Der Froberg in seinem natürlichen Habitat. Auf dem Filson. 😎
Und. Ein echter Kraftzwerg mit 130g Kampfgewicht!
Die stolze 3,5mm starke Klinge aus zähem und verschleißfestem 1.2552 Stahl misst knapp 8,5cm bei nur 18,5cm Gesamtlänge im geöffnetem Zustand. An der Klingewurzel ergeben sich 2,8cm Höhe, am höchsten Punkt der Rampe sogar 3,0cm.
Flach runter und dann ballig auf Null. Froberg Standard Schliff. Never to complain.
Und dann. Die Titanliner haben satte 2,5mm!
Spätestens jetzt wird klar, es ist ein Overbuilt Knife.
Dieser Klapper verarbeitet auch Wildschwein, noch bevor der Schwarzkittel als Salami auf dem Brett liegt.
Die Bowieform mit Swedge und sanfter Rampe macht ordentlich was her, die Proportionen sind wohlgefälligst geraten - es ist ein wirklich knuffiges Messer, obwohl es alles andere als harmlos ist.
Die nicht rostfreie Klinge ist brüniert, das Ganze wirkt aber eher wie eine gleichmäßige dunkelgraue Patina mit Verlauf und stört mich daher ausnahmsweise wenig bis gar nicht.
Im Gegenteil, passt stilistisch auch ganz gut zum Ötzi Thema.
So gesehen, sind dann, zwar dezent, aber dennoch blau anodisierte Titanliner, Sonnenschliff und Damasteel Klingenheber hier fast schon zuviel des Guten. Geschenkt.
Der Lock, vom „Vater der eingelegten Feder“ ist hier geradezu perfekt umgesetzt. Besser und sauberer kann man diese Passung nicht bauen. Der stärkere Liner mag dazu hilfreich sein, schmälert aber nicht die handwerkliche Leistung.
Zumal sich dieses Fertigungsniveau in allen Details ergibt. Keine Lücken oder Spalten, die Rundungen sind gleichmäßig und symetrisch. Die Mechanik perfekt präzise und wie mit dem Regler eingestellt.
Ein Froberg ist und bleibt eine Referenz im Klapperbau.
Es gibt, wie so oft, zumindest für mich auch einen kleinen Wehmutstropfen.
Dieser Froberg hat die schönste Grifform, eine herrliche Bowieklinge, das Ganze mit den gefälligsten Proportionen, die ich je an einem Messer von ihm gesehen habe.
Die Mammut Rippe, die in Natura keinen Rotstich hat, wie es auf manchen Bild wirken kann, gehört ebenso in die Delikatessenabteilung.
Allein. Für meine großen Hände ist die Handlage nur dann wirklich passend, wenn ich so greife, dass der Daumen auf der Rampe liegt.
Seine Fähigkeit, das beste Verhältnis Klinge zu Griff zu erreichen, ergibt bei diesem extrem stabilen Messer halt nur 10 cm Grifflänge. Das geht mit meinen Händen tauglich, vielleicht sogar noch gut, aber nicht gut genug für einen Gral der Burg. Wie schade!
Mit etwas zivileren Händen sieht das allerdings gleich wieder anders aus.
Es ist und bleibt ein herrliches Burg Messer, das ich jetzt erstmal ausgiebig geniessen werde und Euch weiterhin mit reichlich Bildern versorgen wird. 😆
Euch allen ein schönes Wochenende.
grüsse, pebe