Vorab: mein Sakai Takayuki wiegt 144g. Angabe beim Händler 140g. Offenbar Toleranzbereich.
Erster Eindruck: billig. Der Griff war mir ursprünglich egal gewesen. Bis dahin wusste ich aber nicht, wie primitiv so ein Griff ausfallen kann. Dazu kommt, wie in dem verlinkten Review ersichtlich, dass der Übergang von Klinge zu Griff nur rechts etwas lieblos entgratet wurde. Als Linkshänder darf ich selbst Hand anlegen. Ich wollte ja sparen, aber dass man für 186 EUR erstmal den Eindruck eines knallhart kalkulierten Budget Messers bekommt irritiert mich etwas.
Den Übergang vom Griff zur Zwinge spürt man beim Drüberfahren leicht, ist in der Praxis aber unbedeutend.
Das Positive überwiegt deutlich. Die Klinge ist so dünn, wie ich sie mir vorgestellt habe. Von der Schneidfreude her zwischen dem Carbonext Santoku und dem "laserigen" Shiro Kamo Black Dragon Nakiri. Ich habe mit allen dreien im direkten Vergleich geschnitten. Vom großen Kohl bis zur Knoblauchzehe. Es geht alles mit der 24cm Klinge präzise. Mit den kleineren Messern bin aber bei kleinem Schnittgut oder Parieren agiler. Natürlich auch Gewohnheit.
Wird es das neue Hauptmesser? Nein. (Wenn ja, würde ich auf jeden Fall den Griff wechseln).
Als Ergänzung, für die das Messer vorgesehen war, ist es genau das Richtige. Weißkraut und Chinakohl sind ruckzuck zerkleinert, Hühnerbrüste mit einem Schnitt parallel zum Brett in dünne Scheiben zerlegt. Foodrelease ist gut, besser als bei den anderen beiden Messern. Pflegeleichte Klinge, was mir besonders wichtig ist. Sie verzeiht auch unachtsame Seitwärtsbewegungen auf dem Brett. Bin sehr zufrieden
Zuvor bin ich noch mit meinem neuen Shapton 2k über alle Messer gegangen. Die ootb Schärfe vom Sakai ist für den Normalgebrauch völlig ausreichend, mit dem Shapton habe ich aber alle 3 schon scharfen Messer mit wenigen Zügen nochmal schärfer bekommen. So glücklich ich mit dem Messer auch bin, das aha Erlebnis kommt vom neuen Stein
