnet hat. Ich habe dieses Messer wirklich immer und überall bei mir und verwende ihn auch für alles, wo ich schnell ein robuste Schneide oder etwas für kleinere Hebelaktionen brauche: Verpackungen, Dosen, Schachteln, Werkstattaufgaben, Lederzuschnitt, Baumaterial, usw. Durch die "stumpfe" Klingenform und den bunten Griff ist dieses kleine Fixed auch sehr sozialverträglich.

Die Funktion für Nahrungszubereitung unterwegs erfüllt wechselweise ein Hennicke-Fixed oder ein großer Boll-Folder, welche ich zusätzlich auch noch für kleinere Holzarbeiten wie Feathersticks, Löffelschnitzen, usw. nutze. Die beiden haben Klingen aus 1.2519 und sind leicht ballig dünn ausgeschliffen und somit ideal für diesen Zweck. Sogar zuhause greife ich in der Küche öfters zu diesen beiden.

In einem meiner letzten Entwürfe (Personal Solution) habe ich versucht, beide Messertypen zu verbinden: 5 mm starke, sehr hohe Klinge, balliger Anschliff, von der Größe her zwischen den oben genannten, also 200 mm ... Obwohl es toll in der Hand liegt und in der kurzen Klinge sehr viel Schneidenlänge verpackt ist, wußte ich nach den ersten Tests schon, daß es mir für Nahrungszubereitung schon wieder fast zu dick ist.

Ich fürchte, mein Projekt 1 Jahr - 1 Messer muss weiterhin warten, obwohl ich da schon wieder so eine Idee hatte, die auch zT schon umgesetzt ist...

Aber vielleicht hatte "Nessmuk" doch recht mit Folder, Fixed und Beil?

Die Suche geht weiter!

Gruß, C.
 
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