100 Tonnen presse

...Die in der Diskussion von Freddy angesprochen Bedenken zur Festigkeit
der Schrauben sind unbegründet. Die Kraft verteilt sich auf 16 Schrauben M 20 die ich für meine Anwendung auf Abscherung berechnet habe...

Ich weiß nicht warum Du auf meinem Hinweis bezüglich der Festigkeit der Schrauben diesen Post festmachst, aber Schrauben auf Scherkraft belasten? Tut man das? AFAIK sind Scherkräfte an Schrauben tabu, aber ich lerne gerne und immer wieder mal was dazu...
Ich bin nun mal wirklich kein amerikanischer Sicherheitsfetischist, aber IMHO sollte man an manchen Sachen nun mal wirklich nicht sparen.
Egal, jeder muß das so halten wie er möchte, prinzipiell braucht es da nun auch nicht mehr wie 4 Schrauben, man kann ja die Konstruktion problemlos mit Stiften aufbauen :cool:

Freddie
 
Hi,

ich dachte mir, ich häng mich hier mal dran, bevor ich einen neuen Thread eröffne - so alt ist das Thema ja noch nicht.

Ich beschäftige mich gerade ebenfalls (noch theoretisch) mit dem Pressenbau. Zum Einen wegen der Lautstärke, zum Anderen weil ich einen Bekanten habe, der Zugriff auf die entsprechenden Teile hat. Ich möchte im Kleinen schweißen und recken und nachdem ich bei den Amis gesehen habe, wie die mit Ihren chinesischen 20t Wagenhebern kleine Pakete recken, habe ich mich auf "irgendwas" :glgl: zwischen 20 und 25 Tonnen Druck eingeschossen.

Verfügbar wären Zylinder mit 100mm Kolbendurchmesser. Ich würde gerne zwei nehmen, um den Pressdruck zu verdoppeln und die Pumpenleistung unter 200bar zu halten - geht das?

Meine Rechnung (ich hatte zwei Punkte im Matheabi, ich bitte um Berichtigung :( ):

Kolbenfläche: r²*pi=7854mm²
Pressleistung in kN bei 200bar : cm²*bar/100= 157,08
Umrechnung von kN nach t: kN*0,102=16,02t
Nach Wirkungsgradverlust - ich nehme 15% an: 13,61t

Damit hätte ich die Zylinder berechnet. Zwei Zylinder mit 100mm sollten also die angestrebten 25t bei max. 200bar erreichen können.

Jetzt das Aggregat, ich möchte gerne ca. 30mm/s mit dem Gesenk bei 150mm max. Gesamthub zurücklegen:

mm³/s bei 30mm Hub: Kolbenfläche*Hub=235620mm³
l/s: 0,236
l/min.: 14,16
l nötig bei 150mm Hub: 1,178l

Das Aggregat müsste also knapp 30l/min. durch die Schläuche hauen, um die Zylinder in meinem Sinne zu beschleunigen.

Jetzt (wenn ich nicht vorher schon Mist gerechnet habe) kommt mein Problem :ahaa: - wie rechne ich die benötigte Leistung des Motors aus?

Jibbet da ne Formel für? Ganz schlüssig kann man das doch nur berechnen, wenn man den Widerstand hat, den der Stahl bei niedrigst anzunehmender Schmiedetemperatur leistet.

Weiß jemand Rat?

Grüße,

Christoph.


PS.: Ich könnte doch sogar die Geschwindigkeit verdoppeln, wenn ich die Zylinder gegeneinander wirken lasse, also einer von oben, einer von unten - fragt sich nur, inwieweit sich das ungünstig auf die Kontrolle des Werkstücks auswirkt...
 
:jammer: Falsch gedacht... danke für die Richtigstellung!


edit: Hier hat newtoolsmith geschrieben: "Wenn man annimmt dass der glühende Damast bei 100N/mm² nachgibt" - Mir raucht echt der Schädel, wenn ich das als Wert annehme, kann ich dann die nötige Motorleitung herausbekommen?

editedit: Und wenn man noch genau liest, was da geschrieben steht ergibt sich noch die Abhängigkeit von der Gesenkfläche...
 
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Jetzt (wenn ich nicht vorher schon Mist gerechnet habe) kommt mein Problem - wie rechne ich die benötigte Leistung des Motors aus?

Katalog des Hydraulikpumpenherstellers downloaden, Pumpe aussuchen die entsprechenden Druck und Förderleistung bringt, erforderliche Motorstärke aus Kennlinie ablesen.

Bei dem was du vorhast schätz ich mal so ca. 7KW
 
Ja :lechz: oder so... Danke! :super:

Wenigstens konnte ich mit newtoolsmiths Beitrag ausrechnen, wie groß ein flaches Gesenk sein darf, um noch erfolgreich umzuformen...
 
editedit: Und wenn man noch genau liest, was da geschrieben steht ergibt sich noch die Abhängigkeit von der Gesenkfläche...

Wohl eher von der Oberfläche, die dann tatsächlich vom Gesenk erfasst wird. Wovon ich sicher sagen kann, das es funktioniert, ist das Schmieden von Damast (1.2842/1.2519/75Ni8 sowie 1.4112/Niolox) mit einer beaufschlagten Oberfläche von 300 x 150 mm mit einer Presse von 10MN. Das haben wir mehrfach probiert.
 
Das ist natürlich besser ausgedrückt.
10MN :eek: damit kann man meine Pakete wahrscheinlich kaltverformen :D
Da meine Schmiedebestrebungen sich im deutlich kleineren Bereich bewegen, bin ich aber auch mit meiner Konstellation ganz zuversichtlich.

Ich habe ja selten etwas über 50x50mm Querschnitt und das auf einem balligen Gesenk, auf dem sowieso die Auflagefläche stark reduziert ist.

Vielen Dank für die Tips!


edit: So wie es aussieht haben geeignete Aggregate eine Leistungsaufnahme von 10kW bei 30l/min evt. muß ich mich mit kleineren Geschwindigkeiten begnügen...
 
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@AchimW
Sicher das du Meganewton meinst ? Das wären 10000000N=1019t !!! Solche kräfte sind eher im Automobilbau (Formpressen) üblich und pressen in dem Format brauchen ja auch ne enorme elektrische leistung die man nicht so ganz einfach über nen Hausanschluss bekommt
 
Achim würde ich auch Giganewton abkaufen, wenn er es geschrieben hätte - aber das ist ne andere Geschichte... :glgl:


Ich bin im Moment an einem interessanten Aggregat zugange, das bei 11kW max. 250bar macht, die Literleistung muß ich noch rausbekommen, hört sich aber soweit ganz gut an.
Jetzt stellt sich nur die Frage, ob hier im Neckartal die Lichter ausgehen, wenn ich das Teil einschalte. Ich habe hier zwar einen 32A Anschluss aber 11kW ist ja schon ein Wort.
Kann ich irgendwie herausbekommen, was ich aus meiner Leitung nudeln kann?

Grüße,

Christoph.

edit: Recherche hilft, die Werkstatt hat nicht nur den 32A Anschluss, sondern hängt auch mit 32A am Sicherungskasten!
 
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Na so ganz einfach ist es nicht kommt auf die Schaltvariante des Motors an. Wenn ich mich recht erinner erechnet man das so:

P = U*i*Wurzel(3)
P = 400V*32A*Wurzel(3)
P = 22170W = 22KW Maximal leistung im Drehstrom System.

Also sollte es mit dem 7kw Motor kein problem geben.
 
Genauer gesagt ist es:
Pmech = Wurzel3 x U x I x cosPhi x Wirkungsgrad des Motors.

U = Spannung
I = Strom
cosPhi = Wirkleistungsfaktor des Motors
Wirkungsgrad des Motors = Wirkungsgrad des Motors :glgl:

Hast du noch keinen Motor, von dessen Leistungsschild du den Wirkungsgrad und den cosPhi ablesen kannst, kannst du "so über den Daumen" den cosPhi bei 0,85 und den Wirkungsgrad bei 0,8 annehmen.

Wenn die oben angenommenen Werte in der Realität nicht schlechter sind, kann eine 32A-Sicherung einen 15kW Motor betreiben.
PS: Ab Motorleistungen von 4kW ist "zu Hause" ein Stern-Dreieck Anlauf vorgeschrieben um den Einschaltstrom zu reduzieren. Für Handwerks- und Industriebetriebe gilt das nicht; die haben stärker ausgelegte Installationen.
 
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