3000er Körnung reduziert die Schärfe

Servus,

Wetzstähle wie z.B. der DICK Superfeinzug oder Polierzug glätten die Schneide nachträglich. Mit meinen alten DICK Carbonstahlmessern habe ich die Erfahrung gemacht (mit rostfreien im nachhinein auch), dass ein Abzug auf einem Schleifstein um die 1000`er Körnung vollkommen ausreicht für einen bissigen Schnitt, der dann mittels dieser Wetzstähle erheblich feiner wird.
Materialabtrag findet auch bei Wetzstählen statt nur halt nicht soviel wie mit Steinen. Ein klassischer Dicoron z.B. macht die nimmt Material ab, verfeinert die Schneide merklich.

ich finde diese Methode sehr interessant und vor allem praktikabel! Wenn es zu einem Materialabtrag kommt, und das muss es ja, wenn die Schneide oberflächlich sichtbar feiner geglättet wird, bei welcher Stahlhärte ist dann Schluss? Klappt das nur bei "weichen" Stählen, oder auch bei hochgehärteten? Reden wir wirklich nur über eine "Glättung" der Schneidenspitze oder von einer "Glättung" der Schneidfase? Wird die Schneidenspitze geglättet, dann nimmt der Biß vom 1000er Abzug ab, weil die "Mikroverzahnung" "planiert" wird, oder? Die gefühlte Schärfe z.B. bei Matschtomaten sollte dadurch abnehmen, oder?

Auf die Bilder bin ich gespannt!

Das wäre ja revolutionär, wenn ich nur einen guten 1000er Stein und einen Wetzstahl brauche um meine Messer auf ernsthaft taugliche Schärfe zu halten. Der Wetzstahl hält ja praktisch ewig! Für so schleiffaule Typen wie mich eigentlich Ideal! :D

Fragen dazu gebe es noch genug, vor allem bei Stählen die sich sehr fein hochschleifen lassen und mit dieser Methode ja immer unter ihrem Potential bleiben müssten, oder?

Gruß, güNef
 
Hallo,

http://www.messerforum.net/showthre...l-(Fabrikate-Typen-Funktion-Handhabung)/page3

In Post #80 bis 82 wird eigentlich die Wirkung des Wetzstahls sehr gut nachvollziehbar erklärt.

Gruß
Pflaster

Nun, da wird die übliche Prosa verbreitet; insbesondere glaube ich nicht, dass sich "bei der Benutzung des Messers ein neuer Grat bildet [der vorher angeblich weg war]". Bei der Benutzung eines zuvor -wie auch immer- Gratfrei geschliffenen Messers legt sich die dünne Schneide um, niemals wird das Schnittgut einen neuen Grat erzeugen.

Jetzt definiere ich "Grat" allerdings nicht als "umgelegte Schneide", sondern als "zuvor nicht ausreichend entfernte Reste der alten Schneide.

Genauso, wie oben verteten, die Wetzstahl-Methode kam mir zu Augen, dass nur Steine wirklich gut einen Grat entfernen, es handelt sich offensichtlich um Glaubensfragen oder um Fragen der persönlichen Erfahrungen sowie Vorlieben.

Wie ein Wetzstahl funzen soll, weiss ich, dass er dabei die Feinheit und Präzision eines Steines erreichen könnte, bezweifle ich hingegen immer noch.

Auf die Photos bin ich allerdings gespannt wie Bolle:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal ein paar schnelle exemplarische Bilder:


Geschärft wurde ein Dick Schlachtermesser aus den 60`ern (Carbonstahl). Um es drastischer darzustellen mit einem DMT 325`er-

25118260ui.jpg

Schneide nach DMT 325 (Coarse)

25118261km.jpg

Schneide nach behandlung mit einem groben Wetzstahl, man sieht wie die Schneide quasi ausfranzt, aber über der unmittelbaren Schneide schon geglättet wurde.

25118262px.jpg

Selbes Messer nach Behandlung mit Dick Polierzug.

Es hängt in den Haaren, bzw. ist es möglich Barthaare zu spalten........ Vor den Fotos jeweils durch ein Stirnholzbrett gezogen... Und trotzdem hängt da immer noch ein Grad bzw. ein Bart wie die Rasiermesserschärfer sagen.....

@Günef: Ich muss dich leider enttäuschen dass funktioniert nur mit weicheren Stählen (bis ca. 59 HRC). Bei den Herder Messern mit HRC 60 geht es grad so noch. Für Japaner allerdings nicht wirklich zu empfehlen.


Grüße Wastl.
 
@Günef: Ich muss dich leider enttäuschen dass funktioniert nur mit weicheren Stählen (bis ca. 59 HRC). Bei den Herder Messern mit HRC 60 geht es grad so noch. Für Japaner allerdings nicht wirklich zu empfehlen.


Grüße Wastl.

...irgendwo musste das Missverständnis ja stecken, ich meinte auch nur Messer jenseits der HRC 60...

Aber vielen Dank für die Bilder, schon beeindruckend, wie so ein Polierzug tatsächlich auch poliert :staun:
 
...irgendwo musste das Missverständnis ja stecken, ich meinte auch nur Messer jenseits der HRC 60...

Aber vielen Dank für die Bilder, schon beeindruckend, wie so ein Polierzug tatsächlich auch poliert :staun:


Ich hatte mich aber von Anfang an auf Solinger bezogen....

Wetzstähle wie z.B. der DICK Superfeinzug oder Polierzug glätten die Schneide nachträglich. Mit meinen alten DICK Carbonstahlmessern habe ich die Erfahrung gemacht (mit rostfreien im nachhinein auch), dass ein Abzug auf einem Schleifstein um die 1000`er Körnung vollkommen ausreicht für einen bissigen Schnitt, der dann mittels dieser Wetzstähle erheblich feiner wird. Mein Schärfetest sieht folgendermaßen aus:

Ich lege das Messer ganz vorsichtig! im 90 Grad Winkel auf mein Haupthaar, sofern es sich sofort festbeist weiß ich es ist scharf genug (sauscharf). Dies gelingt mir bei Banksteinen etwa ab Körnung 5000, besser 10000 (8000`er habe ich nicht, und die Natursteine lasse ich mal aussen vor).
Ebenfalls gelingt dieser Test aber mit einem Solinger dass ich nur mit einem Naniwa 800`er (Pro) geschärft habe, und danach mittels Dick Superfeinzug oder Polierzug gewetzt habe (nach benutzung versteht sich). Die Messer werden erheblich schärfer durch die Benutzung des Wetzstahles, soviel ist sicher.

Wobei natürlich ein feiner Wetzstahl auch die umgelegte Schneide eines harten Japaners oder wie heute getestet meines WWG Gyutos (1.2562 Stahl 66/67 HRC) wieder aufrichtet, aber da sollte natürlich ganz sanft abgezogen werden. Die Dick Wetzstähle sind ja Hartverchromt und somit wohl ca. 70HRC hart.

Grüße Wastl.
 
Hallo

Da hab ich mal ne Frage in die Runde.....Ist der Unterschied zwischen Mikro,Superfein ,Ultafeinzug etc...wirklich dramatisch?
Ich hab jetzt den Mirkrofeinzug von Victorinox Oval....geht eigentlich gut...
Aber wenn ich das noch verbessern kann...dann würde ich das tun?

gruss knifeaddict
 
Soweit ich mich an meine Tests erinnere- fein gefinishte Schneiden schneiden länger.
Die Probleme bestehen, wenn man freihändig schärft. Dabei ist die einzige vernünftige Variante beim Finishen Schärfwinkel vergrößern- sonst finisht man vorbei bzw. daneben.

Eigentlich habe ich nicht bemerkt, dass (oft) auch z.B. Jäger die Schneiden richtig finishen können. Man sieht unter Mikroskop, dass die z.B. von einer Seite Schneidenspitze erreichen, von anderer Seite- nicht und...- s. Bild.



Gelegentlich ist das so, dass Natursteine aus bestimmten Klingen „Karbide“ rausreisen- da braucht man mehr Gefühl beim Finishen, weniger Druck bzw. andere Steine.
 

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