3 Freunde - 4 Brotmesser-Kurzvorstellungen

alphacma

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Hallo zusammen,

auf der Suche nach einem neuen Brotmesser habe ich mich im Freundeskreis umgehört, wer welches Messer benutzt.

Die für euch interessanten Probanden dürften sein:
  • Güde alpha, 195€
  • Kai Shun White, 179€
  • Dick Vivum, 85€
  • Victorinox Konditorsäge, 50€

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Hintergrund meiner Suche war, dass mir die Konditorsäge überhaupt nicht zusagte. Sie ist mir einfach zu dünn und flext stark, außerdem dachte ich, da müsse auch noch mehr Performance gehen.
Das Messer hat hier eine große Fangemeinde und wird oft empfohlen, bitte zerfleischt mich nicht für meine Meinung 😊

So habe ich mich die letzten Tage durch allerhand knusprige Brötchen, hartes und weiches Brot, Croissants aber auch Kürbis geschnitten.

Allgemeine Eindrücke und Vergleich wie folgt, die natürlich auf meinen persönlichen Vorlieben und üblichen Arbeiten beruhen:

PerformanceVerarbeitungHaptikErgonomie
Victorinox Konditorsäge*****
Dick Vivum**********
Kai Shun White**********
Güde alpha*********

Im Detail:

Victorinox

+ Für weicheres Schnittgut (ohne harte Kruste) sehr gut geeignet, glatte Schnitte
+ Preiswert
- Mäßige Verarbeitung
- Mäßiges Eindringverhalten in hartes Schnittgut, sie rutscht teilweise ab, wenn sie mal Grip hat gute Schneidperformance
- Dünn, flext
- Für mich zu dünner Griff

Dick Vivum – Durch Zufall bei meiner Suche im Netz drauf gestoßen, hatte ich vorher noch nicht gesehen

+ Super Performance in allen Bereichen
+ Schönes spitzes aggressives Profil ohne übermäßig zu krümeln
+ Gute Länge
+ Steif aber nicht übermäßig dick
+ Sehr gute Verarbeitung
+ Den Preis mehr als wert
+ Schöner Holzgriff (obwohl ich helle Hölzer weniger mag)
- Der Griff könnte länger und ergonomischer sein, gerade für größere Hände

Kai Shun

+ Das wohl schönste Messer im Feld
+ Sehr schöner Holzgriff und Damastklinge
+ Exzellente Verarbeitung
o Gute Performance aber durch das rundere Profil reicht es nicht ganz an Dick und Güde heran
o Griff liegt mir gut in der Hand, hat aber eine „Ausbuchtung“, die nicht jedem passen könnte
- Insgesamt zu kurz
- Teuer

Güde

+ Super Performance in großen Objekten
+ Solide, sehr dick und lang
+ Schönes spitzes aggressives Profil ohne übermäßig zu krümeln
o Die Größe hat aber auch Nachteile, Brötchen frei Hand damit zu schneiden ist irgendwie mit Kanonen auf Spatzen schießen 😊
- Teuer
- In Anbetracht der Größe und des Gewichtes aber auch insgesamt ist mir der Griff zu dünn
- Für den Preis teilweise verbesserungswürdige Verarbeitung. Die Griffschalen sind bspw. nicht 100%ig eingepasst, was zu einer störenden Kante führt

Fokus leicht verrutscht, aber ich denke, man kann erkennen was ich meine.

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Fazit:

Für mich persönlich ist das Dick das beste Gesamtpaket zum vernünftigen Preis. Es ersetzt nun das Vic.
Ginge es nach der Optik (neben seiner sonstigen Qualitäten), hätte das Kai einen Platz in meiner Schublade bekommen.
Das Güde-Schwert löst irgendwie einen „Haben wollen“ in mir aus, letztlich ist mir aber zu unhandlich und zu teuer.
Je nach Vorliebe macht man wohl mit keinem der Dreien einen Fehler.

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Servus,

ich hatte eine zeitlang das große Güde. Verarbeitung bei meinem Spitzenklasse, war aber auch handverlesen vom Messerkontor. Der Schnitt war allerdings ärgerlich, weil zu dick über dem Wellenschliff. Hat unglaublich gekrümmelt. Die Krümmel bei Korn und Krustenbrot sind nur so durch die Küche gespritzt. Nicht mein Fall.

Gruß, güNef
 
Moin,

ich habe ausreichend Messer aller Größen und Arten, insofern schneide ich z.B Brötchen ohne Krümmelei mit einem Buckels, das hernach auch bestreicht.

Das Brotmesser nehme ich nur, wenn es wirklich Ernst wird - größenmäßig. Ab 2 Kilo Holzofenbrot vom Markt zum Beispiel.

Und hier dann seit über 30 Jahren mit meinen Albert, der wie das Güde daherkommt und mit größter Wahrscheinlichkeit auch aus deren Fertigung stammt.

grüsse, pebe

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Mein direkter Nachbar hat das Messer von Germancut, das Breadlover und ist sehr zufrieden damit. Eine Woche hat er es mir zum Test überlassen.
Was mich gestört hat, der beidseitige Wellenschliff sowie das Schneiden von frischem Brot mit starker Kruste. Anschließend war der Küchenboden ebenfalls knusprig 😏.
Ich selbst , auch auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, benutze seit über 10 Jahren das Brotmesser aus einem Dreierset für 9,99 € vom schwedischen Möbelhaus und bin sehr sehr zufrieden damit. Die Schnittleistung bis heute ohne Beanstandung 🤷‍♂️.
 
- Mäßiges Eindringverhalten in hartes Schnittgut, sie rutscht teilweise ab, wenn sie mal Grip hat gute Schneidperformance
Hast du mal überprüft, ob die Schneide einen Grat hat? Das klingt ein bisschen danach, denn eigentlich sollte der Wellenschliff nicht abrutschen. Mit einem runden Wetzstahl bekommt man den Grat gut weg, auch wenn es etwas „rattert“
 
Kann das bei der Victorinox Konditorsäge ebenfalls nicht nachvollziehen, vom Griff her gibt es ja ein paar Varianten. Bei meiner umgebauten mit Wa-Griff hab ich dieses Problem nicht, kann aber sehr wohl das Flexen bestätigen was nicht vorteilhaft ist bei Kürbis oder ähnlichem harten. Zum Halbieren habe ich dafür entweder ein Culilux 24cm Gyuto oder ein 20cm Solinger Chefmesser als die Vic Konditorsäge genommen. Für Brötchen, Brot, Croissant und, oh Wunder, Kuchen nehme ich sie mittlerweile sehr gerne. Ein Rubinstab mit 10mm passt wunderbar für nachzuschleifen, falls doch Mal der Grat sichtbar wird.
 
Kann das bei der Victorinox Konditorsäge ebenfalls nicht nachvollziehen

Das Thema war dazu gedacht, die 3 anderen Kandidaten kurz vorzustellen und meinen Favoriten zu zeigen, da ich das Dick vorher nicht auf dem Schirm hatte.
Brotmesser kamen hier auch noch nicht so häufig im Vergleich vor, eher als Einzelempfehlungen.
Das meine Meinung zum Vic das Lager spaltet war mir schon bewusst.
Letztlich finde ich es den (ursprünglichen) Preis wert aber etwas überbewertet.
 
Ja, auch das Herder Grandmoulin wäre sicher interessant geesen. …und zig weitere Kandidaten.
Vielleicht ergänzt jemand die Vorstellung mit 4 weiteren Brotmessern 😀
 
Servus,

das Herder Grandmoulin hatte ich auch mal. War sehr dünn ausgeschliffen, zu dünn für ein Brotmesser und harte Krusten. Der Wellenschliff hat sich immer wieder umgelegt, musste dann mit einem Schleifstab ( Flaska, Ikea weil schön dünn ) aufgerichtet werden. Der Biss war natürlich durch die gefährlich scharfe Schneide mit Grat enorm, hat sich richtig in der Kruste verbissen und dann das Schneidbrett ordentlich beleidigt. Hat wenig gekrümelt und ist optisch ein elegantes Brotmesser mir eigenständigem Design. Trotzdem auch nicht ganz mein Fall.

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Gruß, güNef
 
Funktioniert das auch bei einer ordentlichen dicken Kruste (zb. Schwarzbrot)? Das wäre schon etwas anderes als zb. ein knuspriges Baguette schneiden.
Eher weniger, dafür ist die Schneide zu dünn ausgeschliffen. Das Messer ist aufgrund der Griffform auch nicht zum Schneiden auf dem Brett geeignet.
 
Es ist wirklich nicht einfach ein neues Brotmesser zu kaufen. Daher habe ich mich entschieden, die alten Messer mit einer Rundfeile wieder zu schärfen. Auch das hört sich einfacher an als es ist.

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Das Messer links habe ich vor vielen Jahren gekauft. Welche Firma das Messer hergestellt hat, kann man nicht mehr entziffern. Das Messer rechts habe ich vor über 40 Jahren geschenkt bekommen. Die Klinge ist nur 1,25 mm dick, daher viel zu schwach. Trotzdem habe ich es behalten, nehme es mit zu Geburtstagsparties wenn ich etwas mitbringe was mit Brotmessern geschnitten werden muss.

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Hier sieht man sehr gut, wie ich mich mit der Rundfeile abgemüht habe. Da ist noch ein bisschen Verbesserungspotential nach oben. Das nächste Mal mache ich es besser.

Das Messer rechts ist ein Garagenfund:
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Ich kann es einfach nicht wegwerfen. Ich sollte es tun, schaff es aber nicht.

Gruss Ulli
 
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